Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: geschichtswissenschaft Seite 1 von 2

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  • Die Hände Johann Sebas­t­ian Bachs | Forschung & Lehre → bach war nicht genial, er hat­te ein­fach große hände — nun­ja, das wurde nicht behauptet. aber zumin­d­est let­zteres ist nun gesichert
  • Dubiose Quellen | Süd­deutsche → willi win­kler hat schon ein­mal die jan­u­ar-aus­gabe der viertel­jahrshefte für zeit­geschichte gele­sen und fasst einen beitrag von mikael nils­son zusam­men, der offen­bar nach­weist, dass die als “hitlers tis­chge­spräche” veröf­fentlicht­en texte als (primär)quelle eigentlich nichts tau­gen, weil ihre authen­tiz­ität (und ihre edi­tierung) frag­würdig ist
  • Das große Beicht­en | Süd­deutsche → ein gast­beitrag von nathalie wei­den­feld, der zur diskus­sion stellt, ob die öffentliche kund­machung per­sön­lich­er und intimer gedanken, erleb­nisse, stim­mungen in den sozialen medi­en nicht ein reflex, eine mod­erne vari­ante des öffentlichen beicht­ens der puri­tan­er ist (ich bin nicht ganz überzeugt, ob das stimmt — aber bedenkenswert scheint es mir schon).
  • Many Shades of Gen­der | LMU → paula-irene vil­la hat — zusam­men mit Kolleg*innen und mitarbeiter*innen — eine schöne FAQ zu typ­is­chen, wiederkehren­den fra­gen und vor­wür­fen an die gen­der stud­ies geschrieben

    Die Gen­der Stud­ies wollen ins­ge­samt wed­er Geschlecht abschaf­fen noch, wie manch­mal auch ver­mutet wird, es allen aufzwin­gen. Vielmehr wollen die Gen­der Stud­ies forschend her­aus­find­en, wo wie für wen warum in welch­er Weise und mit welchen Fol­gen Geschlecht über­haupt eine Rolle spielt (oder auch nicht).

  • Records Revis­it­ed | hhv­mag → kristof­fer cornils’ schöne und ehrliche würdi­gung des großar­ti­gen “spir­it of eden” von talk talk
  • Der alte Hass auf die Aufk­lärung | Geschichte der Gegen­wart → philipp sarasin ord­net die “neue rechte” in die tra­di­tion der anti-aufk­lärung und der geg­n­er­schaft des libr­eral­is­mus ein:

    Zu behaupten, die Unter­schei­dung zwis­chen links und rechts habe seine Bedeu­tung ver­loren, ist ange­sichts solch­er Aus­sagen wenig über­zeu­gend. Dring­lich ist aber auch, dass die Linke aufhört, die Libe­ralen und auch die „Lib­er­al-Kon­ser­v­a­tiv­en“ in die rechte Ecke zu stellen und die falschen Schlacht­en zu schla­gen. „Rechts“ ist nur dort, wo der alte Hass auf die Aufklä­rung dräut. Alles andere sind Zänke­reien unter den Kindern der Mod­erne.

netzstruktur auf blauem hintergrund (vernetzungsgraph)

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  • Das Bun­desver­fas­sungs­gericht wird das Net­zw­erk­durch­set­zungs­ge­setz kip­pen | beck-blog → marc liesching über das “mei­n­ungs­frei­heits­bekämp­fungs­ge­set­zes” aka “net­zw­erk­durch­set­zungs­ge­setz” und seine ver­stöße gegen ver­fas­sung­s­text und ‑prinzip­i­en
  • Der Pro­fes­sor als wüten­der Bürg­er | Tagesspiegel → Christoph David Piorkows­ki unter­sucht und legt dar, wie rechts(radikal) diverse äußerun­gen baberowskis sind
  • With Can­cer in the Past, Ryuichi Sakamo­to Returns to His Call­ing | NYT → rück­blick, gespräch mit ryuichi sakamo­to und vorschau auf das neue ablum
  • Von wegen, das Klas­sik-Pub­likum stirbt aus | Tagesspiegel → schön­er text von fred­erik hanssen über den “klas­sik­be­trieb”, sein gedei­hen, seine rit­uale als notwendigkeit­en und möglichkeit­en der ent­deck­ung und des erlebens

    Vier neue Konz­er­torte für klas­sis­che Musik, eingewei­ht bin­nen sechs Monat­en: Das Zuhören hat Kon­junk­tur in Deutsch­land. Mehr als eine Mil­liarde Euro wur­den investiert, Geld vom Staat, aber auch stat­tliche Sum­men von pri­vater Seite, von kün­fti­gen Besuch­ern wie von Spon­soren, die der Gesellschaft etwas zurück­geben wollen. Und es ging hier nicht allein darum, Land­marken zu schaf­fen, wie oft im Muse­ums­bau, Leucht­türme, von denen sich Stadtväter und Mar­ket­ingleute, bitte, bitte einen neuen Bil­bao-Effekt ver­sprechen, wo das 1997 fer­tiggestellte Guggen­heim-Muse­um das Stadt­bild neu geprägt hat. Im Mit­telpunkt des Inter­ess­es stand sog­ar etwas Unsicht­bares: der Schall – und die Frage, wie er den best­möglichen Weg von sein­er Erzeu­gung auf der Bühne hin zu den Ohren des Pub­likums nehmen kann. […] Wer behauptet, das Klas­sik-Pub­likum sterbe aus, der lügt. Und wer lamen­tiert, bei Sin­foniekonz­erten wür­den immer nur diesel­ben Stücke gespielt, hat das Prinzip dieses Gen­res nicht ver­standen.

netzgebilde (unsplash.com)

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  • Empfehlung: Inter­na­tionale Reisen nur noch ohne Smart­phone | mobi­legeeks → cas­ten dob­schat emp­fiehlt, beim gren­züber­tritt kein smart­phone dabeizuhaben — es kön­nte kopiert wer­den. oder alter­na­tiv nur ein zurück­ge­set­ztes tele­fon mit­nehmen …
  • Wie die Alko­holin­dus­trie uns dazu bringt, immer weit­er zu trinken | Cor­rec­tiv → zdf & cor­rec­tiv über die “alko­holpoli­tik” in deutsch­land, die wirtschaftliche inter­essen der unternehmer über volk­swirtschaftliche und gesund­heitliche stellt
  • One Woman’s Bril­liant “Fuck You” to Wikipedia Trolls | Backchan­nel → A young Wikipedia edi­tor with­stood a decade of online abuse. Now she’s fight­ing back — on Wikipedia itself:

    But on that Fri­day night, Tem­ple-Wood had an idea. For every harass­ing email, death threat, or request for nude pho­tos that she received, she resolved to cre­ate a Wikipedia biog­ra­phy on a notable woman sci­en­tist who was pre­vi­ous­ly unknown to the free online ency­clo­pe­dia. She thought of it as a giant “fuck you” to the anony­mous idiots seek­ing to silence her.


  • Erin­nerungskul­tur: “Wenn Schüler provozieren …” | Zeit
    → die his­torik­er jean­nette und dirk van laak im inter­view über geschichte, geschichts­bilder, kri­tis­che geschichtswis­senschaft und öffentlichkeit

    Hin­ter die Stan­dards der kri­tis­chen Geschichtswis­senschaft kann nie­mand zurück. Sie hat heute inter­na­tion­al eine bemerkenswerte Blüte erre­icht, die deutschen His­torik­er arbeit­en auf höch­stem Niveau, was die Vielfalt ihrer The­men und Meth­o­d­en ange­ht. Aber ihre gesellschaftliche Autorität ist momen­tan rel­a­tiv schwach. His­torik­er müssen daher ler­nen, auf andere Weise zu überzeu­gen, etwa durch die Qual­ität ihrer Selb­stre­flex­ion, die Lei­den­schaft für das Fach und überzeu­gende Argu­mente gegen die Ewigkeits­be­haup­tun­gen manch­er Pop­ulis­ten. Die Neue Rechte legit­imiert sich andauernd mit Bezü­gen auf die Geschichte, ist in ihrem Geschichts­bild aber leicht angreif­bar. Wir soll­ten uns wieder mehr auf öffentliche Debat­ten über Geschichte ein­lassen, vielle­icht sog­ar auf Mark­t­plätzen.

  • Die Lei­den des Lit­er­aturkri­tik­ers: Ach, nie­mand hört auf mich | NZZ → rain­er moritz schreibt schön und leicht melan­cholisch über die wirkungslosigkeit (jet­zt und posthum) der lit­er­aturkri­tik …

Ins Netz gegangen (21.12.)

Ins Netz gegan­gen am 21.12.:

  • 39. Besuch auf dem Fried­hof oder Ein Kreuzungspunkt der Zeit­en — achim landwehr über die möglichkeit­en & gele­gen­heit­en, die ein gang auf den fried­hof bieten kann:

    Der Fried­hof ist dann nicht mehr nur ein Ort des Gedenkens, son­dern auch des Bedenkens der Zeit(en), die wir haben oder die wir möglicher­weise haben wollen. Hier ist nicht nur die Trauer über die Toten zu Hause, son­dern auch die Hoff­nung ander­er Zeit­modal­isierun­gen, weil sich genau hier die sehr unter­schiedlichen Verzeitun­gen begeg­nen, überkreuzen und gegen­seit­ig durcheinan­der­brin­gen.

  • Wolf­gang Benz : “Ich bin schon froh, wenn es nicht schlim­mer wird” | ZEIT — sehr gutes inter­view mit wolf­gang benz, der ziem­lich ernüchtert über seine forschun­gen, den zus­tand der deutschen gesellschaft und die möglichkeit­en der geschichtswis­senschaften spricht:

    Man kann sagen: Die Sache mit Nation­al­staat und Nation­al­be­wusst­sein ist in Deutsch­land gründlich schiefge­gan­gen.
    […] Es hat doch ohne­hin <em>niemand<em> wirk­lich Inter­esse an Geschichte. Fürs Fam­i­lien­al­bum vielle­icht, aber wenn es darum geht, poli­tis­che und soziale Her­aus­forderun­gen in den Griff zu bekom­men, spielt der Blick in die Geschichte kaum noch eine Rolle. Da wird der His­torik­er allen­falls abgewehrt. Von Geschichte und der Möglichkeit, sie zu nutzen im Sinne eines human­is­tis­chen Fortschritts, will die Men­schheit nichts wis­sen. Son­st würde es näm­lich seit langer Zeit keine Kriege mehr geben, keinen Völk­er­mord und wahrschein­lich keine Vertrei­bun­gen.
    […] [Die Aufk­lärung] war und ist der einzige Ansatzhebel gegen das Fre­und-Feind-Denken und die Dehu­man­isierung des Anderen. Aber wie müh­sam schritt nach dem Jahrhun­dert der Aufk­lärung die Juden­e­manzi­pa­tion voran und mit welch­er Halb­herzigkeit! Und wie viel stärk­er ist das Irra­tionale, das an Äng­ste appel­liert; wie viel leichter tun sich die Dem­a­gogen als die Aufk­lär­er … </em></em>

    — sehr lesenswert!

  • The Inter­na­tion­al Postal Sys­tem Is Pro­found­ly Broken—and Nobody Is Pay­ing Atten­tion — Pacif­ic Stan­dard — span­nend: ein text über die UPU, die Uni­ver­sal Postal Union, die den briefverkehr und vor allem dessen bezahlung zwis­chen staat­en & posten organ­isiert — und die mit eini­gen großen prob­le­men zu kämpfen hat, aber anscheinend kaum/nicht zu reformieren ist …
  • Ver­fahren gehören zum Beruf des Jour­nal­is­ten dazu — Das Netz — hans leyen­deck­er im gespräch mit irights.info, über die net­zpoli­tik-lan­desver­rats-affäre, geheim­di­en­ste, deutsch­land und europa
  • Secret Code Found in Juniper’s Fire­walls Shows Risk of Gov­ern­ment Back­doors | WIRED — ein real-life-prob­lem, an dem man sehr schön sehen kann, dass hin­tertüren bei ver­schlüs­selung etc. über­haupt keine gute ideen sind — schließlich kann die jed­er find­en (nicht, dass das bish­er undenkbar gewe­sen wäre …)
  • Kill Your Airbnb’s Hid­den WiFi Cam­eras With This Script | Moth­er­board — ein skript, mit dem man (mit ein biss­chen glück) unlieb­same überwachungskam­eras im wlan auss­chal­ten kann (aber nicht darf ;-) …)
  • Flüchtlings­forschung gegen Mythen 2 — Net­zw­erk Flüchtlings­forschung — das net­zw­erk flüchtlings­forschung hat zum zweit­en mal wis­senschaftler unter­suchen lassen, was an häu­fi­gen behaup­tun­gen über flüchtlinge dran ist. und wieder zeigt sich: poli­tik­er haben oft über­raschend wenig ahnung (oder sie tun zumin­d­est so)
  • Stop­pen wir lügende Poli­tik­er! | NZZ Cam­pus — ser­van grüninger zeigt sehr deut­lich, dass björn höck­es ras­sis­tis­che erk­lärung der repro­duk­tion­sstrate­gien der “afrikan­er” und der “europäer” nach dem stand der wis­senschaft ein­fach falsch­er unsinn ist.

    Das Prob­lem liegt nicht darin, dass er ein Ras­sist ist. Das Prob­lem liegt darin, dass er ein Ras­sist ist, der die Wis­senschaft für seine Ide­olo­gie einspan­nen will – im Wis­sen darum, dass ein solch­es Vorge­hen seine Aus­sagen stützt.

  • Bay­erisches Kabi­nett erlaubt Ver­fas­sungss­chutz Zugriff auf Vor­rats­daten­spe­icherung | netzpolitik.org
  • ohne worte.

  • Archiv Arbeit­er­ju­gend­be­we­gung — Read­er — ein (quellen)reader zur arbeit­er­ju­gend­be­we­gung zwis­chen 1904 und 1945. sieht auf den ersten blick ganz inter­es­sant und gut gemacht aus (auch/gerade, weil ich von dem the­ma keine ahnung habe …)
  • Wenn Spick­en erlaubt ist | Bob Blume — bob blume über den ver­such ein­er arbeit, bei der spick­en erlaubt ist

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  • Fausts Erlö­sung — NZZ — hans belt­ing über eine mögliche quelle für den schluss von goethens faust II: die six­tinis­che madon­na raf­faels

    Fausts Erlö­sung ereignet sich allein in der Kun­st, in diesem Fall in der Poe­sie. Goethe redet zwar von «Ret­tung» und «Erlö­sung», aber die Engel deuten in dem zitierten Dop­pelzeil­er eine Selb­ster­lö­sung an. Auch die «Six­tinis­che Madon­na» wurde von den meis­ten nur im Muse­um und dort als Exem­plum der Kun­st aufge­fasst. Goethe führt die roman­tis­che Kun­stre­li­gion, ger­ade in ihren religiösen Nei­gun­gen, auf ihren ästhetis­chen Sinn zurück.
    […] Die verdeck­te Bild­be­tra­ch­tung wird bei Goethe zu ein­er Bilderfind­ung, die sich von der «Six­tinis­chen Madon­na» löst. Sie lebt von der Erken­nt­nis, dass man nur noch in Bildern reden kann, wenn es um let­zte Dinge geht.

  • Zum Tod des His­torik­ers Hans Momm­sen: Die Analyse der deutschen Katas­tro­phe — NZZ-Feuil­leton — nachruf von christoph jahr:

    Momm­sen repräsen­tierte jene west­deutsche His­torik­er­gen­er­a­tion, die in der sozial­lib­eralen Ära nicht nur die Geschichtswis­senschaft für neue Fra­gen und Meth­o­d­en öffnete, son­dern auch die akademis­chen Bil­dungswege für bre­it­ere Gesellschaftss­chicht­en.

  • Lit­er­atur als Kasper­lethe­ater: Das belei­digte Quar­tett — literaturcafe.de — wolf­gang tis­ch­er war auch mit der zweit­en aus­gabe des neuen lit­er­arischen quar­tetts nicht zufrieden (das ist noch pos­i­tiv gesagt …) und ver­mis­ste vor allem die lit­er­aturkri­tik:

    Selb­st auf Lovely­books wird ein kitschiger Liebesro­man ern­sthafter disku­tiert, als es die Schmol­l­lip­pi­gen über ihre Büch­er im Quar­tett vor­führen.

  • Johannes Tuchel zum The­ma Stolper­steine: „Erin­nerung mit Zwang funk­tion­iert nicht“ -

    Gedenken kann immer nur dezen­tral funk­tion­ieren. Es kann nur funk­tion­ieren, wenn wir uns wirk­lich erin­nern wollen. Und es kann nie nur über ein Medi­um funk­tion­ieren. Es muss kün­st­lerische For­men der Erin­nerung eben­so geben wie his­torische Gedenk­tafeln.

  • Unde­liv­ered let­ters shed light on 17th-cen­tu­ry soci­ety | World news | The Guardian — sehr cool: eine samm­lung teil­weis­er ungeöffneter briefe aus dem 17. jahrhun­dert aus den nieder­lan­den wird unter­sucht und aus­gew­ertet — eine wahre fund­grube für his­torik­er etc.
  • Ulrich Her­bert würdigt Hans Momm­sen: Licht ins Halb­dunkel der poli­tis­chen Wil­lens­bil­dung — Feuil­leton — FAZ -

    Hans Momm­sen war fast fün­fzig Jahre lang ein­er der ein­flussre­ich­sten Zei­this­torik­er in Deutsch­land und ein­er der weni­gen, dessen Arbeit­en weltweite Ver­bre­itung fan­den. Fast die gesamte Forschung zur Weimar­er Repub­lik und zur Geschichte des Nation­al­sozial­is­mus fußt in der einen oder anderen Weise auf seinen Arbeit­en.

  • Louis Althuss­er ǀ Der große Abwe­sende — der Fre­itag — schöne erin­nerung an den großen/vergessenen philosophen louis althuss­er

Ins Netz gegangen (19.10.)

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  • Lit­er­atur-Nobel­preis: Georg Diez über Patrick Modi­ano und Lutz Seil­er — SPIEGEL ONLINE — georg diez hadert mit dem “ästhetis­chen und strukurellen kon­ser­vatismus der buch­branche”:

    Das ist der Hin­ter­grund, vor dem der ästhetis­che Kon­ser­vatismus eines Romans wie “Kru­so” zele­bri­ert wird und erk­lär­bar wird: der dig­i­tale, wirtschaftliche, möglicher­weise auch poli­tis­che Epochen­bruch. Dieser Roman, der Roman an sich, so wie er ger­ade definiert wird, ist damit vor allem eine Schutzbe­haup­tung der Erin­nerung.

  • Peter Kurzeck: Der Mann, der immer gear­beit­et hat — der stroem­feld-ver­lag wird/will wohl alles, was kurzeck hin­ter­lassen hat, zu geld machen. bei einem autor, der der­maßen fast man­isch kor­rigierte und verbesserte bis zum schluss, halte ich frag­ment-aus­gaben ja nur für mäßig sin­nvoll (und es ist ja nicht so, als gäbe es nicht genug kurzeck zu lesen …). aber trotz­dem freue ich mich und bin ges­pan­nt, was da noch kommt in den näch­sten jahren

    Und dann sind da noch die Notizzettel, die Kurzeck zu Mate­ri­al­samm­lun­gen zusam­mengestellt hat, mit Titeln wie „Staufen­berg II“ und „Staufen­berg III“. Sie dien­ten ihm zur Arbeit an „Kein Früh­ling“ und „Vor­abend“, zeigen aber auch, dass „Ein Som­mer, der bleibt“, das erste der erfol­gre­ichen Erzähl-Hör­büch­er, die Kurzeck seit 2007 ein­sprach, schriftliche Vorstufen gehabt hat. Mit­ten­drin ein Notizzettel, der wie der Anfang von allem anmutet: „Das Dorf ste­ht auf einem Basalt­felsen eh + je. Jet­zt soll es das Dorf wer­den (sein) + liegt unerr­e­ich­bar im Jahr 1947, im Abend.“ Unerr­e­ich­bar. Das Ver­gan­gene wieder erre­ich­bar zu machen, hat Kurzeck bis zulet­zt ver­sucht. Losse erin­nert sich an eine Bemerkung des Autors im Frank­furter Kranken­haus: „Wir hät­ten noch mehr arbeit­en müssen.“ An der Präsen­ta­tion dessen, was fer­tig gewor­den ist, arbeit­et Kurzecks Ver­lag.

  • Schat­ten­bib­lio­theken: Pira­terie oder Notwendigkeit? — sehr span­nend: In gewalti­gen, frei zugänglichen Online-Daten­banken ver­bre­it­en anonyme Betreiber wis­senschaftliche Lit­er­atur, ohne Beach­tung des Urhe­ber­recht­es. Doch die dig­i­tal­en Samm­lun­gen sind nicht nur Pira­terie, sie weisen auch auf große Ver­säum­nisse der Wis­senschaftsver­lage hin – sagt der ungarische Pira­terie-Forsch­er Balázs Bodó. Im Inter­view mit der Jour­nal­istin Miri­am Ruhen­stroth erk­lärt er, wieso die Schat­ten­bib­lio­theken in Ost- und Mit­teluropa so gefragt sind und wie das Prob­lem zu lösen wäre.
  • Mar­i­hua­na: Die selt­same Ver­fol­gung der nüchter­nen Kif­fer | ZEIT ONLINE -

    Wer kifft, gefährdet den Straßen­verkehr. Auch ohne Rausch, jed­erzeit. Das glauben zumin­d­est Behör­den. Sie entziehen selb­st nüchter­nen Taxikun­den den Führerschein. […] Behör­den haben anscheinend Gefall­en daran gefun­den, über den Umweg des Ver­wal­tungsrechts, eigen­mächtig ein biss­chen für Ord­nung unter Cannabis-Kon­sumenten zu sor­gen.

  • xkcd: The Sake of Argu­ment — xkcd über’s Argu­men­tieren: The Sake of Argu­ment
  • Adobe is Spy­ing on Users, Col­lect­ing Data on Their eBook Libraries — The Dig­i­tal Read­er — adobe spi­oniert mit dig­i­tal edi­tions 4 die nutzer aus: im klar­text (!) wer­den nicht nurin de4 geöffnete büch­er mit ihren meta­dat­en und denen der leserin über­tra­gen, son­dern de4 durch­sucht auch ohne sich das genehmi­gen zu lassen den gesamten com­put­er nach irgendwelchen ebooks (auch solchen, die nicht in de4 benutzt wer­den), um deren dat­en eben­falls an adobe zu senden. grausam.
  • Ego­is­tis­che Zweisamkeit: Ersatzre­li­gion Liebe — Men­schen — FAZ — markus gün­ther über die “ersatzre­li­gion liebe”, die sich in let­zter zeit immer mehr aus­bre­it­et (und abso­lut set­zt):

    Zu den Kol­lat­er­alschä­den der Ersatzre­li­gion Liebe gehören aber auch die vie­len Men­schen, die allein sind. Ihr Leben wird als defiz­itär wahrgenom­men. Man ver­mutet, dass etwas mit ihnen nicht stimmt. Dass jemand frei­willig einen anderen als den Weg in die Part­ner­schaft geht, ist schlech­ter­d­ings unver­ständlich. Dass jemand einen geeigneten Part­ner nicht gefun­den hat, gilt als sein ganz per­sön­lich­es Ver­sagen. So oder so, er hat von sein­er Umwelt besten­falls Mitleid zu erwarten.
    […] Ist der Mythos Liebe nicht wenig­stens dafür gut, den Men­schen aus seinem Ego­is­mus her­auszuführen? Ist die Sehn­sucht nach Part­ner­schaft nicht immer noch bess­er als die Selb­st­sucht? Die Antwort lautet: Diese Art der Liebe ist nur schein­bar eine Über­win­dung der eige­nen Gren­zen. In Wahrheit han­delt es sich um eine Fort­set­zung der Ich-Bezo­gen­heit mit anderen Mit­teln, denn die Triebkraft, die wirkt, ist ja, wenn man ehrlich ist, gar nicht der Wun­sch zu lieben, son­dern der, geliebt zu wer­den.

  • Deutsch­er His­torik­ertag: Die These vom Son­der­weg war ja selb­st ein­er — jür­gen kaube berichtet sehr lau­nig, pointiert (und mit gemeinen, natür­lich abso­lut fehlgeleit­eten seit­en­hieben gegen die ger­man­is­tik …) vom göt­tinger his­torik­ertag:

    Man kann ver­mut­lich lange warten, bis zum ersten Mal ein Banki­er, eine Schrift­stel­lerin oder ein Aus­län­der den His­torik­ertag eröffnet.

    Wäre es nicht an der Zeit, ein­mal zum The­ma „Ver­gan­gen­heit“ zu tagen?

    Eine sin­nvolle Ein­heit dessen, was die His­torik­er tun, die sich durch alle ihre Forschun­gen zöge, gibt es nicht. Und wenn die Göt­tinger Stich­probe nicht täuschte, dann gibt es nicht ein­mal Hauptlin­ien oder Trends.

  • Wilder Kaiser extreme on Vimeo — wohl das ver­rück­teste video, das ich in let­zter zeit sah (fahrrad­fahren kann man diesen stunt allerd­ings kaum noch nen­nen. und vernün­ftig ist natür­lich auch etwas ganz anderes …)
  • Auswüchse des Regi­ethe­aters: Oper der Beliebigkeit­en — Bühne Nachricht­en — NZZ.ch — der musik­wis­senschaftler lau­renz lüt­teken rech­net mit dem regi­ethe­ater aktueller prä­gung auf der opern­bühne ab:

    Denn die landläu­fige Behaup­tung, dass man etwas heute «so» nicht mehr machen könne, ist nicht nur tele­ol­o­gis­ch­er Unfug, sie ist überdies unlauter. In den Opern­häusern regiert näm­lich ein unange­focht­en­er Kanon, der weitaus fes­ter zemen­tiert ist als noch vor fün­fzig Jahren. So spricht gewiss nichts dage­gen, den Anteil neuer Werke zu erhöhen, aber es ist mehr als frag­würdig, die alten Werke mit immer neuen Bildern ver­meintlich «mod­ern» zu machen und sich damit behaglich im Kanon einzuricht­en. Zudem hat der Mod­erne-Begriff, der hier bedi­ent wird – das «Ver­störende», «Provozierende», «Bestürzende» –, inzwis­chen selb­st so viel Pati­na ange­set­zt, dass man ihn get­rost in die Geschichte ent­lassen sollte.

    ich bin dur­chaus geneigt, ihm da zumin­d­est in teilen zuzus­tim­men: die regie hat sich oft genug verselb­ständigt (auch wenn ich eine tota­l­ablehnung, die ich bei ihm zwis­chen den zeilen lese, nicht befür­worte). dage­gen führt er an:

    Die his­torische Ver­ant­wor­tung im Umgang mit Tex­ten der Ver­gan­gen­heit ist nichts Ent­behrlich­es, sie ist auch nicht, wie so oft behauptet, ein Relikt alt­modis­chen Philolo­gen­tums, zumal das Argu­ment für die Musik nicht gel­tend gemacht wird. Was aber nützt eine kri­tis­che Aus­gabe des «Don Gio­van­ni», wenn die Szener­ie kurz­er­hand (wie in Linz) von Sex and Crime der Pop-Stars erzählt? Texte, Par­ti­turen der Ver­gan­gen­heit bedür­fen vielmehr ein­er beson­deren Sen­si­bil­ität, denn erst, wenn es gelingt, im Ver­gan­genen das Gegen­wär­tige aufzus­püren (statt die Gegen­wart dem His­torischen ein­fach nur überzustülpen), kann sich der Rang eines Kunst­werks, auch eines musikalis­chen Büh­nenkunst­werks, bewähren.

    sein argu­ment übri­gens, statt immer wieder das selbe neu aufzufrischen öfters mal neues zu spie­len, würde ich unbe­d­ingt gerne ver­wirk­licht sehen — ich ver­ste­he die reper­toire-fix­ierung der oper eh’ nicht so ganz (die ja auch gewis­ser­maßen unhis­torisch ist — “die ent­führung aus dem serail” beispiel­sweise war kaum dazu gedacht, heute noch aufge­führt zu wer­den …)

Ins Netz gegangen (10.9.)

Ins Netz gegan­gen am 10.9.:

  • Der Druck der näch­sten feinen Sache — Per­len­tauch­er — flo­ri­an kessler disku­tiert mit daniela seel & axel von ernst über die hotlist, ver­mark­tung von büch­ern und nis­chen oder schubladen. daniela seel (kook­books) stellt grund­sät­zliche fra­gen:

    So macht die Hotlist sich selb­st zur kleineren Kopie der Großen und trägt mit zur Veren­gung des Lit­er­aturver­ständ­niss­es bei. Was eigentlich nötig wäre, näm­lich auf eine Ver­mit­tlung ger­ade des Sper­rigeren hinzuwirken, sich für andere lit­er­arische For­men und auch kom­plex­er gestal­tete Büch­er stark zu machen, die nicht so leicht schubla­disiert wer­den kön­nen, find­et viel zu wenig statt.

    Die Abdrän­gung in “Nis­chen” ist dur­chaus ein Symp­tom von Ver­drän­gung im dop­pel­ten Sinn. Dabei ste­ht die Ero­sion tra­di­tioneller Lit­er­aturver­mit­tlung, durch Zeitungskri­tik, Buch­han­del, Schullek­türe und so weit­er, ja ger­ade erst am Anfang. Vielle­icht wird es in zehn Jahren kaum noch Aufla­gen über 1000 Exem­plare geben oder Kri­tiken mit ein­er höheren Reich­weite, und die verbliebe­nen Gewinne lan­den fast voll­ständig bei Onlinekonz­er­nen und Geräte­herstellern. Umso wichtiger wäre es, jet­zt alter­na­tive, zukun­fts­fähige Instru­mente zu erfind­en und ins Gespräch zu brin­gen — über­haupt als Akteure in diesem Wan­del zu han­deln statt sich von ihm treiben zu lassen — , gerne auch mit erweit­erten Hotlist-Werkzeu­gen. Weit­er bloß die ger­ade pub­lizierten Büch­er möglichst vie­len Men­schen verkaufen zu wollen, riecht jeden­falls nach Paralysierung durch Panik und greift nach allen Seit­en zu kurz.

  • Preußens demokratis­che Sendung — Kul­tur — DIE WELT — flo­ri­an stark schreibt in der “welt” den nachruf auf hagen schulze:

    Aber Schulze wollte nicht der herrschen­den Schule gefall­en, son­dern die Quellen zum Reden brin­gen. Bei­des machte ihn zum Solitär, dessen Klasse viele Kri­tik­er aber zäh­neknirschend anerken­nen mussten.

  • childLex (Ger­man Children‘s Book Cor­pus) | Max-Planck-Insti­tut für Bil­dungs­forschung — cool­er Kor­pus:

    childLex ist ein Koop­er­a­tionspro­jekt mit der Uni­ver­sität Pots­dam und der Berlin-Bran­den­bur­gis­chen Akademie der Wis­senschaften. Das Kor­pus umfasst über 10 Mil­lio­nen Wörter, die in ein­er Auswahl von 500 Kinder- und Lese­büch­ern enthal­ten sind. Die Büch­er deck­en den Alters­bere­ich von 6–12 Jahre ab und kön­nen entwed­er ins­ge­samt oder in drei ver­schiede­nen Alters­grup­pen (6–8, 9–10, 11–12 Jahre) getren­nt abge­fragt wer­den. Dabei wer­den die meis­ten lin­guis­tisch und psy­chol­o­gisch rel­e­van­ten Vari­ablen für ca. 200.000 unter­schiedliche Wörter zur Ver­fü­gung gestellt.

  • Uber, die deutsche Star­tup­szene und die Medi­en im Kampf gegen Reg­ulierung und das Taxi-Estab­lish­ment » Zukun­ft Mobil­ität — sehr guter text von mar­tin ran­del­hoff bei “zukun­ft mobil­ität” über die gründe, warum “uber” vielle­icht doch keine so tolle idee ist (und der reg­uliterte taxi-markt gar nicht so schlecht ist, wie inter­na­tionale erfahrun­gen mit dereg­ulierun­gen zeigen) — wed­er für den städtis­chen verkehr ins­ge­samt noch für den indi­vidu­ellen nutzer (von den fahrern wohl zu schweigen …)
  • Trac­ing Jew­ish his­to­ry along the Rhine — Trac­ing Jew­ish his­to­ry along the Rhine (NYT)
  • Fahrrad­kuriere: „Am Abend bin ich ein Held“ — Die @FAZ_NET hat die Fahrrad­kuriere in Frank­furt ent­deckt: „Am Abend bin ich ein Held“ >
  • Wer pflegt die Fülle sel­ten gehörter Stim­men? — taz.de — Jür­gen Brô­can schreibt in der taz sehr bedenkenswert über das selt­same missver­hält­nis zwis­chen der hohen zahl guter neuer lyrik und ihrer schwinden­den reich­weite:

    Lyrik ist das Ange­bot ein­er nicht primär auf Informiertheit und Effek­tiv­ität gegrün­de­ten Denkweise in ein­er anderen Sprache als der des täglichen Umgangs. Darin beste­ht ihr Wert und ihre Stärke, darin beste­ht lei­der auch ihre Prob­lematik hin­sichtlich der Rezep­tion.
    […] Dabei brauchen Gedichte nur jeman­den, der wil­lens ist, nicht bloß zu kon­sum­ieren, son­dern sich konzen­tri­ert auf eine Sache einzu­lassen, sich ihr behut­sam anzunäh­ern und selb­st ein gele­gentlich­es Stock­en nicht als hin­der­lich, vielmehr als bere­ich­ernd zu empfind­en. Entspin­nt sich auf diese Weise ein Gespräch mit dem Text, wird sog­ar das ein­same Lesez­im­mer nicht als Iso­la­tion emp­fun­den.

    vorschläge, die mar­gin­al­isierung der lyrik umzukehren, dem gedicht zu mehr bedeu­tung & rezep­tion zu ver­helfen:

    Mir scheint zweier­lei unab­d­ing­bar: Die medi­ale Aufmerk­samkeit müsste dezen­tral­isiert wer­den, denn es ist nicht alles “Prov­inz”, was sich außer­halb Berlins oder Leipzigs befind­et, kün­st­lerisches Poten­zial kann man über­all ent­deck­en, es ent­fal­tet sich an den Periph­e­rien oft­mals eigen­er als in den Schutz­zo­nen der Metropolen. Darüber hin­aus soll­ten Preise und Stipen­di­en der vorhan­de­nen Vielfalt stärk­er als bish­er Rech­nung tra­gen; deren man­gel­nde Unter­stützung set­zt näm­lich einen Teufel­skreis in Gang, der am Ende die Argu­men­ta­tion stützt, es existiere diese Vielfalt gar nicht.

  • Reste aus 6. Jahrhun­dert ent­deckt — All­ge­meine Zeitung — Wer in Mainz anfängt zu graben …: “Älteste Mainz­er Kirche ist noch älter” — beim 6. Jhd sind sie jet­zt angekom­men
  • AnonAus­tria on Twit­ter: Die AfD find­et, dass das The­ma “Schreck­en­sh­errschaft der NSDAP” den Geschicht­sun­ter­richt zu sehr “über­schat­tet”: http://t.co/6RAstU3QXk — Steile These: Die AfD meint, 1848 hätte “unser Land” stärk­er geprägt als der Nation­al­sozial­is­mus. >
  • Sich­tachse deluxe | anmut und demut — Sich­tachse deluxe | anmut und demut
  • Char­lotte Jahnz on Twit­ter: Hihi­hi. http://t.co/u3x8id7o4g — RT @CJahnz: Hihi­hi.
  • Oranien­platz-Flüchtlinge: Der große Bluff — taz.de — ganz schön mies, was der Berlin­er Sen­at da als Poli­tik ver­ste­ht: “Oranien­platz-Flüchtlinge: Der große Bluff”

Ins Netz gegangen (8.7.)

Ins Netz gegan­gen am 8.7.:

Jörn Rüsen: Historik

Für die siebte Aus­gabe der stu­den­tis­chen geschichtswis­senschaftlichen Zeitschrift “Skrip­tum” habe ich Jörn Rüsens His­torik. The­o­rie der Geschichtswis­senschaft mit eini­gen weni­gen Ein­schränkun­gen dur­chaus pos­i­tiv besprochen:

Trotz der hier dargelegten Ein­schränkun­gen legt Rüsen ein dur­chaus zeit­gemäßes sys­tem­a­tis­ches Ver­ständ­nis der Geschichtswis­senschaften mit ihren Möglichkeit­en und Leis­tun­gen vor. Dass vieles davon in den let­zten Jahren und Jahrzehn­ten an anderen Orten – oft aus­führlich­er – schon ein­mal aus­ge­führt wurde, schadet kaum und ist wohl bei einem der­ar­ti­gen opus mag­num unver­mei­dlich. Denn als umfassende „The­o­rie der Geschichtswis­senschaft“ bietet die ‚His­torik‘ eben eine über die Einzel­studie hin­aus­ge­hende sys­tem­a­tisch-syn­op­tis­che Verknüp­fung bekan­nter Konzepte und The­o­riebausteine aus Rüsen’scher Fed­er. Und dazu gehört eben auch, und dies ist ein­er der unbe­d­ingten großen Vorzüge von Rüsens ‚His­torik‘, dass auch die Geschichts­di­dak­tik und das Prob­lem­feld Geschichts­be­wusst­sein im gesamten Raum des kul­turellen Lebens ele­mentar­er Teil sein­er vield­imen­sion­alen His­torik sind – wie es sich für die The­o­rie ein­er Geschichtswis­senschaft, die sich als unmit­tel­bar und unbe­d­ingt leben­sprak­tis­che Wis­senschaft begreift, ja fast von selb­st ver­ste­ht.

Zu der — recht umfan­gre­ichen — Rezen­sion geht es bitte hier ent­lang: klick.

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