Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Zeitenwandel

1985: Fritz J. Rad­datz erfind­et ein Goethe-Zitat, in dem der Dichter über den Wan­del Frank­furts nach dem Bahn­hofs­bau schreibt (was eben nicht geht, weil die ersten Eisen­bah­nen in Deusch­land erst 1835, 3 Jahre nach Goethes Tod, fuhren):

Man begann damals, das Gebi­et hin­ter dem Bahn­hof zu verän­dern.

— Rad­datz ver­liert danach seinen Posten als Leit­er des Feuil­letons der “Zeit”.

2014: Elke Hei­den­re­ich erfind­et ein Hei­deg­ger-Zitat, in dem der Philosoph die Ver­nich­tung der Juden Deutsch­lands fordert:

Die ver­bor­gene Deutschheit müssen wir ent­ber­gen, und das tun wir, indem wir die Juden endlich beseit­i­gen aus Deutsch­land.

Der Sender, in dessen Sendung Hei­den­re­ich trotz Wider­spruchs des Kri­tik­ers und Mod­er­a­tors Ste­fan Zweifel auf der Wahrhaftigkeit ihres Zitats behar­rt, weigert sich erst, das Zitat zu ver­i­fizieren bzw. zu prüfen und kündigt dann — Zweifel.
Mehr muss man wohl zum Nieder­gang der “Qual­itätsme­di­en” und ihrer Lit­er­aturkri­tik nicht mehr sagen.

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Taglied 22.5.2014

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Maybebop im Interview

  1. matthias mader (@matthias_mader)

    Frisch geblog­gt: Zeit­en­wan­del > http://t.co/qMwveZcMFO

  2. Das war’s dann mit uns, Frau Hei­den­re­ich. http://t.co/y1CsRViSJY

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