Durch die trans­par­ente Fas­sade sah sie den Jour­nal­is­ten auf sich zukom­men, durch eine Art sekundär­er Absper­rung oder Klapp­glass­chranke, wie bei einem Saloon in einem futur­is­tis­chen West­ern. So also sah das hier aus: Die Öffentlichkeit, dachte Anna, verän­derte sich zwar schneller als die Tat­sachen, für die sich diese Öffentlichkeit inter­essierte. Das geschah aber nicht ein­fach in der Art, erkan­nte sie jet­zt, dass die alten Mächte sofort nach­gaben und sich von den neuen stür­men ließen. Solange der tra­di­tionelle Jour­nal­is­mus noch in Baut­en wie diesem ver­anstal­tet wurde, während die Blogs in schäbi­gen Woh­nun­gen wie ihrer ent­standen, wo zwei Frauen zusam­men nicht mal ein kom­plettes Bett besaßen, war die ganze scheißdig­i­tale Scheißrev­o­lu­tion jeden­falls noch nicht vol­len­det. Diet­mar Dath, Lei­der bin ich tot, 349