die­se autorin schät­ze ich eigent­lich sehr. ihre roma­ne sind nicht nur sprach­li­che her­vor­ra­gend gear­bei­te­te kunst­wer­ke, son­dern auch in ihrer for­ma­len gestal­tung. und nicht zuletzt auch inhalt­lich, in ihren zie­len, nicht bloß hoch­in­ter­es­sant, son­dern auch gut und rich­tig, um ein­n­mal die­se gro­ßen wor­te zu bemü­hen. die novel­le mor­i­re in levi­ta­te (2004) aller­dings zählt nicht dazu. das ist nichts, was mich irgend­wie beein­dru­cken könn­te. mög­li­cher­wei­se hat­te ich auch gera­de nur kei­ne lust, mich mit dem ster­ben über­haupt und im beson­de­ren zu beschäf­ti­gen – das müss­te eine zwei­te lek­tü­re noch ein­mal kon­trol­lie­ren. jetzt hat­te ich auf jeden fall den ein­druck, das hier nur, ohne all­zu gro­ße inspi­ra­ti­on und vor allem ohne dring­lich­keit, ohne den drang, etwas sagen/​gestalten/​machen zu müs­sen (der bei stre­eru­witz sonst durch­aus soli­de aus­ge­prägt ist – gera­de das schät­ze ich ja so an ihr) – ok, wo war ich? – ach ja, der ein­druck, das hier ohne inne­re not­wen­dig­keit die text­fa­brik arbei­ten muss­te, um leer­lauf zu ver­mei­den. viel­leicht war es ja die äuße­re not­wen­dig­keit, auf dem markt und in der öffent­lich­keit prä­sent zu blei­ben, die hin­ter der ver­öf­fent­li­chung die­ser novel­le stand. aber jeden­falls erscheint das alles sehr abge­nutzt, die sti­lis­ti­schen mit­tel ohne kon­se­quenz, ohne not­wen­di­ge ver­bin­dung mit dem text und sei­nem the­ma, die bil­der vage und blass – kurz, mich hat es ziem­lich gelang­weilt. also ab in die wie­der­vor­la­ge in 1,2 jahren.

mar­le­ne stre­eru­witz: mor­i­re in levi­ta­te. novel­le. frankfurt/​main: fischer taschen­buch 2006. (ers­te aus­ga­be im s. fischer ver­lag 2004)