… so hat die Süd­deut­sche Zei­tung bzw. deren Maga­zin ein Gespräch mit dem Lek­tor und Ver­le­ger Micha­el Krü­ger (ja, der vom Han­ser-Ver­lag) über­ti­telt. Ich glau­be ja nicht, dass es stimmt – ers­tens gab es „sei­ne Art“ so wie bei Krü­ger wahr­schein­lich gar nie, sein Lebens­lauf ist wohl doch eher eine Aus­nah­me als die Regel (auch in ver­gan­ge­nen Zei­ten). Und zwei­tens ist er nicht der Letz­te – es gibt immer noch oder wie­der Ver­le­ger, die mit ähn­li­cher Inbrunst an die Lite­ra­tur glau­ben wie er. Nur haben die heu­te meist klei­ne­re Ver­la­ge …

Aber davon mal abge­se­hen, ist es wie­der ein typi­schen Krü­ger-Gespräch: Er sagt viel Klu­ges und Kla­res – und man­chen Mist. Sol­che Sät­ze und Über­zeu­gen­en wie

Es bleibt die gro­ße Tra­gö­die der Moder­ne, dass die Men­schen lie­ber dum­me Bücher lesen als geschei­te.

sind natür­lich unbe­dingt wahr (auch wenn das bei­lei­be nicht nur für die Moder­ne gilt). Aber ande­re, das muss man schon sagen, sind dann ein­fach grund­falsch:

Tat­säch­lich hat die Pop­li­te­ra­tur in der Lite­ra­tur fast kei­ne Spu­ren hin­ter­las­sen.

Das ist ja wohl ein­fach mal Unsinn – Unsinn, über den ich mich immer wie­der und ger­ne auf­re­gen kann. Natür­lich hat die Pop­li­te­ra­tur Spu­ren hin­ter­las­sen – fast über­all, wür­de ich sogar sagen. Gut, bei Botho Strauß – offen­bar einer von Krü­gers Lieb­lin­gen – viel­leicht nicht so deut­lich. Aber ein gro­ßer Teil der momen­ta­nen Neu­erschei­nun­gen ist in die­ser Form ohne die Pop­li­te­ra­tur über­haupt nicht denk­bar.

So, genug geme­ckert jetzt. Denn trotz allem ist das ein inter­es­san­tes Gespräch mit einem inter­es­san­ten Men­schen, der ein beweg­tes und lite­ra­tur­af­fi­nes Leben (fast) hin­ter sich hat. Also: ein­fach selbst lesen.