Das ist ein richtiges Kleinod, dieser kurze Text, mit seiner verschwurbelt präzisen oder präzise verschwurbelten Sprache: Jedenfall Sätze wie Labyrinthe — aber nicht, um den Leser nur in die Irre zu führen (das macht er aber auch ganz gerne), sondern um ihn aufmerksam zu machen, ihn zu bremsen und zum Innehalten bewegen. Michon berichtet vom “berühmtesten Gemälde der Welt”, seinem Schöpfer und seinen Entstehungszusammehänge. Dummerweise existiert dieses Gemälde aber gar nicht, sondern ist — wie alles in diesem Text — Fiktion, eine erfundene “Geschichte”. Genau damit spielt Michon hier meisterhaft, gerade auch im sprachlichen Abbild dieses Spiels: Der Fiktionalität seiner/der Geschichte. Ein großartiges Vergnügen!
Ein Spontankauf auf der Mainzer Minipressen-Messe vor einigen Wochen — natürlich wegen der Illustrationen, den Text kenne (und habe) ich ja (natürlich …) schon. Die Arbeiten von Felix Schneeberg haben mir beim ersten Durchblättern gefallen und sagen mir immer noch zu: Mit Witz und spitzem Pinsel ergänzen sie den — auch schön gedruckten — Text recht ansprechend, betonen oft die Komik und den Irrwitz, ohne den eigentlichen Text zu überlagern. Vor allem das neckische und lockere Moment gefällt mir — das passt gar nicht so schlecht zur Seelandschaft mit Pocahontas.
Schreibe einen Kommentar