Pierre Michon: Die Elf. Berlin: Suhrkamp 2012. 120 Seit­en.

Das ist ein richtiges Klein­od, dieser kurze Text, mit sein­er ver­schwurbelt präzisen oder präzise ver­schwurbel­ten Sprache: Jeden­fall Sätze wie Labyrinthe — aber nicht, um den Leser nur in die Irre zu führen (das macht er aber auch ganz gerne), son­dern um ihn aufmerk­sam zu machen, ihn zu brem­sen und zum Innehal­ten bewe­gen. Michon berichtet vom “berühmtesten Gemälde der Welt”, seinem Schöpfer und seinen Entste­hungszusam­me­hänge. Dum­mer­weise existiert dieses Gemälde aber gar nicht, son­dern ist — wie alles in diesem Text — Fik­tion, eine erfun­dene “Geschichte”. Genau damit spielt Michon hier meis­ter­haft, ger­ade auch im sprach­lichen Abbild dieses Spiels: Der Fik­tion­al­ität seiner/der Geschichte. Ein großar­tiges Vergnü­gen!

Arno Schmidt: See­land­schaft mit Poc­a­hon­tas. Illus­tratiert von Felix Schnee­berg­er. Mit einem Nach­wort von Claus Loren­zen und de Anhang: “Kleine Rede auf Arno Schmidt” von Gün­ter Grass. Großhans­dorf: Offic­i­na Ludi 2012. 128 Seit­en.

Ein Spon­tankauf auf der Mainz­er Mini­pressen-Messe vor eini­gen Wochen — natür­lich wegen der Illus­tra­tio­nen, den Text kenne (und habe) ich ja (natür­lich …) schon. Die Arbeit­en von Felix Schnee­berg haben mir beim ersten Durch­blät­tern gefall­en und sagen mir immer noch zu: Mit Witz und spitzem Pin­sel ergänzen sie den — auch schön gedruck­ten — Text recht ansprechend, beto­nen oft die Komik und den Irrwitz, ohne den eigentlichen Text zu über­lagern. Vor allem das neck­ische und lockere Moment gefällt mir — das passt gar nicht so schlecht zur See­land­schaft mit Poc­a­hon­tas.