Jetzt habe ich gestern ganz vergessen, Jörg Fausers 25. Todestag zu gedenken. Wie mir scheint, bin ich in guter Gesellschaft, weil offenbar auch die Medien (soweit ich das sehen) diesen Grund, an Fauser als wichtigen, guten und vor allem lesenwerten Schriftsteller zu erinnern, nicht genutzt haben. Sehr ausführlich aber Tiemo Rink im Tagesspiegel. Aber das missachtende Miss- oder Unverständnis der Literaturkritik war ja auch vor 28 Jahren beim Ingeborg-Bachmann-Preis sehr deutlich zu sehen und hören:
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Peter Apfl schrieb dazu in einem knappen biographischen Abriss für DATUM:
1984 ist das große Jahr in Fausers Karriere: „Rohstoff“ erscheint, kurz darauf die Essaysammlung „Blues für Blondinen“, die Dreharbeiten zum „Schneemann“ beginnen – da sucht er mutwillig die Demütigung: Er nimmt im Hawaiihemd am Wettlesen beim Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt teil. Juroren sind unter anderen Reich-Ranicki und Gertrud Fussenegger, Fauser wird niedergemacht, zudem wird er in der Süddeutschen und im Spiegel nicht einmal erwähnt. Von der nachdrängenden Generation verhöhnt, von den Altvorderen geprügelt: Der Dichter hat zwischen den Stühlen Platz genommen. Aber das ist ohnehin des Rebellen liebster Ort.
Aber egal: Um sich hier zu positionieren, sollte, ja muss man Fauser erst einmal lesen. Und wenn man das aufmerksam und offen tut, wird man feststellen, dass das ein großer Gewinn ist.
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