Jetzt habe ich ges­tern ganz ver­ges­sen, Jörg Fau­sers 25. Todes­tag zu geden­ken. Wie mir scheint, bin ich in guter Gesell­schaft, weil offen­bar auch die Medi­en (soweit ich das sehen) die­sen Grund, an Fau­ser als wich­ti­gen, guten und vor allem lesen­wer­ten Schrift­stel­ler zu erin­nern, nicht genutzt haben. Sehr aus­führ­lich aber Tie­mo Rink im Tages­spie­gel. Aber das miss­ach­ten­de Miss- oder Unver­ständ­nis der Lite­ra­tur­kri­tik war ja auch vor 28 Jah­ren beim Inge­borg-Bach­mann-Preis sehr deut­lich zu sehen und hören:

Jörg Fau­ser liest in Kla­gen­furt – Teil 1

Beim Kli­cken auf das und beim Abspie­len des von You­Tube ein­ge­bet­te­ten Vide­os wer­den (u. U. per­so­nen­be­zo­ge­ne) Daten wie die IP-Adres­se an You­Tube über­tra­gen.

Jörg Fau­ser liest in Kla­gen­furt beim Bach­mann­preis – Teil 2

Beim Kli­cken auf das und beim Abspie­len des von You­Tube ein­ge­bet­te­ten Vide­os wer­den (u. U. per­so­nen­be­zo­ge­ne) Daten wie die IP-Adres­se an You­Tube über­tra­gen.

Peter Apfl schrieb dazu in einem knap­pen bio­gra­phi­schen Abriss für DATUM:

1984 ist das gro­ße Jahr in Fau­sers Kar­rie­re: „Roh­stoff“ erscheint, kurz dar­auf die Essay­samm­lung „Blues für Blon­di­nen“, die Dreh­ar­bei­ten zum „Schnee­mann“ begin­nen – da sucht er mut­wil­lig die Demü­ti­gung: Er nimmt im Hawaii­hemd am Wett­le­sen beim Inge­borg-Bach­mann-Preis in Kla­gen­furt teil. Juro­ren sind unter ande­ren Reich-Rani­cki und Ger­trud Fus­se­n­eg­ger, Fau­ser wird nie­der­ge­macht, zudem wird er in der Süd­deut­schen und im Spie­gel nicht ein­mal erwähnt. Von der nach­drän­gen­den Gene­ra­ti­on ver­höhnt, von den Alt­vor­de­ren geprü­gelt: Der Dich­ter hat zwi­schen den Stüh­len Platz genom­men. Aber das ist ohne­hin des Rebel­len liebs­ter Ort.

Aber egal: Um sich hier zu posi­tio­nie­ren, soll­te, ja muss man Fau­ser erst ein­mal lesen. Und wenn man das auf­merk­sam und offen tut, wird man fest­stel­len, dass das ein gro­ßer Gewinn ist.