Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: jörg fauser

Ins Netz gegangen (16.7.)

Ins Netz gegan­gen am 16.7.:

  • 70. Geburt­stag des Autors Jörg Fauser: Er war der Champ — taz.de — ambrow waibel über­legt in der taz, warum das fauser so uncool und ein “lit­er­at der los­er” war, aber trotz­dem ein toller autor:

    Das Große an Fauser – SPD-Mit­glied – ist, dass er nie aufge­hört hat, mit allem, was er auf­brin­gen kon­nte, danach zu streben, seine Schmerzen zu pop­u­lar­isieren. Daraus ent­standen Geschicht­en: über die, die unten sind, über die, die in der Mitte sind – und zu denen ganz oben wäre er auch noch gekom­men: Er warte noch auf den großen deutschen Man­ager­ro­man, hat er 1984 im Fernse­hen gesagt.

    Das Uncoole an Fauser war, dass er, als er es ab 1968 und fol­gend wollte, nicht dazuge­hören kon­nte zu den Coolen und Schö­nen sein­er Gen­er­a­tion. Das Uncoole war, dass er sich dieser Zurück­weisung nicht durch die demütige Flucht ins Pri­vatleben, in den Suff oder in den Reiseteil ent­zog, son­dern darauf behar­rte, ein Schrift­steller zu sein. Der ganz unver­froren auf ein Lesepub­likum set­zte, das sich nichts vorschreiben ließ.

  • Mythen ǀ Alles Gute, Mack­er! — der Fre­itag — kat­ja kull­mann über jörg fauser, der am 16. juli 70 jahre alt gewor­den wäre:

    Jörg Fauser, der schmächtige Hesse mit der hitzi­gen Abnei­gung gegen Trend­phänomene, hat in diesem Zusam­men­hang ein posthumes Prob­lem: Er wird heute ganz über­wiegend als Mack­er rezip­iert – beziehungsweise missver­standen.

  • Debat­te Überwachung in Deutsch­land: Völk­er­recht im Glas­faserk­a­bel — taz.de — andreas fis­ch­er-les­cano:

    Die unver­hält­nis­mäßi­gen Überwachungs­maß­nah­men der NSA sind völk­er­rechtswidrig.

    deshalb fordert er:

    Entwed­er wir ver­lieren uns in transat­lantis­chen Vor­wür­fen über Spi­onage und Geheimnisver­rat. Oder aber wir wid­men uns endlich dem Wesentlichen: der demokratis­chen Selb­stvergewis­serung über die Gren­zen und Möglichkeit­en der Frei­heit des Inter­nets.

    Diese Diskus­sion kön­nen wir aber nicht im nationalen Rah­men alleine führen. Nur wenn wir die Infra­struk­tur des glob­alen Rechts nutzen, wer­den wir wirk­same Sicherun­gen für unsere Frei­heit­sräume entwick­eln kön­nen.

  • Iden­tität­skon­sum­is­mus | Lesen was klüger macht — georg seeßlen:

    Den Iden­tität­skon­sum­is­mus hat wohl keine Unter­hal­tungsin­dus­trie dieser Welt, nicht ein­mal die US-amerikanis­che, so per­fek­tion­iert wie die deutsche. Schlager­musik, Tra­cht­en­mode, Volks­feste, Event­dra­maturgie, Fernsehse­rien, Sport und Marken­ze­ichen, sog­ar Autos und T‑Shirts, sind einem neuen Iden­titäts­mar­ket­ing unter­wor­fen. Im Iden­titäts­mar­ket­ing tre­f­fen sich die ursprünglich als Wider­sprüche agieren­den Kräfte der Super­flex­i­bil­isierung und der Even­tökonomie mit den fik­tiv­en Kon­ti­nu­ität­skon­struk­tio­nen und der Sehn­sucht nach der ver­lore­nen Iden­tität. Dabei wird eine Menge Geld umge­set­zt. Und eine Menge Träume gehen ver­loren. Klingt „Sch­land“ nicht nach einem ver­dammt komisch-trau­ri­gen Abge­sang auf Heimat? Der Iden­tität­skon­sum­is­mus trägt die Selb­stver­ach­tung in sich.

  • Twit­ter / Things4Strings: “Sounds of Sum­mer” via Anne … — wun­der­bar! RT @Things4Strings: “Sounds of Sum­mer” via Anne Akiko Mey­ers
  • Umfänglich gescheit­ert (epic fail) III: Fahrrad­fahrer | Rep­tilien­fonds — epic fail 3 by jakob hein:

    Warum gibt man sich die Mühe, das Schloss mit einem Schlüs­sel zu öff­nen und es dann so mit einem Poller zu verbinden? Soll der Poller die san­fte Umar­mung der Plas­tikum­man­telung des Schloss­es spüren? Oder möchte man der Polizei im Ver­sicherungs­fall sagen kön­nen, man habe alles getan?

Jörg Fauser: Der Autor spricht

Jörg Fauser in der heute etwas selt­sam anmu­ten­den Sendung “Autor Scoot­er” (mit dem damals noch halb­wegs erträglichen Hell­muth Karasek) über sich, sein Schreiben und so weit­er — der Autor als selb­ster­nan­ntes “Mit­glied der Agen­tur für Sprache und Zweifel” spricht:

Den Schrift­steller, der nicht gele­sen wird, halte ich für eine pathetis­che und sinnlose Fig­ur.


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schön auch, wie Karasek mit seinem roman­tisch-genialen Autor­be­griff auf Jörg Fausers wesentlich hand­festerem, handw­erk­lichen Autor-Ich (“writ­ing is my busi­ness”) trifft …

Auch ein Chronist: Jörg Fauser

Jet­zt habe ich gestern ganz vergessen, Jörg Fausers 25. Todestag zu gedenken. Wie mir scheint, bin ich in guter Gesellschaft, weil offen­bar auch die Medi­en (soweit ich das sehen) diesen Grund, an Fauser als wichti­gen, guten und vor allem lesen­werten Schrift­steller zu erin­nern, nicht genutzt haben. Sehr aus­führlich aber Tiemo Rink im Tagesspiegel. Aber das mis­sach­t­ende Miss- oder Unver­ständ­nis der Lit­er­aturkri­tik war ja auch vor 28 Jahren beim Inge­borg-Bach­mann-Preis sehr deut­lich zu sehen und hören:

Jörg Fauser liest in Kla­gen­furt — Teil 1

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Jörg Fauser liest in Kla­gen­furt beim Bach­man­npreis — Teil 2

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Peter Apfl schrieb dazu in einem knap­pen biographis­chen Abriss für DATUM:

1984 ist das große Jahr in Fausers Kar­riere: „Rohstoff“ erscheint, kurz darauf die Essaysamm­lung „Blues für Blondi­nen“, die Drehar­beit­en zum „Schnee­mann“ begin­nen – da sucht er mutwillig die Demü­ti­gung: Er nimmt im Hawai­ihemd am Wet­tle­sen beim Inge­borg-Bach­mann-Preis in Kla­gen­furt teil. Juroren sind unter anderen Reich-Ran­ic­ki und Gertrud Fusseneg­ger, Fauser wird niedergemacht, zudem wird er in der Süd­deutschen und im Spiegel nicht ein­mal erwäh­nt. Von der nach­drän­gen­den Gen­er­a­tion ver­höh­nt, von den Altvorderen geprügelt: Der Dichter hat zwis­chen den Stühlen Platz genom­men. Aber das ist ohne­hin des Rebellen lieb­ster Ort.

Aber egal: Um sich hier zu posi­tion­ieren, sollte, ja muss man Fauser erst ein­mal lesen. Und wenn man das aufmerk­sam und offen tut, wird man fest­stellen, dass das ein großer Gewinn ist.

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