gut, die überschrift ist übertrieben. aber nur minimal. am samstag bin von erbach (allerdings nicht ganz von der mümling aus) nach uissigheim gelaufen — das ist kurz vor der tauber. 53,4 kilometer waren das. beziehungsweise etwas mehr, denn ein oder zwei teilstücken, die ich gegangen bin — etwa den letzten anstieg — habe ich nicht mitgestoppt. 5 stunden 20 minuten habe ich dafür gebraucht. und einige pausen noch dazu. das war dann doch einiges langsamer als ich mir gedacht habe. mit einem schnitt von 5:30 bis 5:45 hatte ich gerechnet, geworden sind es 6:00. dafür hat das mäßige tempo einen vorteil: muskelkater habe ich überhaupt keinen. ein wenig steif war ich samstags und auch am sonntag noch etwas, aber die muskeln beschweren sich kaum.
das wetter war brutal schwül. nicht gerade das ideale laufwetter. ruckzuck war ich komplett — aber wirklich vollständig — durchgeschwitzt. und das blieb bis kurz vor schluss so. kurz vor külsheim kam ich aus dem wald heraus, da hat der leichte wind mich immerhin noch ein bisschen getrocknet. aber das war dann auch egal.
die wege waren auch nicht immer optimal ausgesucht: da waren einige harte trails dabei, die auf der karte ganz und gar harmlos aussahen. so bin ich also durch die matschwüsten der waldarbeiter, über wege, die komplett mit ästen zugedeckt waren, durch brennessel-felder und brombeer-hecken gelaufen, über ausgewaschene wasserrinnen ins tal gestürzt und im bauchhohen gras von einem loch ins andere getaumelt … das hat nicht nur körperliche, sondern auch phsysische anstrengung gekostet, die sich mit der zeit erheblich summiert hat. aber dafür macht man ja solche läufe …
so bin ich gelaufen:
die genaue strecke lässt sich auch (besser) bei gpsies.com anschauen: klick.
ich bin also durch dorf-erbach ins gräsig, von dort über das habermannskreuz (wo ich einem auto, dass unbedingt mit minimalstem abstand an mir vorbei musste, den außenspiegel einklappte) nach eulbach. bis hierhin kannte ich den weg — bisher war ich das allerdings immer schneller gelaufen, im ersten anstieg hinterm gräsig war schon die erste gehpause fällig … von eulbach dann noch einmal kurz auf die b47 in richtung boxbrunn, aber gleich hinter dem abzweig nach vielbrunn den ersten waldweg und mehr oder weniger parallel zur straße am höhendorf vorbei. und dann, nach einem weiteren stück auf dem kamm, ging es hinunter richtung amorbach. da wurde das navigieren schwierig — den weg, den ich mir ausgedacht hatte, fand ich an zwei stellen nicht bzw. nicht auf anhieb. das erste mal nahm ich einen wanderweg, schön steil in kehren, vorbei an der gruppe mit stöcken bewaffneter wanderer (und betend, dass ich genau dort nicht hinfalle — hat sogar geklappt …), beim zweiten mal musste ich nur genauer suchen: der weg war schon sehr zugewachsen. und entsprechend schlecht zu laufen. ich hatte aber keine lust, weiter umherzuirren — mein fuß tat weh, ich hatte mich böse vertreten und wollte erst einmal heraus aus dem wald. außerdem war ich schon länger unterwegs als ich dachte, hatte schon mehr kilometer auf dem forerunner als ich erwartet hatte. irgendwann kam ich so dann tatsächlich im langen tal an, dass mich wieder zur b47 führte. der bin ich dann auf dem feldweg gefolgt bis zur kreuzung an der bahnlinie bei amorbach. die habe ich kurzerhand “wild” überquert, der nächste übergang war mir einfach zu viel umweg … auf der anderen seite ging es dann durch den rand von amorbach und immer weiter die straße — und zwar hinauf. und hinauf. und hinauf … irgendwann, schon hinter (und vor allem deutlich über) schneeberg, verließ ich dann die landstraße, um wieder im wald einzutauchen. die wege wurden bald recht verlassen und entsprechend verwildert. beim “roten kreuz” machte ich eine erste rast und vertilgte einen oat-snack gegen den langsam aufkommenden hunger. aber lange hielt es mich nicht, es ging noch recht gleichmäßig weiter, durch eine kleinen weiler über den befestigten feldweg nach windischbuchen. dort bog ich dann wieder einmal auf die straße bzw. das sträßlein ein, dass mich nach heppdiehl führt. dort verweilte ich kurz am kleinen friedhof, nutzte das kühle wasser zur zwischenerfrischung und die bank, meine mittlerweile etwas müden beine kurz auszuruhen. doch bald ging es auch hier wieder weiter, 12 uhr war es mittlerweile schon geworden. ich blieb jetzt vorerst auf der straße, die mich steil hinab führte, und zwar nach pföhlbach. dort bog ich ab, trabte das kurze stück am hang entlang nach riedern. in riedern überquerte ich die erft — mit einer höhe von ca. 180 m der zweitniedrigste punkt meiner tour. und das war gleich wieder zu merken, denn hinter dem ort ging es schon wieder ab von der straße und stetig bergan. sehr stetig. mein etrex fing hier an, ziemlich zu spinnen und machte mir etwas sorgen, weil es mich beständig weit ab von meiner eigentlichen route wähnte. anfangs noch sehr sicher, auf dem richtigen weg zu sein, wurde ich zunehmens unsicherer. und es ging immer weiter bergan … aber irgendwann war ich doch oben, machte mal wieder eine kurze rast und ließ den etrex neuen kontakt zu den satelliten aufnehmen — und siehe da, ich war die ganze zeit richtig gewesen. die erleichterung war groß. zumal hier schon das erste schild eines külsheimer wanderwegs auftauchte — das ende rückte also näher. vorher galt es frelich noch einiges an weg im dichten gras zu überwinden — nachdem ich mittlerweile schon fast 45 kilometer in den beinen hatte, war es nicht mehr sehr lustig, zu laufen ohne den boden und seinen vielen gemeinen unebenheiten sehen zu können. aber das bewusstsein des nahenden endes hielt mich aufrecht. so ganz war ich aber freilich noch nicht fertig … nach der überquerung der landstraße zwischen steinfurt und steinbach hatte ich immerhin wieder festen, halbwegs ebenen feldwegs-grund unter den füßen. der weg führte leicht abwärts direkt nach külsheim. da musste ich ein weiteres mal pausieren — die erste wasserblase im rucksack war leer, ich musste umfüllen. viel erholung brachte die pause nicht, so lief ich also eher im trottgang als besonders dynamisch durch die stadt und zum weg in richtung uissigheim. immerhin kannte ich mich jetzt wenigstens wieder ungefähr aus … kurz vor uissigheim verließ mich aber auch die letzte reserve bzw. der letzte wille, den an diesem punkt der strecke nicht mehr ganz harmlosen anstieg zum sportplatz bin ich dann doch lieber gegangen. danach konnte ich aber wenigstens noch den letzten kilometer zum ziel laufend zurücklegen — und da erwartete mich nicht nur ein leckeres (wenn auch arg verspätetes) mittagessen, sondern auch eine herrlich frische, kühle dusche — wunderbar. den rest des tages war ich freilich ziemlich hinüber …
der höhenverlauf ist so:
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