[VWKGJ]

Dies­mal habe ich sog­ar etwas … Also, eigentlich wollte ich ja die let­zte Woche für inten­sives Train­ing in den Alpen nutzen, um so richtig auf meinen ersten Berglauf vor­bere­it­et zu sein. In Galtür habe ich aber schon mal gar keine ordentlichen Streck­en dafür gefun­den: Die weni­gen Pfade, die an den Seit­en des Tals hochgin­gen, waren alle noch so tief ver­schneit oder unten so matschig, das ich da über­haupt keine Lust drauf hat­te. Außer­dem kam noch dazu: Das Ski­fahren mit den anderen Monois­t­en vom Mono­ski-Tre­f­fen hat natür­lich auch einiges an Kraft gekostet. Und beim Laufen hat­te ich dann selt­samer­weise jeden Tag große Prob­leme mit der Atmung, ich bekam immer wieder, selb­st bei eigentlich ganz gemütlichem Tem­po, Seit­en­stechen — das habe ich son­st nie. Ob das schon an der Höhen­luft lag? Und dann hat sich gestern auch noch ein leichter Schnupfen eingeschlichen. Ich war also sehr skep­tisch.

[Wet­tkampf­tag]

Schon wieder so früh auf­ste­hen … Dann habe ich noch so lange über­legt, was ich zum Laufen anziehe, das ich beina­he meine S‑Bahn nach Wies­baden ver­passt hätte. Denn die Sonne scheint zwar vom wolken­losen Him­mel, aber um 7 Uhr ist es doch noch ziem­lich frisch. Ich entschei­de mit für die dünne, 3/4‑Hose und ein dünnes langärm­liges Shirt — nicht ganz verkehrt, ein T‑Shirt hätte es aber auch getan. Die Anreise war dann ger­ade noch so gesichert, der Bus war auch pünk­tlich und hat mich mit zwei Mitläufern zur Tal­sta­tion der Ner­oberg­bahn gebracht. Dort dann das Melde­büro gesucht — ein­fach den Massen nach -, mein Start­geld bezahlt (für die 6 Euro gab’s im Ziel eine Tafel Schoko­lade (die ich jet­zt bis Ostern aufheben muss …), schön süßen war­men Tee und Wass­er, lei­der nur mit Kohlen­säure, sowie den Trans­port des Klei­der­beu­tels ins Ziel und den Rück­trans­port der Läufer mit dem Bus in den Start­bere­ich) und die Num­mer in Emp­fang genom­men. Selt­samer­weise war ich 896 bei einem Teil­nehmer­lim­it von 500 Läufern … Dann den Ruck­sack im Bus deponiert, ein wenig (sehr wenig) ein­ge­laufen und langsam zum Start getra­bt.

[Wet­tkampf]

So, nun geht’s endlich zur Haupt­sache ;-). Den Start hätte ich beina­he ver­passt, weil ich vorher schnell noch einen Baum bewässern musste. Deshalb stand ich dann fast ganz hin­ten. Eigentlich fange ich ja gerne etwas langsamer an, hier war das aber nicht so prak­tisch. Denn nach einem kurzen Stück abwärts ging es den engen Wald­weg in Ser­pen­ti­nen auf den Ner­oberg hoch. Und da war ich dann ständig am Über­holen, was zu einiger unnötiger Kraftver­schwen­dung führte. Aber bish­er ging es mir wun­der­bar: Der erste Berg war über­haupt nicht schlimm, ich bin ziem­lich flott und lock­er hochgekom­men. Lei­der habe ich erst bei Kilo­me­ter 4 gemerkt, dass ich ja eine Stop­puhr am Arm habe und die Zwis­chen­zeit­en hätte nehmen kön­nen — aber dann hab’ ich es halt ganz gelassen. Nach dem Ner­oberg geht es erstein­mal gemäch­lich und bald weniger gemäch­lich bergab — da wurde ich natür­lich wieder über­holt, weil ich mit meine Knie mit meinem Übergewicht beim Bergablaufen nicht allzu sehr belas­ten mag und deshalt immer etwas ver­hal­ten unter­wegs bin. Aber es kamen ja noch einige Höhen­meter nach oben auf uns zu — bei jedem Kilo­me­ter­schild haben die fre­undlichen Helfer vom LC Olympia die noch zu erk­lim­menden Meter notiert. Und die wur­den selt­samer­weise nur sehr langsam weniger. Denn es ging erst­mal recht gemütlich und san­ft bergauf — bis kurz nach Kilo­me­ter 7. Da knickt die Strecke ab und wen­det sich dem End­spurt auf die Plat­te zu. Und da hängt noch ein nettes Schild: „Jet­zt geht’s los”. Los­ge­ht näm­lich die so genan­nte Rodel­bahn: Unter der Strom­leitung senkrecht den Hang hoch. Zum Glück war es nicht über­mäßig rutschig (die Strecke war auch son­st fast ganz trock­en, das war in den let­zten Jahren wohl auch schon anders, mit Schnee und Eis und so …). Die erste Hälfte bin ich noch gelaufen, dann aber doch ins schnelle Gehen überge­gan­gen. Das ist bei dem Stück, wie ich bald merk­te, auch sin­nvoller. Denn selb­st gehend hab’ ich noch zwei unver­drossen den Steil­hang hin­au­flaufende Mitkämpfer über­holt. Oben angekom­men, geht es dann noch die let­zten Meter bis auf die Kuppe der Plat­te — für mich das schlimm­ste Stück, weil nach solchen Steil­hän­gen mein Kreis­lauf immer erst ein­mal kräftig ein­sackt. So keuchte ich dann noch schnell ins Ziel nach 8,2 km und ca. 450 Höhen­metern, wo ich selb­stver­ständlich völ­lig ver­gaß, meine Stop­puhr anzuhal­ten. Nun ja, dafür gibt es ja die offizielle Zeitmes­sung: 46:59. Mein Ziel war es, möglichst weit unter 50 Minuten zu bleiben — das hat ja ganz gut hinge­hauen. Und ganz beschei­den muss ich sagen: Ich hätte dur­chaus schneller sein kön­nen — wenn ich die Strecke bess­er im Kopf gehabt hätte und mein­er Form mehr getraut hätte. Aber über­haupt scheinen so „kurze” Streck­en im Moment nicht so das richtige für mich zu sein … Aber es war ein wun­der­bar­er Lauf bei her­rlichem Wet­ter.