ich bin ja im allgemeinen kein besonders großer freund der „welt”. auch nicht von deren feuilleton. was aber hanns-georg rodek dort jetzt vorgeschlagen hat, ist eine gute idee, die ich vollkommen unterstütze (auch wenn der artikel viel blabla mit hineinmischt): eine pflichtabgabe von belegexemplaren auch bei filmen einzuführen und die — genau wie das bei gedruckten werken geschieht — zentral zu sammeln. denn viel zu viel ist schon verloren gegangen und vor allem, viel zu viel geht immer noch verloren. ich finde es ja auch immer wieder erstaunlich, wie absurd geschichtslos der film in deutschland betrachtet wird: eine (wissenschaftlich fundierte) filmgeschichte gibt es in der öffentlichkeit nahezu gar nicht. selbst filmkritiken lassen nur viel zu selten erkennen, dass auch das medium film und all seine gattungen inzwischen eine durchaus beachtliche geschichte haben. doch die kann man ja auch kaum — und wenn, dann nur mit großer mühe — kennenlernen. literatur- oder theatergeschichte lässt sich mit etwas gutem willen ziemlich schnell erarbeiten — dank öffentlicher bibliotheken und theater etwa. für den film gilt das aber überhaupt nicht, der führt ein nahezu geschichtsloses dasein. alte klassiker im fernsehen etwa? wenn überhaupt, dann irgendwann nachts zwischen 3 und 5 uhr — da sind die fernsehanstalten — auch und gerade die öffentlich-rechtlichen — noch schlimmer als die radiosender. also: zumindest mal sammeln. dann kann man auch sehen, was es schon gab.
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