Nanyue Maofeng, das trockene BlattTrotz des Namens “Maofeng” hat der Tee mit diesem dort über­haupt nichts zu tun — wed­er in Bezug auf seine Herkun­ft noch auf sein Geschmack. Dieser hier, der Nanyue Maofeng (wie immer von Kolodziej & Lieder) ist ein grün­er Tee, der weiche, helle Blät­ter hat, die im trock­e­nen Zus­tand leicht ver­dreht und fuselig sind — fast wie Wollschnipsel … Vor dem Auf­guss duftet das frisch-würzig, nach dem Wasserkon­takt auch kommt eine deut­liche Gras­note hinzu und die Blät­ter zeigen sich auch deut­lich grün­er gefärbt.

Nanyue Maofeng, die TasseDie Tasse, irgend­wo zwis­chen hellem Grün und sehr hellem Braun schwank­end, duftet eher ver­hal­ten, aber fül­lig und inten­siv. Ab dem zweit­en Auf­guss wen­det sich das zum einem gold­e­nen Braun und wird wesentlich dun­kler. Der Tee schmeckt dann auch so: Voll­mundig und stark, ohne streng zu sein, son­dern fast so flauschig wie die Tee­blät­ter im trock­e­nen Zus­tand. Das ist wun­der­bar har­monisch und kul­tiviert — genau so, wie Tee eben sein sollte ;-). Die würzige Note wird beim zweit­en Auf­guss noch gesteigert, so dass der Nanyue Maofeng dann wirk­lich eine sel­tene Inten­sität bieten kann.

Nanyue Maofeng nach derm ersten AufgussDer Tee, “mit der taois­tis­chen und bud­dhis­tis­chen Tra­di­tion der Region ver­bun­den” (was auch immer das heißt), wuchs an den Hän­gen der Heng­shan-Berge im Hunan-Dis­trikt und wurde im Früh­ling gepflückt. Das kön­nte jeden­falls mein neuer Liebling­stee wer­den …

Tee: Chi­na Nanyue Maofeng von Kolodziej & Lieder
Zubere­itung: ca. 4 Gramm Tee in der Seit­en­grif­fkanne mit 85 °C war­men Wass­er 20 Sekun­den ziehen lassen.