Stürmische Woche. Ganz wörtlich — am Montag und Dienstag war es zeitweise so windig (vor allem auf dem Heimweg), dass ich momentan sogar zwei Gänge runterschalten musste: Ich kam einfach nicht mehr gegen den Sturm an.
Stürmisch auch, weil viel Planung zu organisieren war, damit ich mich in den nächsten Wochen auf mein neues Projekt konzentrieren kann und nicht von dem ganzen alltäglichen Allerlei immer wieder abgelenkt werde. Aber irgend jemand muss das ja trotzdem machen … Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten Wochen entwickeln wird — ich kann es mir noch nicht so ganz vorstellen.
Text: “Kriegslyrik” von Hermann Plagge. Ein (nicht nur mir) absolut unbekannter Dichter aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, formal und sprachlich jetzt nicht unbedingt die besten Gedichte aus dieser Zeit, aber doch immer wieder sehr eindrücklich und lebendig in den Schilderungen und Stimmungen. Die Lektüre habe ich der wunderbaren Edition Versensporn von “Poesie schmeckt gut” zu verdanken — das ist ein sehr zu rühmendes Unternehmen, das mehrmals im Jahr kleine Hefte mit Lyrik von meist vergessenen, unbekannten Dichter*innen, meist aus dem weiten Feld des Expressionismus (wie Plagge) oder verwandten Strömung, zum kleinen Preis versendet und meinen literarischen Horizont immer wieder angenehm erweitert.
Ton: Einstürzende Neubauten. Und die Münchener Aufnahmen von “Follow me” und “Where are you” von Ondřej Adámek.
Bild: You People von und mit Jonah Hill. Ziemlich cool, ziemlich gelungen, witzig und treffend die Probleme der (amerikanischen) Gesellschaft bzw. ihrer Teile im Umgang miteinander darstellend.
Draußen: Der Streak hält, ich versuche es sogar mal wieder mit strukturiertem Training. Und dabei habe ich mir gleich am Montag ein ordentliches Problem eingehandelt: Für den Tempotestlauf fand ich es sinnvoll, die passenden Schuhe anzuziehen. Nur hatte ich die seit mindestens 15 Monaten nicht mehr an den Füßen. Das endete, ich hätte es mir denken können, im Blutbad: Zwei große, fette Blasen an den Fersen. Vor allem die rechte Ferse war mit einer flächigen, blutigen Blase versehen. Mit Blasenpflaster und Compeed ging es dann aber immerhin auch am Dienstag weiter. Doch für den Rest der Woche blieb das Andenken noch, wenn auch allmählich verblassend/verheilend. Dafür konnte ich diese Woche sowohl beim schönen Sonnenuntergang als auch im spektakuläre bunten Sonnenaufgang laufen — der Frühling macht’s möglich.