Eine gewöhn­liche Woche im Jan­u­ar. Wieder etwas viel gear­beit­et und tortz­dem mit dem Gefühl raus­ge­gan­gen, nicht viel geschafft zu haben. Aber das ist wohl ein­fach eine prinzip­ielle Täuschung ;-). Es bleibt kalt, aber zum Glück für den Fahrrad­pendler nur sehr wenig Schnee hier. Damit kann ich gut leben. Neben­bei war diese Woche auch noch ein wenig Web­seit­en­basteln ange­sagt — hier, bei Come­di­an Six­pack und noch ein paar andere Inter­ne­tauftritte mussten ein wenig gewartet und angepasst wer­den.

Text: Ich arbeite mich langsam (sehr langsam) durch meinen Stapel unge­le­sen­er Büch­er und habe mir deshalb ein Einkauf­s­mora­to­ri­um aufer­legt. Diese Woche aus­ge­le­sen habe ich Sla­ta Roschals kleinen Gedicht­band “Wir verzicht­en auf das gelobte Land”, 2019 bei Rei­necke & Voß in Leipzig erschienen. Der hat einige inter­es­sante Leseer­fahrun­gen zu bieten, aber auch ein biss­chen Leer­lauf. Für meinen Geschmack ist die Sprache der Gedichte oft etwas zu alltäglich, zu wenig kun­st-voll: Ich bevorzuge ja doch im all­ge­meinen Lyrik, die sich nicht nur for­mal, son­dern auch sprach­lich vom alltäglichen, “nor­malen” Sprachge­brauch deut­lich abhebt.

Außer­dem: Karen Ruoffs “Acad­e­mia”. Das ver­sucht in der Tra­di­tion (und öfters in recht enger Anlehnung an) David Lodges eine Satire des (amerikanis­chen) Uni­ver­sitäts­be­triebs der Gegen­wart, vor allem sein­er Finanzierung. Das ist aber hölz­ern in Form und Sprache, bleibt weit­ge­hend vorherse­hbar und lässt all die Ele­ganz und das Spielerische von Lodge lei­der völ­lig ver­mis­sen.
Und weit­erge­le­sen in Philipp Sarasins großer Geschichte des Jahres “1977” (oder der Gegen­wart, je nach­dem). Das ist wirk­lich sehr anre­gend: Wahnsinn, was da alles an Mate­r­i­al, Ideen und Beobach­tun­gen drin steckt. Und klasse, wie gut es geschrieben ist, wie gut es sich, trotz sein­er fach­lichen Bre­ite und Tiefe (bei­des zusam­men ist ja nicht sehr häu­fig), lesen lässt, auch in kleineren Por­tio­nen.

Ton: Zur Auf­frischung habe ich mehrmals die “Win­ter­reise” gehört. Das ist sozusagen Vor­bere­itung für das näch­ste Woch­enende, wenn ich Sie mal wieder live hören kann. Und in den let­zten Jahren habe ich sie eher sel­ten gehört, also war es mal wieder Zeit.

Draußen: In dieser Woche bin ich halb­wegs fleißig gelaufen. Denn die Läufe gestal­tete ich in dieser Woche als Crescen­do: Jeden Tag mehr als am Vortag. Das werde ich in der näch­sten Woche defin­i­tif nicht wieder­holen kön­nen. Jet­zt ging es, weil ich auf sehr niedrigem Niveau anf­ing. Und erstaunlicher­weise blieb das Tem­po der Läufe die ganze Woche über recht ordentlich. Eigentlich wartete ich jeden Tag darauf, dass meine Beine sagen: Mal langsam. Aber selb­st die 14 Kilo­me­ter mit eini­gen Höhen­metern am Son­ntag liefen doch gut. Vielle­icht kommt die Erschöp­fung ja auch erst noch.