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Schlagwort: vietnam

Vietnam Nam Lanh

Vie­le Tees aus Viet­nam ken­ne ich bis­her nicht, die meis­ten in mei­nem Regal kom­men ent­we­der aus Indi­en oder (zuneh­mend) aus Chi­na. Der „Nam Lanh“ ist dabei noch eine ech­te Beson­der­heit, denn die­ser Tee wird von mehr oder weni­ger wild wach­sen­den Tee­bäu­me geern­tet, also nicht von den übli­chen Plan­ta­gen­kul­tu­ren. Bei mei­nem Dea­ler heißt es dazu:

Die­ser Tee stammt von alten Tee­bäu­men, die nie durch moder­ne Anbau­me­tho­den ver­än­dert wur­den. Die Bäu­me wer­den bis zu acht Meter hoch. Um die neu­en Trie­be zu pflü­cken, müs­sen die Bau­ern in die Bäu­me stei­gen. Die­se lie­gen zwi­schen ande­ren Bäu­men in den Wäl­dern. Da kei­ne Dün­ger ein­ge­setzt wer­den, ist der Ern­te-Ertrag ziem­lich gering.

Ange­sichts die­ses Auf­wan­des ist der Tee dann schon fast unver­schämt billig …

Schon das tro­cke­ne, sehr dunk­le und eher klei­ne, mit weni­gen gol­de­nen Spit­zen durch­setz­te Blatt riecht wür­zig mit deut­li­cher Malz­no­te: So stel­le ich mir eine Kreu­zung aus einem kräf­ti­gen Dar­jee­ling und einem mil­den Assam vor. Nach dem Zie­hen ver­liert sich der Malz­an­teil etwas, zurück bleibt eine wür­zig-wal­dig duf­ten­de, wun­der­bar dunk­le Tas­se, zwi­schen sehr, sehr dunk­lem Braun und einem tie­fen Rot chan­gie­rend. Ent­spre­chend schmeckt er auch eher kraft­voll, ohne über­trie­ben auf­dring­lich zu sein. Die Rich­tung ten­diert schon stark zu Assam-Tees, aller­dings nicht so fül­lig. Dafür wirkt der Nam Lanh etwas wür­zi­ger: Obwohl im der vol­le Kör­per der typi­schen Assam-Tees fehlt, kann er mit Inten­si­tät und gefäl­li­ger Abrun­dung durch­aus punk­ten. Kein ganz so aus­ge­feil­ter Tee wie manch ande­re, die ich letz­tens in der Kan­ne hat­te, aber eine soli­de Qualität.

Tee: Viet­nam Gold­blatt Nam Lanh von Kolod­ziej & Lieder
Zube­rei­tung: 15 Gramm Tee, 1,5 Liter kochen­des Was­ser, 3:45 Zieh­zeit beim ers­ten Versuch.

Als ich das gera­de geschrie­ben habe, erin­nert sich mein Geschmacks­ge­dächt­nis, dass es die­sen Tee doch schon kennt. Tat­säch­lich hat­te ich den vor etwas mehr als zwei Jah­ren schon ein­mal getrun­ken (und beschrie­ben – zum Glück mit ähn­li­chem Ergebnis …)

Schwarzer Löwe aus Vietnam

So heißt die­ser Tee tat­säch­lich: Black Lion, ein FBOP (also: Flowery Bro­ken Oran­ge Pekoe) aus Viet­nam (ja, da gibt’s auch Tee, sogar ganz ver­nünf­ti­gen).

Ent­spre­chend der Ein­stu­fung als FBOP ist er recht fein gebrö­selt, voll fer­men­tiert, hat aber auch noch eini­ge gol­de­ne Spit­zen dabei. Vor dem Auf­guss riecht er etwas honig-wür­zig, wie ein leich­ter Assam.

Die nach drei Minu­ten fer­tig gebrüh­te, röt­lich-brau­ne, sanft gol­den schim­mern­de Tas­se duf­tet zurück­hal­tend, wie­der­um mit einer leich­ten Würz­no­te im Hin­ter­grund – eigent­lich wie eine Mischung aus Cey­lon und Assam. So zurück­hal­tend wie er riecht, so dezent schmeckt der Tee auch. Sanft, unauf­dring­lich, mit vol­lem, run­den Geschmack, aber ohne aus­ge­präg­te Beson­der­hei­ten oder inten­si­ve Noten – nicht ver­kehrt, aber auch nichts, das mich vom Hocker haut (was mich bei dem Preis aller­dings auch über­rascht hätte …)

Tee: Viet­nam FBOP Black Lion von Pure Tea
Zube­rei­tung: 13 Gramm Tee für ca. 1,5 Liter kochen­des Was­ser, 3 Minu­ten Ziehzeit.

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tee aus viet­nam habe ich bis­her noch nie getrun­ken. also eine ech­te pre­miè­re, die mir kolod­ziej & lie­der ver­schaf­fen. dort heißt es zu die­sem sehr preis­wer­ten tee:

In der Berg­re­gi­on an der chi­ne­si­schen Gren­ze zu Myan­mar, Laos und Viet­nam leben ver­schie­de­ne eth­ni­sche Min­der­hei­ten, die auch heu­te noch die alten Tee­bäu­me kultivieren.

Gegen­wär­tig haben wir Coope­ra­tio­nen mit zwei Dör­fern in Yunnan (Dai und Bu Lang) und drei in Viet­nam (H’mong).

Die­ser Tee stammt von alten Tee­bäu­men, die nie durch moder­ne Anbau­me­tho­den ver­än­dert wur­den. Die Bäu­me wer­den bis zu acht Meter hoch. Um die neu­en Trie­be zu pflü­cken, müs­sen die Bau­ern in die Bäu­me stei­gen. Die­se lie­gen zwi­schen ande­ren Bäu­men in den Wäl­dern. Da kei­ne Dün­ger ein­ge­setzt wer­den, ist der Ern­te-Ertrag ziem­lich gering.

Geern­tet wird nach hohen Stan­dards, nur die bei­den fri­schen Blät­ter und die Knos­pe wer­den gepflückt. Ver­gli­chen mit ande­ren kul­ti­vier­ten Tee­pflan­zen sind die Blät­ter und Knos­pen ver­hält­nis­mä­ßig groß. Die Ver­ar­bei­tung fin­det zuhau­se oder in sehr klei­nen Ver­ar­bei­tungs­ein­hei­ten in den Dör­fern statt.

Die H’mong in Viet­nam haben kei­ne Elek­tri­zi­tät, so dass alle Maschi­nen von Hand betrie­ben wer­den. Es wer­den tra­di­tio­nell grü­ne und schwar­ze Tees her­ge­stellt. Es scheint so, dass die ursprüng­li­che Form der Fermentation/​Oxidation zum schwar­zen Tee von die­sen eth­ni­schen Min­der­hei­ten ent­wi­ckelt wurde.

den tee­baum hät­te ich jetzt weder an geschmack noch an der far­be oder dem geruch gemerkt. tat­säch­lich hat der nam lanh eine der dun­kels­ten, schwär­zes­ten tas­sen, die ich je vor mir hat­te. wirk­lich fast schwar­zes braun mit einem leich­ten rot­stich. dabei habe ich ihn noch gar nicht so sehr lan­ge zie­hen las­sen. und auch wenn er recht ver­hal­ten duf­tet, ist es doch ein sehr kraft­vol­ler tee, den man zu recht „stark“ nen­nen kann. im ver­gleich zu ande­ren tees aus mei­nen vor­rä­ten wirkt er doch fast plumb – aber der ver­gleich ist unfair, die kos­ten auch mehr ;-). jeden­falls ein sehr ordent­li­cher, soli­der und ehr­lich erfri­schen­der tee.

zube­rei­tung: ca. 13g tee für 1,5 liter kochen­des was­ser, 3:15 zie­hen lassen.

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