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Schlagwort: subvention

Ins Netz gegangen (19.10.)

Ins Netz gegan­gen am 19.10.:

Subventionen

Schon im 19. Jahrhun­derts war das Prob­lem der sinnlosen Wirtschaft­spoli­tik und fehlgeleit­eter Sub­ven­tio­nen zur ökonomis­chen Förderung ein­er Region und Hebung ihres all­ge­meinen Wohl­stands offen­bar nicht unbekan­nt. Wol­fram Sie­mann schreibt in seinem kleinen Met­ter­nich-Büch­lein:

Mit dem für ihn nicht sel­te­nen iro­nis­chen Sarkas­mus geißelte er die bish­erige irregeleit­ete Wirtschaft­spoli­tik. Deren Resul­tat seien «Pfer­deren­nen, Casi­nos, ungarisches The­ater und eine Mil­lio­nen kos­tende Brücke, zu der keine fahrbaren Straßen führen». (104)

— und zitiert dabei Met­ter­nichs Denkschrift “Über die Ungarischen Zustände” aus dem Jahre 1844. So viel also zum dem “aus der Geschichte ler­nen” — Brück­en, die ohne Straße­nan­schluss im Nir­gend­wo der (Provinz-)Landschaft herum­ste­hen, das habe ich auch am Ende des zwanzig­sten Jahrhun­derts mit­ten in der Bun­desre­pub­lik noch ken­nen gel­ernt. Ob man freilisch (ungarisches) The­ater unbe­d­ingt als nut­zlose Investi­tion anse­hen will, das kommt wohl doch sehr auf den per­sön­lichen Stand­punkt an. Heute ist das ja wieder Mode — ich bin aber doch der Mei­n­ung, dass öffentlich finanzierte The­ater in einem der reich­sten Län­der der Erde eine Selb­stver­ständlichkeit sein soll­ten.

Ins Netz gegangen (16.10.)

Ins Netz gegan­gen am 16.10.:

  • Jet­zt doch: Kosten­los-Kul­tur im Netz – die deutsche Huff­in­g­ton Post « Michalis Pan­telouris — Michalis Pan­telouris zum “Prob­lem” Hufft­ing Post:

    Das ist alles gut. Aber kein Jour­nal­is­mus, son­dern poli­tis­che PR. […] Das kann nicht die Zukun­ft des Jour­nal­is­mus sein, weil es eben kein Jour­nal­is­mus ist.

    inter­es­sant finde ich ja auch die Leute, die — wie Lohmey­er — meinen, das sei so toll, weil hier tech­nisch etwas neues aus­pro­biert würde. für micht sieht die hufft­ing­ton post eher wie schlechte web­sites der 90er aus als neu und/oder tech­nisch inno­v­a­tiv. und mei­n­ungs­seit­en gibt es doch auch schon einige — z.b. car­ta, euro­pean etc. pp.

  • Well­ness für Deutsch – Sprachlog — “Well­ness kann mit ziem­lich­er Sicher­heit von der Liste der Pseudoan­glizis­men gestrichen wer­den.” >
  • Zwis­chen den Wel­ten | … ach, nichts. — Chris­t­ian Wöhrl bringt es auf den Punkt:

    Social Read­ing wäre also das näch­ste große Ding. Au weia, die Wortschöp­fung selb­st macht doch schon klar, dass diese Idee direk­ten Wegs aus der Hölle kommt: Entwed­er lese ich, oder ich bin ein soziales Wesen, aber doch nicht bei­des gle­ichzeit­ig! Ein Buch, das zugle­ich Schnittstellen in die sozialen Net­zw­erke hat, um dort Reak­tio­nen ander­er Leser abzufra­gen oder mein eigenes Lek­türeer­leben dor­thin einzus­peisen, muss wohl Min­der­w­er­tigkeit­skom­plexe haben: Büch­er näm­lich, die es nicht schaf­fen, mich in ihrer eige­nen Welt gefan­gen zu hal­ten bis zur let­zten Seite, sind ein­fach nicht gut genug geschrieben. Drüber disku­tieren kann ich hin­ter­her immer noch, aber dazu brauche ich doch keine Heat Maps auf jed­er Seite …

    das ist genau der Punkt, warum ich da immer (noch) sehr skep­tisch bin, bei den ganzen Ideen, ein “neues” Lesen zu ermöglichen. Und mir scheint, dass da oft ein sehr util­i­taris­tis­ches Lesen gedacht wird, kein kün­st­lerisches oder kun­st-erfahren­des lit­er­arisches Lesen …

  • Der Luftverkehr ist die welt­größte und sinnlos­es­te ABM-Maß­nahme | Tele­po­lis — Alexan­der Dill rantet in der “Tele­po­lis” sehr schön über die Unsin­nigkeit des Flugverkehrs und seine (sub­ven­tion­ierten) Kosten:

    Aber wer solcher­maßen reist, bringt die nötige Opfer­bere­itschaft mit, dient er doch einem höheren Zweck, näm­lich der Förderung europäis­ch­er Hochtech­nolo­gie, der Glob­al­isierung und dem Wach­s­tum. Zwar ist bis heute nicht gek­lärt, wie 168 Men­schen in weniger als 30 Minuten in ein Flugzeug ein­steigen sollen, wie und wo sie pinkeln kön­nen, aber die Trieb­w­erke und das Radar funk­tion­ieren der­art gut, dass das Flugzeug als sich­er­stes aller Verkehrsmit­tel gilt.

Ins Netz gegangen (14.10.)

Ins Netz gegan­gen am 14.10.:

  • Energiebranche: Oet­tinger schönt Sub­ven­tions­bericht — Wirtschaft — Süddeutsche.de — Über die Mär, Eneuer­bare Energien wür­den zu hoch sub­ven­tion­iert:

    Akribisch wie Beamte sind, lis­ten sie auf Seite 2 ihres Entwurfs der Voll­ständigkeit hal­ber alle Mil­liar­den auf, mit denen die Branche europaweit bere­its gehätschelt wird. Die schlicht­en Zahlen bergen eini­gen Sprengstoff. Zudem lassen sie Oet­tingers Argu­ment für eine Änderung der Ver­gabeprax­is in sich zusam­men­fall­en. Der EU-Kom­mis­sar hat­te stets ange­führt, erneuer­bare Energien wür­den viel zu hoch gefördert, weshalb die Kosten für die Bürg­er ins Uner­messliche stiegen. In dem Papi­er aus der eige­nen Gen­eraldirek­tion muss Oet­tinger plöt­zlich nach­le­sen, dass nicht erneuer­bare Energien das meiste Geld erhal­ten, son­dern Kohle- und Gaskraftwerke sowie die Atom­branche.

  • Das gener­ische Fem­i­ninum und die Geg­n­er des Fem­i­ninums – Sprachlog — Ana­tol Ste­fanow­itsch wider­legt mal wieder ein paar Argu­mente der Geg­n­er eines gener­ischem Fiminums, z.B. das der Unmarkiertheit:

    Am Ende gibt es nur zwei Möglichkeit­en: Entwed­er, die Markiertheitsver­hält­nisse lassen sich durch den Gebrauch ändern, dann kann das gener­ische Fem­i­ninum ein Weg dor­thin sein. Oder, sie lassen sich nicht ändern, dann scheit­ert das gener­ische Fem­i­ninum eben. Aber Angst vor dem gener­ischen Fem­i­ninum brauchen nur diejeni­gen zu haben, die glauben, es kön­nte Erfolg haben, und die sich vor diesem Erfolg fürcht­en.

  • Blitzer-Marathon in Deutsch­land — Auto & Mobil — Süddeutsche.de — RT @SZ: #Blitzer-Marathon, die Karikatur ein­er Kon­trolle: Rasen ist zum All­t­ag gewor­den und Rechts­bruch zum Kava­liers­de­likt

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