Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: spiegel

Ins Netz gegangen (7.11.)

Ins Netz gegan­gen am 7.11.:

  • The war dia­ries of Die­ter Fin­zen in both world wars: Ende – Das Tage­buch von Die­ter Fin­zen aus dem Ers­ten und Zwei­ten Welt­krieg ist voll­stän­dig online – mit dem 23. Okto­ber 1940 enden die Ein­tra­gun­gen, und damit ist auch das Blog mit den zeit­ver­setz­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen sei­ner Tages­ein­trä­ge zu einem Ende gekom­men. Span­nend ist die Lek­tü­re trotzdem …
  • Twit­ter /​usmanm: This is a ship-ship­ping ship, … – total ver­rückt: RT @usmanm: This is a ship-ship­ping ship, ship­ping ship­ping ships.
  • Bedeu­tungs­ver­lust des „Spie­gel“: Genug der Dick­ho­dig­keit – taz​.de – Dar­an liegt es also – die taz hat den Grund für die Mise­re des Spie­gels gefunden:

    die Anzahl der Roma­ne, die mitt­ler­wei­le von Spie­gel-Redak­teu­ren neben ihrem Job ver­fasst wer­den, kor­re­liert auf­fäl­lig mit dem Qua­li­täts­ver­lust im Blatt.

  • BMW i3: Car­sha­ring bestimmt das Auto­fah­ren von mor­gen – SPIEGEL ONLINE – Mar­gret Hucko inter­viewt für den Spie­gel den Ver­kehrs­pla­ner Kon­rad Roth­fuchs, der halb­wegs opti­mis­tisch ist, dass die Situa­ti­on in den Städ­ten sich in nächs­ter Zeit doch all­mäh­lich ändern wird – nicht so sehr aus öko­lo­gi­schen oder öko­no­mi­schen Grün­den, son­dern weil Zeit und Raum knap­per werden:

    aber schau­en Sie mal mit wel­cher Selbst­ver­ständ­lich­keit die Autos die Stra­ßen domi­nie­ren. Es ist ja nicht nur Raum weg. Autos stel­len ein gro­ßes Unsi­cher­heits­pro­blem dar
    […] Die der­zeit noch rela­tiv hohe Durch­schnitts­ge­schwin­dig­keit in deut­schen Städ­ten sinkt wei­ter kon­ti­nu­ier­lich. Damit wird ein Umstieg oder ein Rück­schritt aufs Auto eher unwahr­schein­lich. Weni­ger der öko­lo­gi­sche Gedan­ke ver­an­lasst uns, Bus und Bahn zu neh­men. Viel­mehr zählt der Fak­tor Zeit. […] Dem öffent­li­chen Nah­ver­kehr gehört die Zukunft. 

  • Alter Affe Männ­lich­keit – Mann könn­te ja mal … – die​Stan​dard​.at › All­tag – Nils Pickert arbei­tet sich an den Mas­ku­li­nis­ten – hier v.a. Leon de Win­ter – ab (lei­der mal wie­der aus aktu­el­lem Anlass):

    Eigent­lich hat der alte Affe Männ­lich­keit nur Angst. Wenn er ein Mann wäre, wüss­te er, dass das in Ord­nung ist. Aber so wird er manch­mal ziem­lich fies. Dann sagt er Sachen wie „Femi­nis­mus ist hass­erfüllt und ver­hasst – lasst ihn uns töten!“ und merkt nicht ein­mal, wie sehr er sich damit ent­larvt. Denn spä­tes­tens dann weiß man ganz genau, wie man mit ihm umzu­ge­hen hat: Gib dem Affen kei­nen Zucker!/

  • Lie­ge­fahr­rä­der aus Krif­tel: Am Anfang ging das Licht aus – Rhein-Main – FAZ – Ein net­ter klei­ner Bericht über HP-Verlotechnik:

    „Am Anfang bekam die gan­ze Gemein­de mit, wenn wir Metall­rah­men her­stell­ten“, erzählt Hol­lants. „Die Maschi­ne brauch­te so viel Span­nung, dass immer kurz das Licht aus­ging, wenn wir sie ein­ge­schal­tet haben.“

Ins Netz gegangen (6.7.)

Ins Netz gegan­gen (4.7.–6.7.):

  • Hack­ing: Wahl­be­trug leicht gemacht – Golem​.de – Armin Rupp zeigt, wie über­ra­schend ein­fach es ist, Brief­wah­len zu fäl­schen – in der BRD:

    1989 beschloss die Bun­des­re­gie­rung, die Brief­wahl nicht nur zu ver­ein­fa­chen, son­dern auch hier und dort dabei ein­zu­spa­ren. Das hat der Alter­na­ti­ve zum Besuch im Wahl­lo­kal zwar tat­säch­lich eini­ge Hür­den genom­men, aber die Mög­lich­keit zur Wahl­fäl­schung deut­lich erhöht. Das hat der Sicher­heits­exper­te Armin Rupp auf der Sicher­heits­kon­fe­renz Sig­int 2013 in Köln aus­führ­lich gezeigt. Auch die Orga­ni­sa­ti­on für Sicher­heit und Zusam­men­ar­beit in Euro­pa (OSZE) bemän­gelt inzwi­schen die Brief­wahl in Deutschland.

  • Ach übri­gens, er ist Autist – DIE WELT – David Mit­chell über das Leben mit einem autis­ti­schen Sohn:

    Sie ver­spü­ren plötz­lich Mit­leid mit den Kran­ken im Mit­tel­al­ter, die in der Hoff­nung, den für ihr Lei­den zustän­di­gen Hei­li­gen zu fin­den, von einem Schrein zum ande­ren hum­pel­ten, obwohl sie eigent­lich einen Quan­ten­sprung in der Medi­zin gebraucht hätten.

  • Beleuch­tungs­vor­schrif­ten am Fahr­rad: Nichts genau­es weiß man nicht | Rad­ver­kehrs­po­li­tik – Rad­ver­kehrs­po­li­tik setzt sich auch mit dem geän­der­ten Ände­rungs­vor­schlag zu den Fahr­rad­be­leuch­tungs­pa­ra­gra­phen in der StV­ZO aus­ein­an­der – und zeigt, wie schwie­rig so eine ein­fach Anpas­sung offen­bar sein kann …

    So rich­tig Freu­de kommt ange­sichts des Durch­ein­an­ders nicht auf: Viel­leicht sind abnehm­ba­re Lam­pen künf­tig erlaubt, viel­leicht auch nicht—das ist im End­ef­fekt Interpretationssache.

  • Die Schwu­len brin­gen uns allen den Tod: Die Lust des “Spie­gel” an der Apo­ka­lyp­se durch Aids « Ste­fan Nig­ge­mei­er -

    Den­noch ist es schwer, in der Aids-Bericht­erstat­tung des »Spie­gel« die­ser Zeit einen Aus­druck von Ver­ant­wor­tung zu sehen—und nicht von rasen­der Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit. Dazu trägt die offen­kun­di­ge Lust bei, mit der Hal­ter die grau­sa­men Mecha­nis­men aufs Gru­se­ligs­te ausmalt

  • Pofall­as Brief­kopf – Akten­kun­de und zeit­ge­nös­si­sche Doku­men­ten­fäl­schun­gen | Akten­kun­de – Diplo­ma­tik kann auch in der Zeit­ge­schich­te wich­tig sein – Hol­ger Ber­win­kel zeigt, war­um „Dis­cri­men veri ac fal­si“ auch eine Auf­ga­be „der zeit­ge­schicht­li­chen Akten­kun­de“ sein kann und wie sie kon­kret funktioniert.
  • Unter dem Tep­pich der HRK | Schma​len​stroer​.net -

    Die HRK will ein erstaun­lich gut funk­tio­nie­ren­des Sys­tem gegen ein klan­des­ti­nes, weni­ger gutes Sys­tem erset­zen. Die bekann­ten Pla­gia­te-Wikis wer­den damit auto­ma­tisch zum wis­sen­schaft­li­chen Fehl­ver­hal­ten, da sie ja grund­sätz­lich öffent­lich sind. Wer das nicht in Ord­nung fin­det, darf ger­ne die­se Peti­ti­on mit­zeich­nen. Und wis­sen­schaft­li­ches Fehl­ver­hal­ten auch zukünf­tig öffent­lich machen.

Netzfunde der letzten Tage (11.4.–13.4.)

Mei­ne Netz­fun­de für die Zeit vom 11.4. zum 13.4.:

  • „Neger­kö­nig“ oder „Süd­see­kö­nig“ – Über Kin­der­bü­cher und Spra­che | Poli­ti­sches Feuil­le­ton | Deutsch­land­ra­dio Kul­tur – Der Kin­der­li­te­ra­tur-Spe­zia­list Hans-Hei­no Ewers noch ein­mal zu dem „Pro­blem“ „Kin­der­bü­cher und Sprache“:

    Zur Pfle­ge eines lite­ra­ri­schen Oeu­vres durch Ver­la­ge gehört es nicht zuletzt auch, für Lese­rin­nen und Leser zu sor­gen. Das ist kei­ne leich­te Auf­ga­be bei einem Lese­pu­bli­kum, das his­to­ri­sche Tex­te noch nicht als sol­che, son­dern nur naiv zu rezi­pie­ren ver­mag. Was geht ver­lo­ren, wenn es nicht mehr „Neger­kö­nig“, son­dern „Süd­see­kö­nig“ heißt und man dadurch neue Leser­ge­ne­ra­tio­nen gewinnt? 

  • Im Enten­teich – Der Medi­en­wan­del als inter­ne Revo­lu­ti­on – Thier­ry Cher­vel nimmt die Kün­di­gung der bei­den Spie­gel-Chef­re­dak­teu­re zum Anlass für eini­ge Gedan­ken über den Cha­rak­ter des momen­ta­nen Medi­en­wan­dels und sei­ne Kon­se­quen­zen für die Medienhäuser:

    Eigent­lich gibt es nur noch online. Die eigent­li­che Struk­tur der Öffent­lich­keit ist heu­te das Inter­net. Was nicht im Netz ist, ist nicht öffent­lich, kann nicht zir­ku­lie­ren, nicht auf Face­book dis­ku­tiert wer­den. Print ist eine der abge­lei­te­ten For­men, in denen Inhal­te auf­be­rei­tet wer­den kön­nen, TV eine ande­re. Eine Ein­sicht, die seit über fünf­zehn Jah­ren im Raum steht, lässt sich nun auch insti­tu­tio­nell nicht mehr abweh­ren: Alle Medi­en müs­sen von der neu­en Struk­tur der Öffent­lich­keit her gedacht wer­den. Die Angst­tech­nik der Medi­en­kon­zer­ne, die Online an die alten Insti­tu­te anbau­ten, statt die neu­en Leu­te von vorn­herei­en als inte­gra­len Bestand­teil des Unter­neh­mens zu inte­grie­ren, rächt sich heu­te. Die Abtei­lun­gen sind getrennt – die Medi­en haben aber allen­falls dann eine Über­le­bens­chan­ce, wenn sie sich als ein Gesam­tes denken.

  • Fir­ma Hal­de­mann: 70 Jah­re und kein biss­chen wei­se: Der klei­ne Prinz – Chris­ti­an Gott­schalk teilt mei­ne Ablehnung/​Abneigung gegen­über der Ver­göt­te­rung des ach-so-tol­len „Klei­nen Prinzen“:

    Ansons­ten: Wenn man will, dass Kin­der ver­blö­den und einen schlech­ten Lite­ra­tur­ge­schmack ent­wi­ckeln, dann lese man ihnen den klei­nen Prin­zen vor.

    Auch sehr schön: sei­ne Inhaltsangabe: 

    Der Inhalt: Ein nied­lich gemal­ter Jun­ge hält einen in der Wüs­te abge­stürz­ten Pilo­ten durch die Abson­de­rung von Poe­sie­al­bums­weis­hei­ten davon ab sein Flug­zeug zu reparieren. 

  • Dekan­tie­ren am Abgrund – Digital/​Pausen – Hans Ulrich Gum­brecht ist die­se Woche in Hoch­form und ver­dient des­halb ein aus­führ­li­ches Zitat:

    End­lich wird der kost­ba­re Trop­fen (den natür­lich seit den Rhein­wein-seli­gen Zei­ten von Kon­rad Ade­nau­er nie­mand mehr so nennt) ein­ge­schenkt, “wer mag pro­bie­ren,” sagt der Som­me­lier aus­nahms­wei­se leut­se­lig, und zu ant­wor­ten “die Dame!” gilt weni­ger als ein Zei­chen galan­ter Per­fek­ti­on denn als straf­wür­di­ges Des­in­ter­es­se (weil man sich bei jeder Stu­fe der Zere­mo­nie das Recht ver­die­nen muss, die teu­re Sor­te bestellt zu haben). In den Ver­ei­nig­ten Staa­ten mehr noch als in Euro­pa, ist es wich­tig, zunächst mit leich­tem Druck auf das unte­re Ende des Gla­ses den Wein, als sei man ein wenig unge­dul­dig, in leicht krei­sen­de Bewe­gung zu schwen­ken. Man fasst die Flüs­sig­keit respekt­voll-ernst ins Auge, hebt das Glas unter die Nase, riecht, ohne das Rie­chen in ein Geräusch umschla­gen zu las­sen, führt es end­lich zum Mund – und nippt. Danach der stil­le Moment der Refle­xi­on, beglei­tet von einer ver­hal­te­nen Mund­be­we­gung. Schief­ge­hen kann nicht mehr viel. Jetzt aller­dings zu sagen, dass der Wein “korkt,” ent­spricht einem will­fäh­ri­gen Lösen der Not­brem­se im ICE – alle kom­men aus dem Rhyth­mus, sind frus­triert und kön­nen doch erst­mal nichts dage­gen tun. Pein­li­cher sind auch hier Aus­ru­fe aus dem Regis­ter der Ade­nau­er-Zeit wie “kost­ba­res Tröpf­chen” oder, prot­zig statt lau­schig: “ganz vor­züg­lich” und “Don­ner­wet­ter!” Als zuläs­sig gel­ten allein Seman­ti­ken (die­ses Plu­ral in ihr Lexi­kon auf­zu­neh­men, emp­feh­le ich den wah­ren Wein­ken­nern) des Sub­li­men – oder bered­te Sprach­lo­sig­keit. “Mein Gott,” “nicht zu fas­sen,” alter­na­tiv ein ein­ver­nehm­li­ches aber nur leich­tes Nicken hin zum Som­me­lier, die beglück­te Sekun­de in den Augen der Gat­tin oder ein Aus­druck fas­sungs­lo­sen Trans­fi­gu­riert-Seins (das den meis­ten Gäs­ten eher schwer fällt).

  • Vom Ver­such, Krie­ge zu quan­ti­fi­zie­ren – Deus ex Machi­na – Vom Ver­such, Krie­ge zu quan­ti­fi­zie­ren (via Published articles)

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