Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: russland

spinnennetz mit tau

Ins Netz gegangen (23.11.)

Ins Netz gegan­gen am 23.11.:

  • #FakeN­ews jetzt auch im Feuil­le­ton? | Wolf­gang Mich­al → wolf­gang mich­al hat – aus­ge­löst von der alar­mis­ti­schen pres­se­mit­tei­lung des bör­sen­ver­ban­des und der unge­prüf­ten über­nah­me in qua­li­täts­me­di­en – mal ein biss­chen gerech­net, was die rück­zah­lung ille­gal erhal­te­ner vg-wort-gel­der für ver­la­ge eigent­lich wirk­lich bedeu­tet:

    Doch die noto­risch klam­me Situa­ti­on man­cher Kleinst­ver­la­ge wird vom rei­chen Bör­sen­ver­ein ja nur des­halb ins Feld geführt, weil man damit die Her­zen noto­risch klam­mer Autoren erwei­chen kann. Da traut sich dann kei­ner mehr zu fra­gen, war­um man aus­ge­rech­net klei­ne Autoren, deren Exis­tenz min­des­tens eben­so gefähr­det ist wie die Exis­tenz klei­ner Ver­le­ger, mit kul­tu­rel­len Unter­gangs­sze­na­ri­en dazu drän­gen will, auf ihre schma­len Rück­for­de­rungs­be­trä­ge (von weni­gen hun­dert Euro im Schnitt) „frei­wil­lig“ zu ver­zich­ten? War­um sprin­gen nicht die Mil­li­ar­dä­re und Mul­ti­mil­lio­nä­re Ber­tels­mann, Sprin­ger Sci­ence oder Wes­ter­mann in die Bre­sche und hel­fen ihrer angeb­lich so bedräng­ten Bran­che? Allein mit dem Jah­res­ge­winn von Ber­tels­mann könn­ten sämt­li­che Rück­for­de­run­gen der VG Wort 30 Jah­re lang begli­chen wer­den.

  • Öffent­li­cher Ver­kehr: Es wird eng | NZZ → an den pend­ler-bahn­hö­fen der schweiz wird es eng – weil immer mehr men­schen zugleich unter­wegs sind …
  • Wie sich das poli­ti­sche Thea­ter selbst betrügt – Ein Zwi­schen­ruf | Nacht­kri­tik → micha­el wolf hat ein­wän­de gegen das ach so tol­le, ach so wich­ti­ge, ach so gesell­schaft­lich rele­van­te thea­ter:

    In Thea­tern wird „exem­pla­risch durch­ge­spielt, was Demo­kra­tie aus­macht: das Auf­ein­an­der­pral­len extrem unter­schied­li­cher Ansät­ze aus­zu­hal­ten – und dis­kur­siv zu kana­li­sie­ren“? Nein, ein­fach nein. Poli­ti­sches Thea­ter ist nur so weit plu­ra­lis­tisch, bis es unan­ge­nehm wer­den könn­te. Es hat kein Inter­es­se dar­an, die Band­brei­te der Hal­tun­gen einer Gesell­schaft vor­kom­men zu las­sen, die – wie eklig! – eben nicht nur aus den Guten besteht

  • Nein, die Tran­sen und die Homos sind nicht schuld an Trump | Bild­blog → guter punkt von johan­nes kram, eigent­lich selbst­ver­ständ­lich, aber gera­de trotz­dem immer wie­der aus­zu­spre­chen:

    Es geht nicht um Respekt oder Tole­ranz der einen für die ande­ren, um etwas, das Mehr­heit einer Min­der­heit gönnt. Es geht dar­um, dass sich die Gesamt­ge­sell­schaft erst als kom­plett begreift, wenn alle glei­cher­ma­ßen dazu­ge­hö­ren.

  • Poli­to­lo­ge über Trumps Popu­lis­mus: „Er bestimmt, wer das Volk ist“ | taz.de → gutes inter­view mit jan-wer­ner mül­ler über popu­lis­mus, nati­on, volk und den gan­zen krams/​quatsch …
  • Men­schen­rech­te: Reden wir über das Grund­ge­setz! | Zeit → bir­te förs­ter ruft dazu auf, das grund­ge­setz ernst zu neh­men und in die aktu­el­len dis­kus­sio­nen stär­ker ein­zu­be­zie­hen
  • 100 Jah­re rus­si­sche Revo­lu­ti­on: Revo­lu­ti­ons­ju­bi­lä­um ohne Held | NZZ → ulrich m. schmid über die schwie­rig­kei­ten der putin-regie­rung, die revo­lu­ti­ons­fei­ern des nächs­ten jah­res mit dem nächs­ten spin zu ver­se­hen (spoi­ler: lenin fällt aus, der rus­si­sche staat darf in sei­ner grö­ße und gro­ßen geschich­te ganz natio­na­lis­ti­sche wie­der auf­er­ste­hen …)

Ins Netz gegangen (23.4.)

Ins Netz gegan­gen am 23.4.:

  • Bis­lang unver­öf­fent­lich­te Wehr­machts­ak­ten jetzt online zugäng­lich – das dhi mos­kau und das zen­tral­ar­chiv des russ. ver­tei­di­gungs­min­s­te­ri­ums haben bis­her unver­öf­fent­lich­te wehr­machts­ak­ten digi­ta­li­siert und stel­len sie (in kür­ze) online zur ver­fü­gung

    Der Bestand der deut­schen Doku­men­te im Zen­tral­ar­chiv des Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­ums umfasst ca. 28.000 Akten und ist ins­ge­samt in 50 Find­bü­cher geglie­dert. Nach dem Abschluss der ers­ten Pro­jekt­pha­se wer­den am 29. April 2015 die für die For­schung beson­ders wich­ti­gen Unter­la­gen des Ober­kom­man­dos der Wehr­macht (271 Akten) und des Hee­res (988 Akten) sowie der Hee­res­grup­pe Mit­te (852 Akten) weit­ge­hend online zugäng­lich gemacht. Aus­ge­nom­men sind bis­lang groß­for­ma­ti­ge Kar­ten, deren Digi­ta­li­sie­rung beson­ders auf­wän­di­ge Tech­no­lo­gien erfor­dert. In einer zwei­ten Pro­jekt­pha­se fol­gen in Kür­ze die Bestän­de der Hee­res­grup­pe „Weich­sel“ (54 Akten), des Amts Ausland/​Abwehr im OKW (52 Akten), der Waf­fen-SS und Poli­zei (120 Akten) sowie Beu­te­do­ku­men­te der Auf­klä­rungs­ver­wal­tung beim Gene­ral­stab der Roten Armee –GRU (332 Akten).

  • Bun­des­nach­rich­ten­dienst: Neue NSA-Affä­re erschüt­tert BND – SPIEGEL ONLINE – Über­wa­chung: Neue Spio­na­ge­af­fä­re erschüt­tert BND (und mich auch …)
  • We Can’t Let John Dee­re Des­troy the Very Idea of Owner­ship | WIRED – wenn urhe­ber­schutz (und so etwas wie soft­ware-paten­te …) wild lau­fen, freu­en sich kon­zer­te – denn dann kommt so etwas her­aus:

    John Dee­re and Gene­ral Motors want to evis­ce­ra­te the noti­on of owner­ship. Sure, we pay for their vehic­les. But we don’t own them. Not accor­ding to their cor­po­ra­te lawy­ers, any­way

  • 31 Theo­rie­an­sät­ze: Wor­an erkennt man ein Gedicht? – NZZ – der ver­le­ger jochen jung (von jung & jung) hat 31 „theo­rie­an­säat­ze“ (man könn­te sie auch the­sen nen­nen) über das wesen von gedich­ten notiert:

    Gedich­te strah­len in ihrer Herr­lich­keit, sie kön­nen blen­den (aber nicht blind machen). Bis­wei­len sind sie auch Blen­der.

  • Jour­na­lis­mus als Kata­stro­phe | Lesen was klü­ger macht – eine erklä­ren­de abrech­nung mit dem zustand des jour­na­lis­mus heu­te von georg seeß­len

    Einen Unter­schied zwi­schen „Qua­li­täts­jour­na­lis­mus“ und Bou­le­vard kann es dann nicht mehr geben, wenn alle Nach­rich­ten­me­di­en einer­seits aus den glei­chen Inter­es­sen und den glei­chen Quel­len ent­ste­hen, und wenn sie ande­rer­seits alle an die glei­chen Kun­den (Anzei­gen auf der einen, Leu­te die Kau­fen, ein­schal­ten, kli­cken usw. auf der ande­ren) wol­len, wenn sie Down­gra­den von Niveau und Respekt als Über­le­bens­stra­te­gie recht­fer­ti­gen. Dabei wer­den die Tricks der Nach­rich­ten­er­zeu­gung aus mehr oder weni­ger nichts immer selbst­zer­stö­re­ri­scher.[…] Kann denen mal viel­leicht jemand sagen, dass die Unter­schei­dung zwi­schen gutem und schlech­tem Jour­na­lis­mus nicht dar­in lie­gen kann, dass man letz­te Gren­zen der Nie­der­tracht über­schrei­tet oder nicht, son­dern dar­in, dass man sei­ne Arbeit und sei­nen Auf­trag grund­sätz­lich anders ver­steht?

  • Auf Kan­te gepresst – War­um der Vinyl-Hype die Schall­plat­te kaputt­macht | Das Fil­ter – inter­es­san­te ein­bli­cke in die schwie­rig­kei­ten, die es mit sich bringt, ein „ver­al­te­tes“ medi­um wie die schall­plat­te wei­ter zu pro­du­zie­ren – v.a. die pro­ble­me, die feh­len­der neu­bau von pro­duk­ti­ons­ma­schi­nen und ‑werk­zeug ver­ur­sa­chen (von der fra­ge nach mate­ri­al für zwi­schen­stu­fen ganz abge­se­hen) …

Ins Netz gegangen (26.3.)

Ins Netz gegan­gen am 26.3.:

  • Fahr­rad­boom und Fahr­rad­in­dus­trie – Vom Draht­esel zum „Bike“ – ein sehr schö­ner, lan­ger, viel­fäl­ti­ger, brei­ter und inten­si­ver text von gün­ter brey­er zur situa­ti­on des fahr­rads als pro­dukt in deutsch­land: her­stel­lung, ver­trieb, ver­kauf in deutsch­land, euro­pa und asi­en – mit allem, was (öko­no­misch) dazu gehört …
  • Gesetz­ge­bung: Unsinn im Straf­ge­setz­buch | ZEIT ONLINE – tho­mas fischer legt in sei­ner zeit-kolum­ne unter dem titel „Unsinn im Straf­ge­setz­buch“ sehr aus­führ­lich dar, war­um es im deut­schen recht ein­fach schlech­te, d.h. hand­werk­lich ver­pfusch­te, para­gra­phen gibt und for­dert, in die­ser hin­sicht auch mal auf­zu­räu­men

    Ein Bei­spiel für miss­glück­te Gesetz­ge­bung und insti­tu­tio­na­li­sier­te Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit – und ein Auf­ruf zur Repa­ra­tur

  • Anti­se­mi­tis­mus: Was heißt „N.soz“? | ZEIT ONLINE – adam soboc­zyn­ski über den ver­dacht (der sich bis­lang nicht erhär­ten oder wider­le­gen lässt), dass die heid­eg­ger-aus­ga­be mög­li­cher­wei­se phi­lo­lo­gisch nicht sau­ber erstellt wur­de (was inso­fern pro­ble­ma­tisch ist, als der zugang zum nach­lass nur ein­ge­schränkt mög­lich ist und die heid­eg­ger-aus­ga­be eh‘ schon kei­ne kri­ti­sche ist – was bei einem phi­lo­so­phen die­ses ran­ges & ein­flus­ses eigent­lich not­wen­dig wäre)

    Hät­te der mas­si­ve Anti­se­mi­tis­mus des Phi­lo­so­phen Mar­tin Heid­eg­ger frü­her belegt wer­den kön­nen? Das fragt sich mitt­ler­wei­le auch der Ver­lag der umstrit­te­nen Gesamt­aus­ga­be und ver­langt jetzt den Her­aus­ge­bern Rechen­schaft ab.

  • Musik – Der voll­kom­me­ne Musi­ker – Süddeutsche.de – rein­hard brem­beck wür­digt zum 90. geburts­tag pierre bou­lez und sei­ne eigent­lich irren leis­tun­gen:

    Bou­lez, der an die­sem Don­ners­tag sei­nen 90.Geburtstag fei­ert, ist der voll­kom­me­ne Musi­ker. Er ist Kom­po­nist, Diri­gent, For­scher, Intel­lek­tu­el­ler, Pro­vo­ka­teur, Päd­ago­ge, Ensem­ble- und Insti­tuts­grün­der in Per­so­nal­uni­on. Und das alles nicht nur im Neben‑, son­dern im Haupt­be­ruf. Damit steht er heu­te zwar allein da, er knüpft aber an ein bis in die Roman­tik durch­aus gän­gi­ges Berufs­bild an, das Musi­ker nur gel­ten lässt, wenn sie mög­lichst all die­se Tätig­kei­ten glei­cher­wei­se aus­üben.
    Bou­lez ist von Anfang an ein Prak­ti­ker gewe­sen. Aber einer, der sich nie sei­ne Träu­me durch die Ein­schrän­kun­gen und fau­len Kom­pro­mis­se der Pra­xis kor­rum­pie­ren ließ.

  • Pierre Bou­lez: „Sprengt die Opern­häu­ser!“ | ZEIT ONLINE – eine geburts­tags­wür­di­gung für pierre bou­lez von felix schmidt, die sich stel­len­wei­se schon fast wie ein nach­ruf liest …

    Bou­lez hat dem Musik­be­trieb einen gewal­ti­gen Stoß ver­setzt und ihm viel von sei­ner Gedan­ken­lee­re aus­ge­trie­ben. Die Lang­zeit­fol­gen sind unüber­hör­bar.

  • Ille­ga­le Down­loads machen dem E‑Book-Markt Sor­gen – ein etwas selt­sa­mer arti­kel von cle­mens voigt zur pira­te­rie bei ebooks: eigent­lich will er ger­ne etwas panik ver­brei­ten (und pira­te­rie mit dem dieb­stahl phy­si­cher gegen­stän­de gleich­set­zen) und lässt des­halb aus­führ­lich die abmahn­an­wäl­te wal­dorf-from­mer zu wort kom­men und anbie­ter von pira­te­rie-bekämp­fungs-soft­ware. ande­rer­seits wol­len die ver­le­ger die­se panik­ma­che wohl nicht so ganz mit­ma­chen … – des­we­gen bleibt das etwas ein­sei­tig …
  • Selbst­bild einer Uni­ver­si­tät « erlebt – fran­çois bry über das pro­ble­ma­ti­sche ver­ständ­nis von wis­sen­schaft & uni­ver­si­tät, dass „kin­der­unis“ ver­mit­teln kön­nen:

    Die Fami­li­en­vor­le­sung war unter­halt­sam. Lehr­reich war sie inso­fern, dass sie ein paar Vor­stel­lun­gen auf den Punkt brach­te:
    Ein Pro­fes­sor ist ein Star.
    Eine Vor­le­sung ist eine ein­drucks­vol­le Schau.
    Ver­ste­hen, wor­um es bei einer Vor­le­sung geht, tut man wenn über­haupt außer­halb des Hör­saals.

  • Feh­len­de Netz­neu­tra­li­tät für Tele­kom-Kun­den spür­bar | daniel-weber.eu – dani­el weber erklärt, wie die tele­kom den feh­len­den zwang zur netz­neu­tra­li­tät aus­nutzt und war­um das auch für ganz „nor­ma­le“ kun­den schlecht ist
  • Autoren nach der Buch­mes­se – Sibyl­le-Berg-Kolum­ne – SPIEGEL ONLINE – sibyl­le berg ist gemein – zu ihre kol­le­gen schrif­stel­lern und den ver­tre­tern des lite­r­ar­jour­na­lis­mus:

    Auf allen Kanä­len wur­den Schrift­stel­ler wie­der über ihr Schrift­stel­ler­tum befragt, und sie gaben mit schief­ge­leg­tem Kopf Aus­kunft. War­um Leu­te, die schrei­ben, auch noch reden müs­sen, ist unklar. Aber sie tun es. Es wird erwar­tet. Da muss irgend­ein Anspruch befrie­digt wer­den, von wem auch immer. Da muss es wabern, tief und kapri­zi­ös sein. Das muss sein, denn das Schrei­ben ist so ein unge­mein tie­fer Beruf, dass jeder ger­ne ein wenig von der lei­den­den tie­fen Tie­fe spü­ren mag.

    (das bes­te kann ich nicht zitie­ren, das muss man selbst lesen …)

  • Russ­land: Was Putin treibt | ZEIT ONLINE – gerd koe­nen als (zeit-)historiker über ukrai­ne, russ­land und was putin so umtreibt … (und die kom­men­ta­re explo­die­ren …)
  • Woh­nungs­bau: Es ist zum Klot­zen | ZEIT ONLINE – han­no rau­ter­berg ran­tet über den ein­falls­lo­sen woh­nungs­bau in ham­burg – gilt aber so ähn­lich auch für ande­re städ­te …

    Häu­ser wer­den streng rasiert gelie­fert, oben alles ab. Das alte Spiel mit Tra­pez- und Trep­pen­gie­beln, mit Walm‑, Sat­tel- oder Man­sard­dä­chern, ein Spiel, das Häu­sern etwas Gemüt­vol­les ver­leiht, auch etwas Behü­ten­des, scheint die meis­ten Archi­tek­ten kaum zu inter­es­sie­ren. Es regiert die kal­te Logik des Funk­tio­na­lis­mus, sie macht aus dem Woh­nen eine Ware. Und da kann ma…

  • Ukrai­ne: Frei­heit gibt es nicht umsonst | ZEIT ONLINE – gei­ge­rin Lisa Bati­a­sh­vi­li zur situa­ti­on in der ukrai­ne und euro­pa sowie sei­ne wer­te
  • Son­nen­fins­ter­nis: Ein Main­stream der Angst­ma­che – Feuil­le­ton – FAZ – Main­stream der Angst­ma­che
  • Ame­ri­ka­ni­scher Droh­nen­krieg – Was die Regie­rung unter Auf­klä­rung ver­steht – Süddeutsche.de – die süd­deut­sche über die unfä­hig­keit der bun­des­re­gie­rung, sich ans völ­ker­recht zu hal­ten (wol­len), hier beim droh­nen­krieg der usa:

    Jenen „Fra­ge­bo­gen“, auf des­sen Beant­wor­tung die Bun­des­re­gie­rung angeb­lich so gedrun­gen hat, erach­te­ten die Ame­ri­ka­ner jeden­falls „als beant­wor­tet“, teil­te das Aus­wär­ti­ge Amt jüngst auf Fra­gen der Links­par­tei-Abge­ord­ne­ten Andrej Hun­ko und Nie­ma Mov­as­sat mit. Man sehe die Ange­le­gen­heit damit als „geklärt“ an, schrieb eine Staats­se­kre­tä­rin. Die Fra­gen blei­ben also weit­ge­hend unbe­ant­wor­tet. Und die Bun­des­re­gie­rung nimmt das ein­fach so hin. „Das Aus­wär­ti­ge Amt will kei­ne Auf­klä­rung, inwie­fern US-Stand­or­te in Deutsch­land am töd­li­chen Droh­nen­krieg der US-Armee in Afri­ka und Asi­en betei­ligt sind“, kri­ti­sie­ren die Par­la­men­ta­ri­er Hun­ko und Mov­as­sat. „Das ist nicht nur unde­mo­kra­tisch, son­dern es erfüllt den Tat­be­stand der Straf­ver­ei­te­lung.“

  • Deutsch­land: Am Arsch der Welt | ZEIT ONLINE – david hugen­dick haut den deut­schen das abend­land um die ohren

    Das Abend­land ist ein deut­scher Son­der­weg von Kul­tur, Geist, Stolz, Volk und Wei­ner­lich­keit. War­um die­ses Geis­ter­reich der Gefüh­le nicht tot­zu­krie­gen ist. Eine Pole­mik

Ins Netz gegangen (9.12.)

Ins Netz gegan­gen am 9.12.:

  • 30. Neo­hi­sto­flo­xi­kon oder Neue Flos­keln braucht das Land | Geschich­te wird gemacht – achim land­wehr wird grund­sätz­lich:

    Es ist eigent­lich immer an der Zeit, das eige­ne Den­ken über Ver­gan­gen­heit und Geschich­te mal etwas durch­zu­schüt­teln und auf den grund­sätz­li­chen Prüf­stand zu stel­len.

  • Who is afraid of jazz? | Jazz­Zei­tung – „Wer hät­te gedacht, dass ich sogar Bruck­ner ein­mal span­nen­der und fre­ne­ti­scher fin­den wür­de als neu­en Jazz!“
  • Essay: Schläf­rig gewor­den – DIE WELT – er ost­eu­ro­pa-his­to­ri­ker karl schlö­gel wider­spricht in der „welt“ den ver­fas­sern & unter­zeich­nern des auf­ru­fes „wie­der krieg in euro­pa?“ – mei­nes erach­tens mit wich­ti­gen argu­men­ten:

    Denn in dem Auf­ruf ist neben vie­len All­ge­mein­plät­zen, die die Eigen­schaft haben, wahr zu sein, von erstaun­li­chen Din­gen die Rede. So lau­tet der ers­te Satz: „Nie­mand will Krieg“ – so als gäbe es noch gar kei­nen Krieg. Den gibt es aber. Rus­si­sche Trup­pen haben die Krim besetzt
    […] Aber­mals ist vom „Nach­barn Russ­land“ die Rede: Wie muss die Kar­te Euro­pas im Kopf derer aus­se­hen, die so etwas von sich geben oder mit ihrer Unter­schrift in Kauf neh­men! Pein­lich – und wahr­schein­lich in der Eile von den viel beschäf­tig­ten, ernst­haf­ten Unter­zeich­nern nicht zur Kennt­nis genom­men – die Behaup­tung, Russ­land sei seit dem Wie­ner Kon­gress Mit­ge­stal­ter der euro­päi­schen Staa­ten­welt. Das geht viel wei­ter zurück, wie auch Lai­en wis­sen, die schon von Peter dem Gro­ßen gehört haben. Und aus­ge­rech­net die Hei­li­ge Alli­anz zu zitie­ren, mit der die Tei­lung Polens zemen­tiert, die pol­ni­schen Auf­stän­de nie­der­ge­wor­fen und die 1848er-Revo­lu­ti­on bekämpft wor­den ist – das passt nicht gut zur Ernst­haf­tig­keit eines um den Dia­log bemüh­ten Unter­neh­mens. Vom Molo­tow-Rib­ben­trop-Pakt – eine zen­tra­le Erfah­rung aller Völ­ker „dazwi­schen“ und im 75. Jahr der Wie­der­kehr des Ver­tra­ges, der den Zwei­ten Welt­krieg mög­lich gemacht hat – ist im Text gar nicht die Rede, ein­fach zur Sei­te gescho­ben, „ver­drängt“.

  • Was bewegt Yvan Sagnet?: Hoff­nung der Skla­ven | ZEIT ONLINE -

    Arbei­ter aus dem Sudan, aus Bur­ki­na Faso, aus Mali, aus fast jedem Land Afri­kas. In dre­cki­gen Män­teln suchen sie vor den Müll­hau­fen nach Ver­wert­ba­rem. Es ist, als wür­de man durch einen düs­te­ren, apo­ka­lyp­ti­schen Roman von Cor­mac McCar­thy fah­ren. An den Feld­we­gen, die von den Land­stra­ßen abge­hen, ste­hen Pro­sti­tu­ier­te. Rumä­nin­nen und Bul­ga­rin­nen. So sieht es aus, das Herz der ita­lie­ni­schen Toma­ten­pro­duk­ti­on.

    – fritz schaap in der zeit über den ver­such des gewerk­schaf­ters yvan sagnet, die mise­ra­blen bedin­gun­gen der arbei­ter in ita­li­en, v.a. der ern­te­hel­fer, zu ver­bes­sern. der sagt u.a.

    „Der Käu­fer muss wis­sen: Wenn er in den Super­markt geht und ein Kilo­gramm ita­lie­ni­sche Toma­ten für acht­zig Cent kauft, dann wur­den die­se Toma­ten von mise­ra­bel ent­lohn­ten Arbei­tern geern­tet, die man ohne Wei­te­res als moder­ne Skla­ven bezeich­nen kann.“

  • Eine wich­ti­ge Infor­ma­ti­on der Ver­ei­nig­ten Geheim­diens­te – You­Tube – Bet­ter no Let­ter: Eine wich­ti­ge Infor­ma­ti­on der Ver­ei­nig­ten Geheim­diens­te (sie­he auch: The U.S.S.A. says: BETTER NO LETTER!)
  • Uni­on kri­ti­siert Rame­low-Wahl in Thü­rin­gen: Ver­lo­ge­ne Heul­su­sen | tagesschau.de – wow, bei der ARD & der Tages­schau ist jemand genau­so ange­wi­dert vom Ver­hal­ten der CDU in Thü­rin­gen wie ich
  • For­schung: So will doch kei­ner arbei­ten! | ZEIT ONLINE – For­schung: So will doch kei­ner an Unis arbei­ten! – Die­ses Mal mit einer His­to­ri­ke­rin
  • Zer­schla­gen, aber im Samm­lungs­kon­text erschließ­bar: In der Baye­ri­schen Staats­bi­blio­thek wur­de über den Ankauf des Schott-Archivs infor­miert | nmz – neue musik­zei­tung – Zer­schla­gen, aber im Samm­lungs­kon­text erschließ­bar: Die Bestän­de des Archivs des Schott-Ver­la­ges tei­len sich künf­tig auf die Staats­bi­blio­the­ken Mün­chen und Ber­lin sowie sechs For­schungs­ein­rich­tun­gen auf. Über den Kauf­preis wur­de Still­schwei­gen ver­ein­bart.
  • So ent­stand der Mythos der „Trüm­mer­frau­en“ – Poli­tik – Süddeutsche.de – die sz lässt sich von der his­to­ri­ke­rin leo­nie tre­ber noch ein­mal erklä­ren, woher die „trüm­mer­frau­en“ kom­men:

    Es wur­de ein äußerst posi­ti­ves Bild die­ser Frau­en ver­mit­telt: Dass sie sich frei­wil­lig und mit Freu­de in die har­te Arbeit stür­zen und den Schutt weg­räu­men, um den Wie­der­auf­bau vor­an­zu­trei­ben. Die PR war auch enorm wich­tig, weil die Trüm­mer­räu­mer – wie zuvor erwähnt – stig­ma­ti­siert waren und sol­che schwe­ren Jobs bis dahin eigent­lich nicht von Frau­en erle­digt wer­den soll­ten. Des­halb wur­de das Bild der „Trüm­mer­frau“ posi­tiv auf­ge­la­den mit den Ste­reo­ty­pen, die wir noch heu­te mit dem Begriff ver­bin­den.

  • Main­zer Schott-Musik­ver­lag: His­to­ri­sches Archiv wird öffent­lich zugäng­lich – Rhein­land-Pfalz | SWR.de – „opti­ma­le Erschlie­ßung“ = Zer­stö­rung des Zusam­men­hangs. Schott-Musik­ver­lag: Archiv wird öffent­lich zugäng­lich
  • Hat die Jugend kei­nen Ehr­geiz mehr? | Blog Maga­zin – phil­ipp tin­gler über die gegen­wart, die kul­tur und den ehr­geiz zum glück:

    Gegen­wär­tig leben wir in einer Gesell­schaft, die Selbst­per­fek­tio­nie­rung, die Arbeit am Ich, als Selbst­ge­nuss pos­tu­liert; einer der letz­ten Leit­wer­te in der irre­du­zi­blen Viel­falt der uns allent­hal­ten umge­be­nen Kon­tin­genz­kul­tur ist: Authen­ti­zi­tät. Dafür steht auch Dia­ne von Fürs­ten­berg. Die Bio­gra­fie als Pro­jekt. Wenn jetzt also plötz­lich alle aus ihrem Leben ein Kunst­werk machen wol­len, dann ist das nicht nur ein ethi­scher, son­dern auch ein sehr ehr­gei­zi­ger Impe­ra­tiv: Lebens­wel­ten und ‑for­men wer­den ambi­tio­niert durch­äs­the­ti­siert, und das Pathos der Selbst­er­schaf­fung rich­tet sich auf die bei­den gros­sen Zie­le der Post­wachs­tums­ge­sell­schaft: Spass und Glück.
    […] Wir sehen also, dass Ehr­geiz durch­aus nicht ver­schwun­den ist, son­dern sich nur ver­irrt hat.

    sei­ne the­ra­pie ist übri­gens ziem­lich ein­fach (und wahr­schein­lich gar nicht so ver­kehrt): selbst­iro­nie als die „schöns­te Form der Eigen­lie­be“

  • Duden | Kon­rad-Duden-Preis 2014 geht an Dama­ris Nüb­ling | – Der Kon­rad-Duden-Preis 2014 geht an @DFDmainz-Projektleiterin Dama­ris Nüb­ling
  • E‑Books: Wir sind die Fähr­ten­le­ser der neu­en Lite­ra­tur – Bücher – FAZ – elke hei­ne­mann über die viel­falt der neu­en (klei­ne) e‑book-ver­la­ge:

    Dich­tung ist längst auch digi­tal: Auf der Suche nach E‑Books abseits des Main­streams führt der Weg in Deutsch­land vor allem nach Ber­lin. Doch die enga­gier­ten Spe­zi­al­ver­la­ge haben auch spe­zi­el­le Pro­ble­me.

  • Gen­der-Debat­te: Anschwel­len­der Ekel­fak­tor | ZEIT ONLINE – wun­der­bar: robin det­je rech­net gna­den­los mit den kolum­nen­het­zern #ulfha­rald­jan­mat­thi­as aber (scha­de nur, dass das bei der @Zeit wie­der nie­mand lesen wird und harald des­halb wei­ter die leser­schaft ver­gif­ten darf):

    Heu­te tobt die Schluss­strich­de­bat­te Femi­nis­mus. Ende: nicht abzu­se­hen. Altern­de Män­ner an vor­ders­ter Front. Hoher Unter­hal­tungs­wert, aber auch anschwel­len­der Ekel­fak­tor. Die Argu­men­ta­ti­on wie­der fas­zi­nie­rend: Femi­nis­mus gibt es inzwi­schen doch schon so lan­ge, das nervt, Frau­en ner­ven ja immer, und die Frau­en wol­len offen­bar tat­säch­lich, dass wir Män­ner unser Ver­hal­ten ändern, wes­halb jetzt wir die eigent­li­chen Opfer sind.
    […] Und des­halb husch, husch, ihr all­män­ner­mäch­ti­gen Dis­kurs­be­herr­scher, zurück in eure Eck­knei­pe. Die jetzt lei­der von einem Gen­der-Stu­dies-Les­ben‑, Tran­sen- und X‑trupp über­nom­men wird, und ihr schiebt für eine Wei­le in der Küche Abwasch­dienst.

    Ent­schul­di­gung, aber das wird man sich als auf­ge­klär­ter, älte­rer deut­scher Mann doch noch wün­schen dür­fen.

  • “Femi­nis­mus kann nie­mals Life­style sein” • Denk­werk­statt – gabrie­le mich­alit­sch im inter­view mit eini­gen sehr rich­ti­gen beob­ach­tun­gen:

    Femi­nis­mus kann nie­mals Life­style sein, Femi­nis­mus ist immer poli­tisch. Wenn die Medi­en eine sol­che Dis­kus­si­on befeu­ern, ist das eine Form von Anti­fe­mi­nis­mus und der Ver­such, den Begriff Femi­nis­mus zu ver­ein­nah­men, ihm sei­ne poli­ti­sche Rele­vanz abzu­spre­chen. Femi­nis­mus war zudem nie män­ner­feind­lich, er wur­de immer auch von Män­nern mit­ge­tra­gen. Wenn, dann wen­det er sich gegen bestimm­te Kon­zep­tio­nen von Männ­lich­keit – wie auch Weib­lich­keit. Wäre die­ser angeb­lich neue Femi­nis­mus nicht Gegen­stand öffent­li­cher Debat­ten, müss­ten wir uns erst gar nicht damit aus­ein­an­der­set­zen – in mei­nen Augen ist das eine anti­fe­mi­nis­ti­sche Stra­te­gie.

    und spä­ter auf den punkt gebracht:

    Wenn Femi­nis­mus auf Kar­rie­re mit Kin­dern redu­ziert wird, ist das das Ende des Femi­nis­mus.

Ins Netz gegangen (17.3.)

Ins Netz gegan­gen am 17.3.:

Eisenbahnfahrrad

Das Eisen­bahn­fahr­rad die­ser rus­si­schen Gedar­men auf einer Auf­nah­me von ca. 1890 gefällt mir. So etwas habe ich noch nie gese­hen:

Russische Gendarmen, ca. 1890

Rus­si­sche Gen­dar­men, ca. 1890, mit inter­es­san­tem Fort­be­we­gungs­mit­tel

via schmalenstroer.net

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén