… aufzugehen und als Körper aus der Realwelt zu verschwinden: solange das eine Sehnsucht ist, kann es den kunstadäquaten Fundamentalismus der Schöfung mit produktiven, hysterisch abstrakten Energien versorgen und vitasieren.” (Rainald Goetz, Klage, 178)
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… an den inneren Herzkern des Erlebens der Vorfahren nicht wirklich heran, und das liegt nicht an Defiziten der historischen Wissenschaft, sondern an der maßlosen Radikalität des Verschwundenseins von Vergangenheit.” (Rainald Goetz, Klage, 34)
… unverständlich sein, die Welt ist auch so.” (Rainald Goetz, Klage, 17)
und zwar ziemlich ausführlich. das beste und bezeichnendste kommt kurz vor schluss:
Jeder ist anders, aber ich für meinen Teil vermag in Joschka Fischer, der uns nicht nur in Tausenden von Interviews, sondern auch mit bestverkauften Memoirenbänden über jede Windung seines Lebens, seiner Politik und seiner Leibesfülle informiert hat, keinen opaken Dunkelmann der Macht zu sehen. Ich weiß schon jetzt viel zu viel über ihn.
genau das zeigt ja, dass nils minkmar gar nichts kapiert hat. zumindest nichts von dem, worum es goetz geht. das wäre ja kein problem, würde er es ihm nicht vorwerfen … schon der anfang ist ja wieder einmal typisch faz/fas:
Es wird ein großes Fest gewesen sein, gestern Nacht in der Oranienburger Straße 189, schließlich waren explizit “alle” sogar “herzlich” eingeladen, um das Ende von Rainald Goetz’ Internettagebuch “Klage” auf Vanityfair.de zu feiern; ja, und dann kommen zumindest viele.
triefend vor neid, vor verachtung der masse und/oder menge, vor überheblicher selbstsicherheit und gewissheit, sich in den elitären redaktionsstuben nie mit so einem proletenhaften dreck näher beschäftigen zu müssen. dass er überhaupt der tirade wert ist, so scheint es, liegt nur in seinem vergangenen erfolg begründet: „Rainald Goetz, ein seit Jahrzehnten legendärer deutscher Schriftsteller von vierundfünfzig Jahren”, den die fas halt auch nicht ignorieren möchte. aber ein text, der anderen verachtung vorwirft, sollte selbst vielleicht wenigstens eine spur achtung für den gegenüber haben. doch das will sich minkmar anscheinend nicht leisten.