nun ja, eigentlich sind es ja nur frag­mente: hwh war offen­bar doch recht schlampig beim aufheben… jeden­falls fehlen vor allem von bach­manns briefe ein großer teil, auch son­st einige lück­en, die die lek­türe nicht ger­ade erle­ichtern, weil die bezüge ständig fehlen.

anson­sten sind die briefe dieser ach so tollen, fast schon mythol­o­gisierten fre­und­schaft nicht dazu ange­tan, mein eher abneigen­des ver­hält­nis zu hwh zu rev­i­dieren. denn der briefwech­sel ist ganz schön asymetrisch: hwh fordert und ver­langt und drän­gelt, bach­mann hält dage­gen lange zeit auf abstand. und aus dem von hwh immer wieder ange­forderten libret­to wird ja auch lange nix…

das liebe geld, die schwieri­gen arbeits­be­din­gun­gen, seel­is­che mühen und jubel — und natür­lich ital­ien, das gelobte land für hwh sind die immer wieder auf­tauchen­den the­men. und auch wenn er ib immer wieder davon überzeu­gen zu ver­sucht, es ihm mit dem gang ins exil nachzu­tun, daran scheit­ert er immer wieder: ib bleibt höch­sten ein paar wochen, mal monate, dann ist sie wieder unter­wegs, rast­los wie immer.

über die gemein­samen arbeit­en erfährt man aber dann doch gar nicht so viel — außer, dass sie solch­es lieber mündlich besprachen. einzige aus­nahme: die libret­to-arbeit am “prinz von hom­burg” — aber die war von hwh auch so schon recht aus­führlich doku­men­tiert

übri­gens auch die edi­tion nicht so wahnsin­nig umw­er­fend: die kom­mentare sind teil­weise bloße selb­stver­ständlichkeit­en, die auch noch oft wieder­holt wer­den, anderes wichtiges fehlt dage­gen ganz — irgend­wie bleibt der ein­druck eines halb­herzi­gen ver­suchs, nicht fisch noch fleisch.
inge­borg bach­mann, hans wern­er hen­ze: briefe ein­er fre­und­schaft. hrsg. von hans höller. münchen, zürich: piper 2004