Da wollen sie also das Netz zurücker­obern, die social streams reclaimen und über­haupt alles bess­er machen … Aber dann ist reclaim.fm doch nur ein glo­ri­fiziertes Lifestream­ing gewor­den, eine noch etwas halbfer­tige Samm­lung von Word­Press-Plu­g­ins und Scripten. Die ermöglicht immer­hin, das Prob­lem der fehlen­den RSS-Feeds bei Twit­ter und Face­book zu umge­hen. Aber von ein­er “Lösung” — wenn es sie denn über­haupt geben kann — des eigentlichen, des zugrun­deliegen­den Prob­lems ist reclaim.fm bei allem Charme der Idee meilen­weit ent­fer­nt. Denn nur weil ich meine Tweets, Sta­tus­nachricht­en, Kom­mentare und all den anderen Kram (nicht zu vergessen die Videos …) nicht nur bei den “anderen” veröf­fentliche, son­dern auch auf meinem Web­space spiegele, hole ich sie mir ja nicht zurück: Die Inhalte “gehören” immer noch — zumin­d­est laut deren AGB — den Anbi­etern der Plat­tfor­men — eben Face­book, Twit­ter, Google und wer noch alles. Inwieweit man also mit so einem Lifestream wirk­lich die “Kon­trolle” über all das, was man im Inter­net veröf­fentlicht, teilt und kuratiert, zurück­er­lan­gen kann, erschließt sich mir nicht so ganz. Ich bin da skep­tisch …

Dabei ist die Idee, der Rücker­oberung der Kon­trolle über eigene Inhalte mir aus­ge­sprochen sym­pa­thisch — nicht ohne Grund läuft das hier ja nicht bei Word­Press oder seinen Mit­be­wer­bern. Auch mit Lifestreams habe ich schon viel exper­i­men­tiert (mit Gre­go­ri­ous, Sweet­cron, WP-Lifestream u.a.), ohne immer so recht mit dem Ergeb­nis zufrieden zu gewe­sen zu sein — da baut­en sich doch immer wieder Hür­den auf, die ich als Nicht-Pro­gram­mier­er (ich weiß, das ist mein Fehler …) nicht über­sprin­gen kon­nte. Aber vielle­icht macht reclaim.fm das ja bess­er — auch wenn es in meinen Augen bis dahin noch einen weit­en Weg vor sich hat. Vielle­icht hil­ft ja die Pow­er der von Sascha Lobo und Felix Schwen­zel geschaf­fe­nen Aufmerk­samkeit und Öffentlichkeit … — ich bin ges­pan­nt!