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Rudertrainer

Ruder­trai­ner, dach­te Mat­ti: der ein­zi­ge unwür­di­ge Beruf hier auf dem Was­ser, denn ob man Fischer war, oder Steg­ma­cher, oder Fahr­rin­nen­bag­ger­füh­rer, man muß­te bestän­dig und hart zugrei­fen, um das Sei­ni­ge zu tun; das ein­zi­ge aber, wonach so ein Ruder­trai­ner zu grei­fen hat­te, war die­ser Trich­ter, der, aus der Fer­ne gese­hen, dem Kopf etwas Miß­ge­bil­de­tes gab, ein wider­wär­ti­ger Aus­wuchs war das, ein vor­ge­stülp­ter Schlund, in dem noch das gewöhn­lichs­te Wort mit einem raben­ar­ti­gen Krä­hen und Kräch­zen behängt wur­de. Theo­re­tisch war Mat­ti durch­aus bewußt, daß die­se Män­ner, denen er da und dort immer wie­der begeg­ne­te, auch Trai­nings­plä­ne erstell­ten und Wett­kampf­stra­te­gien ent­war­fen, daß sie wahr­schein­lich sogar eine spe­zi­el­le Klug­heit besa­ßen, aber so wie sie sich ihm hier auf dem Was­ser zeig­ten, erschie­nen sie ihm wie Schin­der und Schma­rot­zer, wie Nach­fah­ren jener salz- und see­len­ver­krus­te­ten Antrei­ber, die einst­mals auf den Galee­ren der Welt­mee­re zugan­ge gewe­sen waren.

—Birk Mein­hardt, Brü­der und Schwes­tern, 662

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  1. matthias mader (@matthias_mader)

    Frisch gebloggt: Ruder­trai­ner > http://t.co/AoMFtbXlqz

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