Ablauf. Am 10.Dezember ent­deck­te ich plöt­zlich, daß der Ablauf der Vorgänge wahrschein­lich durch ein bes­timmtes Prinzip reg­uliert wird. Das ist das Voll­ständig­ste, was ich über den Ablauf sagen kann, hier, zwis­chen den feucht­en Tis­chen, den hohlen Schränken, den schwitzen­den Fen­stern, in diesem dun­klen Geruch, der aus dem Hin­ter­haus kommt. Während ich also über den Ablauf der Vorgänge nach­denke, höre ich das Auf­stöh­nen der Küchengeräte, den Gesang der Zerkleinerungs­maschi­nen, die Geräusche der Torten­schaufeln, der Topfdeck­el, der Brot­trom­meln, ich höre das Löf­felk­lap­pern und das plöt­zliche Platzen der Pel­lka­rtof­feln. Und während ich diese Geräusche höre, betrete ich das gefährliche Gebi­et der Ver­mu­tun­gen. Vor dem Fen­ster sehe ich die Stampfmühlen, die Sodafab­riken, die aus­gedehn­ten Überblu­tungs­ge­bi­ete. Kurzum, ich glaube in diesem Moment, am l0.Dezember ein uner­schrock­en­er Forsch­er zu sein, ohne die Ange­wohn­heit­en des Stuben­men­schen, der sich ein Loch in die Welt schlägt, um es sich darin gemütlich zu machen. Das ist meine Mei­n­ung über den Ablauf der Vorgänge am l0.Dezember und ich schreibe das jet­zt in großer Gelassen­heit nieder. — Nachts nass­er dun­kler Geruch.

—Ror Wolf, Raoul Tranchir­ers Noti­zen aus dem zer­schnet­zel­ten Leben, 9