Dar­jeel­ing als Teeangabe und Charak­ter­is­tikum ist unge­fähr so sin­nvoll wie die Angabe “deutsch­er Weißwein”. Das merke ich immer wieder, vor allem wenn ein neuer Tee aus Dar­jeel­ing zum ersten Mal in meine Kanne kommt. Heute ist es ein­er aus dem Teesta Val­ley, wie fast immer bekomme ich diesen offiziell “Dar­jeel­ing Teesta Val­ley FTGFOP1 F.F. invoice 14 sea­son 2010” benan­nten Tee von Kolodziej & Lieder. Mit ist deses Tal mit dem passenden Namen bish­er noch nicht begeg­net — aber das will ja nichts heißen. Nach der deutschen Wikipedia heißt das “tief eingeschnit­tene” Tal im Ost-Himalaya auch Tista, was mir aber die schöne Homo­gra­phie ver­mi­est hätte …

Nun aber zum Tee: Der weist trotz kurz­er Ziehzeit eine recht dun­kle Tasse mit kräftig leuch­t­en­dem, war­men Braun auf und duftet, mit leicht Nuss­note, wie ein hal­ber Garten. Es ist etwas schwierig, ihn wirk­lich tre­f­fend zu beschreiben — keine Note sticht beson­ders her­aus. Ich finde ihn auf­fal­l­end rund, mit ein­er angenehm dezen­ten Würze. Das faszinierende an diesem Tee ist, dass er gle­ichzeit­ig aus­ge­sprochen kräftig ist (vielle­icht habe ich ihn aber auch schon einen Tick zu lange ziehen lassen), ander­er­seits aber auch eben sehr rund und har­monisch. Und ver­mut­lich habe ich mit dieser ersten Kanne noch nicht ein­mal das volle Poten­zial aus­gereizt, ich ver­mute, da muss ich noch ein biss­chen nach der ide­alen Zubere­itung suchen. Nur lei­der habe ich nur 100 Gramm — und der Tee ist schon ausverkauft …

Tee: Dar­jeel­ing Teesta Val­ley FTGFOP1 F.F. invoice 14 sea­son 2010 von Kolodziej & Lieder
Zubere­itung: 14 Gramm Tee für 1,5 Liter kochen­des Wass­er, 2:20 Minuten ziehen lassen.