Zufällig entdeckte ich (über getidan) dieses schöne (Kurz-)Hörspiel “vol de nuit”, eine Zusammenarbeit des genialen Alfred Harth mit dem nicht minder genialen Jürgen Ploog:
vol de nuit
Beim Klicken auf das und beim Abspielen des von YouTube eingebetteten Videos werden (u. U. personenbezogene) Daten wie die IP-Adresse an YouTube übertragen.
“Du weißt wohl nicht, daß der Wahn, den du von dir selbst hast, wahrer ist als die Wirklichkeit der Frauen. Ach, glauben die Menschen immer noch an diese armselige Erfindung, diese erbärmliche Hilfskonstruktion, die Wirklichkeit? Diese Verhärtung, Kruste, schwindende und wieder aufgekratzte Narbie, die uns juckt auf den atmenden Wunden unseres fließenden Blutes.”
—Franz Hessel, Heimliches Berlin (2012 [1927]), 47
“Vergiszmeinnicht” heißt dieses schöne, faszinierende Fotobüchlein von Thekla Ehling, mit Texten von David Almond und Textillustrationen von Gesine Grotrian-Steinweg. Es ist das in den Fotografien von Thekla Ehling und den kurzen Textminiaturen von David Almond ein berührendes Spiel mit Erinnerung und Vergessen, mit Vergangenheit und Zukunft, mit Erwartung und Erfüllung, mit Alter und Jugend, mit Sicherheit und Wagnis, mit “Realität” und “Fiktion” — und nicht zuletzt, sondern vor allem mit der Wahrheit der Schönheit. (Schade nur, dass die Fotografien so klein sind …). Das angemessen in Worte zu fassen, dazu fehlt mir jetzt nicht nur die Muße, sondern auch die Fertigkeit. Aber dafür sind ja eben die Bilder da … Leider ist dieses kleine Kunstwerk aber auch schon ausverkauft. Trotzdem kann & muss ich es empfehlen: Wer also die Gelegenheit hat oder findet: zugreifen — es lohnt sich!
Vergiszmeinnicht: Anfang (die erste Doppelseite)
Vergiszmeinnicht: Irgendwo (in der Mitte …)
Thekla Ehling: Vergiszmeinnicht. Künstlerbuch in Box. 104 Seiten mit 79 Farbabbildungen. Heidelberg: Kehrer 2011. ISBN 978–3‑86828–250‑4. (von der auf 500 limitierten handsignierten Auflage hat der Verlag keine mehr.)
Die wunderbaren Sängerinnen und Sänger von “Postyr Project” haben einen neuen Song veröffentlich — natürlich auf YouTube (mit itunes kann ich ja nix anfangen): My Future Self. Nettes Video auch.
My Future Self — Postyr Project
Beim Klicken auf das und beim Abspielen des von YouTube eingebetteten Videos werden (u. U. personenbezogene) Daten wie die IP-Adresse an YouTube übertragen.
»Inszenierungsurlaub« — schreibt Kathrin Röggla in anmaßung)
»CamelSchrift« — so nennt der Informatiker François Bry die Abkürzungsschreibweise der Juristen für Gesetzeswortungetüme wie »Wissenschaftszeitvertragsgesetz«
Seit Wochen mischen sich unterschiedliche Gedanken zum Thema Sprache, Feminismus und Poltical Correctness und ich hätte gerne einen Artikel verfasst, der alles ordnet, vielleicht mit einer Prise Humor abrundet – leider bin ich an diesem Wunsch gescheitert und schreibe deswegen alles verhältnismäßig ungeordnet zusammen.
Neulich im Hass Seminar. 2012 zeigte die Goetz’sche Hau-drauf-Poetologie mehr denn je, dass textlicher Grobianismus erkenntnisfördernd wirkt.
Ich schlage deshalb analog zu Godwin’s Law hiermit Friedrich’s Law vor: Wer als Vertreter des Staates in einer Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht argumentiert, die Bürger sollten darauf vertrauen, der Staat werde das angegriffene Gesetz nicht in verfassungswidriger Weise nutzen, der hat die Verhandlung mit sofortiger Wirkung verloren.
Nun hat sich endlich ein Anlass gefunden! Am 5. Januar 2013 feiern ein paar Leute 60 Jahre »Warten auf Godot« on stage. Und da feiern wir mit und schicken den berühmtesten Godot-Darsteller aller Zeiten mit einer Creative Commons-Lizenz ins Netz
Es gibt allem Anschein nach nichts, was dem »Handelsblatt« zu falsch oder zu dumm ist, um es im Kampf gegen ARD und ZDF zu verwenden. Den vorläufigen (und schwer zu untertreffenden) Tiefpunkt markiert ein Gastbeitrag der früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Vera Lengsfeld, den die Zeitung gestern auf ihrer Internetseite veröffentlichte.
Das ist ja eine gemeine Anzeige, die das (genial und absolut lesenwerte Fahrstil-Magazin da in sein Heft N° 8, in dem es um das Thema “Haltung” geht, geschmuggelt hat:
Die Gesundklickies & der Liegeradstrump
Schon die Sandale ist ja grandios, zumal die Jungs sogar die Domain registriert haben … Aber die “nur zum Tragen mit Sandalen geeigneten” Strümpfe sind wirklich klasse — v.a. die “Für Liegerad strömungsoptimierte Webrichtung der Phasenverschubsfasern”. Da muss man erst einmal drauf kommen, auf so einen Mist.
(Und noch einmal: Die “Fahrstil” ist eine großartige Zeitschrift! Unbedingte Lese- und Blätter- und Anschauempfehlung!)
Robert Schumanns “Mondnacht” warhier zwar schon einmal, ist aber einfach immer wieder schön. Auch in dieser alten Aufnahme (1928) von Leo Slezak (mit Heinrich Schacker am Klavier):
Leo Slezak sings Schumann’s “Mondnacht”
Beim Klicken auf das und beim Abspielen des von YouTube eingebetteten Videos werden (u. U. personenbezogene) Daten wie die IP-Adresse an YouTube übertragen.
Oder gleich noch einmal, in dieser ätherischen Aufnahmen von Peter Schreier & Norman Shetler:
Peter Schreier — Schumann: Mondnacht
Beim Klicken auf das und beim Abspielen des von YouTube eingebetteten Videos werden (u. U. personenbezogene) Daten wie die IP-Adresse an YouTube übertragen.
Ich glaubte ja meinen Augen nicht, als ich diese Titelzeile in meinem RSS-Reader sah:
Frankreich greift in Mali Konflikt ein
Aber die »Süddeutsche Zeitung« meint das hier ernst — was sie meint, kann ich allerdings nicht sagen: Der Satz ist nicht entschlüsselbar. Und das nur, weil die zuständigen Textknechte nicht einmal mehr die einfachsten Kompositionsregeln der deutschen Sprache (und deren Orthographie) beherrschen. Auch ein kleiner Bindestrich (oder besser noch, die Zusammenschreibung) kann eben viel ausrichten.
»Mali Konflikt« — Screenshot der SZ-Webseite (12.1.2013)
(Und noch so nebenbei: Die einzige eigene Leistung der »Süddeutschen Zeitung« ist übrigens der Fehler. Der komplette Inhalt dieser Meldung ist Agenturmaterial.)
Update: Wie die @SZ mitteilt, ist das nicht ihr Fehler. Sondern der der Agentur Reuters. Und der ist auch schon korrigiert:
@matthias_mader Danke für den Hinweis, der Fehler wurde ausgebessert. Das Video (inkl. Titel) stammt aber, wie angegeben, von der Agentur.