So wahr ist’s, dass etwas Daurendes nur durch Erziehung begründet ist und dass jede Weltänderung, die keine innere Beziehung (was von äußeren Erziehungsvorschriften und Systemen ganz verschieden) zur Erziehung hat, wie ein Wolkenschatten vorübergeht.
— Achim von Arnim, Die drei liebreichen Schwestern und der glückliche Färber. Ein Sittengemälde [1812], zitiert nach Christiane Holm (Hg.), Handarbeit. Berlin: Secession 2020 (Handliche Bibliothek der Romantik, 5), S. 127f.
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Die Erziehung aber ist immer rückständig. Ihr Fortschritt besteht darin, daß ihre Rückständigkeit ein wenig überwunden wird. Siegfried Bernfeld, Sisyphos oder die Grenzen der Erziehung (1925) 126
Ins Netz gegangen am 23.3.:
- Aberkennung des Doktortitels: Hilft nicht: Schavan hat betrogen — FAZ — Thomas Gutschker weist auf das größere Problem des Falls Schavan hin:
Im Fall Schavan haben ein großer Teil der Wissenschaftsgemeinde und ein kleiner Teil der Öffentlichkeit die komplette Umwertung der Werte wissenschaftlichen Arbeitens versucht. Natürlich krähten die am lautesten, die am meisten von den Milliardenzuteilungen der Ministerin abhängig waren. Die wahren Gründe aber liegen tiefer. In den vergangenen Jahrzehnten ist eine Kaste von Wissensfunktionären entstanden, die sich selbst oftmals nicht durch wissenschaftliche Spitzenleistungen auszeichnen, sondern durch Managementfähigkeiten. Sie faseln von Exzellenz, dreschen aber nur leeres Stroh.
- Link Bubble — Android-Apps auf Google Play — Chris Lacy, der mit Tweetlanes (super Twitter- & App.net-Client) und dem Action Launcher (sehr ergonomischer Launcher) Android schon sehr bereichert hat (für mich zumindest), löst mit “Link Bubble” ein Smartphone-Problem: Das Links, die man klickt, automatisch im Vordergrund geladen werden und das Lesen etc. dadurch immer unterbrechen und verzögern
- Coaching für Eltern: Unser Sohn wird mal hochbegabt — FAZ — Friederike Haupt ätzt in der FAZ wunderbar schlagfertig und scharfsinnig gegen Eltern und die Beratungsindustrie um die Hochbegabung herum:
Heute soll jedes Kind ständig gefördert werden, so, als wäre die Familie ein Bergwerk. Irgendwelche Kostbarkeiten werden sich schon finden lassen. Und wertvoller als alles andere ist Intelligenz. Damit kann man sich später vielleicht etwas kaufen; mit einem guten Herzen geht das jedenfalls nicht. Die Kinder, so wünschen es die Eltern, sollen auf dem Markt bestehen. Verantwortlich dafür sind wie bei der Einführung einer Marke die Produzenten. Das ist eine schwere Last.
- Mein erstes WordPress-Plugin: Gedichte mit Zeilennummern | Lehrerzimmer — cool: der @Herr_Rau schreibt ein WordPress-Plugin, um Gedichte mit WordPress vernünftig darstellen zu können. So etwas hab’ ich auch mal gesucht vor längerer Zeit und — wie er — nicht gefunden; nur dass ich deshalb nicht mit dem Programmieren begonnen habe.
- Metricalizer — automatische metrische Analyse von Gedichten, funktioniert erstaunlich gut
- Mechthild Heil: Mehr Transparenz bei homöopathischen Mitteln — Rhein-Zeitung — RT @niggi: Homöopathen: Wenn die Leute wüssten, was bei uns (nicht) drin ist, würden sie das Zeug womöglich nicht kaufen.
- Regisseur Talal Derki im Interview: In nur drei Jahren ist die syrische Gesellschaft fast so zerstört wie Afghanistan | Lesen was klüger macht — Ines Kappert sprach mit dem Regisseur Talal Derki (Homs – ein zerstörter Traum) über die Situation in Syrien: Das haben die internationalen Player geschafft: In nur drei Jahren ist die syrische Gesellschaft fast so zerstört wie Afghanistan, sagt Regisseur Talal Derki.
Ins Netz gegangen (20.5. — 21.5.):
- “ADHS ist Folge professioneller Vernachlässigung” — derStandard.at — Jesper Juul im Standard-Interview über ADHS-Diagnosen:
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen ist, dass Erwachsene teilweise in der Zukunft leben können. Sie können sagen: Jetzt arbeite ich zwei Jahre lang wie wahnsinnig, dann können wir uns das Haus, das Auto, was auch immer leisten. Kinder können das nicht sagen, die leben im Hier und Jetzt. Deshalb entwickeln sie sehr schnell Symptome, die zeigen, dass unser Lebensstil nicht passt. Sie fangen an, Nein zu sagen und trotzig zu werden. Kinder machen also genau das, was die Erwachsenen eigentlich tun sollten. Die klassischen Stresssymptome wie Bluthochdruck, Burn-out, Beziehungskrise — das kommt bei Erwachsenen meist zeitverzögert.
- CTS — conserve the sound — Coole Idee und schicke Umsetzung: “Conserve the sound” ist ein Online-Archiv für verschwindende Geräusche. Die Geräusche eines Wählscheibentelefons, eines Walkmans, einer analogen Schreibmaschine, eines Münztelefons, eines 56k-Modems, eines Atomkraftwerks oder sogar einer Handytastatur sind teilweise schon verschwunden oder verschwinden gerade aus dem täglichen Leben. Begleitend kommen Menschen in Text- und Videointerviews zu Wort und vertiefen den Blick in die Welt der verschwindenden Geräusche.
- Geoguessr — der xkcd zum geoguessr ist mal wieder herrlich …
- Eine Musik der Vielsprachigkeit — taz.de — Die taz spricht mit Gernot Böhme über Klang, Musik, Geräusch und Krach (in) der Stadt.
Es ist gerade in diesem Bereich, wegen der rasanten Entwicklung von Technologie, gar nicht abzusehen, was noch auf uns zukommt. Deshalb möchte ich lieber bei der Frage bleiben, um was geht es in der Gegenwart. Ich würde hoffen, dass die Politik in Bezug auf den Klang der Städte und der Architektur nicht bloß beim Lärm und beim Dezibelwert stehen bleibt. Es muss viel mehr um den Charakter der Sounds gehen. Da gibt es viel positivere Gestaltungsmöglichkeiten. Lärm als solcher ist nicht das Übel, sondern es geht um die Frage: Was hören wir eigentlich.
Meine Netzfunde für die Zeit vom 6.1. zum 15.1.:
- Mal Rosa, mal Hellblau, meistens Mauve | Das Nuf Advanced -
Seit Wochen mischen sich unterschiedliche Gedanken zum Thema Sprache, Feminismus und Poltical Correctness und ich hätte gerne einen Artikel verfasst, der alles ordnet, vielleicht mit einer Prise Humor abrundet – leider bin ich an diesem Wunsch gescheitert und schreibe deswegen alles verhältnismäßig ungeordnet zusammen.
Trotzdem sehr lesenswert
- Die Hoffnungen ruhen auf den Bio-Imkern » Delinat-Blog — Die Hoffnungen ruhen auf den Bio-Imkern (via Published articles)
- De:Bug Magazin » Rückblick 2012: Das Jahr des Rainald Goetz — Rückblick 2012: Das Jahr des Rainald Goetz
Neulich im Hass Seminar. 2012 zeigte die Goetz’sche Hau-drauf-Poetologie mehr denn je, dass textlicher Grobianismus erkenntnisfördernd wirkt.
- Friedrich’s Law: Ein Vorschlag | the boy in the bubble -
Ich schlage deshalb analog zu Godwin’s Law hiermit Friedrich’s Law vor:
Wer als Vertreter des Staates in einer Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht argumentiert, die Bürger sollten darauf vertrauen, der Staat werde das angegriffene Gesetz nicht in verfassungswidriger Weise nutzen, der hat die Verhandlung mit sofortiger Wirkung verloren. - Der Umblätterer: »Weltmüller« für alle -
Nun hat sich endlich ein Anlass gefunden! Am 5. Januar 2013 feiern ein paar Leute 60 Jahre »Warten auf Godot« on stage. Und da feiern wir mit und schicken den berühmtesten Godot-Darsteller aller Zeiten mit einer Creative Commons-Lizenz ins Netz
- Rundfunkbeitrag bald fast so schlimm wie Hitler « Stefan Niggemeier -
Es gibt allem Anschein nach nichts, was dem »Handelsblatt« zu falsch oder zu dumm ist, um es im Kampf gegen ARD und ZDF zu verwenden. Den vorläufigen (und schwer zu untertreffenden) Tiefpunkt markiert ein Gastbeitrag der früheren CDU-Bundestagsabgeordneten Vera Lengsfeld, den die Zeitung gestern auf ihrer Internetseite veröffentlichte.
- Shun the Plugin: 100 WordPress Code Snippets from Across the Net —
… von Bayern und auch von Deutschland, hier werden die Reaktionäre gezüchtet wie andernorts das Genfood und die Wahlen entschieden; ohne Städte und Regionen wie diese wäre Deutschland knallrot wie die Erdbeeren. Damit das auch so bleibt, haben wir eben Mütter wie jene beiden vor uns, die zwar selbst die reaktionären Gymnasien der Stadt gehasst haben, aber ohne mit der Wimper zu zucken ihren Nachwuchs in die gleichen Anstalten verfrachten. Das war hier schon immer so, die Aufklärung in Bayern kam nicht mal bis Aschaffenburg, und schon gar nicht in den besseren Kreisen.”
und solcher sätze wegen lande ich doch immer wieder bei den stützen der gesellschaft …