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Schlagwort: zürich

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Ins Netz gegangen (5.7.)

Ins Netz gegan­gen am 5.7.:

  • Does Phi­lo­so­phi­cal Lan­guage Have to Be Dif­fi­cult? | Blog of the APA → grant max­well erklärt ziem­lich kurz und schlüs­sig, war­um phi­lo­so­phie manch­mal schwie­ri­ge spra­che benut­zen muss:

    wri­ters like G.W.F. Hegel or Alfred North Whit­ehead or Jac­ques Der­ri­da weren’t sim­ply wri­ting works (which still stand as para­gons of ver­bal com­ple­xi­ty) to con­fu­se or begui­le their rea­ders. They were crea­ting new forms of lan­guage to widen the scope of what could be expres­sed. […] The pro­cess of gene­ra­ting mea­ning is a con­stant nego­tia­ti­on bet­ween our cur­rent world views, embo­di­ed in vast net­works of words and other sym­bols, and the cons­trai­ning facts of exis­tence, both the mate­ri­al rela­ti­ons of the world and our own intrin­sic cha­rac­ters. And the more we inqui­re into the­se appar­ent­ly objec­ti­ve facts, the more we find that they are more like habits or ten­den­ci­es sus­cep­ti­ble to a start­lingly broad ran­ge of pos­si­ble con­s­truc­tions. The semio­tic net­works con­sti­tu­ting our world views evol­ve, as ide­as don’t exist in a vacu­um, but are deve­lo­ped through a con­ver­sa­ti­on that has been occur­ring for thou­sands of years, with each rep­ly requi­ring a gene­ra­ti­on, or some­ti­mes even cen­tu­ries for its ful­lest expres­si­on. To abs­tract ide­as from their his­to­ri­cal con­text, and from the lan­guage deve­lo­ped to descri­be them in ever-grea­ter nuan­ce, would be to flat­ten the com­ple­xi­ty of the­se con­cepts, which com­pri­se the under­ly­ing modes of thought that have impli­cit­ly infor­med the more expli­cit his­to­ri­cal occur­ren­ces.

  • «Ita­li­en betreibt eine Fusi­on von Popu­lis­mus und Tech­no­kra­tie» | NZZ → ein span­nen­des inter­view mit jan-wer­ner mül­ler über die her­aus­for­de­rung der anti­pluar­lis­ten (popu­lis­ten und tech­no­kra­ten) für die moder­nen demo­kra­tien

    Bei­de schein­bar gegen­sätz­li­che Frak­tio­nen sind letzt­lich Anti­plu­ra­lis­ten. Die Tech­no­kra­ten erklä­ren, es gebe nur die eine ratio­na­le Lösung. Es brau­che kei­ne Debat­te, auch kei­ne par­la­men­ta­ri­sche Aus­ein­an­der­set­zung, weil es für ver­nünf­ti­ge Men­schen nichts zu dis­ku­tie­ren gebe. Die Popu­lis­ten behaup­ten wie­der­um, es gebe nur den einen authen­ti­schen Volks­wil­len. Und sie sei­en die Ein­zi­gen, die ihn ver­stün­den und ver­trä­ten.

  • Fin­ne­gans wachen don­ners­tags auf| a tem­po → ein sehr sym­pa­thi­sches gespräch mit fritz senn, einem der bes­ten joy­ce-ken­ner, über sei­ne joy­ce-lek­tü­ren und ‑for­schun­gen – und die zufäl­lig­kei­ten des lebens
  • Schu­le der Gewalt | Zeit → ute fre­vert hat einen schö­nen über­blick über die geschich­te der wehr­pflicht (in deutsch­land) geschrie­ben
  • Sind wir noch gute Euro­pä­er? | Zeit → jür­gen haber­mas muss noch/​mal wie­der ran und den lust- und ideen­lo­sen zustand euro­pas und ins­be­son­de­re der eu – und ihrer (natio­na­len) poli­ti­schen eli­ten – scharf­sin­nig ana­ly­sie­ren. zum bei­spiel:

    Der Rechts­po­pu­lis­mus ver­dankt sich in ers­ter Linie der ver­brei­te­ten Wahr­neh­mung der Betrof­fe­nen, dass der EU der poli­ti­sche Wil­le fehlt, hand­lungs­fä­hig zu wer­den. Der heu­te im Zer­fall begrif­fe­ne Kern Euro­pas wäre in Gestalt einer hand­lungs­fä­hi­gen Euro-Uni­on die ein­zi­ge denk­ba­re Kraft gegen eine wei­te­re Zer­stö­rung unse­res viel beschwo­re­nen Sozi­al­mo­dells. In ihrer gegen­wär­ti­gen Ver­fas­sung kann die Uni­on die­se gefähr­li­che Desta­bi­li­sie­rung nur noch beschleu­ni­gen. Die Ursa­che des trum­pis­ti­schen Zer­falls Euro­pas ist das zuneh­men­de und weiß Gott rea­lis­ti­sche Bewusst­sein der euro­päi­schen Bevöl­ke­run­gen, dass der glaub­haf­te poli­ti­sche Wil­le fehlt, aus die­sem Teu­fels­kreis aus­zu­bre­chen. Statt­des­sen ver­sin­ken die poli­ti­schen Eli­ten im Sog eines klein­mü­ti­gen, demo­sko­pisch gesteu­er­ten Oppor­tu­nis­mus kurz­fris­ti­ger Macht­er­hal­tung

Ins Netz gegangen (30.6.)

Ins Netz gegan­gen am 30.6.:

  • Leis­tungs­schutz­recht: Eine Far­ce nähert sich ihrem Höhe­punkt | ZEIT ONLINE – Till Kreuz­ter auf „Zeit Online“ zu den neu­es­ten Machen­schaf­ten rund um das „Leis­tungs­schutz­recht“:

    Poli­tisch betrach­tet wird das Gan­ze immer absur­der. Schon die Ein­füh­rung des LSR ent­behr­te jeg­li­cher Begrün­dung und Recht­fer­ti­gung. Der Ver­such, zu des­sen Durch­set­zung auch noch das Kar­tell­recht ad absur­dum zu füh­ren, ist infam. Umso erstaun­li­cher und bedenk­li­cher sind ers­te Anzei­chen, dass sich die Poli­tik erneut hin­ters Licht füh­ren lässt.

  • Das Platz­spitz-Trau­ma | Das Platz­spitz-Trau­ma – Gro­ße, gut auf­be­rei­te­te Geschich­te im „Tages­an­zei­ger“ über die Züri­cher Dro­gen­sze­ne in den Neun­zi­gern – und die ent­spre­chen­den Pro­ble­me bis zur „Lösung“:

    Die rie­si­ge offe­ne Dro­gen­sze­ne in den Acht­zi­ger- und Neun­zi­ger­jah­ren zählt zu den gröss­ten sozia­len Kata­stro­phen Zürichs und der Schweiz über­haupt.

  • Wikipedia’s bureau­cra­cy pro­blem and how to fix it. – Dari­us Jemiel­ni­ak, selbst „Büro­krat“ der Wiki­pe­dia, über das Büro­kra­tie- (d.h. Regel-)Problem der Wiki­pe­dia:

    Curr­ent­ly, the Eng­lish Wiki­pe­dia has more than 50 offi­ci­al poli­ci­es with a word count clo­se to 150,000 (enough for a thick book). But that’s just the tip of the admi­nis­tra­ti­ve ice­berg. In addi­ti­on to the poli­ci­es, the­re are gui­de­lines and essays—more than 450 devo­ted sole­ly to pro­per con­duct. You will also find more than 1,200 essays con­tai­ning comm­ents on the poli­ci­es and gui­de­lines, advi­so­ry notes, and ana­ly­ses of the com­mu­ni­ty. The total word count for all gui­de­lines and essays can easi­ly be in the magni­tu­de of mil­li­ons. It is safe to assu­me that no one in the world knows them all, and that Wiki­pe­di­ans real­ly wal­low in crea­ting norms and regu­la­ti­ons. I should know—I am one. But this is mad­ness!

    Sein Lösungs­vor­schlag:

    A bureau­cra­cy-bus­ting squad of Wiki­pe­di­ans, who actively use and edu­ca­te about the “igno­re all rules” rule, should be reco­gni­zed and com­men­ded within the com­mu­ni­ty.

  • Mani­pu­lier­te Face­book-Nut­zer und unethi­sche For­schung | Tage­bü­cher der Wis­sen­schaft – Lars Fischer über die mas­si­ven ethi­schen Pro­ble­me der „For­schung“, die Face­book-Streams von Nut­zern ohne deren Wis­sen und Ein­ver­ständ­nis mani­pu­liert
  • „Alle hat­ten das Gefühl, ange­grif­fen zu wer­den“ – Gedenk­jahr 1914 – derStandard.at › Wis­sen­schaft

Spiegelgasse

… ein geschichts­träch­ti­ges Pflas­ter in Zürich: In der Haus­num­mer 12 wohn­te Georg Büch­ner in den letz­ten Mona­ten bis zu sei­nem Tod 1837:

Büch­ners Haus­num­mer in Zürich

Und neben­an knapp hun­dert Jah­re spä­ter Lenin:
Spiegelgasse 14 - Lenins Wohnung in Zürich

Spie­gel­gas­se 14 – Lenins Woh­nung in Zürich

Und jetzt sin­gen die Ein­stür­zen­den Neu­bau­ten davon, im wun­der­ba­ren „Let’s do it a dada“ auf „Alles wie­der offen“:

Ich spiel­te Schach mit Lenin
Zürich, Spie­gel­gas­se
Ich kann­te Joli­fan­to höchst­per­sön­lich
hab mit dem Urtext selbst ein­mal geba­det
Ich spiel­te mit Anna
Ich spiel­te mit Han­nah
Ich weiss wo der Kirch­turm steht
Ich reich­te ihr das Küchen­mes­ser
Ich koch­te ihr den Leim

und zum Nach­hö­ren:


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