Endlich! Schon einige Male wäre ich gerne beim Maaraue Marathon Mainz (MMM) mitgelaufen, aber bisher hat es terminlich nie geklappt. Heute war also Premiere für mich. Die anderen waren schon eingespielt, die meisten waren schon mal dabei.
Der MMM ist ein typischer privat organisierter Einladungslauf, erstmal zum 40. Geburtstag von Sascha Kaufman, der jetzt immer wieder dazu einlädt. Das ist denkbar einfach: Gelaufen wird fünf Mal die klassische Dreibrückenrunde. Start war heute erstmals auf dem Parkplatz an der Mainspitze — bisher immer kleiner gewesen. Bei der 5. Auflage waren über zwanzig Läufer und Läuferinnen dabei.
Im Grunde ist das einfach ein gemeinsamer — mehr oder weniger — Trainingslauf. Aufgrund der “offiziellen” Ausschreibung in Saschas Blog zählt das aber als wertungsfähige Laufveranstaltung und wird auch in die Statistik der DUV aufgenommen — für manche Marathonsammler ist das ja nicht ganz unwichtig.
Jedenfalls wird für den MMM kein großes Organisationsklimbim veranstaltet: Die Strecke wird während der ersten Runde noch mit ein paar Pfeilen markiert, aber nicht abgesperrt. Ist aber auch kein Problem, für so ein paar Hanseln. Die sich noch dazu weit verteilen, spätestens nach der ersten Runde. Dieses Mal gab es, weil Sascha sich um Sponsoren bemüht hat (Startgeld wird ja keines genommen), sogar noch eine kleine Startertüte — mit Werbematerial vom Hochwaldmarathon, von GO-Mainz — inkl. ein paar Gummibärchen, eine kleiner Dose Pullmoll und einigen Traubezuckern aus der Rochus-Apotheke in Mombach. Ach ja, GO spendierte auch noch eine kleine Dose “Vino frizzante bianco di Italia” — nicht gerade ein typisches Läufergetränk. Und Startnummern gab es tatsächlich auch — so durfte ich öfters erklären, was wir da eigentlich treiben …
Gestarten sind wir mit minimalster Verzögerung unter Beobachtung der Presse um kurz nach 10 Uhr. Dann ging es eben los auf die mir ja ausreichend gut bekannte Runde, durch Kostheim an den Rhein, zum Kastel, unter der Theodor-Heuss-Brücke durch und hinter der DLRG hinauf auf die Brücke. In Mainz dann ganz langweilig (…) am Ufer entlang hoch zur Eisenbahnbrücke und hinüber auf die Mainspitze. Das Ganze dann fünf Mal — und fertig ist der Mini-Ultra.
Die erste Runde war schön gemütlich, irgendwo zwischen 5:20 und 5:30 (auf die Uhr habe ich kaum geschaut). Auch die zweite Runde ungefähr im gleichen Tempo hat noch richtig viel Spaß gemacht. Auf der dritten Runde — ich war immer noch im selben Tempogebiet unterwegs — hatte ich dann die große Ehre, für wenige hundert Meter die Spitze des Lauffeldes zu sein — der eigentliche Frontläufer hat am Auto seine Schuhe gewechselt. Aber Lauffeld ist eh’ übertrieben — spätestens zu diesem Zeitpunkt war von den allermeisten Läufern hinter uns nichts mehr zu sehen.
Das ging bei mir ganz gut bis in die vierte Runde. Klar, inzwischen wurde das Tempo anstrengend — etwas anderes hatte ich auch nicht erwartet. Es ging also nur noch darum, den Einbruch möglichst lange hinauszuzögern. Auf der vierten Runde, ziemlich genau drei Stunden war ich inzwischen unterwegs, war es dann soweit. Die Muskeln macht unheimlich schnell schlapp. Und auch mein Energiehaushalt ging rapide dem Ende zu — also erst einmal eine Gehpause. Die zog sich etwas … Kurz vor Ende der vierten Runde habe ich dann ernsthaft überlegt, es damit und also mit 36 Kilometern gut sein zu lassen. Aber irgendwie hatte ich keine Lust, abzubrechen. Also zog ich weiter — immer im Wechsel zwischen Gehen und Laufen. Beim Laufen merkte ich zunehmend, dass mein Kreislauf nicht mehr der stabilste war. Offenbar hätte ich doch unterwegs zwischendurch mal Energie zuführen sollen, und nicht nur ein paar Schlucke Wasser nehmen.
Mittlerweile ging mir (und nicht nur mir) auch der Wind gehörig auf den Wecker: Die stürmischen Böen zerrten nicht nur an Kleidung und Startnummer, sondern auch an den Nerven. Ein paar Mal wurde ich dann auch noch überholt — aber erstaunlich, wie lange das gedauert hat. Immerhin, irgendwann war ich wieder auf der Mainzer Seite — ein Ende also in Sicht. Mit dem bewährten Wechsel zwischen Gehen (natürlich bei allen Brückenaufgängen) und Laufen kam ich dann schließlich noch ins Ziel — nach 4:40:36. Keine besondere Glanzleistung … Aber so ist das eben, wenn man beim Training schludert und eher wenig Lust auf die langen Läufe hat — das rächt sich. Garantiert. Morgen werde ich wohl einen ganz netten Muskelkater haben …
Die ersten Ergebnisse sind auf diesem Bild zu bewundern.
Mein Streckenprotokoll (der Forerunner hat 45,6 km gemessen) bei runsaturday.
Und Mein Tempo-Diagramm: