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Schlagwort: social media

netz mit fisch (unsplash.com)

Ins Netz gegangen (4.12.)

Ins Netz gegan­gen am 4.12.:

Ins Netz gegangen (21.8.)

Ins Netz gegan­gen am 21.8.:

  • “Geburt der Gegen­wart”: Wenn der Mond den Friseurter­min bes­timmt | Berlin­er Zeitung — stef­fen mar­tus hat achim landwehrs “geburt der gegen­wart” gele­sen:

    Der Düs­sel­dor­fer His­torik­er Achim Landwehr geht diesen Fra­gen bis in jene Epoche nach, als die Kalen­der die Welt eroberten. Die Vorgeschichte unser­er zeitlichen Ver­strick­ung in Ter­mine und Dat­en ist dabei nur ein Beispiel für jene „Geburt der Gegen­wart“, von der er anschaulich, anek­doten­re­ich und klug erzählt: In der Frühen Neuzeit büßte die Ver­gan­gen­heit in bes­timmten Bere­ichen ihre Autorität ein, während die Zukun­ft noch nicht als Objekt men­schlich­er Ver­fü­gung wirk­te. In ein­er Art Zwis­chen­phase dehnte sich die Gegen­wart als „Möglichkeit­sraum“ aus und bah­nte damit jenes Zeitregime an, dem wir heute unter­ste­hen.

  • Lit­er­atur­de­bat­te : Der Buch­preis ist keine Geschlecht­sumwand­lung wert — Lit­er­arische Welt — DIE WELT — mar­lene streeruwitz über den buch­preis und seine struk­turen und funk­tio­nen:

    Aber. Der Deutsche Buch­preis ist das fröh­lich­ste Beispiel, wie die qua­sire­ligiöse Ein­deutigkeit eines Mar­ketin­gin­stru­ments hergestellt wird. In ein­er kon­stru­ieren­den Vor­gangsweise wird der Börsen­vere­in selb­st zum Autor der Ver­mark­tung der Autoren und Autorin­nen im Deutschen Buch­preis.

    Das alles erfol­gt im Archilex­em (der Ver­wen­dung der männlichen Form der Beze­ich­nung, unter der die weib­liche Form mit­ge­meint ist): In den Aussendun­gen des Börsen­vere­ins gibt es nur Autoren und keine Autorin­nen. Auch das gehört zur Strate­gie der Ein­deutigkeit. Es gibt keine Geschlech­ter­dif­ferenz, sagen solche For­mulierun­gen. Stellt euch unter die männliche Form und lasst dif­feren­zierende Kinker­l­itzchen wie die geschlechterg­erechte Sprache sein. Nur in ein­deuti­gen For­mulierun­gen gelingt ein umfassendes Sprechen, in dem Büch­er verkauft wer­den kön­nen. Pop­ulis­mus wird nicht nur in Kauf genom­men. Pop­ulis­mus ist erwün­scht.

  • Ste­fan Nigge­meier | Neues von Werther: Suizid-Häu­fung nach bre­it­er Suizid-Berichter­stat­tung — nigge­meier berichtet über eine amerikanis­che studie, die indizien für den werther-effekt beobacht­en kon­nte:

    Selb­st­mord ist ansteck­end. Berichter­stat­tung über Suizide erhöht die Zahl der Suizide. Eine neue Studie aus den Vere­inigten Staat­en liefert weit­ere Indizien dafür, dass dieser soge­nan­nte „Werther-Effekt“ tat­säch­lich existiert.

  • Algo­rith­men: Fer­gu­son zer­split­tert in den sozialen Net­zw­erken | ZEIT ONLINE — gün­ter hack:

    Der derzeit­ige Umgang mit der algo­rith­mis­chen Per­son­al­isierung ist die Vol­len­dung des Neolib­er­al­is­mus auf Ebene der öffentlichen Kom­mu­nika­tion. Wenn du etwas nicht gese­hen hast, dann bist du selb­st Schuld, weil du den Algo­rith­mus von Face­book entsprechend trainiert hast oder dir die Profi-Ver­sion mit dem besseren Zugang zu den Dat­en nicht leis­ten kannst.

  • Inter­view mit Hein­er Goebbels, dem Inten­dan­ten der Ruhrtri­en­nale | Lesen was klüger macht — hol­ger pauler befragt hein­er goebbels zu seinen erfahrun­gen in und mit der ruhrtri­en­nale und vor allem der “freien szene” (und am schluss auch zu “cas­si­ber”). hein­er goebbels:

    In Deutsch­land gibt es für eine bes­timmte Liga von freien Kün­st­lerin­nen und Kün­stlern kaum Pro­duk­tion­sspiel­räume. Es gibt zwar ein weltweit einzi­gar­tiges The­ater­sys­tem, das ist allerd­ings ein­er gewis­sen Monokul­tur verpflichtet, die sich auf das Opern‑, Schauspiel‑, oder Orch­ester­reper­toire bezieht – darüber hin­aus bleiben wenige Möglichkeit­en für freie Kun­st. Diese Lücke wollte ich mit der Ruhrtri­en­nale zu schließen ver­suchen.

  • [AMA] Ich bin Ste­fan Nigge­meier. Fragt mich alles! : de_IAmA
  • Intro­duc­ing Tap­Path for Android — YouTubeIntro­duc­ing Tap­Path for Android! — eine schöne kleine app, die das leben (und sur­fen) auf einem androiden ein­fach­er und angenehmer macht

Digitale Pausen

Hans Ulrich Gum­brecht betreibt ja schon seit ger­aumer Zeit eine Anti-Blog-Blog bei der FAZ: Digital/Pausen. Mareike König vom DHI Paris hat ihn dazu befragt — und abge­se­hen von dem etwas ver­wirren­den Sprachge­brauch Gum­brechts, der Blog­posts immer als “Blog” beze­ich­net, ist das dur­chaus inter­es­sant. Ger­ade weil Gum­brecht ja aus ein­er enorm priv­i­legierten Posi­ton spricht — er gibt ganz offen zu, bei der FAZ nur mit dem bloggen ange­fan­gen zu haben, weil er gut dafür bezahlt wird — und ger­ade weil Gum­brecht ja nicht im eigentlichen Sinne blog­gt, weist er doch auf einige wichtige Punk­te hin, aus denen ich auch das Bloggen von Wis­senschaftler fordere oder befür­worte: Weil das eine Möglichkeit der Kom­mu­nika­tion ist, die für die Wissenchaft enorm wichtig ist — und die enorme Band­bre­ite entwick­eln kann, zum Beispiel:

Man erschließt sich damit ein Pub­likum – nicht nur quan­ti­ta­tiv – was man über ein Buch nicht erre­ichen kann.

Und später:

Wenn ich etwas pro­duziere, was let­ztlich für Kom­mu­nika­tion pro­duziert ist – und das ist Wis­senschaft immer – dann muss ich schon sehen, dass ich einige Leute erre­iche.

Neben­bei weist er zum Schluss übri­gens auch noch auf einen in den let­zten Jahren wieder etwas in Vergessen­heit ger­ate­nen kat­e­go­ri­alen Unter­schied zwis­chen Natur- und Geis­teswis­senschaften hin: Dass Geis­teswis­senschaften im eigentlichen Sinne gar nicht forschen, keine neuen Regelmäßigkeit­en oder Geset­zmäßigkeit­en ent­deck­en (oder das zumin­d­est sel­tent tun). Und das ger­ade aus der spez­i­fis­chen Form der geis­teswis­senschaftlichen Übung — der “Kon­tem­pla­tion” — eigentlich ein Gebot der Offen­heit der Wis­senschaft resul­tiert, für das neue dig­i­tale Medi­en ein großer Segen sind. Oder sein kön­nten, wenn sie systembedingt/institutionell die entsprechende Würdi­gung erführen.

Das gesamte Inter­view kann man hier nach­hören: klick.

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