oder besser gesagt: über die odenwälder hügel. gestern war wieder – wie jeden samstag – der lange lauf dran: 40 kilometer wollte der trainingsplan, im flachen hätte er gerne eine pace von 4:54 gehabt. die länge habe ich gemacht, mein tempo war allerdings mit 5:11 etwas langsamer. das war natürlich den kleinen hügeln geschuldet, die im odenwald immer im weg herumstehen. dafür macht das laufen dann aber auch mehr spaß – langweilig wird’s nicht, wenn es ständig bergauf und bergab geht. der nasse, rutschige weil dahinschmelzende schnee hat dann noch ein übriges getan, mich auszubremsen. so auf einer längeren strecke kostet das doch ganz schön kraft, wenn man wirklich bei jedem schritt keinen vernünftigen abdruck hinbekommt, sondern immer ein klein bisschen wegrutscht. und bergab muss man dann ja auch noch schön vorsichtig laufen, da ist’s also auch nix mit hohem tempo. schön war’s aber trotzdem.
so sieht übrigens das höhenprofil aus – viele höhenmeter sind es eigentlich nicht (knapp 800), aber doch recht nett verteilt:
Schlagwort: odenwald
ein herrlicher tag, der samstag. perfektes laufwetter. und die lust steigt mit jedem kilometer, den mich der zug näher nach erbach bringt.
irgendwann war’s dann endlich so weit, das mittagessen wenigstens halbwegs verdaut und die schuhe geschnürt. die meisten teile der insgesamt 31,58 kilometer bin ich schon irgendwann einmal gelaufen – aber noch nie in dieser kombination und teilweise auch nur in der gegenrichtung: dieses mal hatte ich mir nichts wirklich geplant, sondern schaute einfach mal, was mir so unter die füße kam.
kalt war’s zwar an einigen stellen ziemlich. vor allem da, wor noch schnee herumlag ;-). aber das stört ja nicht weiter …hauptsache es läuft. und das tat es. schön gemütlich hatte ich angefangen, über den anfang des dreiseentals zum buchwaldskopf, dann den üblichen weg über sonnenweg in richtung bullau eingeschlagen. davor habe ich aber noch einen abstecher gemacht und eine neue ecke ausgekundschaftet – schöne fichtenmonokultur, die aber aufgrund der hanglage noch recht viel sonne am nachmittag hatte. jedenfalls führte mich ein weiter bogen (bei dem ich nach einigen kilometern nicht mehr so genau wusste, wo ich eigentlich war) bis kurz vor bullau. von dort bin ich dann erst einmal hinüber nach würzberg gestürmt: langsam stieg das tempo, die erste hälfte lag ja inzwischen auch schon hinter mir. von würzberg aus bin ich schließlich schön quer wieder zurück zum ausgangspunkt des kutschenweges, allerdings ein bisschen unterhalb von diesem. dieses ganze hin und her hatte den eindeutigen vorteil, dass ich in den über zweieinhalb stunden kaum einem dutzend menschen begegnet bin. dafür hatte ich wunderschönen wald bei herrlichem sonnenschein und klarer luft für mich ganz allein. aber auch das hatte irgendwann natürlich ein ende: die letzte konzentrationsanstrengung, der schlechte hohlweg am waldrand beim buchwaldskopf – in der dämmerung nicht mehr ganz einfach, vor allem bergab bei hohem tempo – und schon lag das mümlingtal im sanften abendlicht – die sonne war kurz zuvor untergegangen – vor mir.
eigentlich war gar nichts besonderes geplant und vorgesehen: der übliche samstägliche lange lauf war gar so lang, 24 km sollten es werden, mti einem tempo von 4:49 aber ohne rumtrödeln. aber irgendwie war der wurm drin, gestern vormittag.
über nacht war es kalt geworden, also habe ich zum ersten mal in diesem jahr die dickeren laufsachen aus dem schrank gesucht. ein wenig schnee lag noch auf den wiesen und äckern, auch auf den wegen. und ein kleines bisschen tanzte durch die luft. also zog ich los, ich hatte mir eine neue route aus mir bereits bekannten teilstücken überlegt. und das war sozusagen schon eines der probleme, denn meine schätzung ging nicht ganz auf. doch dazu später.
los ging’s wie immer in erbach mit den längeren läufen: erst einmal den buchwaldskopf hinauf. das hat den vorteil, dass man selbst im tiefsten winter schon mal warm gelaufen ist. dann bin ich ganz klassisch weiter über den sonnenweg auf den schmalen wanderweg richtung bullauer straße. und hier wurde schon klar, dass es heute nicht besonders einfach werden würde: tiefe schlammstellen säumten den weg immer wieder, versteckt unter einer schönen schicht bunten laubs. dazu noch eine dünne schneeschicht, die noch weniger untergrund erahnen ließ und dafür mit größerer rutschigkeit entschädigte: den erste beinahe-sturz konnte ich gerade noch abfangen. außerdem begann ich schon hier, nach gerade einmal vier kilometern, so richtig hunger zu bekommen. und der wollte einfach nicht verschwinden – bis zur rückkehr hat er mich dieses mal begleitet. aber noch war ich guten mutes und flotten schrittes unterwegs, machte den bogen an der bullauer straße und stürzte mich den kutschenweg in richtung würzberg hinauf. den verließ ich dann ungefähr auf halber höhe linker hand, um quer zum hang leicht ansteigend oberhalb von ebuch und ernsbach vorbeizuziehen. so langsam merkte ich das etwas hohe tempo, es wurde ziemlich anstrengend. mein gesamtschnitt lag aber immerhin schon bei 5:07 ungefähr. der änderte sich jetzt allerdings kaum noch, zumindest für einige kilometer nicht. noch etwas dämmerte mir so allmählich, je näher ich ernsbach kam: meine schätzung würde nicht ganz aufgehen, ich musste noch eine schleife einbauen. tatsächlich hatte ich, als ich dann am rand von würzberg aus dem wald kam, gerade einmal 12 kilometer auf dem forerunner – das war etwas wenig. vor allem angesichts der tatsache, dass ich mich mittlerweile ziemlich müde fühlte und das hohe tempo, dass jetzt eigentlich noch etwas schneller werden sollte, immer mehr mühe bereitete. aber ich quälte mich weiter und zog in richtung mangelsbach. hinter den häusern, auf dem limeswanderweg, begann dann das wahre leiden. ein baum lag quer auf dem eh‘ schon sehr schlechten und außerordentlich matschigen weg (eher eine schlammpiste als ein richtiger wanderweg). also bin ich abseits des weges herumgerannt – und habe mir prompt zwischen becken und rippen einen querstehenden ast in die seite gerammt. die nächsten schritte waren nicht sehr angenehm, aber stehenbleiben kam nicht in frage … schnell wurde meine aufmerksamkeit aber wieder auf den boden gelenkt – oder das, was davon übrig blieb. hier war es nämlich so weich, dass ich fast steckenblieb. zumindest kam es mir so vor … der schlamm reichte bis ordentlich über die knöchel, meine füße wurden erst nass und dann kalt. aber mit einer kleinen tempoverschärfung auf dem dann mitten durch die bäume führenden schmalen wanderweg sorgte für rasche erwärmung. so gelangte ich dann immerhin noch halbwegs heil an die b47. die verließ ich dann bald wieder – heute hatte ich keine große lust auf straße, meine schuhe (die salomon 3d ultras) wollten so etwas nicht. also bin ich wieder auf den wanderweg eingeschwenkt. der führt hier direkt neben der straße einfach so durch die bäume, in schlangenlinien und hakenschlagend, ein schmaler trampelpfad eher als ein richtiger weg. natürlich war es nur eine frage der zeit, bis ich eine enge s‑kurve übersah – rumms, da war ich zu schnell und lag auf dem boden. aber nix passiert, schnell aufgerappelt und weiter gedüst. hinter eulbach wurde der weg – hinunter zum habermannskreuz – dann zwar breiter, aber auch wieder schlammiger. jetzt war es aber auch egal, der matsch hatte seinen weg in meine schuhe bereits gefunden. immerhin konnte ich das tempo jetzt langsam erhöhen und den schnitt schon einmal unter die 5:00-marke drücken. vorbei am habermannskreuz (wieder so ein lustiger pfad!) ging es weiter in richtung gräsig. und weil es noch nciht reichte mit den unanehmlichkeiten, musste ich unbedingt noch einmal hinfallen: langsam erschöpft achtete ich einen moment nicht auf den weg, stolperte mit dem rechten fuß gegen einen unter dem laub versteckten ast und konnte nicht mehr ausgleichen: patsch, schon hatte ich einen wunderschönen bauchplatscher in den schlamm gemacht. nur gut, dass ich schon fast zu hause war. die letzten zwei kilometer gingen auch noch irgendwie herum, sogar den kreuzweg bin noch hoch gekommen. zuhause sammelte ich dann erstmal dreck und blätter aus mir und meiner kleidung: bis in die unterhose hatte sich der kram vorgearbeitet … und dann waren es, trotz der schinderei, noch nicht einmal 24 kilometer geworden! – 23 km @ 4:50 – immerhin der schnitt ist in ordnung, einige höhenmeter waren ja schon dabei …
bei herrlichstem laufwetter – pure sonne, blauer himmel, angenehm kühle spätsommertemperaturen – bin ich am samstag eine wunderschöne große runde durch die odenwälder hügel gelaufen: von erbach nach bullau, über bullauer bild und jägertor nach würzberg, weiter nach mangelsbach und von dort über den lochbrunnen ins bayrische boxbrunn. von da aus dann ein stück straße nach eulbach, wo ich wieder auf die waldwege abbog und über das habermannskreuz nach erbach zurückkehrte: etwas mehr als 35 kilometer mit ca. +/- 640 höhenmetern in genau 3 stunden (die strecke bei gpsies.com: klick) – sehr schön war das. nicht nur weil das laufen super viel spaß gemacht hat (obwohl die beine nicht ganz frisch waren …) und das wetter wunderbar war, sondern auch weil es einfach wunderschön ist im odenwald, wenn die bäume anfangen sich zu färben, wenn man über weite, weite strecken allein durch den wald brettert, ohne von blöden autos oder sonstigem krach gestört zu werden. sehr zu empfehlen, so eine samstagsbeschäftigung ;-)