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Schlagwort: maut

Ins Netz gegangen (11.7.)

Ins Netz gegan­gen am 11.7.:

  • Wal­ter Ben­jamin — Pas­sagen­pro­jekt — coole idee: wal­ter ben­jamins “pas­sagen” nach stich­wörtern und sym­bol­en geord­net
  • Emser Depesche: Die Berlin­er Entz­if­fer­ung | Aktenkunde — Hol­ger Berwinkel schre­it­et in sein­er detail­lierten aktenkundlichen analyse der emser depesche fort — inzwis­chen ist das telegramm schon zu bis­mar­ck gelangt.

    Aktenkundlich zu arbeit­en bedeutet bei aller Akri­bie das genaue Gegen­teil von Aktengläu­bigkeit, die unter His­torik­ern lei­der ver­bre­it­et ist.

  • NSA-Affäre: Einen Diplo­mat­en ausweisen? Wie niedlich. | ZEIT ONLINE — “Der Ele­fant NSA ste­ht mit­ten in den bun­des­deutschen Wohn- und Schlafz­im­mern, und nie­mand in der Bun­deregierung will darüber reden.”
  • Nachgerech­net: Bringt die Pkw-Maut wirk­lich 600 Mio. / Jahr? » Zukun­ft Mobil­ität — so etwas hat der medi­alen berichter­stat­tung zu den maut-plä­nen (entschuldigung: “infra­strukurab­gabe) dobrindts (bish­er) gefehlt — und es wäre eigentlich nötig gewe­sen: mal nachrech­nen, ob dobrindts angekündigte ein­nah­men über­haupt möglich, wahrschein­lich und real­is­tisch sind. dann kön­nte man näm­lich auch zu dem ergeb­nis kom­men:

    Es darf daher bezweifelt wer­den, ob dem Bun­de­shaushalt durch die Ein­führung ein­er Infra­struk­turab­gabe pro Jahr wirk­lich über 600 Mil­lio­nen Euro zufließen (unter der Prämisse der voll­ständi­gen Kom­pen­sa­tion in Deutsch­land Kfz-steuerpflichtiger Kfz-Hal­ter).

  • SPRENGSATZ _Das Poli­tik-Blog aus Berlin » Zirkel des Irsinns — Jed­er weiß, dass es irrsin­niger Unsinn oder unsin­niger Irrsinn ist (je nach Präferenz) — und kein­er stoppt es:

    Die PKW-Maut ist ein Muster­beispiel dafür, wozu pop­ulis­tis­che Wahlver­sprechen ein­er Region­al­partei am Ende führen.

Nachrechnen: Die Notwendigkeit von Blogs

vorgestern hat dobrindt die pkw-maut, die er beschöni­gend “infra­struk­turab­gabe” genan­nt wis­sen will (gibt’s nicht auch andere infra­struk­tur als straßen?), vorgestellt. die einzige kri­tisch-kon­trol­lierende nachrech­nung, ob es über­haupt wahrschein­lich ist, dass er mit seinen plä­nen (die ja wahrschein­lich sowieso nicht eu-recht-kon­form sind) wirk­lich die angestrebten sum­men erlösen kann, habe ich in einem blog gefun­den. die zeitun­gen beten alle nur die zahlen der poli­tik nach, ohne das mal selb­st zu kon­trol­lieren (aber vielle­icht haben sie es auch nur so gut ver­steckt, dass ich es nicht gese­hen habe?). ob die zahlen von mar­tin ran­del­hoff nun real­is­tis­ch­er sind als die offiziellen oder nicht, das kann ich nicht beurteilen (sie scheinen mir aber immer­hin in sich stim­mig und schlüs­sig argu­men­tiert, auf schwach­stellen weist er auch selb­st hin). aber wäre so eine rech­nung (ran­del­hoff kommt zu dem skep­tis­chen ergeb­nis: “Es darf daher bezweifelt wer­den, ob dem Bun­de­shaushalt durch die Ein­führung ein­er Infra­struk­turab­gabe pro Jahr wirk­lich über 600 Mil­lio­nen Euro zufließen”) nicht auch von den medi­en, die sich doch gerne als “vierte gewalt”, als “kon­trolle” der poli­tik, ver­ste­hen, zu erwarten? schließlich haben die doch auch (noch) spezielle wirtschafts- und verkehrsredak­teure, die soll­ten doch so weit auch selb­st rech­nen kön­nen — oder jeman­den find­en, der es für sie tut. also wieder ein grund, die ach so unjour­nal­is­tis­chen blogs zu lesen.

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