übers woch­enende (von don­ner­stag nach­mit­tag bis mon­tag mit­tag — also ein sehr großzügiges woch­enende) war ich in venedig — dank daniel und sein­er gast­fre­und­schaft im deutschen stu­dien­zen­trum dort eine sehr kostengün­stige bil­dun­greise.

heute nur ein paar erste ein­drücke, der kom­plette bericht kommt später.

die reisezeit war opti­mal: für venezian­is­che ver­hält­nisse war die stadt aus­gestor­ben. bis auf den absoluten kern­bere­ich war es wirk­lich sehr leer — über­all. am mon­tag freilich nicht mehr ganz so sehr wie am fre­itag zuvor. die tem­per­a­turen waren zwar nicht aus­ge­sprochen angenehm, aber dur­chaus erträglich. zumin­d­est für einen heißblütler wie mich. und das wet­ter war wun­der­bar: ganz viel son­nen­schein, ein biss­chen leichte bewölkung, über­haupt kein nieder­schlag. so kon­nten wir die stadt und ihre schätze her­rlich erlaufen.

ach ja, das laufen: natür­lich bin ich auch in venedig jeden tag gelaufen. aber das ist dafür eine unbarmherzige stadt. gle­ich dreifach: der boden ist immer nur stein. und wirk­lich nur. (na gut, eine winzige ecke garderinie gibt es. viel weich­er ist’s da aber auch nicht). und es gibt ein­fach keine ger­ade streck­en: eck­en, kan­ten, scharfe knicke — die gassen sind schw­er zu ren­nen. und dann nochdie kanäle. d.h. die brück­en darüber. die stören den rhyth­mus auch nochmal gewaltig. und wenn dann noch leute unter­wegs sind, wird es wirk­lich fast zum par­cour, das lauf­train­ing.

aber deswe­gen war ich ja nicht dort. son­dern um venedig zu erleben und ken­nen­zuler­nen. das ist die stadt: ver­rückt. der reich­tum der ver­gan­gen­heit. und auch noch der gegen­wart. und dann zugle­ich auch der ver­fall: schon immer — zumin­d­est aber lange (man lese nur thomas mann) eine mor­bide stadt: liebt den tod. das ende. das verge­hen. das ver­fall­en. so sieht es da auch aus: über­all bröck­elt es. über­all ste­hen halbe ruinen rum, die noch bewohnt wer­den. sehr selt­sam. und dann daneben oder darin die prächtig­sten kul­turschätze.
die geschichte: wahnsinn. dieses selb­st­be­wusst­sein. bzw. die grandiose selb­stüber­he­bung und ‑ver­her­rlichung. da ist jede konz­ernzen­trale heute dreck dage­gen. und auch in dubai kann das nur schw­er zu top­pen sein. und die dichte an kun­st — das ist ein­fach über­wälti­gend. mir brummt jet­zt immer noch der kopf von den ganzen ein­drück­en. das muss ich jet­zt erst ein­mal alles noch men­tal sortieren. und hof­fentlich bin ich noch halb­wegs in der lage, das auseinan­derzuhal­ten …