Goldige Klänge
Die Jubiläums-Dreifach-CD der King’s Singers mit dem schönen und passenden Titel Gold habe ich schon besprochen: klick. Es ist wirklich eine schöne und umfassende Dokumentation der Kernfähigkeiten der englischen Boy Group, auch nach der jüngsten Besetzungsänderung immer noch mit den alten klanglichen (Gold-)Qualitäten. Es ist ziemlich egal, ob sie Renaissance-Motetten oder raffinierte Arrangements von Pop-Songs singen. Alles, was sie sich vornehmen, machen sie sich unabdingbar zu eigen. Und so klingen dann fünf Jahrhunderte Musik doch ziemlich gleich – wie fünf Jahrzehnte King’s Singers eben.
Liebe für den und im Gesang
Ein Nachbar-Projekt sind die “King’s Men”, die am King’s College studieren (im Gegensatz zu den King’s Singers …). Ihr Album ist tatsächlich ganz liebreizend — es trägt ja auch den Titel Love from King’s. Zu den Liebeslied-Klassikern habe ich auch schon etwas (für die Chorzeit) geschrieben: klick. Hier bringen die „King’s Men“ die Musik und den Stimmenklang immer wieder wirklich zum Funkeln und auch fast zum ekstatischen Tanzen – so wie man sich auch die Liebe wünscht. Wie die „King’s Men“ hier mit eher bescheidenen musikalischen Mitteln einen enormen akustischen und emotionalen Raum und eine geradezu überwältigende klangliche Fülle zaubern, das ist einfach wunderbar.
Wiederentdeckte Monster
Die Musical Monsters sind eigentlich gar keine neue Musik. Aufgenommen wurde das nämlich schon 1980 bein Jazzfestival Willisau. Dessen Chef Niklaus Troxler hat die Bänder gut aufgehoben. Und Intakt konnte sie jetzt, nach umständlicher Rechteabklärung, endlich veröffentlichen. Zu hören ist ein Quintett mit großen Namen: Don Cherry, Irène Schweizer, Pierre Favre, John Tchicai und Léon Francioli, das es so sonst nicht zu hören gibt. Und tatsächlich merkt man das doch recht deutlich, dass hier große Meister*innen am Werk sind, auch wenn sie sonst nicht zusammen spielten. Aber Musical Monsters ist eine ausgelassene, fröhliche, intensive Musik. Selbst wenn das technisch nicht immer perfekt sein mag: Es ist lebendig. Und das ist dann doch irgendwie die Hauptsache.