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Schlagwort: ausrüstung

Erste Eindrücke vom Yamatool

Beim diesjähri­gen Tre­f­fen der Mono-Ski.org in Galtür hat­te ich am let­zten Tag noch die Möglichkeit, ein brand­neues (und daher von mir nur behelf­s­mäßig prä­pari­ertes) Yam­a­tool zu fahren. Das waren meine Ein­drücke:

Der Ski: Ein Yam­a­tool (heißt es eigentlich das Yam­a­tool? oder der? ich finde das irgend­wie passender) fällt immer auf: Schon durch die Teilung des hin­teren Skis ab der Bindung (ein­er sehr sta­bilen und mas­siv­en Non-Secure-Bindung), die bei­den Enden sind dann aber wieder durch ein Draht­seil ver­bun­den (Das in der “Ruh­estel­lung” durch­hängt, beim Bogen auf der Piste aber unter Span­nung geset­zt wird)
“Unser” Mod­ell ist ein V.2–10, wenn ich das richtig entz­if­fert habe [da müsste Tilo noch ein­mal nach­schauen …], mit ein­er Länge von 170 cm und einem nominellen Radius von 10 m ein echter Carv­er (und damit bin ich als Tester eigentlich schon halb dis­qual­i­fiziert …). An der Stelle der Bindun­gen ist er jeden­falls nicht sehr bre­it, Tilo passte mit seinen Schuhen nur sehr knapp darauf, ich hat­te auch nicht mehr viel Luft zwis­chen den Füßen.
Die Ver­ar­beitung — alle Yam­a­tools wer­den handge­fer­tigt — ent­täuschte mich zunächst ein wenig: Die Oberkan­ten waren durch­weg rauh und nicht ent­gratet, die Biegung der Schaufel recht grob­schlächtig einge­fügt. Möglicher­weise lag es ja an der beson­deren Eile — der Ski sollte schießlich noch nach Galtür kom­men. Das hat er immer­hin ger­ade noch geschafft (Fre­itag nach­mit­tag kam er im Hotel an). Aber im Fin­ish sind die anderen Her­steller sorgfältiger. Und die Folie war auch nicht exakt mit­tig plaziert. Damit sind wir schon beim näch­sten Punkt:
Das Design: Das ist echt­es “Made by Drop­man”, speziell für diesen Ski: Mit großen Hin­weisen auf diese Seit­en hier ist der Ski verziert. Und ein­er net­ten Design-Idee: An der Ober­seite täuscht das Yam­a­tool Stere­o­lat­ten vor, die miteinan­der ver­schraubt sind. Sehr schön fand ich auch die plattge­fahrene Maus mit Blut­spuren unter der Schaufel ;-)
Der Test in der Prax­is: Die ersten Meter und die ganze erste Abfahrt waren eine herbe Ent­täuschung — mit drauf­stellen und wohlfühlen war da nix. Der Ski, der sich schon beim Prä­pari­eren als aus­ge­sprochen steif und hart zeigte, reagierte auf meine Bemühun­gen ganz und gar nicht so wie ich das wollte. Die Schaufel schien mir extrem schw­er (sie ist ja auch ver­gle­ich­sweise bre­it gebaut) und erst ein­mal kaum bzw. nur mit gewaltigem Aufwand in die Kurve zu zwin­gen. Das selt­same war dann, dass das ab der zweit­en Abfahrt gar nicht mehr auffiel — ob ich da irgend etwas anders gemacht habe, kann ich nicht mehr rekon­stru­ieren. Jeden­falls wur­den wir schnell ein einge­spieltes Team: Im zum Testzeit­punkt recht sulzi­gen Schnee der Galtür­er Pis­ten ließ sich mit dem Yam­a­tool so einiges anstellen: Extrem kurze Schwinge, Kipp­schwünge, bre­ite Bögen und sog­ar einige Carv­ingver­suche gelan­gen dann doch sehr schnell sehr gut und sich­er. Beson­ders beein­druckt hat mich die extreme Präzi­sion, mit der sich dieser Ski in allen Lagen steuern lässt — er ver­langt allerd­ings auch Genauigkeit und aufmerk­same Kon­trolle vom Fahrer. Nach der kurzen Eingewöh­nungszeit schien er mir jeden­falls deut­lich agiler, wendi­ger und auch ein wenig genauer als mein Snow­shark TT Ham­mer. Der Ver­gle­ich mit dem Nordicboard zeigte dann noch ein­mal die Unter­schiede: Im Gegen­satz zu Ottos Ski dreht er nicht fast von alleine, son­dern erfordert deut­liche Akzente des Fahrers. Dafür ruht er aber auch viel sicher­er und gelassen­er auf der Piste, bzwl. ger­adezu fest im Schnee. Ger­ade bei hohen Tem­pi macht sich ein­er­seits die enorme Steifigkeit natür­lich bezahlt (bei immer noch ver­gle­ich­sweise niedrigem gefühlten (gewogen haben wir ihn nicht) Gewicht), ander­er­seits beein­druck­te mich immer wieder neu, wie präzise sich damit die Kur­ven selb­st in hohen Tem­pi noch fahren ließen und dabei das Tem­po aus­ge­sprochen har­monisch zu kon­trol­lieren war. Den Ski wirk­lich auf die Kante zu set­zen fand ich etwas müh­samer als beim Nordicboard (gut, die Bedin­gun­gen waren dafür auch nicht mehr opi­mal, die Pis­ten inzwis­chen schon sehr ungle­ich­mäßig), aber der Ein­druck blieb schon, dass das Yam­a­tool bei etwas zöger­lichem Ver­hal­ten leicht wieder ins Abrutschen hine­in­gleit­et — was man aber auch gezielt ein­set­zen kann.
Ins­ge­samt hat­te ich also den Ein­druck, das das Yam­a­tool ein sehr schneller und aus­ge­sprochen kraftvoller Ski ist, an dessen Gren­zen ich wahrschein­lich noch lange nicht her­ankam. Ja, man kön­nte ihn fast aggre­siv nen­nen. Denn er fordert auf­grund sein­er Präzi­sion ger­adezu zum ras­an­ten Angriff auf die Hänge auf — und beachtlich ist, wie wenig er bei hohen Geschwindigkeit­en nach­lässt: Er greift durch­weg (mit ein­er Aus­nahme: bei gaaaanz langsamen Geschwindigkeit­en ist er eben träge und schw­er­fäl­lig) noch gut in die Kurve, lässt sich auch dann noch sehr dosiert und fein abgestuft drehen und damit auch ins­ge­samt über­durch­schnit­tlich kon­trol­liert fahren. Ich bin jeden­falls ges­pan­nt, was Tilo dann von seinen näch­sten Skita­gen mit dem Yam­a­tool berichtet …

getestet: mein neues paddel

so. heute war es soweit: mein neues pad­del musste sich dem prax­is­test unterziehen. das kober exkur­sion war gestern mit ups geliefert wor­den. dank eines son­derange­botes von kanu­to­tal (d.i. sport rader­ma­ch­er) in der länge 210 cm, 60° rechts-gedreht. ich hat­te zunächst bedenken, dass das ein wenig kurz sein kön­nte. aber mein altes pad­del, das marathon von moll, ist auch nur 215 cm lang. und im wass­er war der unter­schied nicht zu merken. dafür doch einiges anderes. zunächst ist das exkur­sion sozusagen fed­er­le­icht: laut her­steller wiegt es ger­ade ein­mal 900 gramm. und das macht sich sehr angenehm bemerk­bar. auch das durchzugver­hal­ten ist sehr schön: zügig auf tem­po, kein spür­bares flat­tern — kein prob­lem. es lässt sich auch viel­seit­ig, flach oder steil, mit viel oder wenig druck, hoch- oder niedrigfre­quent pad­deln. trotz der recht großen pad­delfläche scheint es meine spär­lichen arm­muskeln nicht zu über­stra­pazieren. bish­er macht das alles also einen wun­der­baren ein­druck. mal sehen, wie es bei lan­gen touren wird… außer­dem kon­nte ich gle­icht noch fest­stellen, dass das exkur­sion im ver­gle­ich zu meinem alten pad­del auch wesentlich weniger win­dan­fäl­lig ist. erstaunlich auch, wie leicht und leise das pad­del ein­taucht, wie wenig es spritzt — da lassen sich doch deut­liche unter­schiede zu dem alten fest­stellen.

dieser ski ist der hammer!

er heißt ja auch so: der “tt ham­mer” von snow­shark in den usa, mein neuer mono­ski. das ist ein echt­es präzi­sion­in­stru­ment, bei jed­er geschwindigkeit — nur zu langsam darf’s nicht wer­den. für angsthasen ist das nichts, mit ordentlich tem­po lässt er sich ein­deutig am besten fahren. fehler darf man allerd­ings auch nicht machen, fahrfehler verzei­ht er kaum bis gar nicht. als echt­es präzi­sion­sin­stru­ment macht er genau das, was er soll. und wenn’s falsch ist, dann macht er es auch — verzei­hen, ver­schluck­en tut er nix. man merkt auch jeden huck­el der piste dementsprechend. das ist eben ein hochgezüchtetes sport­gerät. und das heißt v.a.: er braucht kraft und konzen­tra­tion — entspan­ntes gleit­en ist damit nicht an der tage­sor­d­nung. schon kleine nach­läs­sigkeit­en, etwa in der hal­tung der knie, kön­nen sich unan­genehm bemerk­bar machen — das war für mich zunächst sehr gewöh­nungs­bedürftig. dafür belohnt er mit her­vor­ra­gen­der sta­bil­ität bei jedem tem­po: genauigkeit eben.

ganz unver­drossen und wie selb­stver­ständlich beißt er sich aber an jedem hang fest. selb­st bei den für mono­ski eher ungün­sti­gen ver­hält­nis­sen im monta­fon (sehr harte grund­lage, teil­weise eisig) bleibt er über­raschend gut zu kon­trol­lieren und beherrschen. und auch car­ven kann er — wenn der fahrer es sich traut. ich schaffte das nur kurz: denn so zu fahren, ist anstren­gend und bru­tal schnell — eigentlich schon fast waf­fen­scheinpflichtig. denn dann dür­fen wed­er andere ski­fahrer in die quere kom­men noch unvorherge­se­hene löch­er oder kan­ten in der piste auf­tauchen. echte carv­er-monos kön­nen das allerd­ings bess­er (und ein­fach­er).

lei­der taugt die bei mir mon­tierte tyro­lia-bindung für diesen ein­satzweck nur wenig (aber ich war ja noch nie ein großer fre­und der tyro­lia …): immer wieder hat­te ich das prob­lem — obwohl ich sie fast am anschlag der ein­stel­lung habe — dass bei (beinah-)stürzen ein schuh an der spitze ein wenig ver­rutscht — noch in der bindung hält, aber nach außen ver­schoben ist. damit lässt sich dann, wenn man es nicht merkt und gle­ich kor­rigiert, wun­der­bar wieder auf die nase fall­en, denn die näch­ste kurve wird dann zur echt­en über­raschung. außer­dem hat der mon­teur beim einen teil auch noch zu tief gebohrt — absoluter mist also. aber das wird sich hof­fentlich bald ändern.

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