There are the Alps,
Basil Bunting, On the Flyleaf of Pound’s Cantos
fools! Sit down and wait for them to crumble!
Schlagwort: alpen

Ins Netz gegangen am 1.3.:
- Grüne Welle für Radfahrer | Zeit → Andrea Reidl berichtet von sehr deutschen Versuchen, grüne Wellen für Radfahrerinnen zu etablieren: Mit viel Technik, die gerne auch noch den Radlern aufgebürdet wird (wie eine notwendige App von Siemens, die natürlich alle Bewegungen erfasst …)
- Roter Marmor | Flohbude → die flohbude war auf einer veranstaltung der sächsischen afd-fraktion — ein durchaus faszinierender und erhellender (langer) bericht, aber auch bedrückend
- Zum Tod des Historikers Peter Blickle: Wie geht Demokratie? | NZZ → urs hafner erinnert an den kürzlich verstorbenen historiker peter blickle:
Jetzt, im Angesicht der autoritären Internationale, käme Blickles Zeit wieder, jetzt gewinnen seine Analysen neue Aktualität: Wie macht man Politik, wie schafft man Demokratie? Für die Zeit von 1300 bis 1800 hat Blickle dies eindringlich aufgezeigt und neue Perspektiven eröffnet. Vielleicht hat er mit seinem Forschen, das um die sich in ihren Gemeinden organisierenden Bauern und einfachen Bürger kreiste, Deutschland eine demokratische Tradition geben wollen, eine Alternative zur unheilvollen Traverse vom Bauernfeind Luther zum Diktator Hitler.
auch wolfgang schmale würdigt blickles leistungen in seinem blog.
- I Was a Muslim in the Trump White House—and I Lasted Eight Days | The Atlantic → eine amerikanerin, die im/für den national security council arbeitete, berichtet über die änderungen der letzten wochen …
- Umwelthistoriker über Winterurlaub: „Natur stört generell“ | taz → gutes interview mit einem wissenschaftler, der vor markigen worten nicht zurückschreckt und am winter-/skitourismus der alpen mit all seinen auswüchsen wenig positives entdecken kann …
Wintersportgebiete waren immer Fabriken für touristische Zufriedenheit. Und die touristischen Werbebilder wecken Erwartungen an die Kulturlandschaft.

Ins Netz gegangen am X.X.:
- Schluss mit dem Totentanz-Geraune | Zeit → klaus kastberger meldet sich zur angeblichen “krise der gemanistik” zu wort und konstatiert auch eine krise — er hätte gerne wieder mehr verstehen von literarischen höhenkammtexten als anderes …
- Hier wird an der Zukunft gearbeitet | NZZ → noch ein beitrag zur germanistik-krisen-debatte, in dem frauke berndt vor allem die internationalität der germanistik hervorhebt
Längst sind nicht alle Schätze gehoben auf diesem Gebiet, das weder gestern noch heute an den Sprachgrenzen des Deutschen oder den medialen Grenzen des Buches haltmacht. Deshalb wird die Suche nach Antworten auf die drängenden Fragen der Gegenwart stets auch zur Literatur und in die Texte führen: Globalisierung, Nationalisierung, Popularisierung oder Fiktionalisierung.
Denn literarische Texte sind Versuchsanordnungen, Probebühnen und Umschlagplätze für solche ethischen, politischen, ökonomischen oder philosophischen Fragestellungen. Ihnen geben Texte in Erzählungen, Szenen und Bildern Formen, weil auf solche Fragen keine Begriffe antworten können.
Literaturwissenschafterinnen analysieren diese Formen und denken über sie auf der Grundlage ihrer Geschichte und im Horizont eines grossen Spektrums an Theorien nach. Es ist daher kein Wunder, dass diese Expertinnen der Form ihre Stimmen sowohl in öffentlichen als auch in tagesaktuellen Debatten immer wieder erheben.
[…]
War einmal wirklich alles besser – zu Zeiten dieses merkwürdig vergoldeten Damals, als nur wenige grosse Männer viele grosse Bücher geschrieben haben? Ich weiss nicht, warum meine Kollegen ihren Vätern nachtrauern. Mir und vielen anderen fehlen die Autokraten jedenfalls nicht besonders. Die Bücher sind deshalb nicht schlechter geworden, der Umgang an den Universitäten dafür aber deutlich besser. - Mobilität in Metropolen: Neue Wege durch die Stadt | FAZ → schöner überblick über das umdenken der stadt- und verkehrsplaner, was die zukunftsfähige gestaltung der verkehrswege und des verkehrs in den (groß-)städten angeht
- Von den Grenzen des Gesangsrepertoires | Bad Blog Of Musick → wendelin bitzan über die repertoirebeschränkungen in ausbildung und ausübung, insbesondere bei sänger/innen:
Das Gesangsrepertoire scheint faktisch auf einen Zeitraum von etwa 250 Jahren begrenzt zu sein: Normalerweise kommen klassische Gesangssolisten gut mit Musik von Bach bis Strauss aus. Niemanden scheint es zu kümmern, wenn sie Werke von Josquin, Monteverdi, Lully, Webern, Schostakowitsch oder Britten beiseite lassen. Ungeachtet der Tatsache, dass die Genannten ausnahmslos als prägende Vokalkomponisten ihrer Zeit gelten können, werden sie von Sängerinnen und Sängern der Gegenwart überwiegend ignoriert. Die Felder der ›Alten Musik‹ und ›Neuen Musik‹ erscheinen als Randbereiche des Kunstmusikbetriebs, die exklusiv von gesondert ausgebildeten Spezialisten bedient werden und über ein gleichermaßen spezialisiertes Publikum verfügen.
- Sprachattacke der Rechtspopulisten: Trompeten des Trumpismus | Spiegel → georg seeßlen in einer sehr guten analyse über trump, demokratie und die medien etc:
Trumpismus ist in seiner ersten Phase die Kunst, die politischen Diskurse nach den Regeln der Unterhaltungsindustrie aufzulösen. Es müssen Bilder her, wo Texte waren, es muss Mythos her, wo Geschichte war, es müssen Emotionen her, wo Logik war. Es ist schwer zu sagen, ob hinter der Vergiftung von Sprache und Diskurs so etwas wie ein Plan steckt, ob sie dem “Naturell” der Repräsentanten der populistischen Rechten entspricht, oder ob sie einfach durch trial and error als Erfolgsrezept erkannt wurde. Sprechen, um den anderen sprachlos zu machen jedenfalls, hat seine Traditionen und ist schließlich mediale Praxis in den Talkshows geworden.
- Klimawandel in den Alpen:Der Kampf um den Schnee | Deutschlandradio Kultur → eine ausführliche reportage von tobias krone und michael watzke über skigebiete in bayern und den drang, immer mehr und immer künstlicher “wintersport” zu ermöglichen …
Ins Netz gegangen am 8.8.:
- Sexismus und Regen. Oder: Drei Gedanken zu Fappygate | Aus Liebe zur Freiheit — antje schrupp hat wohl leider recht:
Sexismus ist wie Regen. Er ist einfach da, manchmal schwächer, manchmal stärker. Manchmal können wir uns irgendwo unterstellen, manchmal hört er vielleicht sogar für ne Weile auf. Manchmal kommt er aus heiterem Himmel und mit einer Gewalt, mit der wir nicht rechnen konnten. Aber, und das ist mein Punkt: Wenn es regnet, können wir nichts dagegen unternehmen. […]
Sexismus strukturiert die symbolische Ordnung, die uns umgibt, er lässt sich durch Argumentationen nicht wegkriegen. Sexismus ist eine Tatsache, keine Meinung. Feminismus bedeutet die Arbeit an dieser symbolischen Ordnung, und das funktioniert in der Tat hauptsächlich durch Sprache. […] Es ist keine Frage der Logik, sondern eine der Kultur, tief verwurzelt, unsichtbar, normal. Es funktioniert nicht so, dass wir die sexistische Struktur unserer symbolischen Ordnung nur erst einmal lückenlos beweisen müssten, und dann geht sie weg. - Twitter / TheSocReview: Is someone you care about getting …Is someone you care about getting involved with post-structuralism?
- Neue Gotthard-Röhre: Der längste Eisenbahntunnel der Welt — war mit nicht so klar:
Im Tunnel beschleunigen ist mühsam, wie Peter Müller, Projektleiter von Siemens, berichtet […]. Denn unter der Erde schiebt der Zug eine Luftsäule vor sich her.
- Schriftstellerin und Zeitzeugin Elfriede Brüning tot — Kultur — Süddeutsche.de -
Elfriede Brüning hat als kleines Kind noch den Ersten Weltkrieg erlebt. Als Erwachsene kämpfte die Schriftstellerin für eine bessere Welt, wurde von der Gestapo verhaftet und eckte in der DDR an. Drei Monate vor ihrem Tod erzählte die Sozialistin der SZ aus ihrem außergewöhnlichen Leben.
- Warum willst du nicht hier bleiben? – Darum! | till we *)Basically: deutsche Männer können zwar Windeln wechseln, aber abgesehen davon sind sie jerks.
- deutsch–hodor | lexikographieblog — hodor — ein wörterbuch
- Periodic Table of Storytelling — coole idee, coole umsetzung: alle (…) notwendigen elemente des geschichtenerzählen, gesammelt von tvtropes.org
- Stefan Niggemeier | Vermitteln deutsche Medien ein extrem einseitiges, negatives Israel-Bild?Vermitteln deutsche Medien ein extrem einseitiges, negatives Israel-Bild?
- Twitter / SebastienGueze: Anatomy of Operas #Puccini … — RT @SebastienGueze: Anatomy of Operas #Puccini #Wagner #Mozart #Bellini #Donizetti #Strauss
- Liebesschlösser, danach — “Liebesschlösser” sind nicht immer eine gute Idee (genau genommen sind sie das sogar nie …)
aller guten dinge sind ja bekanntlich drei. also habe ich mir in dieser saison den luxus gegönnt, drei mal skifahren zu gehen. gut, das dritte mal war etwas kurz und teilweise spartanisch. aber luxus trotzdem. nach den ersten beiden trips ins zillertal und nach serfaus ging es jetzt zum diesjährigen monoski-treffen — eigentlich ein pflichttermin. dieses jahr auch im zillertal, allerdings gleich im ersten “richtigen” skigebiet, dem hochzillertal. und zwar von kaltenbach aus. das hotel der anderen lag natürlich weit jenseits meiner finanziellen schmerzgrenze, aber ein zimmer mit frühstück konnte ich problemlos organisieren. also fuhr ich am samstag gemütlich mit der bahn nach österreich. das war wirklich bequem: in mainz in den eurocity steigen, bis rosenheim sitzen bleiben, noch einmal ein stück regionalzug bis jenbach und dann mit der zillertalbahn bis nach kaltenbach — einfacher geht es kaum. und dank des lidl-tickets auch gar nicht teuer. das war ja auch nötig, denn der skipass schlägt natürlich immer gut zu: 133 euro kosten vier tage. dafür gilt er dann auch im gesamten zillertal — was ich ja überhaupt nicht wollte. streng genommen hätte ich noch nicht einmal das gesamte hochzillertal/hochfügen benötigt, das tatsächliche skifahren spielte sich an ganz wenigen liften ab …
aber schön der reihe nach: am samstag abend dann gleich noch das erste treffen mit den zahlreichen anderen monoski-begeisterten. dank der französischen delegation um jean-philippe von duret waren wir dieses mal über zwanzig verrückte. gut, viele verschwanden in den nächsten tagen wieder. aber trotzdem, das war schon eine beachtliche truppe. am sonntag ging es dann natürlich früh los: um halb neun habe ich den ersten skibus (fast vor der haustür) genommen, der mich im nu zur talstation der gondelbahnen brachte. dort holte mich die realität dann erstmal ein: der parkplatz war schon ziemlich voll für die frühe morgenstunde. vor allem eine menge gruppen standen da herum. aber es sollte dann im skigebiet doch nicht so schlimm werden, die leute haben sich wohl ganz gut verteilt. schon oben traf ich den ersten versprengten — die masse der monoskier würden erst später mit den testskis von duret oben eintreffen. das war auch die hauptbeschäftigung an den ersten beiden tagen sozusagen: das heftige ausprobieren der verschiedenen skier. verbunden natürlich mit der üblichen schrauberei und komplizierten tauschaktionen über mehrer glieder. irgendwie hatte aber immer jemand einen ski unter den füßen. und mehr ist ja nicht nötig, um glücklich zu werden. zumal das wetter mitspielte und uns neben reichlich wunderbarem weichen, griffigen schnee auch eine menge sonne bescherte. ich selbst hielt mich mit dem testen zurück — momentan steht eh’ keine neuanschaffung an. der erste tag sieht dann auf dem diagramm so aus: . und abends war natürlich — nachdem ich zumindest eine kleine laufrunde gedreht hatte — gemütliches beisammensein im hotel angesagt. schließlich mussten die testski für den nächsten tag verteilt werden.
den montag begann ich auf dem mono-cross, einem miniatur-monoski mit extremer taillierung (und vor allem hyperbreiter schaufel). ein ganz lustiges, nettes gerät, bei dem mir (und nicht nur mir) aber nicht so ganz klar wurde, wofür das gut sein soll. gut, man kann schon ein bisschen carven damit — aber auch nur, wenn man in ziemlich heftiger rücklage unterwegs ist, sonst stört die breite schaufel. aber die kürze macht sich dann doch gerade bei höheren geschwindigkeiten, wie ich sie gerne fahre, eher unangenehm bemerkbar. irgendwie hinterließ er mcih ein wenig ratlos. nachmittags war ich dann auch noch kurz mit dem all-mountain 187 von duret unterwegs, der mir auf der schaufel aber ein wenig träge war (die große fläche vor den füßen, die er in dieser länge hat, kommt meinem fahrstil nicht entgegen. der 177 hat sich mir da besser präsentiert). und zum schluss fuhr ich auch den esprit de glisse noch ein wenig über piste und abseits davon. auch kein schlechter ski, sehr treu und spurstabil. aber auch nix, was mich gleich begeistert hätte. vielleicht war ich aber auch inzwischen schon ein wenig müde (das merkte ich gerade bein den abfahrten beim schnee-express zwischen den bäumen mit peter, franz und kalle ziemlich …). der montag präserntiert sich dann so: . eigentlich hätte ich ja gerne auch noch den micro von iksonom ausprobiert, weil der so absolut unfahrbar aussieht — aber ihm ist leider kurz vor der mittagspause die bindung angerissen. er selbst fuhr dann zum schluss — und auch die talabfahrt — einen alten turmmono — aber so elegant und gekonnt, als hätte er nie etwas anderes unter den füßen gehabt. und wer so ein ding mal gesehen hat — ein normaler, klassischer ski mti einem gestell, auf dem so ca. 10 cm über dem ski beide füße nebeneinander (wie bei einem “normalen” mono) stehen — kann sich vorstellen, was das heißt …
dienstag verringerte sich die gruppengröße dann deutlich. die franzosen waren nicht mehr da, auch sonst fehlten inzwischen einige. das machte aber immerhin die koordination zwischen den fahrern einfacher … über nacht hatte es oben im skigebiet ca. 10–15 cm geschneit. und das bedeutet natürlich, das wir wieder in die hänge der neben piste mussten — schließlich waren jetzt alle spuren der vortage weg. und ein gerade in den oberen lagen heftiger wind sorgte dafür, dass das auch immer wieder wie frisch gepudert aussah (naja, fast immerhin). mit der übung der letzten tage ging das auch mit meinem eigenen ski, der ja kein spezialist für so etwas ist, ziemlich gut. und es machte einfach wahnsinnigen spaß, so weich und locker durch den schnee zu gleiten — einen spaß, den ich so beim skifahren selten erlebt hat. das grandiose wetter — die frühmorgens noch herumhängenden wolken hatte der wind schnell vertrieben — nutzen wir auch gleich noch für einige video-aufnahmen im tiefschnee. und da musste ich natürlich gleich mal einen spektakulären sturz zeigen. ausgelöst durch das vergraben meiner schaufel überschlug ich mich sehr fotogen, beide bindungen lösten aus und der tt hammer hing nur am sicherheitsgurt (und schlug mir ein wenig gegen die beine, was für ein paar kleinere prellungen sorgte). das einsteigen im tiefschnee am nicht gerade flachen hang dauerte dann ein bisschen, vor allem weil peter mir meinen ski, gerade als ich ihn schön bereit gelegt hatte, noch einmal einstaubte …
pünklicht zur mittagspause verschlechterte sich das wetter zusehends, nachmittags schneite es und war vor allem aufgrund der tiefliegenden wolken sehr nebelig. da wir keine bessserung sahen und nichts gescheites mehr zum fahren fanden, machten wir früh schluss — immerhin hatten wir einen grandiosen vormittag gehabt: . dafür bin ich dann zum ausgleich etwas mehr gelaufen (wieder teilweise trail hochzillertal, den ich am montag komplett (inklusive kletterpartie über die piste der talabfahrt) gelaufen war.)
der mittwoch. schon wieder der letzte tag des urlaubs. und noch einmal neuschnee, diesmal allerdings erheblich mehr als am dienstag — so um die 50 cm dürften es zumindest stellenweise gewesen sein. dafür war der schnee jetzt aber schwerer und etwas nasser als am dienstag — und dadurch auch wieder ganz anders zu fahren. wir waren wieeder vorwiegend am neuhüttenlift unterwegs — die hänge unter und neben dem lift waren einfach zu verlockend. und sie boten den gesamten vormittag genügend möglichkeiten, frei stelle zu finden. so sind wir einfach immer hoch und gleich wieder runter (mit einigen kurzen video-intermezzi) gebrettert. und wieder wie am dienstag kam es auch mittwochs nachmittags zu einer deutlichen wetterverschlechterung — die sicht wurde allerdings nicht ganz so schlecht wie am dienstag. inzwischen waren wir aber so ziemlich alle müde in den beinen — auch auf der piste war es anstrengend, der viele lose, recht schwere schnee (trotz der notpräparation am morgen, die einige lifte erst verzöger starten ließ), der sich zu haufen türmte, sorgte für ordentliche anstregungen beim abfahren — mehr als im tiefschnee … nach drei abfahrten bis zur mittelstation waren kalle, evelyn und ich dann so fertig, dass wir es gut sein ließen und noch ein wenig in der wedelstube den tag bzw. urlaub ausklingen ließen:
ich holte dann mein gepäck, lief zum bahnhof, versorgte mich dabei noch schnell im supermarkt und machte mich auf den heimweg. superpünktlich spuckte mich der ice dann um 0:44 in mainz aus — zuhause bin ich dann nur noch einfach müde ins bett gefallen (immerhin war ich schon kurz nach sechs aufgestanden, weil ich vor dem frühstück gelaufen bin — danach war ja den ganzen tag keine zeit mehr), das auspacken verschob ich auf den nächsten tag. also ein toller urlaub beim monoskitreffen wieder einmal, bei dem ich einiges gelernt habe, vor allem abseits der pisten. und natürlich auch und vor allem viel spaß mit den anderen “verrückten” gehabt, mit dem austausch und der fachsimpelei über technik und material …
ergänzung: hier gibt es ein kleines video von mir im tiefschnee (inklusive sturz …)
diesmal ging es zwar wieder nach tiro, aber nach serfaus. für mich eine neue erfahrung — in diesem skigebiet war ich vorher noch nie. aber es war bestimmt nicht das letzte mal. zwar ist der ort ziemlich teuer — vor allem die unterkünfte kosten eine menge geld — aber das skigebiet ist große klasse. schöne, eher schmale pisten. eine schöne gegend. wunderbare verbindungen zwischen den teilen (also vor allem zwischen serfaus, fiss und ladis, aber auch innerhalb des recht ausgedehnten serfauser teils).
die anreise am samstag war allerdings eher mühsam. die autobahnen waren in deutschland natürlich wieder sehr voll, der übliche reiseverkehr mit den üblichen staus — etwa vor & am albanstieg — eben. und der fernpass war auch so voll, dass es nur noch im stop und go hoch und wieder runter ging. in imst suchten wir vergeblich den hofer, um unsere lebensmittelvorräte für die woche zu ergänzen, bis joachim auf die idee kam, dass der in landeck doch viel praktischer liegt … den hatten wir dann tatsächlich schnell gefunden und die autos noch ein wenig voller geladen. ab dort ging es dann weiter ins inntal hinauf, bis zum abzweig nach serfaus. die straße führt dann am talhang in 12 (durchnummerierten) kehren auf kurze strecke fast 1000 höhenmeter hinauf auf das terassenplateau, auf dem serfaus, fiss und ladis (in umgekehrter reihenfolge) liegen — mit prächtigem ausblick über das tal. in serfaus war gerade ziemlich viel betrieb — die skifahrer kamen von der piste zurück, die letzten urlauber verschwanden, neue kamen … unsere unterkunft fanden wir sofort, sie lag ja auch super zentral am kirchplatz. und damit direkt an der u‑bahn-station. denn so verrückt es klingt, serfaus hat eine miniatur-u-bahn unter der hauptstraße, die vom großen parkplatz am ortseingang über zwei stationen zur seilbahn-talstation am anderen dorfende führt — eine wunderbar praktische und schnelle möglichkeit, morgens ins skigebiet zu kommen und abends zurück. aber auf dem rückweg war sie nur bedingt nötig, weil man eine talabfahrt problemlos bis zur dorfmitte verlängern konnte und dann nur noch wenige meter zu gehen hatte. laufen musste ich an diesem tag nicht mehr, das hatte ich morgens in darmstadt erledigt, um für den ersten skitag am sonntag so ausgeruht wie möglich zu sein ;-).
der erste tag auf der piste also. es sollte einiges passieren … wir schafften es trotz kartenkauf etc., ziemlich genau um 9 uhr in die erste gondelbahn einzusteigen. schnell orientierten wir uns in richtung pezidbahn. dort gibt es zwei sehr schöne und teilweise ordentlich steile schwarze pisten. bei herrlichstem wetter — viel sonne vor allem — stürzten wir uns also mehr oder weniger schnell die pisten hinunter. und ich zusammen mit markus und heike, die schon samstags in serfaus unterwegs gewesen waren, auch in die unpräparierten hänge neben der piste. das ging vom ersten moment an erstaunlich gut und machte eine menge spaß — so langsam werde ich mit dem mono auch dort immer sicherer. ich tummelte mich gerade dort, etwas abseits, als joachim scheinbar unfreiwillig beschloss, den geschwindigkeitsrekord auf der pezidabfahrt zu brechen. bei einer welle kam er dann ordentlich ins fliegen, hatte nach der landung enormen speed. und beim nächsten bogen zerfetzte es ihn dann. oder besser gesagt: seine bindung. und zwar so ziemlich total: an beiden skiern waren nur noch trümmer übrig — die eine fersenback fehlte komplett, das vordere gehäuse an mehreren stellen gebrochen. und am anderen ski hatte sich der vordere bindungsteil komplett vom ski gelöst — die kunststoffverbindung war gebrochen. so etwas habe ich noch nie gesehen … ihm selbst ist dabei zum glück nichts passiert und nach einigem hin und her glitten thorsten und er auf jeweils einem ski zur talstation der pezidbahn hinunter. dort wurde er dann von einem skibob abgeholt — ohne skier kommt man von dort nämlich eigentlich nicht weg. und der nächste verleih war an der mittelstation der komperdell-lazid-bahn … ansonsten war der sonntag aber ein wunderbarer skitag. der schnee war griffig, die pisten präpariert, das wetter gut — wie meist in dieser woche eher warm, eigentlich nie unter 0 °C.
auch der montag bot eher wenig überraschungen. wir erkundeten weiter das skigebiet, fanden noch eine schöne variante zwischen pezid und arrezjoch. die carver schossen sich schon ein wenig auf die pisten am plansegg ein — da bot sich ein schönes spielfeld für sie. der dienstag zeigte sich dann mit deutlich wechselhafterem wetter. nachdem es den ganzen tag bewölkt und leicht nebelig war, setzte gegen mittag noch recht ordentlicher schneefall ein, der uns dann schon recht früh, gegen 14 uhr, von der piste nach hause trieb. das bot mir immerhin gelegenheit, mal etwas mehr zeit zum laufen zu haben. die ersten beiden tage war da noch nicht viel bei herumgekommen — ich suchte noch passende wege und versuchte mich an die steilen hänge zu gewöhnen. am dienstag brachte ich dann immerhin knapp 10 kilometer zusammen. und fand einige schöne stellen. es macht nämlich trotz der anstrengung und selbst bei vergleichsweise schlechtem wetter eine menge spaß, in verschneiten bergen und wälder zu laufen — so lange man wege hat, die planiert wurden und man nicht durch tiefschnee stapfen muss. das propierte ich für ziemlich genau fünf schritte — jeweils inklusive einsinken im schnee bis fast an den schritt: das war dermaßen erschöpfend, dass ich schnell wieder halbwegs festen boden unter den füßen suchte.
der mittwoch bescherte uns dann schon wieder ganz anderes wetter: föhn war angesagt. und der brachte ziemlich starke winde mit sich, so dass vor allem vormittags der seilbahn- und liftbetrieb doch einiges eingeschränkt wurde. aber ein gutes hatten die kräftigen winde: sie bliesen die wolken hinweg. morgens war alles noch ziemlich verhangen. aber spätestens ab mittag überwog wieder der blaue himmel und die strahlende sonne. das machte dann so viel spaß, dass wir bis zum endgültigen schluss der lifte auf den pisten blieben und deshalb erst nach 16 uhr auf die talabfahrt kamen. da konnte der donnerstag dann überhaupt nicht mithalten: wieder war das wetter verändert. allerdings nicht zum besten. denn dicker und ziemlich beständiger nebel hing in den bergen. wenn man glück hatte, war man zur richtigen zeit am richtigen ort und konnte kurze, minimale auflockerungen genießen. da aber die wolkendecke insgesamt ausgesprochen niedrig hing, war die sicht durch das extrem diffuse licht ausgesprochen gewöhnungsbedürftig, um nicht zu sagen schlecht. dazwischen kam immer wieder leichter schneefall, der sich zum abend hin noch verstärkte. die pisten waren zwar in sehr gutem zustand und es war ziemlich wenig betrieb, aber aufgrund der eingeschränkten sicht war das fahren doch recht anstrengend. auch am freitag blieb uns der nebel und der schneefall weitgehend erhalten. trotzdem war auf den pisten noch eine menge spaß zu haben. und auch auf der einen skiroute, die ich dann doch noch gefahren bin, der schleifplattenroute an der oberen scheidbahn. die war zwar im obersten stück nicht nur sakrisch steil, sondern auch sehr unangenehm ungleichmäßig verbuckelt. da verlor ich dann endgültig noch einen teller meiner skistöcke, die eh schon stark in mitleidenschaft gezogen waren. und ohne teller macht das fahren abseits der piste doch erstaunlich wenig spaß ;-). aber die schwarzen pisten waren noch ziemlich gut zu fahren, vor allem die an der oberen scheidbahn und am pezid. und auch die waldabfahrt vom alpkopf hinunter hatte noch ihren reiz. zwar war die rote piste ziemlich zerfahren. aber am rand blieben so anderhalb meter, wo sich der schöne lose und weiche schnee sammelte — da stürzte ich mich noch einige male herab. aber irgendwann — leider schon vor 16 uhr — waren meine oberschenkel dann einfach hinüber. das viele fahren auf schweren, steilen pisten und die nicht gerade leichten laufstrecken machten sich bemerkbar. zur krönung verlängerte ich meine laufrunde dann am freitag auch zu einer richtigen runde auf über 11 kilometer: über den beutelkopfweg zur bergstation des sunliners, von dort über den panorama-genuss-wanderweg hinüber zum komperdell und nach einigen stücken skipiste quer zum hang zurück nach serfaus — mit abstand die schönste strecke der woche, herrliche ausblicke trotz mittelprächtigen schneefalls …
die heimreise verlief dann eher unspektakulär — da wir relativ früh starteten, waren wir zwar im dichten verkehr und schneefall unterwegs, blieben aber wenigstens von größeren staus verschont. und schon wieder war eine woche skifahren vorüber …
fotos habe ich natürlich doch wieder nur sehr wenige gemacht — das auspacken etc. ist immer zu umständlich … aber ein paar sind hier immerhin: