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Netzfunde vom 21.12. bis zum 31.12.

Meine Net­z­funde für die Zeit vom 21.12. bis zum 30.12.:

Die illiteraten Literati

… sind — natür­lich — die Ver­leger. Ste­fan Nigge­meier hat (wieder ein­mal) sehr elo­quent und tre­f­fend “Das Elend der Debat­te um ARD und ZDF” aufgeschrieben. Und da geht es natür­lich auch und vor allem um die Ver­leger. Ihre selt­samen Gedanken­sprünge und ‑gänge — falls man das über­haupt noch Gedanken nen­nen darf. Und auch um die nicht anwe­sende Logik — oder, wie es bei ihm so schön heißt:

“Die Logik hat bere­its vor ein­er Weile einen Aus­reiseantrag aus der Diskus­sion gestellt, der offen­bar jet­zt genehmigt wurde.”

Er nimmt dann Stel­lung­nah­men, Vor­würfe, Ideen und Forderun­gen der Zeitungs- und Nachrichten‑, d.h. Medi­en­branche und ihrer Chefs im einzel­nen auseinan­der. Seine vor­läu­fige Schlussfol­gerung:

Die Ver­lage müssen von der (ohne­hin schon reduzierten) Mehrw­ert­s­teuer befre­it wer­den, Google muss ver­boten oder zur Zahlung von Lizen­zge­bühren verpflichtet wer­den, ARD und ZDF müssen das Inter­net ver­lassen, das Zita­trecht muss drastisch eingeschränkt, das kosten­lose Anbi­eten von Infor­ma­tio­nen unter­sagt und die Gratis-Kul­tur im Inter­net ins­ge­samt ver­nichtet wer­den — dann, ja dann kön­nten die Ver­lage vielle­icht, möglicher­weise, wenn das Wet­ter stimmt, in der Lage sein, auch in Zukun­ft Qual­ität­sjour­nal­is­mus anzu­bi­eten, und wom­öglich sog­ar im Netz. Son­st kön­nen sie für nichts garantieren.

Und das ist, da hat er vol­lkom­men recht, natür­lich eine Steil­vor­lage ger­ade für das unbe­d­ingte Fortbeste­hen der öffentlich-rechtlichen Medi­en — ganz im Sinne der “Grund­ver­sorgung”. Und die ist unbe­d­ingt notwendig. Auch gesellschaftlich:

Warum soll es gesellschaftlich erstrebenswert sein, jour­nal­is­tis­che Inhalte nur denen zugänglich zu machen, die dafür zahlen kön­nen? Inwiefern ist es gut, wenn Men­schen ohne Geld schlecht informiert wer­den?

Und weil Nig­ger­meier trotz­dem kein Lob­by­ist der ARD etc. sein will, weist er weni­gen­stens kurz auch auf Män­gel auf deren Seite hin — etwa den Umgang mit der Kri­tik. Natür­lich muss die BBC da wieder mal als Vor­bild dienen. Also: dort kom­plett lesen und nicht von den lautesten Schreiern ver­wirren lassen.

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