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Schlagwort: pädagogik

Erziehung

Die Erziehung aber ist immer rück­ständig. Ihr Fortschritt beste­ht darin, daß ihre Rück­ständigkeit ein wenig über­wun­den wird. Siegfried Bern­feld, Sisyphos oder die Gren­zen der Erziehung (1925) 126

Ins Netz gegangen (8.9.)

Ins Netz gegan­gen am 8.9.:

  • Daten­schutz: Mein dig­i­taler Zwill­ing gehört mir — FAZ — Auch Juli Zeh hat recht, wenn sie das “poli­tis­chen Phleg­ma” der Deutschen beklagt. Aber lei­der auch keine Idee, wie man “die anderen” aufrüt­teln kön­nte … Dabei geht es ja um so viel, wie sie auch noch mal betont — nicht nur um ein biss­chen Inter­net und ein paar Kon­tak­t­dat­en oder so:

    Inter­net­be­nutzung als Rechtsverzicht? So funk­tion­iert unser Gemein­we­sen nicht. Wenn Missstände, ja Rechts­brüche in großem Umfang aufgedeckt wer­den, ist es nicht unsere Auf­gabe, etwas dage­gen zu unternehmen. Es obliegt der Poli­tik, öffentliche Räume so zu gestal­ten, dass sich die Bürg­er darin frei bewe­gen kön­nen.

    Das Bild des “dig­i­tal­en Zwill­ings”, der aus den Dat­en geschaf­fen wird, ist eigentlich eine schöne Meta­pher — und zeigt auch, warum es so wichtig ist, sich um diese Dat­en zu küm­mern: weil die auch wir selb­st sind …

  • John Lahr: Where Do Claire Danes’s Vol­canic Per­for­mances Come From? : The New York­er -

    Although there is noth­ing dom­i­neer­ing in Danes’s demeanor on the set—she cre­ates no com­mo­tion around herself—onscreen she is capa­ble of what David Hare­wood, who played the stonewalling deputy direc­tor of the C.I.A. in the first two sea­sons, calls a “tsuna­mi of emo­tion.” In extrem­is or out of it, her body sem­a­phores feel­ing.

    John Lahr hat für den “New York­er” ein seeeehr aus­führlich­es Porträt der Schaus­pielerin Clar­ie Danes geschrieben, das sich vor allem auf die schaus­pielerische Tech­nik Danes’ konzen­tri­ert (anlässlich des bevorste­hen­den Starts der drit­ten Staffel von “Home­land” — für das Danes übri­gens einen Ver­trag über 7 Jahre hat …)

  • Aus dem Maschi­nen­raum: Die Steig­bügel­hal­ter der Spi­one — Aus dem Maschi­nen­raum — FAZ — Con­stanze Kurz über die “Trust­ed Chips/Computing”-Idee:

    Die Skep­sis der Nutzer gegenüber der Ver­trauenswürdigkeit der Her­steller ist nicht unbe­grün­det, wie die Enthül­lun­gen über die massen­weisen Ein­brüche der NSA in Com­put­er weltweit zeigen. Ohne die Unter­stützung der zumeist amerikanis­chen Her­steller der Betrieb­ssys­teme und Soft­ware wäre dies kaum in so riesigem Umfang möglich. Gerüchte über Vor­a­bin­for­ma­tio­nen an die NSA über gefun­dene Schwach­stellen, absichtlich zurück­ge­hal­tene Fehler­be­he­bun­gen und verdeck­te Hin­tertüren gibt es seit Jahrzehn­ten. Nun wis­sen wir, dass es sich nicht um Ver­schwörungs­the­o­rien han­delte.

  • NSA-Affäre: “Die Überwachung muss unser Wahlver­hal­ten bee­in­flussen” | ZEIT ONLINE — Phil Zim­mer­mann, der Erfind­er der PGP-Ver­schlüs­selung, im Inter­view:

    Wir alle müssen ler­nen, unsere Kom­mu­nika­tion zu schützen, denn damit bieten wir anderen Men­schen Schutz. Wenn wir unsere Gesellschaft vor ein­er schlim­men Zukun­ft bewahren wollen, muss Ver­schlüs­selung zur Bürg­erpflicht wer­den.
    […] Es geht auch um die Frage, in welch­er Welt wir leben wollen. Wer über­all Überwachungskam­eras auf­stellt, um zu sehen, ob jemand Müll auf die Straße wirft, hat ver­mut­lich saubere Straßen. Aber der Preis dafür ist zu hoch. Man gibt seine per­sön­liche Frei­heit auf. Wenn jed­er Schritt von uns überwacht wird und man das weiß, richtet man sein Ver­hal­ten unwillkür­lich danach aus, will nicht auf­fall­en, nicht aneck­en. Nie­mand wird noch etwas riskieren.

    Lei­der ist er an ein­er Stelle etwas arg opti­mistisch, wenn es darum geht, das Geheim­di­en­ste Bürg­er ander­er Natio­nen ausspähen: Er sieht das als nicht so schlimm, weil diese ja keinen direk­ten Zugriff auf die Bürg­er haben. The­o­retisch stimmt das (auch an seinem Beispiel Chi­na), für die USA und Deutsch­land z.B. aber lei­der eben nicht …

  • Hirn­forschung: Märchen­haftes Ver­sprechen | ZEIT ONLINE — Die “Zeit” set­zt ihre Auseinan­der­set­zung mit der Neu­ro­di­dak­ti (bei ihr immer in Anführungsze­ichen …), der Verbindung von Neu­rowis­senschaften und Päd­a­gogik, fort. Heute weist Ulrich Schn­abel darauf hin, dass sie bish­er sein­er Wahrnehmung nach noch fast gar nichts leis­tet:

    Ihren Nutzen offen­bart die Hirn­forschung bis­lang vor allem bei der Klärung pathol­o­gis­ch­er Fälle – etwa bei Lese-Rechtschreib-Schwäche (Dyslex­ie) oder Rechen­schwäche (Dyskalkulie) – bei denen sich neu­ronale Abwe­ichun­gen zeigen. Zur Frage, wie man das Ler­nen gesun­der Kinder in der Schule fördert, hat sie wenig beizu­tra­gen. Wie kön­nte sie auch?

Ins Netz gegangen (1.9.)

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  • Klausuren und Sibylle Berg. | ats20.de — Han­jo anlässlich ein­er Kor­rek­tur zu einem Kurz­text von Sibylle Berg:

    Merk­satz für die näch­ste Deutschar­beit also: Autoren sind immer min­destens drei Größenord­nun­gen cool­er als der Deutschlehrer, der ihre Geschicht­en mit­bringt.

  • Vier Mod­er­a­toren sind vier zuviel: Das TV-Duell — ein Vorschlag zur Güte « Ste­fan Nigge­meier — Ste­fan Nigge­meier hat einen guten Vorschlag, wie man Diskus­sio­nen zwis­chen Kan­z­ler­in/-kan­di­dat­en span­nend machen kön­nte:

    Ich hätte einen Vorschlag für eine neue, bess­er Form des »TV-Duells«: Wir verzicht­en auf die Mod­er­a­toren. Nicht nur auf zwei oder drei, son­dern auf alle vier.

  • Bil­dung: Die Stunde der Propheten | ZEIT ONLINE — Mar­tin Spiewak zeigt in der “Zeit”, was an den The­sen, Behaup­tun­gen und Forderun­gen von Hüther & Co. dran ist: Wenig bis nichts:

    Mit neu­ro­bi­ol­o­gis­ch­er Forschung hat das wenig zu tun. Genau genom­men kommt die Hirn­forschung in Hüthers Vorträ­gen kaum noch vor. Der Biologe ver­traut auf die Magie, die Wörter wie “präfrontaler Kor­tex”, “emo­tionale Zen­tren im Mit­tel­hirn” oder “neu­ro­plas­tis­che Boten­stoffe” im Pub­likum ent­fal­ten. “Applied Neu­ro­science” nen­nt Hüther diese inzwis­chen per­fek­tion­ierte Kun­st­form.

    Später heißt es noch, eben­falls sehr tre­f­fend:

    Doch mit Stu­di­en oder anderem päd­a­gogis­chen Klein-Klein schla­gen sich Ger­ald Hüther und die anderen Bil­dung­spropheten nicht herum. Umset­zung­sprob­leme, die end­lose His­to­rie didak­tis­ch­er Illu­sio­nen, die Wider­ständigkeit des Unter­richt­sall­t­ags: für sie kein The­ma. Die Refor­mjünger verkaufen der Repub­lik stattdessen lieber einzelne Vorzeigeein­rich­tun­gen wie eine Berlin­er Pri­vatschule als Leit­bild – dabei hat diese bish­er noch nicht einen Jahrgang durchs Abitur gebracht.

  • Land­tagswahl: Hes­sen für Ein­steiger | ZEIT ONLINE — Lenz Jacob­sen war mit Hans Eichel in Hes­sen (“Ein Dazwis­chen-Land, ein Redak­teur­salb­traum.” nen­nt Jacob­sen das) unter­wegs und hat einen lau­ni­gen Text mit­ge­bracht, der sich vor allem dadurch ausze­ich­net, dass er fast keine Infor­ma­tion bein­hal­tet.

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