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Schlagwort: niederlande

Ins Netz gegangen (10.11.)

Ins Netz gegan­gen am 10.11.:

  • Fausts Erlö­sung — NZZ — hans belt­ing über eine mögliche quelle für den schluss von goethens faust II: die six­tinis­che madon­na raf­faels

    Fausts Erlö­sung ereignet sich allein in der Kun­st, in diesem Fall in der Poe­sie. Goethe redet zwar von «Ret­tung» und «Erlö­sung», aber die Engel deuten in dem zitierten Dop­pelzeil­er eine Selb­ster­lö­sung an. Auch die «Six­tinis­che Madon­na» wurde von den meis­ten nur im Muse­um und dort als Exem­plum der Kun­st aufge­fasst. Goethe führt die roman­tis­che Kun­stre­li­gion, ger­ade in ihren religiösen Nei­gun­gen, auf ihren ästhetis­chen Sinn zurück.
    […] Die verdeck­te Bild­be­tra­ch­tung wird bei Goethe zu ein­er Bilderfind­ung, die sich von der «Six­tinis­chen Madon­na» löst. Sie lebt von der Erken­nt­nis, dass man nur noch in Bildern reden kann, wenn es um let­zte Dinge geht.

  • Zum Tod des His­torik­ers Hans Momm­sen: Die Analyse der deutschen Katas­tro­phe — NZZ-Feuil­leton — nachruf von christoph jahr:

    Momm­sen repräsen­tierte jene west­deutsche His­torik­er­gen­er­a­tion, die in der sozial­lib­eralen Ära nicht nur die Geschichtswis­senschaft für neue Fra­gen und Meth­o­d­en öffnete, son­dern auch die akademis­chen Bil­dungswege für bre­it­ere Gesellschaftss­chicht­en.

  • Lit­er­atur als Kasper­lethe­ater: Das belei­digte Quar­tett — literaturcafe.de — wolf­gang tis­ch­er war auch mit der zweit­en aus­gabe des neuen lit­er­arischen quar­tetts nicht zufrieden (das ist noch pos­i­tiv gesagt …) und ver­mis­ste vor allem die lit­er­aturkri­tik:

    Selb­st auf Lovely­books wird ein kitschiger Liebesro­man ern­sthafter disku­tiert, als es die Schmol­l­lip­pi­gen über ihre Büch­er im Quar­tett vor­führen.

  • Johannes Tuchel zum The­ma Stolper­steine: „Erin­nerung mit Zwang funk­tion­iert nicht“ -

    Gedenken kann immer nur dezen­tral funk­tion­ieren. Es kann nur funk­tion­ieren, wenn wir uns wirk­lich erin­nern wollen. Und es kann nie nur über ein Medi­um funk­tion­ieren. Es muss kün­st­lerische For­men der Erin­nerung eben­so geben wie his­torische Gedenk­tafeln.

  • Unde­liv­ered let­ters shed light on 17th-cen­tu­ry soci­ety | World news | The Guardian — sehr cool: eine samm­lung teil­weis­er ungeöffneter briefe aus dem 17. jahrhun­dert aus den nieder­lan­den wird unter­sucht und aus­gew­ertet — eine wahre fund­grube für his­torik­er etc.
  • Ulrich Her­bert würdigt Hans Momm­sen: Licht ins Halb­dunkel der poli­tis­chen Wil­lens­bil­dung — Feuil­leton — FAZ -

    Hans Momm­sen war fast fün­fzig Jahre lang ein­er der ein­flussre­ich­sten Zei­this­torik­er in Deutsch­land und ein­er der weni­gen, dessen Arbeit­en weltweite Ver­bre­itung fan­den. Fast die gesamte Forschung zur Weimar­er Repub­lik und zur Geschichte des Nation­al­sozial­is­mus fußt in der einen oder anderen Weise auf seinen Arbeit­en.

  • Louis Althuss­er ǀ Der große Abwe­sende — der Fre­itag — schöne erin­nerung an den großen/vergessenen philosophen louis althuss­er

Ins Netz gegangen (18.2.)

Ins Netz gegan­gen am 18.2.:

  • Chris Board­man: “Hel­mets not even in top 10 of things that keep cycling safe” | road.cc — Chris Board­man berät die britis­che Regierung in Sachen Fahrrad­verkehr. Und er ver­tritt die Posi­tion: Helme brin­gen wenig. Die Dat­en leg­en näm­lich nahe, dass nicht so sehr Helme vor Ver­let­zun­gen schützen, son­dern vor allem Infra­struk­tur.
    Board­man “likened the cul­ture of hel­met use among keen cyclists to peo­ple wear­ing body armour because they have got used to being shot at.”
  • Fotografie: Krieg ist fotografisch nicht darstell­bar | Kul­tur — Berlin­er Zeitung — Ger­hard Paul ver­tritt im Inter­view die These, dass (mod­erne) Kriege fotografisch nicht abzu­bilden sind:

    …, dass der Krieg das Unmod­el­lier­bare schlechthin ist. Er ist viel zu kom­plex, um ihn durch Fotografie oder Film sicht­bar zu machen. Der mod­erne Krieg ist raum­greifend. Er ist mit fotografis­chen oder filmis­chen Mit­teln nicht darstell­bar.

    Aber da es natür­lich trotz­dem Bilder (und Filme) von Kriegen gibt, gilt immer­hin:

    Jed­er Krieg hat seine eigene ästhetis­che Ken­nung und seine eige­nen Bilder.

  • kul­tur & geschlecht — Das online­jour­nal kul­tur & geschlecht ist ein trans­diszi­plinäres Forum für Nach­wuchs-wis­senschaftler/in­nen der Ruhr-Uni­ver­sität Bochum, die zu Geschlechter­fra­gen und ihren Kon­tex­ten forschen. Es wird am Lehrstuhl für Medi­enöf­fentlichkeit und Medi­en­ak­teure mit beson­der­er Berück­sich­ti­gung von Gen­der des Insti­tuts für Medi­en­wis­senschaft der Ruhr-Uni­ver­sität Bochum von Astrid Deu­ber-Mankowsky und Anja Michaelsen her­aus­gegeben, gefördert von der Fakultät für Philolo­gie und dem Rek­torat der RUB.

    Ziel ist, Pro­jek­te, umfassendere Hausar­beit­en, Bach­e­lor- und Mas­ter­ar­beit­en, Tagun­gen und Work­shops, mit inno­v­a­tiv­en Ansätzen und Fragestel­lun­gen der Geschlechter­forschung ein­er größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Schw­er­punkt liegt auf aktuellen kul­tur-wis­senschaftlichen Gen­der Stud­ies. Dabei ist uns beson­ders wichtig, über ‚klas­sis­che’ The­men und Zugänge hin­aus­ge­hend Bezüge herzustellen. Dadurch hof­fen wir, rela­tionale Beziehun­gen sicht­bar zu machen, und um eine Per­spek­tive, die den Gen­der Stud­ies von Beginn an eigen ist: dass Geschlech­ter­dif­ferenz nicht als isoliertes Phänomen zu begreifen ist, son­dern nur durch umfassendes, trans­diszi­plinäres Befra­gen kom­plex­er kul­tureller Prozesse.

  • Sin­gen auf dem Rad­weg « Velophil — huch:

    An drei Stellen in Ams­ter­damer Parks hängte sie Schilder mit der Auf­schrift “Zang­fi­etspad” auf, was so viel heißt wie Gesangsrad­weg. Zudem war auf dem Schild ein sin­gen­der Rad­fahrer abge­bildet, und unter ihm stand die Auf­forderung: Hier kön­nen Sie offiziell auf dem Rad sin­gen.

  • Georg Diez über Homo­pho­bie — SPIEGEL ONLINE — Georg Diez in sein­er Spiegel-Kolumne:

    Man kann die Räder ja kaum noch zählen, die da alle zurückge­dreht wer­den sollen, mit solch biol­o­gis­tis­chem, fun­da­men­tal­is­tis­chem, bedrück­en­dem Unsinn — und das Trüb­sin­nig­ste daran ist, dass das alles im halb­sei­de­nen Gewand eines Kon­ser­vatismus geschieht, der seine eigene Über­lebtheit mit der Vertei­di­gung von ange­blich christlichen Werten cam­ou­fliert.

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