Wenig zu bericht­en von dieser Woche. Wieder mal etwas viel gear­beit­et, unge­fähr 50 Stun­den und damit nur leicht über dem Durch­schnitt ;-). Dabei hat­te ich wieder oft das Gefühl, nicht voranzukom­men, nichts wirk­lich zu erledi­gen. Immer­hin war auch einiges schönes dabei — ein Sem­i­nar, das so inten­sive disku­tiert, dass ich mit meinem Pro­gramm nicht durchkam; ein Pla­nungsmeet­ing, in dem es mal wirk­lich vorang­ing.

Lebens­mit­tel­preise sind ger­ade sehr, sehr selt­sam. Bei Aldi zum Beispiel ist das Toast­brot der Eigen­marke in diesem Jahr von 99 Cent auf 1,59 Euro gestiegen, um dann zwei Wochen später bei 1,29 Euro zu lan­den. Sauer­kraut ist im Bio­markt in Bioland-Qual­ität gün­stiger als beim Dis­counter. Irgend­wie komme ich mir bei solch­er Preis­gestal­tung zunehmend abge­zockt und nicht ernst genom­men vor. Nun ja, mal sehen, wie sich das alles weit­er entwick­elt.

Und am trüben Woch­enende habe ich mal wieder ein wenig an meinen Blogs rumge­bastelt, die Kom­pa­bil­ität mit php8 endlich gek­lärt, ein wenig am Design und den Ein­stel­lun­gen rumgeschraubt.

Ton: Eine wun­der­bare Hän­del-Auf­nahme habe ich gehört: “Han­del Goes Wild” von L’Arpeg­gia­ta und Christi­na Pluhar. Das sind Impro­vi­sa­tio­nen über Hän­del-Werke und impro­visierende Inter­pre­ta­tio­nen von Hän­del-Arien, die damit eine dur­chaus barock­typ­is­che Anver­wand­lung auf­greifen und das mit viel Spaß, Sub­til­ität und Ideen so tun, dass das Hören mir echte Freude bere­it­ete.
Und auch sehr gut und schön, wenn auch nicht ganz so überzeu­gend wie bei Christoph Pré­gar­di­en: Franz Schu­berts “Schwa­nenge­sang” in der neuen Auf­nahme von André Schuen und Daniel Hei­de.

Text: Das “Blut­buch” von Kim de l’Hori­zon fer­tig gele­sen. Es kommt mir inge­samt doch ein wenig prä­ten­tiös vor. Die ver­han­del­ten The­men sind eigentlich recht schnell klar, sie wer­den aber überdeckt von der wuch­ern­den, unge­formten Form des Textes, der so ziem­lich (beina­he) alle denkbaren Reg­is­ter zieht, um seine Avant­gardität vorzuführen (ein biss­chen Holzham­mer-Meth­ode). Ich musste da öfters an Baßlers These des Mid­cults (Inter­na­tion­al Style) denken. So wie ich das ver­standen habe (ohne seine eigentliche Arbeit zu lesen freilich), beobachtet er eine Vari­ante der Lit­er­atur, die durch schwere The­men und aus­gestellte for­male Abweichung(en) eine Pseu­do-Moder­nität, einen Pseu­do-Kun­stcharak­ter her­stellt, aber eigentlich mit tra­di­tionellen Mit­teln erzählt. Gut, das let­zte passt auf das “Blut­buch” vielle­icht nicht so voll­ständig, aber mein Hauptein­wand nach mein­er vielle­icht etwas unge­nauen Lek­türe ist, dass die Form des Textes, seine Struk­tur und seine Sprache, nur sehr dünn ästhetisch begrün­det sind und vor allem markieren sollen, wie avanciert der Text ist. Vielle­icht ist das avancierteste hier aber doch bloß die Posi­tion der Erzäh­ler­fig­ur, des fik­tiv­en Autors (die natür­lich mehr oder weniger aut­ofik­tion­al durch die lebensweltliche Autor­fig­ur Kim de l’Hori­zon abgesichert und ver­stärkt wirkd).

Draußen: Weit­er­hin täglich gelaufen, aber langsam und dafür immer nur kurze Run­den. Keine gute Entwick­lung ger­ade, aber die Moti­va­tion war auch nicht sehr hoch.