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Schlagwort: gedenktag

netzgebilde (unsplash.com)

Ins Netz gegangen (12.12.)

Ins Netz gegan­gen am 12.12.:

The day the music died

„a long, long time ago“: Heu­te vor 56 Jah­re ist „die Musik“ gestor­ben. Zum Geden­ken gibt es zwei Vide­os:

http://youtu.be/eq9FCBatl3A

- und natür­lich, jedes Jahr wie­der:

https://web.archive.org/web/20190301005319/https://www.youtube.com/watch?v=WqukWXviyew

Ulrich-Tag

Heu­te ist „Ulrich-Tag“ – das schlägt die Lite­ra­tur­wis­sen­schaft­le­rin Inka Mül­der-Bach vor. In Anleh­nung an den Bloomsday wird heu­te der „Mann ohne Eigen­schaf­ten – also Ulrich – gefei­ert.

Ich glau­be, damit ich ver­ste­he

Der Roman von Robert Musil (bzw. das unvoll­endet geblie­be­ne Frag­ment) ist zwar erst vor gut 80 Jah­ren erschie­nen, spielt aber im August 1913 – also genau vor hun­dert Jah­ren, auch wenn der genaue Tag des Monats nicht spe­zi­fiert wir. Da hilft auch die wohl berühm­tes­te Wet­ter­be­schrei­bung der (deut­schen) Lite­ra­tur­ge­schich­te nicht wei­ter, mit der Musil sei­nen Roman beginnt. Dort heißt es zwar:

Über dem Atlan­tik befand sich ein baro­me­tri­sches Mini­mum; es wan­der­te ost­wärts, einem über Ruß­land lagern­den Maxi­mum zu, und ver­riet noch nicht die Nei­gung, die­sem nörd­lich aus­zu­wei­chen. Die Iso­ther­men und Iso­the­ren taten ihre Schul­dig­keit. Die Luft­tem­pe­ra­tur stand in einem ord­nungs­ge­mä­ßen Ver­hält­nis zur mitt­le­ren Jah­res­tem­pe­ra­tur, zur Tem­pe­ra­tur des käl­tes­ten wie des wärms­ten Monats und zur ape­ri­odi­schen monat­li­chen Tem­pe­ra­tur­schwan­kung. Der Auf- und Unter­gang der Son­ne, des Mon­des, der Licht­wech­sel des Mon­des, der Venus, des Saturn­rin­ges und vie­le ande­re bedeut­sa­me Erschei­nun­gen ent­spra­chen ihrer Vor­aus­sa­ge in den astro­no­mi­schen Jahr­bü­chern. Der Was­ser­dampf in der Luft hat­te sei­ne höchs­te Spann­kraft, und die Feuch­tig­keit der Luft war gering. Mit einem Wort, das das Tat­säch­li­che recht gut bezeich­net, wenn es auch etwas alt­mo­disch ist: Es war ein schö­ner August­tag des Jah­res 1913.

- aber dum­mer­wei­se hat sich die Rea­li­tät des Augusts 1913 dar­an nicht gehal­ten, so dass sich auch aus den metero­lo­gi­schen Daten kein genau­er „Ulrich-Tag“ eru­ie­ren lässt. Nichts­des­to­troz ist der „Mann ohne Eigen­schaf­ten“ natür­lich auch heu­te noch eine groß­ar­tig ins­prie­ren­de Lek­tü­re.

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