Ins Netz gegan­gen am 13.5.:

  • Woge­gen ich bin, wenn ich gegen die Neuen Recht­en bin | Ver­fas­sungs­blog → max­i­m­il­ian stein­beis über die neuen recht­en, die “iden­titären” — und warum es falsch ist, sie als (neo)nazis abzustem­peln
  • Inter­view — Keine Reli­gion muss mit dem Grundge­setz vere­in­bar sein → ganz tolles inter­view mit dem islamwis­senschaftler thomas bauer, der u.a. sagt:

    Reli­gio­nen wer­den im Grundge­setz nicht geregelt. Das Grundge­setz regelt die Ver­fas­sung­sor­gane der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land und gewährt den Bürg­ern Schutzrechte. Kein religiös­er Basis­text von der Bibel bis zum Koran ist mit dem Grundge­setz kom­pat­i­bel. Es muss aber auch keine Reli­gion mit dem Grundge­setz vere­in­bar sein, weil sie nicht gel­tendes Recht fes­tle­gen. Die Vertreter dieser Reli­gion dür­fen aber nichts machen, was gegen die Recht­sor­d­nung ver­stößt. Wenn eine mus­lim­is­che Gruppe forderte, dass anstatt des Bun­de­spräsi­den­ten ein Kalif an die Spitze des Staates tritt, wäre das natür­lich ver­fas­sungswidrig.
    […] Alles wird pauschal­isiert, ohne jede Tex­tken­nt­nis. Diese ganze Koran-Zitier­erei! Dass man zum Beispiel Schwule töten muss, ste­ht nir­gend­wo im Koran, wie oft behauptet wird. Wenn alles im Koran stünde, was ange­blich drin­ste­ht, müsste er fünf­mal so dick sein. Die Leute nehmen auch immer nur ganz bes­timmte Aus­sagen, meist die weniger fried­fer­ti­gen. Der Koran ist von Anfang an inter­pretiert wor­den, weil man son­st nicht viel mit ihm anfan­gen kann. Diese Inter­pre­ta­tion­s­geschichte wird vol­lkom­men aus­ge­blendet.
    […] Es sind die Deutschen, die mit ihrer Sprache schlud­ern und nicht mehr Hölder­lin lesen. Ver­suchen Sie mal, eine Hölder­lin-Aus­gabe in der Buch­hand­lung zu bekom­men. Das­selbe gilt für die Reli­gion. Kein Moslem hin­dert einen Chris­ten in Deutsch­land daran, in die Kirche zu gehen. Es gibt in Deutsch­land keine Islamisierung, son­dern eine Entchris­tian­isierung.

  • Wettstre­it der radel­nden Essen­skuriere: Wer bleibt auf der Strecke? | taz → schön­er, aus­führlich langer text der taz über die “neuen” essensliefer­di­en­ste in großstädten, die mit rad­kuri­eren aus restau­rants an “heimess­er” liefern (lassen)
  • David Wag­n­er: So lebt es sich als Schrift­steller in Berlin | Welt

    Ist dieses Berlin vielle­icht nur für Schrift­steller da? Ist Berlin ein großes Reser­vat für Autoren? Und wir merken nichts davon? Wer möchte, kann jeden Abend, jede Nacht Schrift­steller in freier Wild­bahn sehen.
    […] Geht ein Schrift­steller mal ganz unschuldig mit einem zweit­en Schrift­steller in eine Bar, um Schrift­steller­prob­leme zu besprechen oder ein­fach nur um einen weit­eren nicht­snutzig ver­bracht­en Tag zu feiern, ste­ht ganz schnell ein drit­ter Schrift­steller am Tre­sen, dann ein viert­er. Schrift­steller kön­nen wie Schmeißfliegen sein.
    […] Ein wan­dern­der Schrift­steller-Salon zieht durch die Stadt und spielt Mimikry.