… sind — natürlich — die Verleger. Stefan Niggemeier hat (wieder einmal) sehr eloquent und treffend “Das Elend der Debatte um ARD und ZDF” aufgeschrieben. Und da geht es natürlich auch und vor allem um die Verleger. Ihre seltsamen Gedankensprünge und ‑gänge — falls man das überhaupt noch Gedanken nennen darf. Und auch um die nicht anwesende Logik — oder, wie es bei ihm so schön heißt:
“Die Logik hat bereits vor einer Weile einen Ausreiseantrag aus der Diskussion gestellt, der offenbar jetzt genehmigt wurde.”
Er nimmt dann Stellungnahmen, Vorwürfe, Ideen und Forderungen der Zeitungs- und Nachrichten‑, d.h. Medienbranche und ihrer Chefs im einzelnen auseinander. Seine vorläufige Schlussfolgerung:
Die Verlage müssen von der (ohnehin schon reduzierten) Mehrwertsteuer befreit werden, Google muss verboten oder zur Zahlung von Lizenzgebühren verpflichtet werden, ARD und ZDF müssen das Internet verlassen, das Zitatrecht muss drastisch eingeschränkt, das kostenlose Anbieten von Informationen untersagt und die Gratis-Kultur im Internet insgesamt vernichtet werden — dann, ja dann könnten die Verlage vielleicht, möglicherweise, wenn das Wetter stimmt, in der Lage sein, auch in Zukunft Qualitätsjournalismus anzubieten, und womöglich sogar im Netz. Sonst können sie für nichts garantieren.
Und das ist, da hat er vollkommen recht, natürlich eine Steilvorlage gerade für das unbedingte Fortbestehen der öffentlich-rechtlichen Medien — ganz im Sinne der “Grundversorgung”. Und die ist unbedingt notwendig. Auch gesellschaftlich:
Warum soll es gesellschaftlich erstrebenswert sein, journalistische Inhalte nur denen zugänglich zu machen, die dafür zahlen können? Inwiefern ist es gut, wenn Menschen ohne Geld schlecht informiert werden?
Und weil Niggermeier trotzdem kein Lobbyist der ARD etc. sein will, weist er wenigenstens kurz auch auf Mängel auf deren Seite hin — etwa den Umgang mit der Kritik. Natürlich muss die BBC da wieder mal als Vorbild dienen. Also: dort komplett lesen und nicht von den lautesten Schreiern verwirren lassen.