wenn es nicht so traurig wäre, wäre es in der tat zum lachen. auch wenn das ein ganz schön blöder und abgestandener spruch ist — hier stimmt er ausnahmsweise einmal. denn was in dem seminar „lernumgebungen gestalten” so passiert, ist wirklich eine schande — eine schande für die bildungswissenschaft, für die universität und auch ein besorgnis erregender blick in die zukunft an den schulen. jede woche denke ich, dass niveau kann nun eigentlich nicht mehr fallen — aber das unglaubliche ist, bisher geschah immer wieder genau das. jede woche soll ja, so hat das unser dozent — der an der misere dieses „seminars” (ohne anführungszeichen kann ich den begriff für diese veranstaltung nicht mehr verwenden) wesentlichen anteil hat — eine gruppe studenten ca. 60 minuten der sitzung gestalten. und das ist grausam. jedem noch so laschen kriterium von wissenschaftlichkeit wird hier hohn gespottet. was übrig bleibt, sind versuche der überpädadgogisierung, die mich vor allem wegen ihres erbärmlichen inhaltlichen niveaus so ungeheuer aufregen. wahrscheinlich würde es überhaupt nicht auffallen, wenn ein mittelstufenschüler in dieser veranstaltung mitmachte — er könnte problemlos mitreden, so weit ist der anspruch inzwischen gesunken. von vorbereitung oder nachbereitung kann natürlich keine rede sein — dafür dürfen wir dann rollenspiele (!) oder theatralische aufführungen über uns ergehen lassen — als hätten wir nix besseres zu tun. die heutige sitzung z.b. widmete sich zum zweiten mal dem thema (problem-)schüler(-rolle). und was haben wir gemacht: über einen miniatur-ausschnitt eines textleins von alfred andersch gelabert und sind zu dem ergebnis gekommen, dass ordnungsmaßnahmen nicht streng nach katalog der vergehen angeordnet werden können. na toll. das kann ich in zwei minuten darstellen. und der dozent sitzt hinten und macht — was eigentlich? wofür bekommt der eigentlich sein geld? ah; ich kann gar nicht aufhören, mich über diesen blödsinn zu ereifern … ich habe ja große lust, in meiner gruppenarbeit das ganze mal zu konterkarieren und ein klassisches referat zu halten …
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