Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: verkehr Seite 4 von 9

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  • Distant Rea­ding, Com­pu­ta­tio­nal Cri­ti­cism, and Social Cri­tique: An Inter­view with Fran­co Moret­ti | fou­caul­blog → sehr lan­ges und inter­es­san­tes inter­view mit fran­co moret­ti

    I think the­re are two important pos­si­bi­li­ties and then we have to see if they beco­me rea­li­ty or not. One has to do with the archi­ve. The gre­at advan­ta­ge of quan­ti­fi­ca­ti­on is that all of a sud­den mil­li­ons of texts that had, for all prac­ti­cal pur­po­ses, dis­ap­peared, beco­me available for rese­arch. But you have to have a good ques­ti­on to ask the­se archi­ves. A text always speaks to us; an archi­ve does­n’t. Ever­y­thing is the­re, but do we have good rese­arch ques­ti­ons?
    […] The second reason for pos­si­ble opti­mism in digi­tal huma­ni­ties has to do with the algo­rith­ms that pro­cess the archi­ves. The algo­rith­ms can orga­ni­ze data in ways that are often very sur­pri­sing. […] The­re is some­thing that we other­wi­se would have cal­led intui­ti­on, which is not expli­cit­ly for­mu­la­ted in words, but it’s expli­cit­ly for­mu­la­ted through the ope­ra­ti­ons of the algo­rith­ms. This I find the most pro­mi­sing aspect of digi­tal huma­ni­ties: the way of brin­ging new con­cepts into exis­tence, even though very often in a mes­sy or camou­fla­ged way.

  • Geschich­te im Brei des Gefüh­li­gen – Wider das Ree­nact­ment in his­to­ri­schen Doku­men­ta­tio­nen | get­idan → umfang­rei­cher, per­sön­li­cher und kri­ti­scher blick von wer­ner kröh­ne auf die rol­le des ree­nact­mens in his­to­ri­schen dokus

    Das Ree­nact­ment, jener rei­ße­risch insze­nier­te Kurz­schluss zwi­schen den Ereig­nis­sen von ges­tern und den Gefüh­len von heu­te.
    […] Was hier ver­stimmt und gleich­zei­tig die Wahr­neh­mung ein­schnürt, ist eine mehr oder weni­ger durch­schei­nen­de Absicht: Geschich­te wird ver­füg­bar gemacht in einem ästhe­ti­sie­ren­den Akt, in der Distan­zen von jetzt zu damals ein­ge­schmol­zen wer­den und letzt­lich alle Kat­zen grau erschei­nen. In Fil­men wie Ben Hur moch­te das immer­hin ein illu­sio­nis­ti­sches lan­ges Epos erge­ben, das auch der spä­te­ren Erin­ne­rung dien­lich sein konn­te : in den heu­te so zahl­reich gesen­de­ten His­to­ri­en-Dokus hin­ge­gen wird eine Ver­quir­lung und Ver­mat­schung von Gegen­wart und Ver­gan­gen­heit voll­zo­gen, aus der kei­ne wirk­li­che Erin­ne­rung erwach­sen kann. Viel­mehr nähert sich die­se Form der clip­ar­ti­gen Zurich­tung von Geschich­te und Geschich­ten dem Por­no­film an.

  • Pforz­heim: Schuld oder selbst schuld? | Zeit → vale­rie schö­ni­an in der „zeit“ über die evan­ge­li­sche deka­nin von pforz­heim, die sich als chris­tin erlaubt, poli­tisch zu sein – und auch an die „schat­ten­sei­ten“ der stadt­ge­schich­te zu erin­nern
  • Woh­nen der Zukunft: Fuss­gän­ger­städ­te und Genos­sen­schaf­ten – wat­son → inter­es­san­tes inter­view mit hans wid­mer über städ­te, ihre mög­lich­kei­ten und vor­zü­ge, ihre ent­wick­lung etc (am bei­spiel der schweiz)

    Wer höher als im ach­ten Stock wohnt, der lebt nicht mehr in einer Stadt, son­dern in einem Wol­ken-Kuckucks-Heim. In mei­ner Ide­al­stadt muss die Kom­mu­ni­ka­ti­on unter den Men­schen sehr inten­siv sein, eben­so die Koope­ra­ti­on – und alles muss nah sein, span­nend und viel­fäl­tig

  • The Trans Move­ment Just Had Its “I Have a Dream” Moment → sehr gute rede der us-ame­ri­ka­ni­schen jus­tiz­mi­nis­te­rin loret­ta lynch zur ver­trei­di­gung der rech­te von trans-per­so­nen

    This is why none of us can stand by when a sta­te enters the busi­ness of legis­la­ting iden­ti­ty and insists that a per­son pre­tend to be some­thing they are not, or invents a pro­blem that doesn’t exist as a pre­text for dis­cri­mi­na­ti­on and harass­ment.

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  • re:publica 2016 – Richard Sen­nett: The City as an Open Sys­tem → richard sen­nett sprach bei der re:publica sehr gut über open & smart cities, stadt­ent­wick­lung, gren­zen und begeg­nun­gen
  • Last Week Tonight with John Oli­ver: Sci­en­ti­fic Stu­dies (HBO) → John Oli­ver erklärt wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en und (Wissenschafts-)Journalismus
  • Rad­we­ge: Jetzt geht es rund | ZEIT ONLINE → sehr schö­ner text über die absur­di­tät und gewollt fak­ten-igno­rie­ren­de und ‑ver­dre­hen­de dis­kus­si­on um die för­de­rung von rad­ver­kehr in ham­burg

    Kaum eine Debat­te wird so emo­tio­nal geführt wie die um Rad­we­ge. In einer Stra­ße in Wands­bek zeigt sich nun die gesam­te Absur­di­tät des Kon­flikts.

  • The Absurd Pri­ma­cy of the Auto­mo­bi­le in Ame­ri­can Life | The Atlan­tic → auch wenn’s (v.a. bei den zah­len) pri­mär um die usa geht, gilt das im wesent­li­chen natür­lich für alle ent­wi­ckel­ten län­der

    But con­ve­ni­ence, along with Ame­ri­can histo­ry, cul­tu­re, ritu­als, and man-machi­ne affec­tion, hide the true cost and natu­re of cars. And what is that natu­re? Sim­ply this: In almost every way ima­gi­nable, the car, as it is deploy­ed and used today, is ins­a­ne.

  • Lite­ra­tur und Kapi­ta­lis­mus­kri­tik: Das Geld ver­schlingt uns | NZZ → björn hay­er in der nzz über die lite­ra­tur (d.h. über vier tex­te) und den kapi­ta­lis­mus bzw. des­sen kri­tik – er sieht da vor allem abs­trak­te schuld und schwarz­ma­le­rei, ihm fehlt sozu­sa­gen das posi­ti­ve …

    Die Schrift­stel­ler neh­men also ihre klas­si­sche Posi­ti­on als Mah­ner und Wäch­ter der Moral ein. Doch wo sind die Akteu­re, die sie zu adres­sie­ren sich bemü­hen, in einem nebu­lö­sen Sys­tem noch auf­zu­spü­ren?
    […] Sie ver­har­ren aber allein in Dia­gno­sen, die Schuld­fra­gen ins Nir­gend­wo ver­la­gern und das Sub­jekt zur macht­lo­sen Mario­net­te degra­die­ren.

    Ihre Lite­ra­tur arran­giert sich mit einem gemüt­li­chen Feind­bild, das sie wei­ter auf­bläst.

  • Sel­ec­ted Stock­hausen Scores → Bei­spiel­sei­ten/-aus­schnit­te aus Stock­hausens Par­ti­tu­ren

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  • Täter geschützt, Opfer ent­wür­digt | taz – der korps­geist deut­scher poli­zis­ten und staats­an­wäl­te scheint zu funk­tio­nie­ren: die taz berich­tet über die – von außen sehr selt­sa­me – ent­schei­dung der staats­an­walt­schaft han­no­ver, einen ehe­ma­li­gen bun­des­po­li­zis­ten, der mit der fol­ter eines flücht­lichgs geprahlt hat, dafür nicht anzu­kla­gen (neben­bei: der anwalt des neben­klä­gers hat nach fast einem jahr noch kei­ne akten­ein­sicht erhal­ten) – so funk­tio­niert das in deutsch­land
  • Opti­mier­te Kin­der: Kör­per­hass will gelernt sein | Spie­gel Online – schö­ne kolum­ne von mar­ga­re­te sto­kow­ski, die ein bild vom linz-mara­thon zum anlass nimmt, über die erzie­hung zu einem ver­nünf­ti­gen (!) umgang mit unse­ren kör­pern zu schrei­ben
  • Ver­kehrs­un­fall­sta­tis­tik – jedes Jahr die glei­che Pro­ze­dur und es ver­bes­sert sich doch nichts… | it star­ted with a fight – anläss­lich der neu­en ver­kehrs­un­fall­sta­tis­tik – im zwei­ten jahr in fol­ge stie­gen in deutsch­land die toten durch ver­kehr, auf mitt­ler­wei­le 3475 – hat tho­mas ber­ger hier einen inter­es­san­ten 10-punk­te-plan, der unter ande­rem deut­li­che geschwin­dig­keits­re­du­zie­run­gen und deren über­wa­chun­gen sowie ande­re (tech­ni­sche) hil­fen for­dert, um die unfall­zah­len – und damit gera­de auch die zahl der toten, die wir jedes jahr ein­fach so in kauf neh­men – end­lich zu sen­ken
  • Integra­tion war nie. Über ein irrefüh­rendes Kon­zept | Geschich­te der Gegen­wart – phil­ipp sara­sin über den begriff der „inte­gra­ti­on“ und war­um er (gera­de heu­te) eigent­lich reich­lich untaug­lich ist

    Gesell­schaften der westli­chen Moder­ne bzw. Postmo­derne zeich­nen sich neben ihren Klassen­dif­fe­renzen aber auch dadurch aus, dass sich jede inhalt­lich irgend­wie bestimm­te, posi­tiv ausweis­bare Vorstel­lung davon, wie ‚man‘ in ihnen zu leben und sich zu ver­hal­ten habe, in meh­re­ren kultur­re­vo­lu­tio­nären Schü­ben aufge­löst hat. Die­se histo­risch einzig­ar­tige Plura­li­sie­rung der Lebens­stile hat sich seit dem Ende der 1960er Jah­re so sehr ver­stärkt, dass sie heu­te gar als har­te Norm gegen­über Migran­tinnen und Migran­ten erscheint („Wie wür­den Sie reagie­ren, wenn Ihr Sohn Ihnen sagt, er sei schwul?“ Ach­tung: Toleranz­falle!). Es geht nicht dar­um, dass Migran­ten ‚sich an die Geset­ze hal­ten‘ (das tun die aller­meisten von ihnen, so wie die aller­meisten ande­ren das auch tun), ob sie die Spra­che der Mehrheits­ge­sell­schaft ler­nen (sie tun es in aller Regel), oder ob sie in den Arbeits­markt inte­griert wer­den (dito). Die Fra­ge ist ein­zig, ob die west­li­che, ohne­hin hetero­gene Mehrheits­ge­sell­schaft die zusätz­liche, neue Diffe­renz akzep­tiert, die die Zuzü­ger in unse­re Gesell­schaften ein­brin­gen.

    und er schließt (ich kann ihm da nur zustim­men …):

    Es wird daher Zeit, den Begriff ‚Integra­tion‘ ganz aus dem politi­schen Voka­bu­lar zu strei­chen. Die Chan­ce, dass er im öffent­li­chen Gebrauch posi­tiv als ‚Schaf­fung eines neu­en Gan­zen‘ begrif­fen wer­den könn­te, ist gering. Zu mäch­tig sind jene, die den Begriff als Waf­fe ver­wen­den, mit dem sie von den Zuwan­de­rern Unter­wer­fung einfor­dern. Wir brau­chen die­ses durch und durch unbe­stimm­te Wort nicht mehr. Wir alle leben vergleichs­weise fried­lich, aber auch herr­lich anonym in unse­ren hetero­genen Gesell­schaften, ohne dass uns stän­dig jemand auffor­dern müss­te, uns gefäl­ligst zu ‚inte­grie­ren‘.

  • The pro­blem with a tech­no­lo­gy revo­lu­ti­on desi­gned pri­ma­ri­ly for men – Quartz -

    What the rese­ar­chers dis­co­ver­ed, unfort­u­na­te­ly, was a gap in covera­ge that betrays a dis­pi­ri­tingly com­mon pro­blem in tech­no­lo­gi­cal inno­va­ti­on: how to make sure women’s needs don’t beco­me an aftert­hought.

    – ein stu­die unter­such­te, wie gut siri, cort­a­na & co. bei medi­zi­ni­schen pro­ble­men hel­fen – und fand, dass sie das für „män­ner-pro­ble­me“ wesent­lich bes­ser tun als für „frau­en-not­fäl­le“

  • Lyrik­kri­tik Dis­kurs | Fix­poet­ry – bei den „signa­tu­ren“ und auf „fix­poet­ry“ tob­te (?) ende märz eine dis­kus­si­on (naja, ein schlag­ab­tausch zumin­dest) über (den zustand der|die mög­lich­kei­ten der|die anfor­de­run­gen an|die vor­aus­set­zun­gen der) lyrik­kri­tik (kri­tik der kri­tik ist ja sowie­so eine belieb­te spie­le­rei unter lite­ra­ten, bei lyri­kern aber nicht so ganz häu­fig (viel­leicht man­gels mas­se …))
    aus­ge­löst übri­gens von einer kri­ti­schen bespre­chung der „lyrik von jetzt 3“-anthologie (die bei mir immer noch unge­le­sen her­um­liegt …)
  • Mehr Daten als Tore – Poli­zei sam­melt flei­ßig, aber oft unrecht­mä­ßig | netzpolitik.org – unschulds­ver­mu­tung, daten­schutz – lau­ter fremd­wör­ter für die deut­sche poli­zei, die flei­ßig (und ger­ne auch ille­gal) daten sam­melt

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  • Peter Schaar: Ist das „Pri­va­cy Shield“ end­lich ein siche­rer Hafen? | hei­se – auch peter schaar ist vom „pri­va­cy shield“ nicht begeis­tert:

    Man darf des­halb auf den Text der von der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on mit der US-Regie­rung aus­ge­han­del­ten Ver­ein­ba­rung gespannt sein. Nach den Wor­ten von EU-Vize­prä­si­dent Ansip soll das neue Arran­ge­ment wesent­lich bes­ser sein als das alte Safe-Har­bor-Sys­tem. Das muss es auch sein, denn ansons­ten geht die Kom­mis­si­on ein gro­ßes Risi­ko ein, dass auch die­ser neue Rah­men für die Daten­über­mitt­lung in die USA die Prü­fung durch den Euro­päi­schen Gerichts­hof nicht über­steht. Dies wäre schlecht für den Grund­rechts­schutz der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und es wäre auch nicht im Inter­es­se der euro­päi­schen oder US-ame­ri­ka­ni­schen Wirt­schaft.

  • Safe Har­bor: Alter Wein in neu­en Schläu­chen › Digi­ta­le Gesell­schaft – die „digi­ta­le gesell­schaft“ mit kla­ren wor­ten zum neu­en pseu­do-daten­schutz­ab­kom­men, dass die eu mit den usa aus­ge­han­delt hat
  • Gri­go­ry Soko­lov: „Man spielt jeden Tag anders“ | ZEIT – wun­der­bar kurio­ses inter­view von chris­ti­ne lem­ke-matwey in der „zeit“ mit dem gro­ßen pia­nis­ten gri­go­ry soko­lov

    Für ech­te Kunst gibt es kei­ne Zeit und kei­ne Gren­zen. Und kei­ne Geo­gra­fie. Für einen Welt­men­schen spielt das alles kei­ne Rol­le.
    […]Erfol­ge fei­ern nicht die Künst­ler, son­dern die Zuhö­rer, die den Künst­ler mehr und mehr ver­ste­hen.
    […]Die Kunst ist ein Par­al­lel­uni­ver­sum zur Wirk­lich­keit.

  • In der Wahr­heit liegt die Lüge – ana­tol ste­fa­no­witsch über spra­che und sprach­li­che maxi­men, die dazu füh­ren, dass auch geäu­ßer­te tri­via­li­tä­ten plötz­lich (fal­sches) gewicht bekom­men – am bei­spiel von dro­gen­süch­ti­gen, kor­rup­ten minis­te­rin­nen
  • Rad­we­ge: Pots­dam macht es vor | Zeit – andrea reidl in der zeit über die rad­ver­kehrs­för­de­rung in pots­dam, die den rad­an­teil inner­halb weni­ger jah­re auf 20% brach­te (unter­des­sen ist die faz immer noch die mei­nung, die 12% in frank­furt sei­en ein ganz tol­ler wert … – kopen­ha­gen nähert sich den 50%)
  • 4740,10 Euro pro Medi­ka­ment | ZEIT­ma­ga­zin -

    4.740,10 Euro kos­tet eine Packung Nex­a­var. Sie reicht einen Monat. Wie viel ist uns das Leben der ande­ren wert?

    guter, aus­führ­li­cher text über neue, sehr teu­re medi­ka­men­te (v.a. in der krebs­the­ra­pie), die oft nur einen ver­gleichs­wei­se gerin­gen nut­zen haben – z.b. 14 tage mehr lebens­zeit …

  • Kunst­spe­di­ti­on: Nie­mals stür­zen … | ZEIT ONLINE – schö­ne repor­ta­ge über den kunst­spe­di­teur klaus hil­mann mit dem wun­der­ba­ren schluss­satz des unter­neh­mers: „Nur weil etwas 500.000 Euro gekos­tet hat, ist es noch nicht natio­na­les Kul­tur­gut.“

Schuldzuschreibung

Die Poli­zei Mainz twit­tert gera­de:

Das ist ein wun­der­ba­res Bei­spiel dafür, wie man als Behör­de mehr oder weni­ger sub­til und mehr oder weni­ger indi­rekt Schuld zuschreibt und ver­schiebt (im Eng­li­schen gibt es das schö­ne Wort vic­tim­blai­ming dafür): Eine Frau wird von einem/​einer ande­ren Verkehrsteilnehmer/​in ver­letzt. Die Poli­zei legt aber dann Wert dar­auf, dass sie „dun­kel geklei­det“ war – und impli­ziert, dass der Auto­fah­rer sie des­halb nicht recht­zei­tig sehen konn­te. Nun ist aber laut StVO der Auto­fah­rer ver­pflich­tet, so zu fah­ren, dass er ande­re nicht gefähr­det. Das heißt viel­leicht auch, im Dun­keln etwas mehr Vor­sicht wal­ten zu las­sen. Inter­es­sant ist auch der letz­te Satz: „Sie stürz­te und wur­de ver­letzt.“ Man hät­te auch schrei­ben kön­nen: Sie wur­de umge­fah­ren und vom Auto­fah­rer ver­letzt.

In der Lang­fas­sung ist es übri­gens über­haupt nicht bes­ser: Dann ist nicht der Füh­rer des Kfz schuld, son­dern sein Fahr­zeug: „Der graue Renault Mega­ne erfass­te die Fuß­gän­ge­rin mit der rech­ten Fahr­zeug­sei­te.“ Offen­bar also ein voll­kom­men auto­nom fah­ren­des Auto …

Es kann ja durch­aus sein, dass die Fuß­gän­ge­rin (mit)schuldig am Unfall war – die Poli­zei ist sich des­sen aber offen­bar nicht sicher, son­dern bit­te um Zeu­gen­hin­wei­se … Ihre Mel­dun­gen spre­chen aber eben eine ande­re Spra­che. Und das ist eben lei­der kein Ein­zel­fall: Immer wie­der wer­den sol­che Mel­dun­gen allein aus der Sicht von Auto­fah­ren­den geschrie­ben, für die ande­re Ver­kehrs­teil­neh­mer wie Fuß­gän­ge­rin­nen oder Rad­fah­re­rin­nen Stör­fak­to­ren sind, die sich gefäl­ligst den Pkws anzu­pas­sen und unter­zu­ord­nen haben. Das muss auch gar kei­ne Absicht sein, dass die Poli­zei so schreibt – ich ver­mu­te sogar, dass es gera­de kei­ne ist: Sie den­ken eben ein­fach als Auto­fah­rer. Schließ­lich sind sie ja im Dienst auch nahe­zu aus­schließ­lich moto­ri­siert in Blech­schach­teln unter­wegs …

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  • The tra­ge­dy of James Bond – lau­rie pen­ny hat sich alte james-bond-fil­me ange­schaut:

    The expe­ri­ence was like having your fore­brain slow­ly and labo­rious­ly bea­ten to death by a wil­ting erec­tion wrap­ped in a copy of the Patri­ot Act: sava­ge and sil­ly and just a litt­le bit pathe­tic.

    sie bleibt aber nicht bei der per­sön­li­chen abscheu, son­dern zeigt mei­nes erach­tens (aber ich bin ja auch kein bond-ken­ner) sehr gut, war­um die bond-figur (heu­te) pro­ble­ma­tisch ist:

    The pro­blem with Bond is that he is sup­po­sed to be the good guy. He is a bor­der­line rapist who is employ­ed by the govern­ment to mur­der peo­p­le – and yet he is not an anti-hero. He is just a hero. … Bond is a hero for no other reason than that he is on our side, which is how most wes­tern nati­ons and par­ti­cu­lar­ly the Bri­tish come to terms with their par­ti­cu­lar lega­cy of hor­ror – with a quiet embar­rass­ment that none­thel­ess knows how to defend its­elf by force.
    […] James Bond, more than any­thing, is a tra­gic figu­re and his tra­ge­dy is the tra­ge­dy of white, impe­ria­list mas­cu­li­ni­ty in the 21st cen­tu­ry. It is a tra­ge­dy of irrele­van­ce that beco­mes all the more poignant and pain­ful in the retel­ling.

  • Lau­da­tio auf Rai­nald Goetz von Jür­gen Kau­be – FAZ – der voll­stän­dig­keit hal­ber noch die recht gute lau­da­tio von jür­gen kau­be auf rai­nald goetz für den büch­nerpreis
  • My Top 30 Fonts with the Sexiest Amper­sands – sehr schö­ne samm­lung sehr schö­ner amper­sand-umset­zun­gen
  • Poli­ti­sche Lite­ra­tur: Gegen die herr­schen­de Klas­se | ZEIT ONLINE – ein durch­aus inter­es­san­tes gespräch hat ijo­ma man­gold mit ulrich pelt­zer, ili­ja tro­ja­now & jen­ny erpen­beck über lite­ra­tur und poli­tik, ver­gan­gen­heit, gegen­wart und zukunft geführt:

    Es gibt das Bedürf­nis der Lite­ra­tur­kri­tik und der Öffent­lich­keit nach Welt­erklä­rung bezie­hungs­wei­se nach Auf­fä­che­rung von Erfah­run­gen, die man sonst nur aus den Medi­en kennt. An die Lite­ra­tur wird eine Auf­ga­be dele­giert, die mög­li­cher­wei­se nicht unbe­dingt eine genu­in lite­ra­ri­sche Funk­ti­on ist.
    […] Das Moment von Uto­pie ist mit einem phi­lo­so­phi­schen Begriff von Geschich­te ver­bun­den, und der ist uns ver­lo­ren gegan­gen. Wir sehen uns nur noch mit der Empi­rie der Pro­ble­me kon­fron­tiert und ver­su­chen, sie prak­tisch zu lösen, aber wir haben kei­nen Ent­wurf von Zukunft mehr, der die Erfah­run­gen der Ver­gan­gen­heit auf­neh­men und ver­wan­deln wür­de, um zu einem ande­ren Begriff der Zukunft zu kom­men als dem, dass die Häu­ser gedämmt wer­den.

    sehr schön deut­lich wer­den auch die ver­schie­de­nen arten, „poli­tisch“ zu den­ken als lite­ra­tin – bei pelt­zer z.b. immer ins phi­lo­so­phisch-his­to­ri­sche gehend oder bei erpen­beck vom per­sön­lich-indi­vi­du­el­len erleb­nis aus

  • Max Wal­len­horst: Das Darm­städ­ter Neben­ein­an­der-Sit­zen – Mer­kur – sehr schö­ner text im mer­ku-blog von max wal­len­horst über rai­nald goetz & die büch­nerpreis­ver­lei­hung in darm­stadt
  • Deut­sche Bank: Sie nen­nen es Ster­be­haus | ZEIT ONLINE -

    Es war ein Bank­raub von innen. sehr schö­ne repor­ta­ge von marc brost & andre­as vei­el über macht und ver­ant­wor­tung, ethik, gier und kon­kur­renz auf den höchs­ten ebe­nen der wirt­schaft – hier am bei­spiel der deut­schen bank (sehr schön auch, dass sie zei­gen, dass das alles selbst auf betriebs­wirt­schaft­li­cher ebe­ne (von der volks­wirt­schaft­li­chen ganz zu schwei­gen) unsin­nig war/​ist)

  • Hin­lan­gen – Schön an Rai­nald Goetz’ Tex­ten ist, was Vol­ker Wei­der­mann ent­setzt : literaturkritik.de – mar­kus joch über vol­ker wei­der­manns selt­sa­me vol­te, plötz­lich rai­nald goetz abso­lut gut zu fin­den – und das pro­blem dabei, vor allem bei der rela­ti­vie­rung in bezug auf „Johann Hol­trop“, die wohl auf einem miss­ver­ständ­nis der goetz­schen poe­tik beruht

    Ges­tern wet­tern, heu­te beju­beln ‒ einer immer­hin, Micha­el Ange­le vom „Frei­tag“, hat den pünkt­li­chen Kurs­wech­sel ver­merkt, auf Face­book. Soll man es damit bewen­den las­sen? Ungern. Das Pro­blem ist, wie Wei­der­mann die Kur­ve krie­gen will. Gebets­müh­len­ar­tig von Inten­si­tät und Kraft schwär­men, aber den Aggres­si­ons­pe­gel von „Johann Hol­trop“ ein biss­chen bekrit­teln, als sei er ein Aus­rei­ßer ‒ das ist wie Wil­ly Brandt her­vor­ra­gend fin­den, bis auf Emi­gra­ti­on und Ost­po­li­tik. Absurd, weil Inten­si­tät und Pole­mik bei Goetz natür­lich stets zusam­men­ge­hö­ren.

  • Der Rei­hungs­künst­ler – kon­kret – joseph wälz­holz zeigt die rhe­to­ri­schen knif­fe vol­ker wei­der­manns (bei ein paar begrif­fen muss­te ich wirk­lich über­le­gen …)

    Ein genia­ler Rhe­to­ri­ker: Nie­mand setzt hoch­kom­pli­zier­te Stil­mit­tel so vir­tu­os ein wie der Feuil­le­to­nist Vol­ker Wei­der­mann. Eine Col­la­ge in 19 Moti­ven und 79 Fuß­no­ten.

  • Vom Feh­len des Wider­stän­di­gen. Wei­te­re Gedan­ken über Fer­ney­hough. – moritz eggert über fer­ney­houghs musik und den unter­schie­de zwi­schen par­ti­tur (auf­re­gend, kom­plex) und klang (nicht immer über­wäl­ti­gend …) – zu den par­ti­tu­ren hat er kürz­lich schon etwas gebloggt: http://blogs.nmz.de/badblog/2015/10/19/die-quadratur-der-linie-ein-neuer-blick-auf-das-werk-von-brian-ferneyhough/
  • Neo­na­zis: Hei­di und die Brand­stif­ter | ZEIT ONLINE – inter­es­san­te, gute, packen­de repor­ta­ge von dani­el mül­ler & chris­ti­an fuchs über eine im neo­na­zi-fami­li­en-milieu sozia­li­sier­te jun­ge frau, die sich von die­ser ideo­lo­gie inzwi­schen abge­wandt hat

    Sie stammt aus einer Fami­lie von treu­en Nazis, als Kind wur­de sie in gehei­men Lagern gedrillt. Ihre frü­he­ren Kame­ra­den zün­deln heu­te bei NPD und Pegi­da. Hei­di Ben­ne­cken­stein hat sich anders ent­schie­den.

  • Stadt Wien ver­öf­fent­licht posi­ti­ve Shar­row-Stu­die | It star­ted with a fight… – die stadt wien hat an drei wich­ti­gen, ver­kehrs­star­ken stra­ßen unter­sucht, wie auf­ge­mal­te fahr­rad­pik­to­gram­me (mit pfeil), die soge­nann­ten „shar­rows“, sich auch ohne wei­te­re ver­än­de­run­gen des ver­kehrs­raums aus­ge­spro­chen güns­tig für rad­fah­re­rin­nen aus­wir­ken:

    Die­se Stu­die „Wir­kung von Fahr­rad-Pik­to­gram­men im Stra­ßen­ver­kehr“ […] zeigt sehr posi­ti­ve Ergeb­nis­se: Gestei­ger­te Sicher­heit des Rad- und Auto­ver­kehrs durch ver­bes­ser­te Inter­ak­ti­on, Abnah­me der Über­hol­vor­gän­ge und grö­ße­ren Sicher­heits­ab­stand der Autos beim Über­ho­len.

  • 1001 Din­ge | Schmalenstroer.net – eine lis­te von lis­ten, die man leben­dig abar­bei­ten „muss“, von einem lis­ten­has­ser …
  • War­um Akif Pirin­c­çi aus fal­schen Grün­den das Rich­ti­ge pas­sier­te und war­um das nicht gut ist | Tho­mas Trap­pe – klu­ge beob­ach­tun­gen von tho­mas trap­pe zur wahr­neh­mung von und dem umgang mit rechtsextremen/​rassisten etc., bei „pegi­da“ und anders­wo

    Ers­tens: Die Grün­de, war­um sol­che Per­so­nen kurz­zei­tig oder für immer von der Büh­ne ver­schwin­den, sind meist tri­via­les NS-Wor­ding. Zwei­tens: Es trifft in aller Regel die Rich­ti­gen. Drit­tens: Indem man es sich aber so ein­fach macht, gibt man ihnen und ihren Unter­stüt­zern die Rol­le, die sie so ger­ne ein­neh­men, näm­lich die des unter­drück­ten Quer­den­kers. Was sie, vier­tens, nie­mals sind.

Ins Netz gegangen (19.10.)

Ins Netz gegan­gen am 19.10.:

Ins Netz gegangen (11.10.)

Ins Netz gegan­gen am 11.10.:

  • Hil­ti­bold: Wan­de­rer zwi­schen Anti­ke und Mit­tel­al­ter: Das potem­kin­sche Dorf Cam­pus Gal­li – Ein kri­ti­scher Jah­res­rück­blick – hil­ti­bold über die letz­ten ent­wick­lun­gen am „cam­pus gal­li“, wo angeb­lich ver­sucht wird, den st. gal­le­ner klos­ter­plan mit mit­tel­al­ter­li­chen tech­ni­ken und mit­teln zu ver­wirk­li­chen (tl,dr: vie­le ver­zö­ge­run­gen, vie­le feh­ler und unsin­nig­kei­ten, bis­her noch so gut wie nichts geschafft von den gro­ßen zie­len)
  • Auto­de­sign: Hübsch gefähr­lich | ZEIT ONLINE – Burk­hard Straß­mann über die – vor allem für ande­re Ver­kehrs­teil­neh­mer, d.h. Fuß­gän­ger und Rad­fah­re­rin­nen – gefähr­li­che „Ver­pan­ze­rung“ der Autos durch die Design­ent­wick­lun­gen der letz­ten Jahre/​Jahrzehnte, die immer schlech­te­re Sich­ten für PKW-Fah­rer pro­du­zie­ren
  • Das gros­se Uni­ver­sum | Schrö­der & Kalen­der – rai­nald goetz über jörg schrö­der, die bun­des­re­pu­blik, das leben und die welt – ein eigent­lich für den spie­gel 1984 geschrie­be­ner text, dort nicht gedruckt, hier von schrö­der & kalen­der der mit- und nach­welt über­lie­fert

    In Wirk­lich­keit erlebt jeder vie­len, täg­lich Neu­es. Wei­ter­ge­ge­ben jedoch, berich­tet, erzählt, schrum­peln die meis­ten Leben auf ein trost­los Alt­be­kann­tes zusam­men. Ein­fach weil es so schwie­rig ist, sich selbst zu glau­ben, dem, was man sieht, was man denkt. Und beim Zuhö­ren, noch mehr beim Lesen von Schrift gewor­de­nem erzähl­tem Leben befällt einen mani­sche Trau­rig­keit, Schwä­che, gro­ßes Matt­sein und Schmerz.

    Schrö­ders Erzäh­len hin­ge­gen belehrt einen auf eine unschlag­bar unter­halt­sa­me, wahr­haft komi­sche Wei­se, wie genau die Radi­ka­li­tät aus­sieht, die vom eige­nen mick­rigs­ten Küm­mer­lich­keits­eck­chen genau­so unspek­ta­ku­lär spricht wie vom eige­nen Grö­ßen­wahn, und wie genau an die­sem Punkt, wo alle Ent­lar­vungs- und Selbst­ent­lar­vungs­ab­sich­ten längst zu nicht ver­glüht sind, das Ich explo­diert ins tröst­lich Unbe­son­de­re, All­ge­mei­ne, Ver­wech­sel­ba­re.

  • Sachal Stu­di­os‘ Take Five Offi­ci­al Video – nimm fünf! – genia­le cover­ver­si­on des dave brubeck/​paul des­mond-klas­si­kers „take five“ mit dem paki­sta­ni­schen sachal stu­dio orches­tra
  • Debat­te um Flücht­lin­ge: Deut­sche Wer­te mani­pu­liert – Kolum­ne – SPIEGEL ONLINE – die neue kolum­ne von mar­ga­ret sto­kow­ski beim spie­gel-online fängt gut an

    Wie hal­ten es die­se Flücht­lin­ge mit der Gleich­stel­lung Homo­se­xu­el­ler? Und respek­tie­ren sie die Rech­te der Frau­en? Aus­ge­rech­net Kon­ser­va­ti­ve machen sich dar­über jetzt gro­ße Sor­gen – dabei waren ihnen die­se The­men bis­her herz­lich egal.

  • dichterlesen.net – inter­es­san­tes archiv, mit span­nen­den fund­stü­cken und gro­ßem ent­de­ckungs­po­ten­zi­al …

    Dichterlesen.net ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt des Lite­ra­ri­schen Col­lo­qui­ums Ber­lin (LCB) und des Deut­schen Lite­ra­tur­ar­chivs Mar­bach (DLA) und seit dem 3. Okto­ber 2015 online. Gemein­sam haben es sich die koope­rie­ren­den Ein­rich­tun­gen zum Ziel gesetzt, ihre Ver­an­stal­tungs­mit­schnit­te aus einem hal­ben Jahr­hun­dert deut­scher und inter­na­tio­na­ler Lite­ra­tur­ge­schich­te der Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen.
    Das Herz­stück des Pro­jek­tes bil­det das Online-Ton­ar­chiv, in wel­chem die Audio-Auf­nah­men lite­ra­ri­scher Ver­an­stal­tun­gen (u.a. Lesun­gen, Dis­kus­sio­nen, Werk­statt­ge­sprä­che und Col­lo­qui­en) der betei­lig­ten Insti­tu­tio­nen welt­weit zum kos­ten­frei­en Nach­hö­ren ange­bo­ten wer­den.

  • Oli­ver Maria Schmitt Pos­ch­ardts Kin­der | TITANIC – Das end­gül­ti­ge Sati­re­ma­ga­zin – oli­ver maria schmitt rech­net mit dem welt-feuil­le­ton ab – sehr tref­fend, sehr gemein & sehr gut:

    »Sprin­ger­ju­gend« nann­te die lin­ke Lügen­pres­se sei­ne Boys und Girls. »Hit­lers Kin­der«, so sann es in Pos­ch­ardts Polo, so nann­te man doch frü­her mal sozu­sa­gen meta­pho­risch die Dep­pen von der RAF. Kohls Kind, das war er im Prin­zip selbst. Und Mer­kels Kin­der, die schrie­ben ihm jetzt das Feuil­le­ton voll. Die ehe­mals von den Lin­ken mono­po­li­sier­te Pro­test- und Ran­da­lier­ges­te war nun im rech­ten Main­stream ange­kom­men, ana­ly­sier­te der Dr. die Gesamt­la­ge auf den Stra­ßen von Groß­ber­lin. Und recht eigent­lich waren es doch sei­ne Kin­der. Ja, das war die Pos­ch­ardt­ju­gend, haha! Flink wie Schoß­hun­de, zäh wie Nap­pa­le­der und hart wie die Kron­kor­ken von Club-Mate.

  • Vor­wür­fe gegen von der Ley­en: Unge­le­se­ne Dok­tor­ar­bei­ten? – sehr gute ein­ord­nung von jür­gen kau­be über das pro­mo­ti­ons­we­sen in deutsch­land, for­schung, qua­li­fi­ka­ti­on, lesen und schrei­ben …
  • NSU ǀ Gehei­me Kommunikation—der Frei­tag – der „Frei­tag“ über hin­wei­se und indi­zi­en, dass der baden-würt­tem­ber­gi­sche nsu-aus­schuss der exe­ku­ti­ve – die er kon­trol­lie­ren soll – hin­wei­se auf aus­sa­gen und hin­weis­ge­ber wei­ter­ge­ge­ben hat.
  • Der Biblio­the­kar als Gate­kee­per der Wis­sen­schaft | KSW Blog – micha­el kno­che, direk­tor der her­zo­gin-anna-ama­lia-biblio­thek in wei­mar, über die not­wen­dig­keit, auch heu­te unter bedi­nun­gen zumin­dest teil­wei­ser elek­tro­ni­scher publi­ka­ti­on, in for­schungs­bi­blio­the­ken noch/​weiter samm­lun­gen auf­zu­bau­en
  • Wider die Akten­gläu­big­keit! Eine Lehr­stun­de bei Egon Bahr | Akten­kun­de – die „Akten­kun­de“ über das dif­fi­zi­le zusam­men­spiel von akten und memoi­ren von poli­ti­kern, inter­es­sant dar­ge­stellt anhand egon bahrs:

    Quel­len­kri­tisch ist das natür­lich ein Pro­blem, denn Zir­kel­schlüs­se dro­hen. Vor allem müs­sen His­to­ri­ker in der Lage sein, die den “Erin­ne­run­gen” zugrun­de­lie­gen­den Unter­la­gen akten­kund­lich ein­zu­schät­zen. Dazu erteilt Bahr in sei­nen Memoi­ren eine Lehr­stun­de: 1968 führ­te er als Pla­nungs­stabs­chef des Aus­wär­ti­gen Amts in Wien ein ver­trau­li­ches Son­die­rungs­ge­spräch mit dem pol­ni­schen Geschäfts­trä­ger in Öster­reich, Jer­zy Racz­kow­ski. Um die­ses Gespräch in sei­nen Memoi­ren dar­zu­stel­len, hat­te Bahr in einem sel­te­nen Glücks­fall nicht nur sei­nen eige­nen Gesprächs­ver­merk zur Hand, son­dern auch den sei­nes pol­ni­schen Gegen­übers.

  • Apfel­ern­te: Ohne Streu­obst­wie­sen kei­nen Apfel­wein
  • Rebuil­ding Berlin’s Stadt­schloss is an Act of His­to­ri­cal White­washing | The May­bach­ufer – sehr rich­tig (und pas­siert lei­der nicht nur in ber­lin):

    By rebuil­ding the Stadt­schloss in place of the Palast der Repu­blik, Ber­lin is air­brushing its own histo­ry. East Ger­ma­ny hap­pen­ed. Phy­si­cal­ly remo­ving the evi­dence of it from the heart of Ber­lin, repla­cing it with what was the­re befo­re, pre­ten­ding it was never the­re, is disin­ge­nuous and it is dan­ge­rous.

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