Autoland Deutschland:
Schlagwort: verkehr Seite 2 von 9

Ins Netz gegangen am 14.9.:
- Literature’s Greatest Opening Lines, as Written By Mathematicians | Math with Bad Drawings → wunderbar: eine phantasie, wie mathematiker die eröffnungssätze berühmter literarischer werke formulierten, mit schönen ideen auch in den kommentaren
- Solo gegen den Strom | FAZ → ein loblied auf günther schuh, dem gehirn hinter e‑scooter, der mit neuem unternehmen in kürze einen günstigen elektrischen kleinwagen, eine weitgehende eigenentwicklung, anbietet
- Al Gore’s New Movie Exposes The Big Flaw In Online Movie Ratings | FiveThirtyEight → walt hickey und dhrumil mehta über die gefährlichen effekte, bewertungen — wie amazons imdb-score — in einer einzigen zahl zusammenzufassen:
The democratization of film reviews has been one of the most substantial structural changes in the movie business in some time, but there are dangerous side effects. The people who make movies are terrified. IMDb scores represent a few thousand mostly male reviewers who might have seen the film but maybe didn’t, and they’re influencing the scoring system of one of the most popular entertainment sites on the planet.
- Eine Kritik am Literaturbetrieb: Schafft die Jurys ab!| NZZ → felix philipp ingold fordert, die buchpreise (und ihre jurys) abzuschaffen und schlägt literatinnen vor preise zwar anzunehmen, in der dankesrede aber ihre unsinnigkeit zu demonstrieren. eigentlich eine schöne idee, die er selbst freilich auch einfach hätte umsetzen können, bei der entgegenahme einer seiner zahlreichen preise ;-)
Literatur als Kunst − man muss es deutlich sagen − ist beim verbliebenen Lesepublikum ebenso wenig gefragt wie bei der professionellen Kritik, mit eingeschlossen all die anderen Literaturvermittler, die als Präsentatoren, Moderatoren oder Juroren, oft auch als Veranstalter von Festivals und immer öfter als beamtete Kulturfunktionäre am Betrieb beteiligt sind. Grundsätzlich gilt künstlerischer Anspruch in Bezug auf Stil, Komposition, Experiment als elitär, und dies wiederum wird gleichgesetzt mit Langeweile und dreister Zumutung − ein vernichtendes Urteil, das jegliche Markttauglichkeit infrage stellt. Ein Text soll demnach in erster Linie unterhaltsam, konsensfähig und in irgendeiner Weise anrührend sein, derweil schwierige, fordernde, also im eigentlichen Wortsinn interessante Lektüren kaum noch gefragt sind.
- The Adorkable Misogyny of The Big Bang Theory | Pop Culture Detective → ausnahmsweise eine video-empfehlung, die schön ausführlich zeigt, wie misogyn “the big bang theory” ist (nicht, dass das besonders überraschend wäre …)

Ins Netz gegangen am 26.7.:
- Bitte keine zum Sonett gestampften Gartenmöbel! | NZZ → monika rinck spricht über sprache, erkennen, denken und virtuosität in lyrik und essays
- Wenn Abgase gefährlicher als Attentäter sind | Deutschlandfunk → stefan kühl über die schiefe risikowahrnehmung, mit einem schönen schluss:
Politiker, die die kostenlose Bereitstellung von Grundnahrungsmitteln, Wohnraum oder öffentlichem Nahverkehr als Einstieg in den Sozialismus verdammen würden, fördern die kostenlose Nutzung öffentlichen Raums für den individualisierten Automobilverkehr – so, als ob das Grundrecht auf Mobilität das Recht beinhaltete, mit dem eigenen Auto jederzeit überall hinfahren zu dürfen, nur weil man die Schäden, anders als bei Terroranschlägen, nicht sofort sieht.
- Man muss Hölderlin vor seinen Bewunderern in Schutz nehmen | Welt → der titel ist natürlich so ein allgemeinplatz-unsinn, aber ein paar gute sätze schreibt denis scheck zu hölderlin doch:
Es gibt Momente medialen Überdrusses, da scheint mir Hölderlins Sprache die einzig mögliche. Eingängig und kristallin klar, transportiert sie in jeder Silbe dann mehr Sinn als eine Tageszeitung. An anderen Tagen erscheinen mir dieselben Verse dagegen dunkel und unverständlich, ihre Bedeutung unfassbar. Eines Tages, ich bin sicher, bin ich Hölderlin gewachsen.
- Einmal Außenseiter, immer Außenseiter | Zeit → sabine scholl über herkunft, soziale grenzen und stigmata
- Welzer: Gewalt ist ein Mittel sozialer Praxis” | Panorama → ganz ausgezeichnetes gespräch mit harald welzer über den g20-gipfel, gewalt, gesellschaft etc — wunderbar, wie genau und treffend er vieles einordnet, historisch und soziologisch — unbedingt ansehen!

Ins Netz gegangen am 19.7.:
- Eine Welt jenseits von Facebook: Auf der Suche nach Alternativen zum digitalen Kapitalismus | Berliner Gazette → geert lovink über soziale netzwerke, offene netze und alternativen …
- Das Lutherjahr sollte ein großer Erfolg werden, doch die Besucher bleiben aus | FAZ → der faz ist aufgefallen, dass zwischen planung und wirklichkeit der besucherströme ein unterschied besteht — luther alleine scheint nicht überall die massen zu locken (da er aber ja überall ist, sind es wohl doch recht viele …)
- “Es ist eine andere Welt geworden” | Zeit → interessantes interview — gerade in seiner relativen unspektakulärtheit — mit markus hinterhäuser, dem intendanten der salzburger festspiele
- Die falschen Verheißungen der E‑Mobilität | Blätter für deutsche und internationale Politik → über die notwendigkeit einer mobilitärs-revolution — die wende vom verbrennungs- zum e‑motor reicht da nämlich bei weitem nicht aus …
Es bedarf nicht primär einer technologischen Erneuerung des bestehenden autodominierten Individualverkehrs, sondern einer umfassenden Mobilitätswende. Deren Ziel muss sein, den öffentlichen und schienengebundenen Verkehr zu stärken, die Fahrradinfrastruktur auszubauen und das Verkehrsaufkommen radikal zu verringern – und zwar auf den Straßen und in der Luft. Die fossilen Antriebsaggregate müssen zum Auslaufmodell werden und nur der unbedingt nötige Bedarf an individuellen Automobilen sollte auf eine elektrische Basis gestellt werden. Nur auf diese Weise könnten die gegenwärtigen Ansätze einer Verkehrswende zu einer umfassenden Mobilitätswende weiterentwickelt werden. […] Letztlich brauchen wir eher eine Revolution als eine Wende: Wir müssen das Automobil als zentrales Symbol für Fortschritt und sozialen Status wie auch für individuelle Freiheit entthronen – auf der Straße, aber auch in unseren Köpfen.
- In guter Ordnung, aber schlechter Verfassung | FAZ → michael knoche weist in darauf hin, dass deutschland sein kulturelles erbe der (gedruckten) bücher seit langem arg vernachlässigt … (auch in der faz darf man also für die digitalisierung sein ;-) …)
Wissenschaft und Gesellschaft brauchen beides, das Original und das Digitalisat. Aber weder mit der Bewahrung der Originale noch mit der Digitalisierung der historischen Buchbestände geht es in Deutschland recht voran. Dabei müsste die Sicherung der schriftlichen Überlieferung auf der kulturpolitischen Agenda ganz oben stehen. Ziel müsste sein, das Gros der alten Bestände in Bibliotheken und Archiven zugleich zu erhalten und digital verfügbar zu machen, natürlich in klug abgestimmter Weise.
Beide Aspekte ließen sich fabelhaft miteinander kombinieren, wenn entsprechende Fördermittel zur Verfügung stünden: Was digitalisiert wird, sollte zugleich konservatorisch gesichert werden. Was gesichert ist, wird auch digitalisiert. Das Prinzip lautet: Konversion nicht ohne Konservierung.
- Mystery of Greek Amphitheater’s Amazing Sound Finally Solved | Live Science → wieder ein rätsel gelöst: die phänomenale akustik des theaters von epidauros liegt an den materialien …

Ins Netz gegangen am 14.6.:
- Geschichte linker Medien im Überblick: Eine ganz andere Sicht | taz → ein netter, kurzer abriss und überblick über linke medien in deutschland und nebenand
- Welcher Islam? Zum Islam in Feuilleton und Forschung | Geschichte der Gegenwart → almut höfert plädiert für mehr genauigkeit mit “dem islam”
Wir können weder auf den Islam- noch den Europabegriff verzichten, aber die Verwendung beider Begriffe ist sehr viel komplizierter als gemeinhin angenommen wird. Wir tun gut daran, die Grenzen zwischen „uns“ und „den Anderen“ fließend zu halten und die Grundlage einer geeinten Menschheit höher zu setzen. Es wäre schon viel geholfen, zwischen spätantikem, mittelalterlichem und modernem Islam und Europa zu differenzieren: Denn der „Islam“ ist kein außerhistorisches Phänomen.
- Effizienzgewinne und Rebound-Effekte: Umweltwirkungen des Dieselantriebs im Vergleich | Zukunft Mobilität → martin randelhoff rechnet mal durch (und vor), ob der dieselantrieb wirklich so “umweltfreundlich” ist und seine steuerliche bevorzugung zu recht genießt
Insbesondere vor dem Hintergrund des erhöhten Ausstoß von gesundheitsgefährenden Luftschadstoffen stellt sich daher die Frage, ob der Dieselantrieb seine Stellung in Deutschland behalten sollte. Diese ist auch vor dem Hintergrund zu beantworten, dass der Ottomotor im Vergleich zum Dieselmotor umfangreiche CO2-Reduktionspotenziale besitzt und Alternativen zu konventionellen Antrieben konkurrenzfähig werden.
Die steuerliche Bevorzugung von Diesel-Pkw wie auch Dieselkraftstoff setzt Fehlanreize und erzeugt Rebound-Effekte, welche eine negative Klimaschutzwirkung zur Folge haben. Die Diskussion, ob der Diesel diese Begünstigung weiterhin genießen soll und – vor dem Hintergrund der hohen Folgekosten aufgrund von Gesundheitsschäden – weiterhin genießen darf, ist daher überfällig.
- Postmoderne als Pappkamerad | Geschichte der Gegenwart → noch mal “geschichte der gegenwart”, dieses mal über die misrepräsentation derpostmoderne in (vielen) aktuellen diskussionen
Wer solche Thesen aufstellt, wird selbst zum Konstrukteur, zum Konstrukteur einer Postmoderne, die mit der ‚Realität‘ der Postmoderne nichts zu tun hat. Und er wird zum Konstrukteur eines Realismus, der blind ist für die durch Konstruktionen hergestellte Realität. … Wer etwas als konstruiert voraussetzt, sagt damit nicht, dass das Konstruierte nicht real sei. … Wenn man nun aber die konservative, rechtspopulistische Mimikry von postmodernen Begriffen als ‚Postmoderne‘ liest, dann ist wirklich Hopfen und Malz verloren. Dagegen hilft nur das Studium der postmodernen Theorien selbst. Denn diese eignen sich noch immer besonders gut dazu, diejenigen Konstruktionen, die ihren Konstruktionscharakter leugnen, aber auch diejenigen, die im Gewand der Subversion auftreten, zu analysieren.
- Das Deppenleerzeichen gibt es nicht: Eine Art Replik | Sprachlog → kristin kopf über das “deppenleerzeichen” und allgemein die n+n‑komposita im deutschen in all ihren formen

Ins Netz gegangen am 22.5.:
- Ein Tag im Leben eines ICE | SZ → nette (wenn auch nicht sehr tiefgehende) Reportage über den Zug an sich (also das Gefährt) und der Aufwand, der nötig ist, dass er jeden Tag auf den Gleisen unterwegs sein kann.
- Franz Koglmann: “Jazz ist für mich kein Synonym für Freiheit” | Standard → der “standard” gratuliert franz koglmann zum seibzigsten mit einem interview, von dem hier die (einige?) antworten zu lesen sind
Ich bin bis heute der Meinung, die eigentlich wichtige musikalische Erscheinungsform des 20. Jahrhunderts ist der Jazz und nicht die Zweite Wiener Schule!
- Fake News mit Fake Journals: Gender-Studies-Hoax als Verlagsversagen | netzpolitik.org → leonhard dobusch bei netzpolitik über das wahre problem von unseriösen (wissenschafts-)verlagen:
Unseriöse Verlage, die gegen Bezahlung jeden Beitrag als vermeintlich begutachtet publizieren, waren bislang vor allem ein Problem für den Wissenschaftsbetrieb. Wie ein vermeintlicher Gender-Studies-Hoax zeigt, sind Fake-Verlage aber auch eine potentielle Grundlage für Fake News.
- Wirklichkeitsbewältigung als literarisches Programm | Volltext → schon wieder ein text von felix philipp ingold — eine allgmeine abrechnung mit der literaturkritik, wie sie heute betrieben wird
Belege für dieses eindimensionale Realismuskonzept wie auch für das ungebrochene Bedürfnis nach dem belletristischen Human touch liefert die aktuelle Buchkritik in beliebiger Anzahl und mit zunehmender Insistenz.
- Colour Wheels, Charts, and Tables Through History | Public Domain Review → eine schöne übersicht über diverse versuche der letzten jahrhundert, das farbspektrum zu organisieren und darstellungsformen dafür zu finden.
- How Google Book Search Got Lost | Backchannel → schöner, langer text über google books, die entwicklung des projektes zum (scheinbaren?) stillstand — und die lektion daraus: “Engineering is great, but it’s not the answer to all problems.”

Ins Netz gegangen am 19.5.:
- Im Gespräch: Timo Brandt redet mit Bertram Reinecke | Fixpoetry → bertram reinecke gibt timo brandt lange antworten übers verlegen, experimentelle literatur und seine eigene lyrik
Nein, ich wollte immer bloß interessante Literatur verlegen, solche, die irgendwas bietet, was man anderswo nicht geboten bekommt. Ich muss nicht jedes Jahr ein Programm füllen und kann warten, was mich trifft. Darüber hinaus verlege ich lieber Autoren, deren Besonderheit ich auch greifbar schildern kann.
[…] Insgesamt ist der Verdacht, dass bestimmte alte Formen bestimmte alte Inhalte nahelegen, zwar nie unbegründet, aber das Problem erweist sich als eines, mit dem man sehr gut umgehen kann. - Zum Geschäft der Literaturkritik heute | Volltext → daniela strigl beantwortet den “volltext”-fragebogen:
Für mich persönlich: die Simulation einer gesellschaftlichen Relevanz, die sie schon seit Längerem nicht mehr hat. Ich muss zumindest so tun, als wäre die Kritik noch wichtig, damit ich jenes Maß an Hingabe und Ernst aufbringe, das jeder literarische Text grundsätzlich verdient. Mitten in dieser mir selbst vorgespielten Wichtigkeit dämmert mir freilich die Irrelevanz meines Tuns, die wiederum eine schöne Freiheit eröffnet. Allgemein betrachtet ist die Kritik in ihrer Marginalisierung natürlich als siamesischer Zwilling an die Literatur gebunden. Der Zeitgeist hält nicht viel von Literatur und von literarischer Bildung beziehungsweise er hält sie für Luxus, ergo entbehrlich. Das wird sich einmal auch wieder ändern, bis dahin lese und schreibe ich unverdrossen weiter.
- Smarte Mobilität | taz → Martin Held, Manfred Kriener und Jörg Schindler schlagen vor, vorhandene, funktionierende Assistenzsystem bei Pkw und Lkw viel stärker einzubinden, um Unfälle zu vermeiden
Wir haben Visionen vom komplett autonomen Auto, das angeblich alles besser macht. Wir trauen uns aber nicht, nützliche Assistenzsysteme auch nur in Ansätzen vorzuschreiben?
Der oben beschriebene Einsatz der Technik wäre sofort machbar und würde eine heilsame Wirkung entfalten. Ebenso wäre in der Übergangszeit ein „Mischbetrieb“ von Fahrzeugen mit und ohne Assistenzsysteme problemlos möglich. Und noch einmal: In allen Fällen blieben die Freiheitsgrade beim Fahren so lange vollständig erhalten, wie die Rechtsvorschriften eingehalten und keine gefährlichen Fahrmanöver gestartet werden.
- Gestern böse, heute normal | Zeit → Harald Welzer über “shifting baselines” (oder, um es anders zu sagen: verändernde diskurse)
Shifting baselines sind gerade in Zeiten großer politischer Dynamik ein Problem, weil die Nachrichten, Begriffe, Konzepte und Provokationen so beschleunigt und vielfältig einander abwechseln, dass man kaum bemerkt, wie das, was gestern noch als unsagbar galt, heute schon Bestandteil eines scheinbar normalen politischen Diskurses ist. […] Wie bemerkt man solche Verschiebungen, und wie stemmt man sich dagegen? Dafür gibt es kein Patentrezept, schließlich ist man als Mitglied einer Gesellschaft stets Teil einer sich verändernden sozialen Gemeinschaft. Aber vielleicht kann man sich darin üben, gelegentlich “Augenblick mal!” zu sagen, wenn einem etwas so vorkommt, als habe man es kurz zuvor nicht mal denken, geschweige denn sagen wollen. … Einfach mal den Rede- und Denkfluss unterbrechen, die baseline am Verschieben hindern. Den eigenen moralischen Kompass eichen.
- Gedichte für alle! | NZZ Felix Philipp Ingold recht klug über die Vorteile von Lyrik, ihre Rezeption und Kritik momentan →
Im Unterschied zum Informationsgehalt des Gedichts steht seine Sprachgestalt ein für alle Mal fest, sie ist am und im Gedicht sinnlich fassbar, ist Gegenstand seiner ästhetischen Erkenntnis, dies in Ergänzung oder auch in Kompensation zu dem von ihm Gemeinten. Nicht seiner Bedeutung nach, aber als Lautgebilde hat das Wort in jedem Fall seine eigene Wahrheit – nicht zu widerlegen, nicht zu verfälschen, niemals adäquat zu übersetzen.

Ins Netz gegangen am 2.3.:
- Let’s not demonize driving—just stop subsidizing it | City Observatory → ein anderer weg, die leute vom auto wegzubekommen: ihnen einfach die wirklichen kosten des motorisierten verkehrs in rechnung stellen (ich weiß nicht, ob das wirklich so viel besser funktioniert — es scheint mir eher neue ungerechtigkeiten zu produzieren …)
But the problem is not that cars (or the people who drive them) are evil, but that we use them too much, and in dangerous ways. And that’s because we’ve put in place incentives and infrastructure that encourage, or even require, us to do so. When we subsidize roads, socialize the costs of pollution, crashes and parking, and even legally require that our communities be built in ways that make it impossible to live without a car, we send people strong signals to buy and own cars and to drive—a lot. As a result, we drive too much, and frequently at unsafe speeds given the urban environment.
[…] Driving is a choice, and provided that drivers pay all the costs associated with making that choice, there’s little reason to object to that. - Element of Crime: „Delmenhorst“ | Pop-Anthologie → Uwe Ebbinghaus nimmt das Lied bzw. seinen Songtext unter die Lupe
Poesie darf bei Element of Crime, das scheint ein ehernes Gesetz der Band zu sein, nicht dauerhaft durch poetische Formulierungen erzeugt werden. Manchmal bricht sich in den Texten sogar eine regelrechte Poesiefeindschaft Bahn […]. Aus Angst vor der Pseudolyrik verzichtet Regener fast komplett auf lyrische Marker
- Linguistik: Ein neues Bild der Sprache | Spektrum → Paul Ibbotson und Michael Tomasello mit einem interessanten (auch für laien verständlichen) text über aktuelle entwicklungen in der linguisitik (auch wenn sie meines erachtens den stellenwert der chomsky’schen universalgrammatik überzeichnen — die ablösung läuft schon recht lange …)
Die Universalgrammatik scheint endgültig in der Sackgasse zu stecken. An ihrer Stelle verspricht die gebrauchsbasierte Linguistik einen aussichtsreichen Zugang zu den 6000 Sprachen, die auf der Welt genutzt werden.
- “Wir verstehen soziale Medien immer noch nicht wirklich” | futurezone → kurzes interview mit Iyad Rahwan über soziale medien, geschwindigkeiten von nachrichtenverbreitung und informationsverarbeitung und die anpassungsfähigkeit von menschen, gesellschaften (und ein bisschen von technologien)

Ins Netz gegangen am 1.3.:
- Grüne Welle für Radfahrer | Zeit → Andrea Reidl berichtet von sehr deutschen Versuchen, grüne Wellen für Radfahrerinnen zu etablieren: Mit viel Technik, die gerne auch noch den Radlern aufgebürdet wird (wie eine notwendige App von Siemens, die natürlich alle Bewegungen erfasst …)
- Roter Marmor | Flohbude → die flohbude war auf einer veranstaltung der sächsischen afd-fraktion — ein durchaus faszinierender und erhellender (langer) bericht, aber auch bedrückend
- Zum Tod des Historikers Peter Blickle: Wie geht Demokratie? | NZZ → urs hafner erinnert an den kürzlich verstorbenen historiker peter blickle:
Jetzt, im Angesicht der autoritären Internationale, käme Blickles Zeit wieder, jetzt gewinnen seine Analysen neue Aktualität: Wie macht man Politik, wie schafft man Demokratie? Für die Zeit von 1300 bis 1800 hat Blickle dies eindringlich aufgezeigt und neue Perspektiven eröffnet. Vielleicht hat er mit seinem Forschen, das um die sich in ihren Gemeinden organisierenden Bauern und einfachen Bürger kreiste, Deutschland eine demokratische Tradition geben wollen, eine Alternative zur unheilvollen Traverse vom Bauernfeind Luther zum Diktator Hitler.
auch wolfgang schmale würdigt blickles leistungen in seinem blog.
- I Was a Muslim in the Trump White House—and I Lasted Eight Days | The Atlantic → eine amerikanerin, die im/für den national security council arbeitete, berichtet über die änderungen der letzten wochen …
- Umwelthistoriker über Winterurlaub: „Natur stört generell“ | taz → gutes interview mit einem wissenschaftler, der vor markigen worten nicht zurückschreckt und am winter-/skitourismus der alpen mit all seinen auswüchsen wenig positives entdecken kann …
Wintersportgebiete waren immer Fabriken für touristische Zufriedenheit. Und die touristischen Werbebilder wecken Erwartungen an die Kulturlandschaft.