Das Theater des Krieges| Freitext → in seiner nüchternheit ziemlich erschreckender text über den alltag von soldat/innen im auslandseinsatz – inklusive bierdosen und nackten frauen
Archaeological Fantasies and Hoaxes | Ampersand → interessanter, langer text über „fake-archäologie“ – populäre archäologische mythen, lügen und falschinformationen – mit vielen interessanten beispielen
Grüne Welle für Radfahrer | Zeit → Andrea Reidl berichtet von sehr deutschen Versuchen, grüne Wellen für Radfahrerinnen zu etablieren: Mit viel Technik, die gerne auch noch den Radlern aufgebürdet wird (wie eine notwendige App von Siemens, die natürlich alle Bewegungen erfasst …)
Roter Marmor | Flohbude → die flohbude war auf einer veranstaltung der sächsischen afd-fraktion – ein durchaus faszinierender und erhellender (langer) bericht, aber auch bedrückend
Jetzt, im Angesicht der autoritären Internationale, käme Blickles Zeit wieder, jetzt gewinnen seine Analysen neue Aktualität: Wie macht man Politik, wie schafft man Demokratie? Für die Zeit von 1300 bis 1800 hat Blickle dies eindringlich aufgezeigt und neue Perspektiven eröffnet. Vielleicht hat er mit seinem Forschen, das um die sich in ihren Gemeinden organisierenden Bauern und einfachen Bürger kreiste, Deutschland eine demokratische Tradition geben wollen, eine Alternative zur unheilvollen Traverse vom Bauernfeind Luther zum Diktator Hitler.
Wintersportgebiete waren immer Fabriken für touristische Zufriedenheit. Und die touristischen Werbebilder wecken Erwartungen an die Kulturlandschaft.
Schluss mit dem Totentanz-Geraune | Zeit → klaus kastberger meldet sich zur angeblichen „krise der gemanistik“ zu wort und konstatiert auch eine krise – er hätte gerne wieder mehr verstehen von literarischen höhenkammtexten als anderes …
Hier wird an der Zukunft gearbeitet | NZZ → noch ein beitrag zur germanistik-krisen-debatte, in dem frauke berndt vor allem die internationalität der germanistik hervorhebt
Längst sind nicht alle Schätze gehoben auf diesem Gebiet, das weder gestern noch heute an den Sprachgrenzen des Deutschen oder den medialen Grenzen des Buches haltmacht. Deshalb wird die Suche nach Antworten auf die drängenden Fragen der Gegenwart stets auch zur Literatur und in die Texte führen: Globalisierung, Nationalisierung, Popularisierung oder Fiktionalisierung. Denn literarische Texte sind Versuchsanordnungen, Probebühnen und Umschlagplätze für solche ethischen, politischen, ökonomischen oder philosophischen Fragestellungen. Ihnen geben Texte in Erzählungen, Szenen und Bildern Formen, weil auf solche Fragen keine Begriffe antworten können. Literaturwissenschafterinnen analysieren diese Formen und denken über sie auf der Grundlage ihrer Geschichte und im Horizont eines grossen Spektrums an Theorien nach. Es ist daher kein Wunder, dass diese Expertinnen der Form ihre Stimmen sowohl in öffentlichen als auch in tagesaktuellen Debatten immer wieder erheben. […] War einmal wirklich alles besser – zu Zeiten dieses merkwürdig vergoldeten Damals, als nur wenige grosse Männer viele grosse Bücher geschrieben haben? Ich weiss nicht, warum meine Kollegen ihren Vätern nachtrauern. Mir und vielen anderen fehlen die Autokraten jedenfalls nicht besonders. Die Bücher sind deshalb nicht schlechter geworden, der Umgang an den Universitäten dafür aber deutlich besser.
Mobilität in Metropolen: Neue Wege durch die Stadt | FAZ → schöner überblick über das umdenken der stadt- und verkehrsplaner, was die zukunftsfähige gestaltung der verkehrswege und des verkehrs in den (groß-)städten angeht
Das Gesangsrepertoire scheint faktisch auf einen Zeitraum von etwa 250 Jahren begrenzt zu sein: Normalerweise kommen klassische Gesangssolisten gut mit Musik von Bach bis Strauss aus. Niemanden scheint es zu kümmern, wenn sie Werke von Josquin, Monteverdi, Lully, Webern, Schostakowitsch oder Britten beiseite lassen. Ungeachtet der Tatsache, dass die Genannten ausnahmslos als prägende Vokalkomponisten ihrer Zeit gelten können, werden sie von Sängerinnen und Sängern der Gegenwart überwiegend ignoriert. Die Felder der ›Alten Musik‹ und ›Neuen Musik‹ erscheinen als Randbereiche des Kunstmusikbetriebs, die exklusiv von gesondert ausgebildeten Spezialisten bedient werden und über ein gleichermaßen spezialisiertes Publikum verfügen.
Trumpismus ist in seiner ersten Phase die Kunst, die politischen Diskurse nach den Regeln der Unterhaltungsindustrie aufzulösen. Es müssen Bilder her, wo Texte waren, es muss Mythos her, wo Geschichte war, es müssen Emotionen her, wo Logik war. Es ist schwer zu sagen, ob hinter der Vergiftung von Sprache und Diskurs so etwas wie ein Plan steckt, ob sie dem „Naturell“ der Repräsentanten der populistischen Rechten entspricht, oder ob sie einfach durch trial and error als Erfolgsrezept erkannt wurde. Sprechen, um den anderen sprachlos zu machen jedenfalls, hat seine Traditionen und ist schließlich mediale Praxis in den Talkshows geworden.
Dort die Brüll-Kritik, hier die Schleim-Kritik, beides müsste man nicht ernst nehmen, wäre die Wirkung nicht so verheerend, denn die Kritik selbst wird damit beschädigt. Das alles ist umso bedenklicher, als es ausgerechnet öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten sind, die unter dem Vorwand, Literaturkritik zu betreiben, sie korrumpieren und der Verluderung preisgeben. Das ist kein Service public, sondern öffentliche Selbstdemontage.
„Treffpunkte des Austausches, Orte der Begegnung“ – so, heißt es auf der Website der Zentralbibliothek Berlin, sollen Bibliotheken heute sein. Habe ich irgendwas falsch verstanden? Ich will in der Bibliothek niemandem begegnen. Ich will mich auch nicht austauschen, wenn ich in die Bibliothek gehe. Ich will mich an einen stillen Ort begeben, an dem jemand sich ein kluges System ausgedacht hat, in dem Bücher und andere Medien geordnet beieinander stehen.
The myth of the well-administered German city – Homo Ludditus → schöner blogpost, der am beispiel der baden-württembergischen stadt leonberg zeigt, wie miserabel es um das öffentliche bauwesen in deutschland steht (vor allem was die aufsicht/kontrolle von baustellen angeht – da muss ich vollends zustimmen), und wie wenig die städtische verwaltung dort (und wieder: das ist ein typisches phänomen) dem ruf der deutschen effizienz und ordnung entspricht
Auto: Voll outo!? | Zeit → der großartige burkhard straßmann über die mobilität von jungen leuten und ihre (angebliche) abkehr vom auto(besitz)
Der Multimodal-Surfer gleitet in Outdoorhose und Trekkingschuhen durch den urbanen Dschungel, schnell, flexibel und elegant, und ist dabei stets mit Leuten über sein Smartphone vernetzt. Alles, was sich bewegt, kann seinem Fortkommen dienen, U‑Bahn, Taxi, Fahrrad oder Mietfahrrad, Mutters Polo, Mitfahrgelegenheiten, der Flixbus oder das Longboard.
Haenchen: Parsifal „nochmal richtig machen“ | festspieleblog → ein spannendes interview mit hartmut haenchen, dem dirigenten des diesjährigen „parsifal“ bei den bayreuther festspielen, unter anderem über textkritische fragen der wagner-partitur und das arbeiten in bayreuth
Beobachtend und erklärend geht es in Wir sind die Stadt! um den neuen Umgang mit der Stadt und ihren Räumen, um eine Art Re-Urbanisierung in der digitalen Moderne. Das ist ein bewusstes Lob der Stadt der Vielfalt, der vielfältigen (wechselnden, spontanen, instabilen) Koalitionen, die aber auch über sich selbst, über die Stadt hinaus reichen, denn: „In der Stadt gedeiht, wenn es gut geht, der Sinn für Staatlichkeit.“ (149). Rauterberg hat, das gibt er auch zu, vor allem die neuen positiven Seiten der Stadt im Blick – die Möglichkeiten, die die digitale Moderne (also vor allem die Vernetzung im Netz und die Kommunikation mit Smartphones etc.) für eine Art Wiederbelebung städtischer Räume eröffnet. Er sieht und beschreibt eher die positiven Seiten der Veränderung der Stadt und des Lebens in der Stadt durch die digitale Moderne, ohne den Schatten aber ganz auszublenden. Sein Begriff der „Stadterquicker“ (56) bringt es vielleicht am besten auf den Punkt: Er beobachtet eine neue Aneignung der Stadt, der urbanen Räume individuell im Kollektiv: „Die Stadt wird zum Raum für ein Ich, das sich ohne Wir nicht denken möchte.“ (75) Und genau das geschieht nicht (mehr) vorwiegend planerisch gesteuert und auch nicht in erster Linie (wenn überhaupt) in institutionalisierten Formen (wie etwa Vereinen), sondern wesentlich fluider, schneller, spontaner, aber auch kurzlebiger. Die Offenheit des Raumes der Stadt und der Stadt ist dafür Voraussetzung und wird durch diese permanente Umwidmung, Aneignung, Inanspruch- und Inbesitznahme aber auch überhaupt erst konstituiert. Deshalb sieht Rauterberg in den aktuellen Tendenzen und Möglichkeiten eine neue, aktive und positive Chance für Urbanität: „Eine Stadt ist Stadt, wenn sie mit sich selber uneins bleibt.“ (129)
Bei dieser Art der Raumergreifung handelt es sich um weit mehr als eine Modeerscheinung oder das Freizeitvergnügen einiger Jungerwachsener der Mittelschicht. Es gäbe keine Wiederbelebung des öffentlichen Raums, würde sie nicht von einem breiten gesellschaftlichen Wandel der Idealbilder und Leitvorstellungen getragen. Wie weit dieser Wandel reicht, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass auch viele Stadtplaner ihr Verhältnis zum Raum neu bestimmen, auf eine Weise, die abermals an manche der Künstler und Architekten denken lässt. Das Prinzip der Offenheit und freien Aneignung, unvorhersehbar und ungehindert von äußeren Zwängen, ist mancherorts sogar zum neuen Leitbild der Planung avanciert. (37) Die Stadt ist nicht länger Zone, sie darf wieder Raum sein, undefiniert. (39)
Saša Stanišić: Vor dem Fest. RM Buch und Medien 2014. 316 Seiten.
Jetzt habe ich endlich auch mal ein Buch von Saša Stanišić. Vor dem Fest ist ein ganz interessanter und schöner Roman über Fürstenfelde, die Uckermarck, Deutschland und auch ein bisschen über die Welt. In kleinen, leicht auch zwischendurch und mit jederzeitigen Unterbrechungen konsumierbaren Häppchen-Kapiteln erzählt Stanišić ein Dorf und seine Bewohner in der ostdeutschen Provinz. Äußerer Anlass ist die Nacht vor dem großen Anna-Fest, in der die meisten noch eine oder andere Vorbereitungen für den nächsten Tag treffen. Zugleich weist der Text mit Quellenabschnitten weit in die Dorfgeschichte bis zum 16. Jahrhundert zurück – wobei ich mir nicht sicher bin, ob das ernst gemeint ist: Die Sprache dieser (Pseudo-)Quellen scheint mir zu oft nicht ganz zeitgemäß, immer ein bisschen daneben, so dass ich das eigentlich als Fälschungen aus der Hand der „Archivarin“ lese – dazu passt ja auch das große geheimnisvolle Getue, das um die Dorfchronik gemacht wird. Und dass es sie nicht geben kann, weil sie eigentlich dem Dorfbrand von 1742 zum Opfer gefallen ist. Egal: Das ist alles recht unterhaltsam und durchaus erhellend in seinen vielen Perspektiven, Stilen und Zeitebenen. Auch wenn ich manchmal den Eindruck hatte, die Idee – mit der Nacht vor dem „Fest“ das Dorf, seine Gemeinschaft, seine Geschichte und auch noch die Weltzusammenhänge darzustellen – wird etwas überreizt. Unklar blieb mir zum Beispiel die Notwendigkeit, das auch noch auf die Tierwelt auszudehnen …
Sehr gut gefallen hat mir aber der spielerische Umgang des Erzählers mit seinem Text: Zum einen produziert das Fabulieren hier selbst Fragen an den eigenen Text, die auch Teil des Textes werden und bleiben. Zum anderen ist da dieses inklusives „Wir“ des Erzählers als dem Vertreter der Dorfbevölkerung, das also den Erzähler zu einem Teil seiner Geschichte macht und zumindest behauptet, dass hier nicht von einer Außenposition erzählt wird (auch wenn es einige wenige Hinweise auf eine Differenz gibt …). Aber, das ist interessant, dieses „wir“ gilt nicht nur der derzeitigen Dorfgemeinschaft, sondern der aller Zeiten. Überhaupt ist Vor dem Fest mit seiner erzählerischen Lust und Begeisterung ein etwas kapriziöser Text, der sich selbst nicht übermäßig ernst nimmt, sondern Spaß am eigenen Erzählen und Erfinden hat und auch gerne das eigene Erzählen einfach miterzählt.
Der Fährmann hat einmal erzählt, es gebe im Dorf jemanden, der mehr Erinnerungen von anderen Leuten besitze als Erinnerungen, die seine eigenen sind. Das Dorf hat sofort geglaubt, er meint Ditzsche. Könnten aber andere gemeint gewesen sein, meinen wir. (233)
Olga Martynova: Mörikes Schlüsselbein. Graz, Wien: Droschl 2013. 320 Seiten. ISBN 9783854208419.
Mörikes Schlüsselbein ist so etwas sieein Wundertüten-Text: Der ganze Roman quillt über. Das fängt schon „vor“ dem Roman an, mit der Überfülle an Paratexten, vor allem den extrem vielen Motti auf verschiedenen Ebenen des Textes, die oft auch noch nicht allein, sondern gleich zu mehreren auftreten. Und es geht im Text weiter, mit seiner etwas hypertrophen Fülle an Stilmitteln und auch an Themen. Insgesamt präsentierte Mörikes Schlüsselbein sich mir als ein ziemlich umher irrender Roman. Ich hatte immer wieder den Eindruck, der Text sucht seine/eine Stimme, da wird ausprobiert und verworfen, dass es eine Freude ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich Martynovas Erzählerin sehr von ihren Figuren (und davon gibt es eine ganze Menge) und ihrem Eigenleben treiben lässt – so war zumindest mein Eindruck.
Auf jeden Fall ist das virtuos erzählt – aber was wird eigentlich erzählt und warum? Die Frage stellt sich schon früh beim Lesen, bis zum Ende habe ich keine richtige Antwort gefunden (auch in den Rezensionen übrigens nicht …). Das hängt natürlich damit zusammen, das Mörikes Schlüsselbein ein Episodennetz ohne Zentrum und ohne Rand ist, dessen Zusammenhänge teilweise bewusst unklar bleiben. Da fühlt man sich manchmal etwas verloren im Text – was, um es noch einmal zu sagen, nicht heißt, es wäre ein schlechter Text: vieles gefällt (mir), vieles ist gut, geschickt und sehr überlegt gemacht. Nur sehe ich kein Ziel außer dem Zeigen der Ziellosigkeit, dem Vorführen des Fehlens von (verbindlichen) Zielen und Zusammenhängen. Vielleicht habe ich auch schlecht gelesen, nämlich mit mehreren (ungeplanten) Unterbrechungen, die mich zu viel verlieren ließen?
So lese ich Mörikes Schlüsselbein als ein Spiel mit den Grenzen von Realitäten und Wahrscheinlichkeiten (die seltsamen Zeitreisen- bzw. Zeitvektoren-Episoden, die so irrlichternd in den Text hineingeschichtet sind, verdeutlichen das vielleicht am besten). Überhaupt spielt der Roman auf allen Ebenen, vom Zeichen (bzw. seiner typographischen Repräsentation, etwa mit unterschiedlichen Schwarzsättigungen …) bis zur Makroform (deren Struktur ich überhaupt nicht verstanden habe …). Und die Motti nicht zu vergessen, die auf verschiedenen Ebenen den Text sehr reichhaltig zieren. Und irgendwie, das macht Mörikes Schlüsselbein doch immer wieder interessant, gelingt es Martynova, damit (fast) das ganze 20. Jahrhundert zu erzählen, mit der Geschichte Deutschlands, dem Zweitem Weltkrieg, USA, UdSSR bzw. Russland und dem Kalten Krieg etc. pp. Und noch die abenteuerlichsten Kuriositäten werden von Martynova erzählt, als seien sie das normalste auf der Welt: Klar, das zeigt (wieder mal) den Verlust (allgemeingültiger) Maßstäbe: alles gilt (gleich viel) – aber war es das schon? Oder will der Text noch mehr? – Da bin ich ratlos. Ratlos übrigens auch beim Klappentext – ob der absichtlich so blödsinnig-nichtssagend ist? Eigentlich habe ich vom Droschl-Verlag eine bessere Meinung. Aber diesen Text als einen „Roman über Familie und Freundschaft: liebevoll, weiblich, scharfsichtig und humorvoll“ zu charakterisieren kann ja nicht wirklich ernst gemeint sein. Sicher, humorvoll ist der Text, das Lesen macht immer wieder große Freude. Aber was ist daran bitteschön weiblich?
Wenn man Wolkenkratzer mit Kathedralen vergleicht, meint man irrtümlicherweise in erster Linie ihre gesellschaftliche Bedeutung: Macht und Reichtum, die über das Leben der gemeinen Menschen emporragen. Aber sie haben eine architektonische Funktion: die Menschen dazu zu bringen, den Blick zum Himmel zu erheben. Dazu nützt irgendeine schöpferische Kraft die Macht, den Reichtum und die wandernden Bauleute, dachte Marina und hörte die Fetzen einer (oder mehrerer) osteuropäischer Sprache(n), bedrohliche Zartheit in den gedehnten Lauten. (165)
Dietmar Dath: Leider bin ich tot. Berlin: Suhrkamp 2016. 463 Seiten. ISBN 9783518466544.
Dietmar Daths Schaffen kann ich in seinen Verästelungen – ich kenne weder einen anderen Autor, der so vielfältige Themenfelder beackert noch bei so vielen unterschiedlichen Verlagen veröffentlicht – kaum noch nachvollziehen. Aber wenn ich dann ab und an wieder etwas aus seiner schwer beschäftigten Feder lese, ist es immer wieder überraschend und erquickend. Das gilt auch für Leider bin ich tot. Der Text hängt irgendwo zwischen Science-Fiction, Wissenschaftsthriller, politischem Roman, Krimi und was weiß ich noch alles. Genauso „wild“ ist auch die erzählte Geschichte, die sich kaum vernünftig zusammenfassen lässt (und ohne wesentliche Plottwists zu verraten schon gar nicht …, ziemlich gut macht das Sonja Grebe auf satt.org). Es geht um höhere Intelligenzen, um Religionen und Götter, auch um Terror und Gewalt in allen möglichen Formen. Und ganz wesentlich auch um Zeit, um die Zeit – es zeigt sich nämlich, dass manche Figuren in Leider bin tot die Zeit aus ihrem Strahlendasein befreien können und eine Zeitschleife in Form eines Möbiusbandes schaffen. Das bringt nicht nur so einige neue Möglichkeiten, auch der Manipulation, ins Spiel, sondern sorgt auch für reichhaltige Verwirrungen und Irrlichtereien.
Außerdem steckt in Leider bin ich tot – und darin ist es ein typischer Dath-Roman – ganz viel Gegenwartsbeschreibung und ‑diagnose. Der Autor hat einen scharfen Blick, er sieht und erkennt unheimlich viel und kann es in seinen Roman – mal eleganter, mal etwas plumper – alles hineinpacken. Der Verlag behauptet im Klappentext zwar, das sei eine „Meditation“, aber das halte ich für Unsinn. Dafür ist das Buch schon viel zu actiongeladen. Sicher, es wird viel gedacht und viel über philosophische, theologische, erkenntnistheoretische Probleme geredet. Aber das ist nur eine Ebene des vielfältigen Textes. Die Vielfalt ist eh Dath-typisch. Genau wie das zunächst ganz realistisch erscheinende Erzählen, das sich dann nach und nach leicht verschiebt, immer verschrobener wird und immer etwas verrückter, grausamer und berechnender (im technischen Sinn). Und Bücher, die ihren Autor selbst so wunderbar unernst-selbstironisch auftreten lassen, sind sowieso meistens ein großes Vergnügen. Und das gilt für Leider bin ich tot auf jeden Fall.
»Krieger. Leute im Krieg. Die nur verkleidet sind als Künstler oder Intellektuelle. Nicht? Wir sind … wir müssen immer die Besten sein. Die Schönsten, die Unwiderstehlichsten. Wir sind Klugscheißer und Zauberer und Träumer. Wir sind Rechthaber, weil wir …« »Verletzte sind.« (63)
Noch ein erstaunlich spannender und interessanter Zufallsfund. Ich muss gestehen, dass mir Urs Jaeggi, der als Soziologe auch immer wieder belletristisch tätig war, bis dato unbekannt war. Das ist schade, denn Brandeis ist nicht nur ein faszinierender Zeitroman, sondern auch ein ausgesprochen guter Roman. Brandeis, die Hauptfigur und Erzählerstimme, aus deren personaler Perspektive alle drei Teile erzählt werden, ist sozusagen das alter ego des Autors: Soziologie, der zu Beginn noch in der Schweiz (in Bern) lehrt, dann an die neugegründete, noch zu bauende bzw. im Aufbau begriffene Universität in Bochum berufen wird, einige Zeit als Gastdozent in New York weilt und zum Schluss („Berlin 1977“) in Berlin einen Soziologie-Lehrstuhl innehat – die äußeren Stationen entsprechen Jaeggis Karriere genau. Das aber nur nebenbei.
Interessant ist anderes. Brandeis ist ein politisch aktiver, empirisch arbeitender Soziologe, der sich aus einer dezidiert linken (marxistischen) Position auch und vor allem sehr intensiv mit seinen Studierenden und ihrem Blick auf die Welt und Gesellschaft auseinandersetzt. Das ermöglicht zum einen eine spannende Darstellung der Konflikte am Ende der 1960er Jahre an den Hochschulen (aber auch einen Blick auf die Differenz der dortigen Diskussionen und Situationen zu den Gegebenheiten der Arbeiterschaft, etwa bei den Bochumer Opel-Werken) über die Entwicklung zum linksradikalen Terrorismus und den Vietnamkrieg bzw. dem Kampf gegen den Krieb bis zu den amerikanischen Bewegungen Anfang der 1970er Jahre wie Black power und Feminismus. Und es gibt dem Autor einen sehr klugen, analytischen Erzähler, der bei seinem Blick auf die Welt auch die eigenen Position und deren theoretische Voraussetzungen immer wieder mitbe- und überdenkt. Äußerlich passiert dann gar nicht so sehr viel, es wird vor allem geredet und diskutiert, gestritten und demonstriert, analysiert und erklärt.
Der zweite, sehr interessante Punkt ist die Form von Brandeis. Die ist nämlich für die Entstehungszeit – der Roman ist immerhin schon 1978 erschienen – erstaunlich avanciert und auf der Höhe der Zeit. Und es zeigt sich auch, dass sich in den Jahrzehnten seither bei den zur Verfügung stehenden Mitteln für Prosatexte erstaunlich wenig getan hat. Brandeis ist genauso fragmentiert wie ein ordentlicher postmoderne Roman der Gegenwart, er nutzt viele Errungenschaften des modernen Romans, auch sein Erzähler spricht in zwei Perspektiven und reflektiert das auch gerne selbst:
Oh, ja. Ich weiß, Freund, hier geht es kreuz und quer: ich und er. Er Brandeis und ich Brandeis. Ich habe es sowieso probiert: »Ich« in die Gegenwart zu setzen, »Er« in die Vergangenheit. Ganz logisch. Logisch: und doch ging es dann gleich wieder durcheinander, obwohl ich weiß: Ordnung muß sein, wie bei den Fußnoten, was die Deutschen so gut können und die Franzosen nie lernen, nicht lernen wollen. Also gut. (97)
Überhaupt ist der ganze Roman erstaunlich selbstbewusst und reflektierend. Und Jaeggi gelingt es ausgesprochen gut, die Vielfalt der formalen Gestaltungselemente zu nutzen und recht harmonisch miteinander zu verbinden (auch wenn sich an einigen Stellen vielleicht manche Länge eingeschlichten hat).
Das so ein großartiger Text nicht zum Kanon deutschsprachiger Literatur gehört (selbst der Luchterhand-Verlag, bei dem seine Romane erschienen, kennt ihn nicht mehr …), ist eigentlich erstaunlich. Aber andererseits vielleicht auch symptomatisch: Längst nämlich scheint mir die Literatur zunehmend ihre eigene Geschichte (und damit auch ihre eigenen Voraussetzungen und (schon ganz banal handwerklichen) Errungenschaften) zu vergessen – es bleiben letztlich einfach nur ein paar wenige Texte und Autoren dauerhaft im kollektiven Gedächtnis. Stattdessen tut man – und das schließt sowohl die Produzentinnen als auch die Rezipienten (wie etwa die Literaturkritik) ein – gerne so, als würde jede Saison, spätestens aber jede Generation die Literatur neu erfunden. Die Lektüre von Texten wie dem Brandeis würde da mehr helfen als die „Wiederentdeckung“ einst populärer Romane von von Fallada, Keun etc.
Die Geschichte tut nichts, sagt Brandeis, sie kämpft keine Kämpfe. Es ist der Mensch, der wirkliche, lebendige, Mensch, der alles tut, besitzt oder erkämpft. Es ist nicht die Geschichte, die den Menschen zum Mittel braucht, um ihre Zwecke durchzuarbeiten, als ob sie eine aparte Person wäre; die Geschichte ist nichts als die Tätigkeit der ihre Zwecke verfolgenden Menschen. (21)
außerdem gelesen:
Hans Jürgen von der Wense: documentaWanderungen. Herausgegeben & mit einem Nachwort von Harald Kimpel. Berlin: blauwerke 2015 (splitter 03). 74 Seiten.
Für eine der größten Verwirbelungen der Sphären [öffentlich und privat] aber sorgt das Auto: Jede Fahrt mit dieser rollenden Privatkapsel wird zur temporären Enteignung, zur Kurzzeitverwandlung einer öffentlichen Fläche in eine semiprivate. Hanno Rauterberg, Wir sind die Stadt!, 48
sind viele Flüchtlingen gewidmeten Projekte in ähnlicher Weise grob und blind. So sehr der Kunst traditionell zugetraut – und von ihr auch erwartet – wird, durch eine Stimulierung der Einbildungskraft Empathie für Menschen in ganz anderen Lebensverhältnissen zu stiften, so wenig ist davon inmitten eines oft schrillen Aktionismus zu bemerken.
Japan: Die Geisterschiffe | ZEIT ONLINE → sehr schöne, berührende reportage über japan, nordkorea und das meer. und die fischer von korea, die seit einiger zeit immer wieder als leichen an den japanischen küsten angespült werden
Spielplätze sind Nebenprodukte der industrialisierten Stadt des 20. Jahrhunderts, auf dem Dorf brauchte man sie nicht. Erst die Enge der Wohnverhältnisse und die Tatsache, dass viele Arbeiterkinder tagsüber unbeaufsichtigt waren, machte Rückzugsräume notwendig. Dass man sie braucht, zeigt, dass den Kindern ihre eigentlichen Spielräume verloren gehen, denn Kinder besitzen die Fähigkeit, sich jede Umgebung für das Spiel anzueignen.
In einer idealen Gesellschaft bräuchten wir vielleicht gar keine Spielplätze mehr, aber im neoliberalen Kapitalismus mit dem Dogma der maximalen Selbstausbeutung bis in die Freizeit, bekommt das Spiel einen geradezu utopischen Gehalt. Der Spielplatz soll die Wunden der Erwachsenenwelt heilen.
Keine Revolution, kein qualitativer Sprung, nur Evolution und Optimierung. Vielleicht hätte man sich noch einbilden können, im alten Entwurf einen realistischen Blick auf den allumfassenden tiefgreifenden Wandel nicht nur des „Alltagslebens“, sondern der gesamten Gesellschaft und also auch des Bildungssystems zumindest als Möglichkeit enthalten zu sehen, wenn er als Zielbestimmung formuliert „Lehrende und Lernende auf das Leben in einer digitalisierten Welt vorzubereiten“. Aber auch das ist bei genauerem Hinsehen schon nicht der Fall gewesen. Diese Rede vom „Vorbereiten auf“ macht mich ja immer stutzig, denn die Menschen leben doch schon in der digitalisierten Welt, und das schon seit Jahren. Da kommt jede Vorbereitung schon rein zeitlich zu spät und kann doch nur als Begleitung gedacht werden. Es ist tatsächlich ein Hinweis darauf, dass noch gar nicht verstanden wurde, dass die digitalisierte Welt nicht erst nach der Vorbereitung betreten wird, sondern dass wir in ihr leben, ob wir es wollen oder nicht.
Verlage sollten ihre Kräfte darauf verwenden, tragfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Und zwar solche, die nicht darauf angewiesen sind, den Autoren eine Beteiligung an Vergütungen abzuringen.
Gerade weil Verschwörungstheoretiker immun gegen jedes noch so vernünftige Argument aus der „Mainstream-Welt“ sind, sehe ich diese Bewegung als äußerst gefährlich an. Wie viele subversive Gruppen aus dem rechten Lager, holen sich die Truther meistens Leute aus schwierigen sozialen Verhältnissen ins Boot. Menschen, die froh über Sündenböcke sind und in eloquenten Persönlichkeiten Führung suchen. Die Truther bestreiten eine Zugehörigkeit zum rechten Lager zwar vehement, jedoch sprechen meine persönlichen Erfahrungen für sich. Sexismus, Homophobie und Rassismus sind genauso verbreitet, wie eine fehlgeleitete Vorstellung von Kultur und Heimatliebe.
Aus meiner Sicht versucht die AfD, die Grenze, die die Verfassung zulässt, bis ins Äußerste auszutesten. Dabei arbeitet sie mit unklaren Begriffen, damit sie, wenn sie zur Rede gestellt wird, sagen kann: So war das gar nicht gemeint. In einigen Punkten sehe ich den Menschenrechtskern des Grundgesetzes verletzt. Das könnte die AfD, selbst wenn sie entsprechende Mehrheiten hätte, nicht umsetzen, ohne dass es zu einer eindeutigen Verfassungsverletzung käme. Man muss also sagen: Die AfD bewegt sich in vielem an der Grenze zur Verfassungswidrigkeit und in manchem hat sie diese Grenze bereits überschritten.
Während wir das analoge Buch aus Papier nach wie vor gut im Rahmen der von uns erlernten (hartnäckigen) Muster des Lesens aufzunehmen und zu bearbeiten wissen, verlangt das digitale Buch von uns, in einen Lern- und Gewöhnungsprozess einzutreten.
Es muss gelernt werden, wie man mit den veränderten Möglichkeiten des Datenträgers zu arbeiten vermag und man muss sich gleichzeitig daran gewöhnen, dass Texte die Dimension der Tiefe im Sinne von Seitenzahlen »verlieren«. – Dies ist allerdings viel mehr als eine Frage der Haptik.
Der ungebildete Mann sieht sich als Opfer der Verhältnisse, weil er nicht mehr machen darf, was er will: zu schnell Auto fahren, besoffen Auto fahren. Stattdessen muss er sich um den Haushalt kümmern. Das irritiert die verblödeten Männer. Deswegen folgen sie einer Partei, die sich systematisch als Opfer inszeniert […] Und die ungebildeten jungen Männer folgen einer Macht, die besinnungslos gegen alles losschlägt, was Menschlichkeit heißt. […] Es ist ja so: Nicht einmal die Rechtspopulisten sind von ihren Ideen überzeugt. Das sind gewissenlose Betrüger, die in der Regierungsverantwortung dann pragmatisch werden. Und plötzlich ganz anders agieren, als sie vorher angekündigt haben; eine humane Außenpolitik machen oder sich für Homosexuellenrechte einsetzen. Die glauben, bis auf ein paar Prozent Vollidioten, gar nicht an ihre eigene Idee. Die sind nur an der Macht interessiert. Darin passen sie zu ihren Wählern.
Die Wahl der Begriffe enthält eine Positionierung. Ändert sich die Positionierung, ändern sich auch die Begriffe.
Der zweite Versuch → Ingo Zamperoni über die (Vor-)Wahl in den USA und Hillary Clinton
Ready for Hillary? Schafft es Hillary Clinton im zweiten Anlauf nach 2008, Präsidentschaftskandidatin der Demokraten zu werden – oder sogar ins Weiße Haus einzuziehen? ARD-Korrespondent Ingo Zamperoni widmet sich den Pros und Contras in dieser Frage.
Es war der Basler Bürgersohn, ETH-Professor und Bauernverbandssekretär Ernst Laur (der „Bauernheiland“), hat in der Zwischenkriegszeit den Schweizerischen Bauernverband (SBV) zu einer schlagkräftigen und einflussreichen Lobbyorganisation aufgebaut und er prägte vor allem jenen Slogan, der bis heute offenbar unauslöschlich im identity-code vieler Schweizerinnen und Schweizern verankert ist, obwohl sie seit schon bald nicht mehr erinnerbaren Generationen in Städten leben: „Schweizer Art ist Bauernart“. Zusammen mit seinem gleichnamigen Sohn hat er im Rahmen der Geistigen Landesverteidigung der 1930er Jahr das neu erfunden, was angeblich der „frume edle pur“ der alten Eidgenossenschaft gewesen sein soll: Laur junior beauftragte in den 1930er Jahren mehrere Textildesigner, um die heute bekannten Schweizer Trachten entwerfen zu lassen. Dabei passt ins Bild, dass schon an der Wende zum 20. Jahrhundert in der Unterhaltungsszene des Zürcher Niederdorfs die Ländler-Musik kreiert worden ist, und dass ebenfalls zu Beginn des 20. Jh. der städtisch-bürgerliche Heimatschutz die von der Moderne „bedrohte“ bäuerliche Kultur und die Vielfalt der Schweizer Bauernhäuser zu „schützen“ sich zur Aufgabe machte. „Der“ Schweizer Bauer ist eine städtische Erfindung; die „Bauernart“-Ideologie war, noch bevor sie Laur auf den Begriff brachte, eine Reaktion auf die Moderne.
I think there are two important possibilities and then we have to see if they become reality or not. One has to do with the archive. The great advantage of quantification is that all of a sudden millions of texts that had, for all practical purposes, disappeared, become available for research. But you have to have a good question to ask these archives. A text always speaks to us; an archive doesn’t. Everything is there, but do we have good research questions? […] The second reason for possible optimism in digital humanities has to do with the algorithms that process the archives. The algorithms can organize data in ways that are often very surprising. […] There is something that we otherwise would have called intuition, which is not explicitly formulated in words, but it’s explicitly formulated through the operations of the algorithms. This I find the most promising aspect of digital humanities: the way of bringing new concepts into existence, even though very often in a messy or camouflaged way.
Das Reenactment, jener reißerisch inszenierte Kurzschluss zwischen den Ereignissen von gestern und den Gefühlen von heute. […] Was hier verstimmt und gleichzeitig die Wahrnehmung einschnürt, ist eine mehr oder weniger durchscheinende Absicht: Geschichte wird verfügbar gemacht in einem ästhetisierenden Akt, in der Distanzen von jetzt zu damals eingeschmolzen werden und letztlich alle Katzen grau erscheinen. In Filmen wie Ben Hur mochte das immerhin ein illusionistisches langes Epos ergeben, das auch der späteren Erinnerung dienlich sein konnte : in den heute so zahlreich gesendeten Historien-Dokus hingegen wird eine Verquirlung und Vermatschung von Gegenwart und Vergangenheit vollzogen, aus der keine wirkliche Erinnerung erwachsen kann. Vielmehr nähert sich diese Form der clipartigen Zurichtung von Geschichte und Geschichten dem Pornofilm an.
Pforzheim: Schuld oder selbst schuld? | Zeit → valerie schönian in der „zeit“ über die evangelische dekanin von pforzheim, die sich als christin erlaubt, politisch zu sein – und auch an die „schattenseiten“ der stadtgeschichte zu erinnern
Wer höher als im achten Stock wohnt, der lebt nicht mehr in einer Stadt, sondern in einem Wolken-Kuckucks-Heim. In meiner Idealstadt muss die Kommunikation unter den Menschen sehr intensiv sein, ebenso die Kooperation – und alles muss nah sein, spannend und vielfältig
This is why none of us can stand by when a state enters the business of legislating identity and insists that a person pretend to be something they are not, or invents a problem that doesn’t exist as a pretext for discrimination and harassment.