Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Schlagwort: nachruf

Ins Netz gegangen (11.2.)

Ins Netz gegan­gen am 11.2.:

  • Lah­n­tal: Wie die Ger­ma­nen lebten und arbeit­eten — FAZ -

    Am Rande des Lah­n­tals nahe Mar­burg soll ein Muse­ums­dorf mit Rekon­struk­tio­nen aus ver­schiede­nen Epochen entste­hen.

    — mal sehen, ob das bess­er gelingt als das Kleinkastell in Pohl

  • Psy­cholo­gie: Homo­phob? Muss nicht sein | ZEIT ONLINE — Die “Zeit” veröf­fentlicht einen sehr unaufgeregten und sach­lich gegen Homo­pho­bie argu­men­tieren­den Beitrag des Psy­cholo­gen Ulrich Klocke (der sich auch dadurch ausze­ich­net, dass er seine Quellen offen­legt und ver­linkt):

    Sex­uelle Ori­en­tierung ist keine Entschei­dung. Den­noch fühlen sich manche von Schwulen und Les­ben bedro­ht. Das lässt sich ändern

  • Ver­leger : Peter Gente, der Lei­den­schaft­sa­vant­gardist — DIE WELT — Ulf Poschardts Nachruf auf den Merve-Ver­leger Peter Gente:

    Das Merve-Uni­ver­sum fol­gte der rhi­zoma­tis­chen Struk­tur seines Best­sellers und wucherte in jene Eck­en, in denen sich orig­inelles, von Kom­pro­mis­sen und Selb­st­wieder­hol­un­gen freies Denken rück­sicht­s­los aus­to­bte. Der Ver­lag mutierte ent­lang der aus­greifend­en Neugi­er sein­er Mach­er Gente – und später Hei­di Paris, die Gentes Lebens­men­sch war.
    […] Gente war Begeis­terungsstratege.

Ins Netz gegangen (27.11.)

Ins Netz gegan­gen am 27.11.:

  • Chro­nist seines Lebens und sein­er Epoche: Zum Tod von Peter Kurzeck — Lit­er­atur Nachricht­en — NZZ.ch — Roman Buche­li weist in seinem Peter-Kurzeck-Nachruf in der NZZ sehr richtig darauf hin, dass die Lebenserin­nerungs­beschrei­bung alleine nicht das Entschei­dende für die Größe des Kurzeckschen Werks ist:

    Nicht Prousts gepflegte «mémoire involon­taire» hat ihn umgetrieben, son­dern die panis­che Angst, das Ver­lorene und Ver­gan­gene im Vergessen noch ein­mal preis­geben zu müssen. Er über­liess sich nicht dem Strom der Erin­nerung, son­dern brachte sie, mit Nabokov, noch ein­mal und – so die uner­füll­bare Hoff­nung – lück­en­los zum Sprechen.
    […] Kurzeck hegte noch ein­mal, als hätte es die Bruch­stellen der Mod­erne und die neuen For­men des Erzäh­lens nie gegeben, den Traum von einem Ganzen, das sich im lit­er­arischen Kunst­werk nach­bilden lässt. Er mochte dabei auch nicht etwa auf das rhetorische Mit­tel ver­trauen, dass im Teil das Ganze enthal­ten sein könne, son­dern nahm sein Ver­fahren auf eine ger­adezu brachiale Weise wörtlich: Die Zeit sollte im erzählten Werk gle­ich­sam massstabgerecht noch ein­mal erste­hen. Er stand darum Balzac näher als Proust, und die deutschen Erzäh­ler des 19. Jahrhun­derts waren ihm min­destens eben­so ver­traut wie seine an raf­finierten Erzähltech­niken geschul­ten Zeitgenossen.

  • Tod im Neben­satz — taz.de — Jan Süsel­becks kluger Nachruf auf Peter Kurzeck in der taz:

    In der Melan­cholie dieser Proust’schen Dauer­med­i­ta­tion, die zu sein­er Marke wurde und ihm einen Platz in der Lit­er­aturgeschichte sicherte, ging es Kurzeck aber gar nicht um konkrete Orte. Er war kein Region­al- oder gar Heimatschrift­steller. Kurzeck träumte sich in einen ganz eige­nen Sound des Denkens und Schreibens hinein, in eine detail­vers­essene, musikalisch vor sich hin kon­tra­punk­tierende Ästhetik der Prov­inz, die tat­säch­lich alles andere als prov­inziell war. Kurzeck war auf der Suche nach utopis­chen Orten, die hät­ten existieren kön­nen

  • Die Wahrheit über die Wahrheit: Architek­turgeschichte (ganz) kurz gefasst — für so etwas muss man das Inter­net doch lieben: Architek­turgeschichte (ganz) kurz gefasst (wirk­lich ganz kurz …)
  • Nachruf Peter Kurzeck: Die ganze Zeit erzählen, immer | ZEIT ONLINE — Ein sehr anrühren­der, inten­siv­er und liebevoller Nachruf von Christoph Schröder:

    Der Tod von Peter Kurzeck ist das Schlimm­ste, was der deutschsprachi­gen Lit­er­atur seit vie­len Jahren passiert ist./

  • Koali­tionsver­trag: Der Kern des Net­zes — Tech­nik & Motor — FAZ — Da hat Michael Spehr wohl recht:

    Net­zneu­tral­ität eignet sich also bestens als Lack­mustest für Netzkompetenz./

    Und lei­der gibt es kaum Poli­tik­er (und Man­ag­er) in entsprechen­den Posi­tio­nen, die den Test beste­hen …

Ins Netz gegangen (15.6.)

Ins Netz gegan­gen (11.6.–15.6.):

  • Peter Kurzeck zum Siebzig­sten: Leben­s­plan bis zum Lit­er­aturnobel­preis — FAZ — Andreas Platthaus find­et sehr emphatis­che Worte für seinen Geburt­stags­gruß an Peter Kurzeck:

    Es ist diese Liebe zur eige­nen Geschichte, die Kurzeck zu einem Erzäh­ler macht, der diese Beze­ich­nung wie kein Zweit­er ver­di­ent.

  • Zum 70. Geburt­stag: Ein Ständ­chen für Peter Kurzeck | hr-online.de — Ulrich Son­nen­schein rei­ht sich für den hr in die Rei­he der Grat­u­lanten zu Peter Kurzecks 70. Geburt­stag ein:

    Nun wird er schon 70 und es gibt noch so viel zu erzählen. Von Peter Kurzecks großes Roman­pro­jekt “Das alte Jahrhun­dert”, das in zwölf Büch­ern die let­zten zwei Jahrzehnte des 20. Jahrhun­derts auf­be­wahren soll, sind erst fünf erschienen. Und wer die Arbeitsweise von Peter Kurzeck ken­nt, schaut mit bangem Blick auf das Pro­jekt und erken­nt, dass es wahrschein­lich Frag­ment bleiben muss, so wie das Leben auch immer nur ein Frag­ment ist.

  • Ver­lage drosseln Taschen­buch-Pro­duk­tion radikal — buchre­port — Nicht nur die Telekom drosselt ihr Ange­bot, auch die Ver­lage sind dabei:

    Ein so niedriger Novitäten­pegel wie in diesem Juni wurde jeden­falls in den ver­gan­genen 20 Jahren nicht gemessen.

  • Johannes Brahms’ Bre­mer Tri­umphlied: Ver­schol­lenes Werk wieder­ent­deckt -

    Musik­wis­senschaftler der Uni­ver­sität Bre­men haben das bis­lang ver­schollen geglaubte Noten­ma­te­r­i­al der Urauf­führung des Tri­umphliedes op. 55 von Johannes Brahms im Archiv der Phil­har­monis­chen Gesellschaft Bre­men wiederge­fun­den. Anhand der his­torischen Abschriften der Chor- und Orch­ester­stim­men und im Ver­gle­ich zur bekan­nten, späteren Fas­sung des großan­gelegten Werks ist es Pro­fes­sor Ulrich Tad­day und Katrin Bock gelun­gen, die Par­ti­tur der Urauf­führung von 1871 voll­ständig zu rekon­stru­ieren.

    Das Ergeb­nis der mehrmonati­gen Forschungsar­beit über­trifft alle Erwartun­gen der Wis­senschaftler. Die Kom­po­si­tion unter­schei­det sich so sehr von der bekan­nten, späteren Fas­sung, dass es gerecht­fer­tigt ist, sie als eigen­ständi­ges Werk zu beze­ich­nen: Die Bre­mer Fas­sung des Tri­umphliedes.

  • Der Wortzerteil­er — taz.de — Jörg Mage­nau in seinem aus­führlichen Nachruf auf Wal­ter Jens:

    Jens sprach, um zu sprechen, und berauschte sich daran.

Ins Netz gegangen (25.5.)

Ins Netz gegan­gen (22.5. — 25.5.):

  • Giro d’I­talia 1988: Als starke Män­ner wein­ten — Über­sicht Nachricht­en — NZZ.ch — Die NZZ erin­nert an eine Etappe des Giro vor 25 Jahren, in der die Sportler (beina­he) im Schnee steck­en blieben und hat dazu einige Stim­men der Rad­fahrer gesam­melt — zum Beispiel Andy Hamp­sten:

    Später im Auf­stieg war’s so weit: Ich hörte auf, Gott um Hil­fe anzu­fle­hen, stattdessen über­legte ich mir, ob ich mich auf einen Deal mit dem Teufel ein­lassen sollte, falls er hier und jet­zt auf­tauchte. Eine halbe Meile vor dem Pass erhielt ich meinen Sack, der Wind blies so stark, dass ich das Velo kaum in der Spur hal­ten kon­nte. Aber hätte ich da ange­hal­ten, ich wäre wohl nie mehr wieder los­ge­fahren. (…) In der Abfahrt musste ich erst die Brem­sen von Hand enteisen. Zum Glück war es in der Höhe eine Schot­ter­strasse, auf der der Schnee nicht so schnell gefror wie auf Asphalt. Zuschauer und Mechaniker ran­nten hin und her, im Unwis­sen, ob das Ren­nen über­haupt noch im Gang war. Ein Car­rera-Mechaniker trug diesen tollen Gore­tex-Ganzkör­per­anzug – was hätte ich dafür gegeben! Ich schaute auf meine Beine, durch eine Schicht von Eis und Mas­sageöl leuchteten sie knall­rot. Ich entsch­ied, nicht wieder hinzuguck­en.

  • Grundge­setz für die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land [Doc­Patch] — Diese Web­seite ermöglicht das Nachvol­lziehen aller Verän­derun­gen am Grundge­setz für die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land seit seinem Inkraft­treten im Jahr 1949. Es enthält den voll­ständi­gen Geset­zes­text zuzüglich viel­er Infor­ma­tio­nen, die damit in Verbindung ste­hen. Somit ste­ht ein umfassendes Werk zur Ver­fü­gung, die Entwick­lung der deutschen Ver­fas­sung trans­par­enter zu machen.
  • Nachruf Sarah Kirsch: “Du bist nicht auf Erden” | Kul­tur | ZEIT ONLINE — Sarah Kirsch war eine der bedeu­tend­sten deutschen Lyrik­erin­nen. Ihr Rhyth­mus und ihr Streben nach Autonomie wer­den fehlen, schreibt der Schrift­steller Jan Kuhlbrodt.
  • Guten­berg ePub Gen­er­a­tor von Furtmeier.IT — Gen­er­a­tor — Dieser Gen­er­a­tor erzeugt aus den Spiegel Guten­berg-Büch­ern Dateien im ePub-For­mat, die Sie mit den meis­ten eBook-Read­ern prob­lem­los lesen kön­nen.

gestern gestorben: mauricio kagel

mauri­cio kagel — ein­er der weni­gen kom­pon­is­ten, die das (neue) musik­the­ater und das (neue) hör­spiel in den let­zten jahrzehn­ten wirk­lich bere­ichert, verän­dert und bee­in­flusst hat. und natür­lich über­haupt ein großar­tiger kom­pon­ist mit viel humor — (“er liebte die musik durch die maske des harlekins” — schreibt die frank­furter rund­schau) aber nie flach, immer auch kün­st­lerisch auf der höhe der zeit.

gestern starb er nach mehr als 75 jahren leben und kom­ponieren und langer krankheit.

nachruf von hart­mut lück (frank­furter rund­schau), gespräch mit wern­er klüp­pel­holz (bei deutsch­landra­dio kul­tur, die selt­samer­weise kagel mal mauri­cio, mal mau­r­iziod schreiben)

und noch mehr nachrufe: wolf­gang sand­ner auf faz.net, elmar krekel­er bei welt.de und ein richtig guter text von max nyf­fel­er für die nzz.

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