Lesen. Hören. Und ein bisschen schreiben.

Kategorie: diverses Seite 17 von 19

der himmel hat jetzt netzanschluss

so steht es über dem kürz­lich eröff­ne­ten blog von „gott”. der schreibt dort über das leben im him­mel und beant­wor­tet auch flei­ßig fra­gen von erd­lin­gen. neu­es­te per­le: das kurz­pro­to­koll der 571564338690745. göt­ter­kon­fe­renz, wo es unter ande­rem heißt:

Mit Bedau­ern stellt die Ver­samm­lung fest, dass es wohl ein Feh­ler war, den Men­schen mit rudi­men­tä­rer Intel­li­genz aus­zu­stat­ten und dabei die Schwer­punk­te auf Wei­ter­ent­wick­lung und Per­sön­lich­keit statt auf Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und Beschei­den­heit zu set­zen.

man beach­te auch den unter „gött­li­che freun­de” abge­leg­ten ver­weis auf das flie­gen­de spa­ghet­ti­mons­ter. wer kei­nen humor hat, muss aller­dings drau­ßen blei­ben …

ceylon nr. 21 op nuwara eliya highgrown

einer der bes­se­ren tees aus dem hau­se gschwend­ner, der sei­nen preis auch wert ist. kei­ne beson­ders hohe blatt­qua­li­tät – soli­der durch­schnitt. der in der tas­se aus­ge­prägt dun­kel­rot-brau­ne tee zeich­net sich vor allem durch sei­nen her­ben geschmack aus – das ist sicher­lich nicht jeder­manns sache. bei 17 gramm auf 1,5 liter und gut 2 minu­ten ist das aber noch nicht so extrem aus­ge­prägt – mit etwas weni­ger tee und vier minu­ten zieh­zeit ist das ein tee, der ein kräf­ti­ges herz vor­aus­seht, den ich kaum noch auf nüch­ter­nen magen trin­ken kann – das ist dann kraft pur (aller­dings auch deut­lich zu las­ten des geschmacks­ver­gnü­gen). denn die­ser cey­lon-tee ist nicht nur ein­fach ein her­bes gebräu, son­dern ein­fach eine run­de sache. viel­leicht etwas wenig nach­hal­tig im abgang. dafür aber auch nicht aggres­siv, ohne die den cey­lon-tees oft eige­ne kan­ti­ge här­te. ein robus­ter all­tags­tee, bei dem man nicht viel falsch machen kann.

darjeeling glenburn ftgfop1 f.f. cl

wie der name schon sagt, kommt die­ser tee von dem glen­b­urn-gar­ten. 2006er ern­te, first flush, eine sehr schö­ne qua­li­tät: Finest Tip­py Gol­den Flowery Oran­ge Pekoe 1. ich bin mir über die opti­ma­le zube­rei­tung aller­dings noch nicht im kla­ren. pro­biert habe ich ca. 16 gramm auf 1,5 liter mit knapp drei minu­ten – hat mich noch nicht umge­hau­en. eine soli­de qua­li­tät, gewiss, aber in die­sem auf­guss einer­seits nicht kräf­tig genug, nicht wirk­lich geschmack­lich wir­kend. ande­rer­seits aber auch nicht so nuan­cen­reich, wie ich das erwar­tet hät­te. eher blass auch in der far­be, wür­zig im geschmack nur sehr ver­hal­ten. die ver­su­che dau­ern noch an …

nach­trag: die ver­su­che haben erfolg gezeigt: mehr tee (18,5 g auf 1,5 liter), kür­ze zieh­zeit (maxi­mal 2 minu­ten) – und das schmeckt gleich viel inten­si­ver, aus­ge­wo­ge­ner, beein­dru­cken­der – nicht abso­lut umwer­fend, aber doch sehr schön und ange­nehm kul­ti­viert.

assam royal tgfop special

mein all­time-favo­rit unter den assam tees, bei mei­nem haus­händ­ler kolod­ziej & lie­der die nr. 220.

kommt aus dem tee­gar­ten „mokal­b­ari east”, trägt die bezeich­nung tgfop cl spl or 221, 2006 ein­ge­kauft und bis heu­te genos­sen.

am bes­ten bei knapp 20 gramm für 1,5 liter was­ser, 4–5 minu­ten zie­hen las­sen: wun­der­bar geschmei­dig im abgang, fein aus­ta­riert zwi­schen mal­zi­ger grun­die­rung und fei­nen, leicht süß­li­chen nuan­cen. sehr kräf­tig, aber fast nicht bit­ter zu krie­gen. gehalt­voll, aber süf­fig ohne ende. alles in allem: ein fei­ner tee, der jeden cent wert ist (bil­lig-tee ist das näm­lich kei­ner).

der fußball und der comedian sixpack

- eine hei­ße liai­son. spä­tes­tens seit unse­rer teil­nah­me im letz­ten jahr beim schop­pen­tur­nier des 1. fc rim­horn (dem heim­ver­ein von vol­ker, der natür­lich wie­der mal an allem schuld ist). kab­bes hat­te ruck­zuck wun­der­schö­ne weiß-gol­de­ne fuß­ball-schu­he. gehol­ten hat­te es bei unse­rer ers­ten teil­nah­me wenig – wir waren die letz­ten. aber die­ses jahr war das dann doch ein wenig anders. zwar ist aus den vie­len trai­nings­la­gern und mann­schafts­sit­zun­gen kaum etwas gewor­den. und das ers­te spiel haben wir auch gleich ver­lo­ren. aber dann wur­den wir immer bes­ser. und konn­ten uns nach sogar bis in das spiel um den drit­ten platz hin­auf­ar­bei­ten. da muss­ten wir uns dann aller­dings 1:2 geschla­gen geben – nun­ja, immer­hin haben wir den hal­ben weg zum tur­nier­sieg schon geschafft. und da sta­tis­tik und mathe­ma­tik bekannt­lich nicht lügen, steht also ein­deu­tig fest, dass wir nächs­tes jahr ganz klar gewin­nen wer­den – zur not wer­den eben camil­lo und/​oder noah zwangs­ver­pflich­tet … hier gibt’s die offi­zi­el­len fotos: schop­pen­tur­nier-gale­rie.
und noch zwei schnapp­schüs­se:

gibt es marxistisches laufen?

ja, das gibt es. und das sieht dann so aus bzw. liest sich so (zum the­ma: wahl des trai­nings­plans für mara­thon bei ca. 4:30 stun­den):

Der Umschlag von Quan­ti­tät in Qua­li­tät, den schon Sta­lin in sei­ner Schrift „Über den Dia­lek­ti­schen und His­to­ri­schen Mate­ria­lis­mus“ als Grund­zug der mar­xis­ti­schen dia­lek­ti­schen Metho­de beschrieb, dürf­te mei­ner Schät­zung nach bei Män­nern im bes­ten Alter knapp unter 4 Stun­den lie­gen.

so schrieb e. braun heu­te in drsl (mes­sa­ge-id: <slrn4f9bu6e.e9c0.p2h56vc7@pax07e3.mipool.uni-jena.de>)

so man­ches mal fragt man sich ja wirk­lich, was in deutsch­land los ist. das selt­sa­me geba­ren der main­zer uni­ver­si­täts­lei­tung hat mich ja erst kürz­lich beschäf­tigt (im zusam­men­hang mit der luft­han­sa-rekru­tie­rung). inzwi­schen ist es aber noch viel schlim­mer gewor­den. denn jetzt ist am rewi-gebäu­de eine info­box errich­tet wor­den. dort sol­len die aus- und umbau­maß­nah­men des cam­pus vor­ge­stellt wer­den. nur für wen ist das jetzt eigent­lich gedacht? auf dem cam­pus fin­den sich doch eh‘ fast aus­schließ­lich stu­den­ten und ande­re uni­ver­si­täts-ange­hö­ri­ge. gut, dass die pla­ner die städ­te­bau­li­chen aspek­te des cam­pus in zukunft stär­ker berück­sich­ti­gen wol­len – dage­gen ist nix ein­zu­wen­den. aber in zei­ten, in denen fach­be­reichs­bi­blio­the­ken am aus­ge­streck­ten arm aus­ge­hun­gert wer­den, in denen es an allen ecken und enden an drin­gend not­wen­di­gem lehr­per­so­nal und räu­men fehlt, in sol­chen zei­ten für so einen über­flüs­si­gen pr-gag 320.000 euro (ja, wirk­lich: drei­hun­dert­zwan­zig­tau­send euro – so berich­tet es pr-inside.de !) aus­zu­ge­ben – das ist nicht nur dumm, son­dern unver­schämt. ganz abge­se­hen davon, dass ich nicht weiß, wass sie mit die­sen mas­sen an geld gemacht haben: der grund war ja schon da. das klei­ne, ein­stö­cki­ge büd­chen kann doch nicht ernst­haft über drei­hun­dert­tau­send euro gekos­tet haben – da kann man ja zwei ein­fa­mi­li­en­häu­ser für errich­ten. und dann ist die­se bahn­bre­chen­de ein­rich­tung (die ganz unbe­schei­den der „red box” in ber­lin (am pots­da­mer platz) nach­emp­fun­den sein soll), gera­de mal vier (!) stun­den werk­tags geöff­net – so ver­heißt es der offi­zi­el­le „Fly­er”. also bes­ser kann man geld eigent­lich gar nicht mehr nutz­los ver­bra­ten.

hessentag 2007

ges­tern, an fron­leich­nam, war ich schon wie­der mit der hans-von-der-au-grup­pe unter­wegs: nach der zvo­len-fahrt haben sie mich gleich wie­der in beschlag genom­men – und ich habe mich ger­ne in beschlag neh­men las­sen. die­ses mal ging es nach butz­bach zum dies­jäh­ri­gen hes­sen­tag. die fahrt war ein wenig umständ­lich und bescher­te uns eine klei­ne rund­tour durch den oden­wald: von erbach ging es erst ein­mal nach zell, wei­te­re leu­te ein­sam­meln. und dann noch über rei­chels­heim nach bens­heim, um für die bezirk­s­tanz­grup­pe hes­sen-süd der hvt noch tän­zer abzu­ho­len – das pas­sier­te dann auch noch in mör­fel­den. von dort dann aber die auto­bahn hoch nach butz­bach. aber der abfahrt stau­te es natür­lich. aber wir waren noch recht­zei­tig am zelt „tra­ch­ent­land hes­sen” der hvt. dort, in der reins­ten sau­na, muss­ten wir uns dann erst ein­mal in die tracht wer­fen, um auf der büh­ne so rich­tig schön ins schwit­zen zu kom­men. wir musi­ker hat­ten außer­dem noch die schö­ne auf­ga­be, für die tän­zer der hvt-bezirk­s­tanz­grup­pe eine spe­zi­al-ver­si­on der kerb-suite zu beglei­ten. immer­hin hat­te ina noch noten auf­trei­ben kön­nen – sonst hat das bei uns eigent­lich immer rai­ner mehr oder weni­ger allei­ne gemacht. die noten stimm­ten natür­lich nur halb, ein ewi­ges hin- und her­ge­sprin­ge. beim ers­ten mal hat der auf­marsch dann auch nciht so ganz rei­bungs­los geklappt. aber wir durf­ten das gan­ze pro­gramm ja spä­ter noch ein zwei­tes mal auf­füh­ren – und da lief es dann doch ganz gut. inzwi­schen waren wir auch vom musi­zie­ren schön nass­ge­schwitzt – das able­gen der tracht hat­te höchs­te prio­ri­tät nach dem auf­tritt … dann hat­ten wir immer­hin noch genü­gend zeit, den hes­sen­tag schlen­dernd zu erkun­den. da war – immer­hin war fei­er­tag und herr­li­ches som­mer­wet­ter – eine men­ge los. aber so ganz kapie­re ich das prin­zip hes­sen­tag immer noch nicht: irgend­wie fehlt mir da der cha­rak­ter – das ist bloß eine ziem­lich lan­ge rei­hung von stän­den mit essen und trin­ken und ein wenig krims­krams. aber wie­so und wes­halb? irgend­wie scheint es mir schon, als hät­te sich die idee hes­sen­tag so lang­sam erle­digt – das geld lie­ße sich doch sicher­lich ver­nünf­ti­ger ein­set­zen. aber viel­leicht ent­geht mir da ja auch etwas wesent­li­ches … immer­hin hat­ten wir auf der rück­fahrt kei­nen stau, so dass wir – natür­lich wie­der mit umwe­gen – halb­wegs pün­kltich um vier­tel nach neun in erbach anka­men. und das war dann eine schö­ne zeit für eine drei­se­en­tal-run­de in der däm­me­rung – warm genug war’s lei­der immer noch.

zvolen mit der hans-von-der-au-gruppe

nach lan­ger zeit kam vor eini­gen wochen ein anruf von klaus rip­per: ob ich nicht mit der hans-von-der-au-grup­pe in die slo­wa­kei nach zvo­len fah­ren möch­te – so drin­gend brauch­ten sie offen­bar einen akkor­deo­nis­ten, dass sie mich frag­ten ;-). denn mein akkor­de­on hat in der letz­ten zeit doch recht ordent­lich staub ange­setzt. glück­li­cher­wei­se war es gera­de die woche nach pfings­ten und damit vor­le­sungs­freie zeit in mainz – das pass­te also bes­tens. und ruck­zuck war ich enga­giert. schnell noch den pfingst­sonn­tag frei­ge­schau­felt – das war dann zwar unnö­tig (wes­halb ich kurz­fris­tig noch in erbach geor­gelt habe) und dann kam auch schon die span­nen­de ers­te pro­be. schließ­lich stand eini­ges neu­es (nord­deut­sches vor allem) auf dem pro­gramm, vie­les war mir aber auch von frü­her noch bekannt – und vor allem nach ein oder zwei mal durch­spie­len wie­der ganz klar im gedächt­nis. es ist schon ver­rückt, was im hinrstüb­chen alles die jah­re über­dau­ert … die musik war auch mit mir noch eine spar­be­set­zung der musik (kla­ri­net­te, gitar­re und mein akkor­de­on, spä­ter kam noch die zwei­te kla­ri­net­te hin­zu), lief aber doch ziem­lich gut. ok, wie sich dann hier und da zei­gen soll­te: die rou­ti­ne im zusam­men­spiel mit den tän­zern war halt nicht mehr da – kam im lau­fe des auf­en­hal­tes in zvo­len aller­dings auch wie­der zurück.

doch der rei­he nach, noch ste­hen wir am 28.5. in erbach auf dem park­platz am park­deck und war­ten auf den bus. der wird gera­de noch in der mar­tin-luther-stra­ße mit den schließ­kör­ben, dem bän­der­tanz-kranz und den bän­ken für den ban­kerl­tanz bela­den. der rest des gepäcks der 27 leu­te (inkl. eini­ger akkor­de­ons – allei­ne von mir schon zwei: eines für die „nor­ma­len” auf­trit­te und eines für den geplan­ten umzug) und die ver­pfle­gung ging dann auch noch gera­de so in den bus. ziem­lich pünkt­lich um 1.00 (also wirk­lich mit­ten in der nacht) setz­te sich der bus dann in bewe­gung. in wall­dürn sam­mel­ten wir dann noch marei­ke ein und dann ging es end­gül­tig und unauf­halt­sam gen wien. nun­ja, so ganz unauf­halt­sam lei­der doch nicht: wir mach­ten ziem­lich viel pau­se. zum schla­fen kam ich natür­lich im bus über­haupt nicht – eini­ge minu­ten kur­zes weg­däm­mern waren da schon das höchs­te der gefüh­le. bei der letz­ten pau­se kurz vor wien kam dann die ein­ge­pack­te ver­pfle­gung ins spiel und ermög­lich­te uns ein wahr­haft fürst­li­ches rei­se-früh­stück. so gestärkt kurv­ten wir dann noch fast eine hal­be stun­den quer durch wien zum jugend­gäs­te­haus wien-bri­git­ten­au (am fried­rich-engels-platz, fast direkt an der donau). da war es aller­dings erst halb zwölf – und vor 13 uhr konn­ten wir die zim­mer nicht bezie­hen. also lie­ßen wir den bus gera­de da ste­hen und ver­zo­gen uns erst ein­mal in den pra­ter – als gäs­te der stadt wien, denn der auto­mat in der tram kann­te kei­ne grup­pen­kar­te und für alle reich­te unser klein­geld nicht. im pra­ter habe ich mich dann bald vom rest der grup­pe getrennt, um mich mit simon zu tref­fen, der, welch über­ra­schung, ver­spä­tet zum treff­punkt kam. zusam­men sind wir dann gemüt­lich ins kaf­fee­haus gegan­gen und haben den nach­mit­tag ver­quatscht. zum schluss noch eine gemein­sa­me rund­fahrt durch wien mit tram und s‑bahn, über her­nals – wo simon gera­de wohnt – zurück zum han­dels­kai, von wo aus ich zurück zum jugend­gäs­te­haus geeilt bin. und dort war ich gera­de noch recht­zei­tig, um die ande­ren auf dem weg vom haupt­haus zur depen­dance, wo wir unter­ge­bracht waren, zu tref­fen. nach dem abend­essen ver­schwan­den die kids dann ruck­zuck in den bet­ten – und eine unge­wöhn­li­che (und sel­te­ne) ruhe kehr­te ein. nicht aber auf unse­rem zim­mer. dort brach­te näm­lich mann clau­dia mas­sie­rend zum schrei­en – wor­auf ich mich aus dem staub mach­te, um am donau­ufer erst ein­mal eine run­de zu lau­fen. bei mei­ner rück­kehr herrsch­ten dann wie­der nor­ma­le zustän­de auf unse­rem zim­mer …

am 29.5. ging es nach dem mit­tel­mä­ßi­gen früh­stück dann um 10 uhr wei­ter in die slo­wa­kei. auf der auto­bahn woll­ten die kin­der dann im bus tat­säch­lich „die wol­ke” schau­en – nun gut, wir hat­ten sie gewarnt … tat­säch­lich kehr­te so ruhe ein – und alle wur­den gehö­rig depri­miert. dabei fand ich den film noch wesent­lich weni­ger schlimm als das buch – gut, damals war ich noch erheb­lich jün­ger. aber mir schien doch, dass der film viel stär­ker auf han­nah und elmar kon­zen­triert war als das buch: das ist eher ein first-love-dra­ma als ein gesell­schafts- /​energiepolitisches dra­ma wie die lite­ra­ri­sche vor­la­ge. unter­des­sen ende­te die auto­bahn nahe der gren­ze in einer gigan­ti­schen bau­stel­le – das ist auch unbe­dingt nötig, denn momen­tan quält sich der nicht gera­de weni­ge ver­kehr (vor allem natür­lich unmen­gen an last­wa­gen) durch die land­stra­ßen und klei­ne dör­fer. die gren­ze war schnell pas­siert, kon­trol­liert wur­de über­haupt nicht. war es um bra­tis­la­va her­um aus­ge­spro­chen flach, tauch­ten immer mehr hügel auf, je näher wir nitra kamen. dort mach­ten wir dann auf einem park­platz unse­re mit­tags­pau­sen und lab­ten uns an den res­ten aus den uner­schöpf­li­chen tie­fen der ver­pfle­gungs­kis­ten. die fahrt nach zvo­len ging dann ohne pro­ble­me wei­ter, die schnell­stra­ße 50 führ­te uns fast ohne unter­bre­chung direkt dort­hin, in die nun deut­lich hüg­li­ge­re und stark bewal­de­tet gegend.
in zvo­len selbst waren dann nach eini­gem kud­del­mud­del die zim­mer im inter­nat schnell bezo­gen. nur der bus­fah­rer wei­ger­te sich, bei uns zu über­nach­ten – ok, wirk­lich viel ruhe war da auch nicht oft. aber dass der auch die bei­den alter­na­tiv­an­ge­bo­te aus­schlug – die immer­hin für die ande­ren bus­fah­rer gut genug waren – was soll’s. das hotel muss­te er dann ja auch noch wech­seln, das ers­te war nicht gut genug. ner­vi­ger fand ich frei­lich, dass er aus­ge­rech­net in zvo­len auch noch sei­ne 24 stun­den ruhe­zeit abfei­ern muss­te: wenn ich einen bus mit fah­rer für sechs tage mie­te, erwar­te ich eigent­lich, dass ich den auch zur ver­fü­gung habe. und nicht nur fünf tage den bus nut­zen kann. gut, der fah­rer muss natür­lich auf sei­ne lenk­zei­ten ach­ten. aber von sei­ten des unter­neh­mers wiss­mül­ler fin­de ich so etwas recht unver­schämt – es ist ja schließ­lich nicht unse­re sache, dass er direkt nacht unse­rer rück­kehr wie­der sofort zur nächs­ten fahrt auf­bre­chen muss. schließ­lich bekommt das unter­neh­men ja eine men­ge geld dafür – da wür­de ich schon eine ent­spre­chen­de leis­tung erwar­ten.
lan­ge konn­ten wir frei­lich nicht im inter­nat blei­ben, es war noch ein ers­ter auf­tritt in einer art kur­kli­nik zu absol­vie­ren. der klapp­te sogar halb­wegs gut (ok, mei­ne idee, den rhein­län­der aus hetz­bach zu spie­len, war viel­leicht nicht der bes­te ein­fall ;-)). und danach stürz­ten sich die slo­wa­ki­schen mäd­chen auch noch auf unse­re jungs, was die­se fast uner­träg­lich stolz mach­te … nach dem abend­essen im inter­nat war dann natür­lich noch hef­ti­ge gau­di mit und ohne musik auf den zim­mern.

auch der 30.5. begann für mich natür­lich lau­fend (mehr zu mei­nen ver­su­chen, bei so einer fahrt die täg­lich-lau­fen-serie am leben zu erhal­ten, steht unter lau­fen im aus­land). dann gabe es ein frü­hes und aus­ge­spro­chen mage­res früh­stück – vor allem ganz ohne auf­put­schen­de geträn­ke: kaf­fee oder tee gab es mor­gens über­haupt nicht. danach ging es dann auch schon gleich wei­ter im engen ter­min­plan: zunächst zur pro­be im kul­tur­haus. dort wur­de auf­marsch und fina­le des auf­tritts bzw. der auf­trit­te an die­sem vor­mit­tag geprobt. das ging dann auch eini­ger­ma­ßen zügig über die büh­ne. die auf­trit­te selbst (beim ers­ten: fischer- und weber­tanz; beim zwei­ten dann hohen­buck­oer sprin­ger und bay­ri­sche pol­ka mit ban­kerl­tanz) waren dann zwar etwas stres­sig, aber sonst in ord­nung. und schon ging es auch wie­der wei­ter: zunächst zum mit­tag­essen, dann über­ra­schend drei gan­ze stun­den ohne pro­gramm: ruhe pur. eigent­lich war ja noch der umzug und auf­tritt auf dem markt­platz geplant, aber das fiel im wahrs­ten sin­ne des wor­tes ins was­ser: schon vor­mit­tags waren die ers­ten schau­er auf­ge­zo­gen, die jetzt jede frei­luft­ver­an­stal­tung unmög­lich mach­ten. das kur­zer hand auf die bei­ne gestell­te alter­na­tiv­pro­gramm führ­te uns nach bans­ka bystri­ca, ca. 20 kilo­me­ter von zvo­len, zum gro­ßen „euro­pa-cen­ter”, einem neu­zeit­li­chen kon­sum­tem­pel der extra­klas­se: ein ein­zi­ge, fast unun­ter­bro­che­ne ket­te kla­mot­ten­lä­den – wahn­sinn, so viel kann man gar nicht anzie­hen … zum glück konn­ten wir auch alle wie­der mit zurück ins inter­nat neh­men. dort waren wir wie­der nur kurz zum essen, es ging noch ein zwei­tes mal ins kul­tur­haus, zur „dis­co­thé­que für die kin­der”. das war eine recht lus­ti­ge sache. vor allem der gran­di­os mit­mach-tanz, der zum gesang von zwei sich stän­dig wie­der­ho­len­den wör­ter weit über zwan­zig minu­ten andau­er­te – der dj muss­te dem schließ­lich gewalt­sam ein­halt bie­ten.

am 31.5. ging es wie­der gleich nach dem früh­stück los: zunächst war der foto­ter­min am schloss zvolen, schloss zu absol­vie­ren. dann stand für den rest des vor­mit­tags der besuch einer schu­le, eine ein­heits­schu­le für die ers­ten acht klas­sen, im slo­wa­ki­schen grund­schu­le genannt, auf dem pro­gramm. etwas über­ra­schend wur­den wir nach einer füh­rung durch die ziem­lich bau­fäl­li­gen gebäu­de auch noch in den deutsch­un­ter­richt inte­griert – die leh­rer hat­ten sich vie­le mühe gege­ben mit der vor­be­rei­tung, die unse­re kin­der nicht so recht erwi­dern moch­ten. das span­nends­te, was sie zu erzäh­len wuss­ten, war der groß­ar­ti­ge ein­kauf in bans­ka bystri­ca: 20 liter cola. für vier leu­te.
danach ging es dann in die turn­hal­le, zum tan­zen für die gesam­te schu­le. der bän­der­tanz klapp­te zwar nicht rich­tig (und mir fiel erst danach wie­der ein, wass ich beim zusam­men­bre­chen­den geflecht zu tun gehabt hät­te), doch sonst war auch das in ord­nung. und so ganz neben­bei lös­te sich auch noch das mys­te­ri­um der ver­schwun­de­nen schwar­zen wes­te: ilo­na fiel nun näm­lich auf, dass acht wes­ten für neun jun­gen immer einen ohne übrig las­sen – in bad könig war es offen­bar der fal­sche, der kei­ne mehr abbe­kom­men hat und des­halb alarm schlug … nach dem mit­tag­essen in der schul­kan­ti­ne durf­ten wir dann noch eine wei­le auf klaus war­ten, der ncoh schnell zum rek­tor ent­führt wor­den war. und nach knapp zwei stun­den fau­len nichts­tun ging das nach­mit­tags­pro­gramm wei­ter. der auf­tritt auf dem markt­platz war zwar inzwi­schen wie­der dem all­täg­lich, nach­mit­täg­li­chen regen zum opfer gefal­len. aber im schloss gab es noch eini­ges zu tun: wäh­rend die tän­zer sich in tanz- und volks­kunst-work­shops ver­gnüg­ten (bei denen die zeit aber offen­bar sehr knapp bemes­sen war), muss­ten die musi­ker mit klaus zum offi­zi­el­len emp­fang beim bür­ger­meis­ter. der tauch­te dann zwar gar nicht auf, schick­te aber sei­ne ver­tre­te­rin, die sogar deutsch konn­te und somit unse­ren über­set­zer über­flüs­sig mach­te. den beginn der ver­an­stal­tung hät­ten wir bei­na­he noch ver­passt: es hieß zunächst, der ein­marsch zur natio­nal­hym­ne sol­le noch geprobt wer­den – bevor das geschah, ging es dann aber schon gleich rich­tig los. und dann durf­te jeder sein geschenk über­rei­chen, ein paar wor­te sagen und eine kur­ze vor­füh­rung ablie­fern. wir spiel­ten die „bau­ern­hoch­zeit” und den „braut­wal­zer” – das geht immer und kommt gut an. für uns schloss sich dann ein express-rund­gang durch die schloss-gale­rie an, an deren aus­gang wir auch den rest der grup­pe wie­der tra­fen. zurück im inter­nat stand dann die ers­te pack­or­gie an: der bus soll­te noch schnell, bevor sei­ne zwangs­pau­se anfing, mit den schließ­kör­ben und instru­men­ten und sons­ti­gem gerät bela­den wer­den.

der 1.6. bescher­te uns einen frei­en vor­mit­tag, den wir mit einem rund­gang durch zvo­len ver­brach­ten. viel zu sehen gibt es da aller­dings nicht. eine fuß­gän­ger­zo­ne (am platz des slo­wa­ki­schen natio­nal­auf­stan­des, der nicht mehr als das übli­che sozia­lis­ti­sche hel­den-monu­ment ist), die gera­de auf­wen­dig neu gestal­tet wird. eine klei­ne katho­li­sche kir­che mit eini­gen beten­den frau­en. eine grö­ße­re evan­ge­li­sche kir­che, erbaut 1921, die lei­der ver­schlos­sen war. aber nicht für uns: denn als wir ver­such­ten, durch die fens­ter einen blick ins inne­re zu erha­schen, sah uns offen­bar die küs­te­rin und öff­net uns die tür. innen ein schlich­ter, klas­si­zis­tisch ange­hauch­ter kir­chen­raum mit einem schö­nen altar, der von einer gro­ßen, gütig drein­bli­cken­den jesus­fi­gur über­ragt wird, die aus­nahms­wei­se ein­mal nicht am kreuz hängt. nach dem mit­tag­essen ging es dann zum gro­ßen fina­le: das „gala­kon­cert”, wie die slo­wa­ken so etwas nen­nen, im städ­ti­schen thea­ter. dafür muss­te aber zunächst ein­mal ordent­lich geprobt wer­den. die ein­zel­nen grup­pen waren recht schnell fer­tig. aber der ein­zug und vor allem das fina­le erfor­der­te eine men­ge arbeit – und vie­le, vie­le wie­der­ho­lun­gen. eini­ge davon gin­gen aller­dings auf das kon­to der grup­pen­lei­ter, ins­be­son­de­re der rus­si­sche und der ser­bi­sche stell­ten sich nicht beson­ders geschickt an bei dem sehr aus­ge­klü­gel­ten zere­mo­ni­ell. das pro­gramm lief dann aber auch am schnür­chen – nur haben wir lei­der nix davon mit­be­kom­men, weil der zuschau­er­raum aus­ver­kauft und die sei­ten­büh­nen uns ver­bo­ten waren. unser teil lief auch sehr zufrie­den­stel­lend: der het­lin­ger bandri­ter und der ban­kerl­tanz kamen auch bei die­sem etwas älte­ren publi­kum gut an. danach gab es dann wie­der ein schnel­les abend­essen und ganz, ganz eili­ge vor­be­rei­tun­gen für die dis­co zum abschluss. die ging natür­lich nicht ohne eine erneu­te run­de des mit­mach-tan­zes ab – aber immer­hin war die­ses mal etwas frü­her schluss. und die tsche­schi­chen musi­ker hat­ten im foy­er um ihr zym­bal her­um eine impro­vi­sier­te gegen­ver­an­stal­tung eröff­net. um halb zwölf waren dann auch fast alle schon im bett, denn

am 2.6. ging es wie­der sehr früh los: um halb sie­ben wur­de der bus gepackt (davor war ich natür­lich wie­der lau­fen – nur kurz, das war schon sakrisch früh …). dann noch ein­mal das früh­stück ohne kaf­fee (den es immer­hin spä­ter im bus in genü­gen­den men­gen gab) und ab gings rich­tung hei­mat. ein klei­nen zwi­schen­stopp gab es aber noch ein­mal beim schloss, wo wir noch eine dvd mit auf­zeich­nun­gen des fes­ti­vals über­reicht beka­men (und wer­ner noch vom auto ange­fah­ren wur­de, was zum glück glimpf­lich ablief) die­se dvd woll­te klaus aber im bus nicht zei­gen. doch immer­hin gab es auf die­ser fahrt etwas unter­halt­sa­me­res als bei der hin­fahrt: shrek 2. die rück­fahrt schien dann auch ange­neh­mer als die hin­fahrt. das lag viel­leicht auch dar­an, dass wir nur die abso­lut nöti­gen pau­sen mach­ten. und so schaff­ten wir es, mit dem in würz­burg gewech­sel­ten fah­rer, sogar vor den anvi­sier­ten 22 uhr wie­der in erbach zu sein.

die­se fotos hat mir freund­li­cher­wei­se der foto­graph der rus­si­schen grup­pe, garm­ony­ia, zur ver­fü­gung gestellt:

p.s.: wie wenig man vom slo­wa­ki­schen ver­steht, mag ein aus­schnitt aus dem fes­ti­val-pro­spekt illus­trie­ren:

alles auf einmal: kirche im dreierpack

es ist ja schon verr?ckt, was man als orga­nist so alles erlebt. ges­tern nach­mit­tag war wie­der so etwas ange­sagt: eigent­lich soll­te ich bei einer trau­ung orgeln. wie sich dann her­aus­stell­te, war das aber noch lan­ge nicht alles: zwar wur­de das paar auch getraut (nat?rlich wie­der ein­mal lan­ge nach der stan­des­amt­li­chen trau­ung), aber daf?r muss­te die braut erst noch kon­fir­miert wer­den – ob sie auch brav den unter­richt besucht hat? und weil das kind des braut­paa­res auch gleich noch getauft wer­den soll­te, muss­te die zuk?nftige patin, die schwes­ter der braut n?mlich, auch erst ein­mal noch kon­fir­miert wer­den. ob das so sinn­voll ist, so jeman­den zum paten zu machen, der ja ganz offen­sicht­lich bis­her kein gestei­ger­tes inter­es­se an religi?sen und/​oder kirch­li­chen din­gen hat­te? nun ja …
aber wenn man schon so einen spe­zi­al­ser­vice-got­tes­dienst bekommt, muss man nat?rlich auch nicht p?nktlich sein: zur eige­nen trau­ung kamen die bei­den dann tats?chlich auch noch zehn minu­ten zu sp?t. und ich hat­te schon bef?rchtet, ich w?re sp?t, weil ich direkt davor schon eine ande­re hoch­zeit gespielt habe. wenn’s nicht so trau­rig w?re, m?sste man ?ber solch einen wahn­sinn ja schon fast lachen. nur die beer­di­gung hat noch gefehlt – dann w?re die kom­plet­te kir­che f?r das leben an einem nach­mit­tag abge­han­delt gewe­sen.

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