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Kategorie: diverses Seite 16 von 19

ich würde nicht stehlen

so ist eine kam­pa­gne der euro­päi­schen grü­nen gegen die lob­by-poli­tik der gro­ßen medi­en­kon­zer­ne und vor allem die ent­spre­chen­den urhe­ber­rechts-gesetz­ge­bun­gen der letz­ten zeit über­schrie­ben: hier ent­lang. schö­nes video dazu gbit’s auch – stan­des­ge­mäß natür­lich auch als tor­rent-down­load. ganz nett gemacht. aber ob’s etwas hilft?

darjeeling enigma rohini

die­ser dar­jee­ling ist ein­fach wahn­sin­nig gut. ich kom­me immer wie­der ins schwär­men, wenn ich ihn trin­ke. oder von ihm erzäh­le. es ist ein second flush, also die som­mer­pflü­ckung – im nor­mal­fall bevor­zu­ge ich ja eher die first flush, da die in der regel um eini­ges fili­gra­ner und fein­sin­ni­ger sind. der som­mer­cha­rak­ter ist bei die­sem tee beson­ders stark aus­ge­prägt: dun­kel in der tas­se und unglaub­lich (wenn das wort einen sinn hat, dann heir) wür­zig, umschmei­chelt er den gau­men mit einer fan­tas­ti­sche inten­si­tät sei­ner aro­men. also wirk­lich – ich kann mich nur wie­der­ho­len – ein gran­dio­ser dar­jee­ling, der als oolong ver­ar­bei­tet wur­de (was ich sonst von den dar­jee­lings übri­gens gar nicht ken­ne).

zube­rei­tung: 15g tee auf 1,5 liter kochen­dem was­ser 3 minu­ten zie­hen las­sen.

china jade oolong super fancy

wie der name schon ver­rät: ein grü­ner tee aus chi­na, aus der pro­vinz fujia, mit eg-bio-sie­gel von kolod­ziej & lie­der bezo­gen.

das ist ein kunst­voll ver­ar­bei­te­ter tee: er hat nur wenig anfer­men­tier­te blät­ter, die dabei zu offe­nen kugeln geformt wur­den. beim ers­ten auf­guss (ich mache in der regel min­des­tens zwei, meist drei) ent­fal­ten sie sich dann wun­der­schön und geben einen tee von wun­der­bar gold­gel­be­ner far­be, der duf­tet wie kaum ein ande­rer. den ers­ten auf­guss fin­de ich – der ich gene­rell gar kein gro­ßer fan von grü­nen tees bin – einen hauch zu gra­sig bzw. heu­ig. der zwei­te auf­guss ent­fal­tet dann die eigent­lich recht fri­schen und distin­gu­iert-zurück­hal­ten­den aro­men noch stär­ker und schmeckt mir eigent­lich etwas bes­ser.

zube­rei­tung: 16g tee für 1,5 liter was­ser mit 90 °C und etwas über zwei minu­ten (beim drit­ten auf­guss eher drei minu­ten) zie­hen las­sen.

china jasmine da zhang shan

ist ein grü­ner tee aus der chi­ne­si­schen pro­vinz jian­gxi. obwohl ich ja eigent­lich kein beson­de­rer fan von grün­tee bin – der hier hat es mir durch­aus ange­tan. ein sehr fruch­tig-blu­mi­ger jas­min tee ist das, eine gelun­ge­ne kom­bi­na­ti­on aus einer fri­schen jas­min-note und einem leicht her­ben, kräf­ti­gen grund­tee. genau das rich­ti­ge für trü­be novem­ber­nach­mit­ta­ge oder advents­sonn­ta­ge. mein händ­ler schreibt zur her­kunft die­ses tees:

Das Natur­schutz­ge­biet und Wild­tier­re­ser­vat Da Zhang Shan (Gro­ßes Bar­rie­ren­ge­bir­ge) liegt in der Pro­vinz Jian­gxi nahe der Kreis­stadt Wuyu­an. Hier gibt es Bam­bus und Kie­fern­wäl­der. Etwa 200 klei­ne Dör­fer lie­gen hier. Das Gebiet wird noch weit­ge­hend tra­di­tio­nell bewirt­schaf­tet und ist von einer Indus­tria­li­sie­rung ver­schont geblie­ben.

zube­rei­tung: 12g tee auf 1,5 liter was­ser bei 85 °C und einer zieh­zeit von 1,5 minu­ten.

ich bin also ein „feingeistiger bewahrer“

nun ja. das meint zumin­dest das shop­o­skop von shoppen.com (gefun­den über die rie­sen­ma­schi­ne, aus der werk­statt der „zen­tra­len intel­li­genz agen­tur”). und schreibt dazu:

Noch gibt es sie, die guten Din­ge. Aber nur, solan­ge sich jemand küm­mert. Und die­ser jemand: das sind Sie. Denn das Alt­her­ge­brach­te liegt Ihnen am Her­zen – genau­so wie die Umwelt. Lie­ber nach­hal­tig und bewusst leben, als jeder Mode hin­ter­her ren­nen, so lau­tet Ihre Devi­se. Doch ver­ges­sen Sie dabei eins nicht: Stil und Under­state­ment. Zwar win­keln Sie nicht Ihren klei­nen Fin­ger ab, wenn Sie eine Bana­ne essen – ein kul­ti­vier­ter Kopf­mensch sind Sie aber den­noch. Nicht außen vor blei­ben soll dabei, dass Sie sich durch­aus dafür inter­es­sie­ren, was ’so ein Gerät denn kann‘. Auch wenn U/​min und GB nicht ihre gro­ße Lie­be sind – an dezen­tem Tech­nik­quar­tett­wis­sen haben Sie doch Ihre Freu­de.

ok ok, den kar­ton strümp­fe („fal­ke geschenk­set”) oder die ray-ban-son­nen­bril­le kau­fe ich mir trotz­dem nicht … aber trotz­dem eine ganz net­te idee. und bis weih­nach­ten ist es ja auch nicht mehr lan­ge hin.

china bai mu dan first grade superior

wei­ßer tee aus der chi­ne­si­schen pro­vinz zhe­jiang (je nach über­tra­gung manch­mal auch als pai mu tan gehan­delt). der name bedeu­tet so viel wie „wei­ße pfingst­ro­se”. die blät­ter sind sehr groß und flach, d.h. nicht ein­ge­rollt, silb­rig-grün in sehr hel­lem farb­ton – sieht fast wie kräu­ter­tee aus ;-)

der ers­te auf­guss geschah mit 1,5 liter was­ser bei ca. 80 °C und etwa 14 g tee, das gan­ze 2,5 minu­ten zie­hen las­sen: ein zar­ter, har­mo­nisch vol­ler und fri­scher tee­ge­nuss mit einem sanf­ten, wür­zi­gen unter­ton.

der zwei­te auf­guss (gleich­te tem­pe­ra­tur, etwas län­ge­re zieh­zeit, d.h. knapp 3 minu­ten) hat eine deut­lich inten­si­ve­re, dunk­le­re tas­se und schmeckt eini­ges kräf­ti­ger. dafür ver­liert er aller­dings auch ein wenig von der kom­ple­xi­tät der fei­nen nuan­cen, die der ers­te auf­guss auf­wies.

Dep­pen­dance.

geklaut von grau­brot.

assam tgfop1 jonak

wie der name ver­rät, aus dem indi­schen tee­gar­ten jonak. eine sehr fei­ne spit­zen­qua­li­tät. ent­ge­gen den übli­chen assams, die oft etwas kraft­mei­ernd und derb daher­kom­men, ist die­ser tee sozu­sa­gen aus­ge­spro­chen zivi­li­siert und gebil­det. die dun­kel­brau­ne tas­se hat nur einen ganz leich­ten rot-ton. er schmeckt gar nicht so kräf­tig und gehalt­voll wie er durch­aus ist. im gegen­teil, er schmei­chelt den gau­men. vor allem mit dem sehr sam­ti­gen malz­ton und der fein gerun­de­ten abstim­mung der ver­schie­de­nen aro­men. und er ist außer­or­dent­lich lan­ge nach­schme­ckend. (zube­rei­tung: 15g für 1,5 liter was­ser, 4:50 minu­ten zie­hen las­sen. nicht zu lan­ge abküh­len las­sen, heiß schmeckt er am bes­ten).

bai hao yin zhen

ein wei­ßer tee aus der prvo­inz fuji­an, regi­on zehnghe, in chi­na. das ist ein edler tee – wirk­lich sehr vor­nehm! und auch noch aus bio­lo­gi­schem anbau …

er hat ein hel­les, eng geroll­tes blatt, die sil­ber­spit­zen der früh­jahrs­pflü­ckung. laut beschrei­bung: „Es sind rei­ne wei­ße noch unge­öff­ne­te Blatt­spit­zen, die für die­se Spe­zia­li­tät geern­tet wer­den. […] Aus­ge­brei­tet auf Bam­bus­ge­stel­len und gut durch­lüf­tet welkt der wei­ße Tee vie­le Stun­den. Danach erfolgt eine End­trock­nung. So gese­hen ist die Pro­duk­ti­on des wei­ßen Tees ver­gli­chen mit grü­nem oder schwar­zem Tee ver­hält­nis­mä­ßig ein­fach, erfor­dert jedoch beson­de­re Sorg­falt bei der Pflü­ckung und Ver­ar­bei­tung.”

ers­ter auf­guss-ver­such: 19 g tee für 1,5 liter was­ser, bei knapp 90 °C etwas über drei minu­ten zie­hen las­sen. das ergibt eine hel­le, gol­de­ne tas­sen­far­be mit leich­tem schlag ins grün-gel­be. und er hält, was das ver­spricht: bai hao yin zhen ist ein leich­ter, unbe­schwer­ter tee­ge­nuss höchs­ten ran­ges. mit einer ange­nehm wür­zi­gen note schmei­chelt er den gau­men und lädt zum trin­ken gera­de­zu ein. wun­der­bar, mehr davon!

china fancy white peony

der tee nr. 532 aus dem hau­se geschwend­ner. gera­de trin­ke ich die ers­te kan­ne davon – zube­rei­tet laut anlei­tung: ca. 14 g tee für 1,5 liter was­ser, etwas über 70 °, 2 minu­ten zie­hen las­sen. ein wun­der­bar ent­span­nen­der tee: sehr aro­ma­tisch, fül­lig, aber nie auf­dring­lich, aus­ge­spro­chen har­mo­nisch und bekömm­lich – da ver­heißt das eti­kett wirk­lich nicht zu viel, wenn es von „spit­zen­qua­li­tät” spricht. so einen per­fek­ten, feh­ler­lo­sen tee habe ich noch nicht getrun­ken.

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